43. Nordische Filmtage

Spannende Spielfilme für jung und alt

Das diesjährige Spielfilmprogramm bietet viele Entdeckungen. Neben brandneuen Produktionen der großen Regisseure Jan Troell, der in „As White as in Snow“ ein Porträt der schwedischen Flugpionierin Elsa Anderson zeichnet, oder Bille August, der in „A Song for Martin/Ein Lied für Martin“ eine Liebesgeschichte schildert, die durch die Alzheimersche Erkrankung auf die Probe gestellt wird, sind es vor allem junge Regisseure, die aufhorchen lassen.

Ob es sich um die „Entführung des Jahrhunderts“ in der verrückten schwarzen Komödie „You Really Got Me“ des Norwegers Pål Sletaune („Junk Mail“, NFL 1997) handelt, um die heiteren und tragischen Episoden aus einer finnischen Kleinstadt in „The River/Der Fluss“ von Jarmo Lampela („Freakin’ Beautiful World“, Baltischer Filmpreis, NFL 1997), um die Freundschaft, die auch den Aberglauben überwinden kann, wie im isländischen „Ikíngut“ von Gísli Snær Erlingsson - immer wird hier bestes, unterhaltsamstes nordisches Kino geboten und ein unverstellter Blick auf die Welt wie in Åke Sandgrens „Truly Human“, einem zeitgenössischen dänischen Märchen im Dogma-Stil.

Auch für die jüngere Generation sind spannende Filme im Angebot. In seinem tollen neuen Film „Young Love“ hat der finnische Regisseur Arto Lehkamo viel gewagt: er zeigt einen 13jährigen Jungen, der sich in eine 19jährige Schönheit verliebt, die er heimlich nackt fotografiert; in seiner Not steht ihm ein schwuler Lehrer bei, der an AIDS erkrankt ist. „Young Love“ könnte auch der schwedische Film „Eva & Adam - Vier Geburtstage und ein Fiasco“ von Catti Edfeldt heißen: Eva ist erst 14 und bereits seit drei Jahren mit ihrem Adam zusammen, als sie auf die Idee kommt, Schluss zu machen. Junge Liebe fehlt keinesfalls beim finnischen „Cyclomania“. Hier buhlen zwei Rennrad- und Kurierfahrer um eine hübsche Kollegin. Umgekehrt geht es der jungen Perserin Nazli in „Wings of Glass/Flügel aus Glas“ von Reza Bagher: Ihr Vater will sie zwingen, ihren ungeliebten Cousin zu heiraten. Für die Rolle der Nazli wurde Sara Sommerfeld Ende August in Haugesund mit der „Nordic Amanda“ als Beste Schauspielerin ausgezeichnet.

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