21. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest: Startschuss mit European DocuZone

In seinem 21. Jahr kann das Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest nochmals mit einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr aufwarten: Insgesamt wurden 1.800 dokumentarische Arbeiten aus dem Bereich Film, Video und Installation und damit fast 10% mehr als 2003 eingereicht. Die eingereichten Beiträge stammen aus 62 Ländern, davon macht der Anteil deutscher Arbeiten 45% und der europäische Anteil 74% aus. Diese erneut gewachsene Anzahl war Grund genug für das Dokfest-Team, das Gloria Kino als weitere feste Abspielstätte hinzuzunehmen, so dass die Festivalbesucher jetzt die Wahl zwischen insgesamt drei Schauplätzen haben. Das Festival findet dieses Jahr vom 9. bis 14. November statt und wird mit dem Film „Weltmarktführer“ von Klaus Stern eröffnet, der Krise und Utopie der New Economy am Fall der Firma Biodata analysiert.

Seiner traditionellen Vorreiterrolle in Sachen neuer technologischer Entwicklungen wird das Kasseler Dokfest in diesem Jahr in besonderem Maße gerecht: Es bietet einen Vorgeschmack auf das digitale Kinoprojekt European DocuZone, das am 12. und 13. November offiziell europaweit u. a. mit Werner Herzogs in HD-Qualität produziertem Film „The White Diaqmonds“ startet. European DocuZone vereinigt 182 Kinos in acht europäischen Ländern zu einem Filmtheater-Netzwerk, das in Zukunft dokumentarische Filme auf digitalem Weg in die Kinos bringt. Ein wichtiger Schritt für das Thema D-Cinema, das momentan in aller Munde ist, und die Dokfest-Gäste sind im BALi Kino die ersten Zeugen.

Voraussichtlich werden über 200 internationale Filme und Videos auf den Leinwänden der Festivalkinos sowie 17 Medieninstallationen zu sehen sein. Fest steht bereits jetzt, dass als ein Schwerpunkt ein Länderprogramm Ungarn gezeigt wird, das der Menge an interessanten, im Umfeld der EU-Osterweiterung entstandenen Einreichungen Rechnung trägt.

Außerdem werden die neuen Filmprofessoren an der Kunsthochschule Kassel, Yana Drouz und David Safarian, ihren Einstand im Rahmen einer ihnen gewidmeten Werkschau geben. Zu guter Letzt wartet das Dokfest mit der neuen Reihe POP.DOCS auf, die mit besonders populären Dokumentarfilmen ein breiteres Publikum ansprechen soll.

Zur Reflektion über die Neuen Medien lädt die Fachtagung interfiction, diesmal zum Thema „trans:fictions - Übertragungen – Übersetzungen – Überschreitungen“.

Die ausgewählten Arbeiten konkurrieren um drei mit jeweils 2.500 Euro dotierte Preise: Der „Golden Cube“ honoriert die beste Installation der Ausstellung MONITORING und wird in diesem Jahr erstmals von der Marli-Hoppe-Ritter-Kunststiftung gefördert. Die Tageszeitung HNA verleiht den „Goldenen Herkules“ für die beste Filmproduktion aus Nordhessen, und das Kulturdezernat der Stadt Kassel unterstützt den „Goldenen Schlüssel“ für eine überragende dokumentarische Nachwuchsarbeit. Der innovative Einsatz digitaler Medien wird außerdem mit dem Projektstipendium der Werkleitz Gesellschaft ausgezeichnet.

Die Auswahl für das Film- und Videoprogramm wurde am 30. September abgeschlossen. Ab dem 28. Oktober ist der ausführliche Programmkatalog erhältlich.

(nach einer Pressemitteilung des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofestes)

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