Mediatage Nord 2005

„Kinder im Netz – Chatten ohne Risiko?“ – ULR-Veranstaltung gegen sexuelle Belästigung von Kindern und Jugendlichen im Internet

Vor rund 40 Gästen, vorwiegend aus dem Bereich der Erziehung und der Jugendarbeit, hat am 24.11. im Rahmen der Mediatage Nord die ULR über die Risiken für Kinder und Jugendliche beim Chatten informiert. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie Kinder und Jugendliche vor sexueller Belästigung in Chat-Räumen geschützt werden können. Rund 85 Prozent der 12 bis 19-jährigen haben bereits Erfahrungen mit dem Internet gesammelt. Jeder fünfte jugendliche Internetnutzer besucht regelmäßig einen der unzähligen Chat-Räume im Netz. Immer öfter werden Kinder und Jugendliche dabei Opfer sexueller Belästigung.

Unter der Moderation von Irene Johns, Vorsitzende des Deutschen Kinderschutzbundes Landesverband Schleswig-Holstein e.V., Kiel, diskutierten Gerd Manzke, Vorstand des Vereins Schnittpunkt e.V., Heide, und Jugendschutzbeauftragter des Kreises Dithmarschen, Maria Monninger von der Kommission für Jugendmedienschutz, München, Friedemann Schindler, Leiter von jugendschutz.net, Mainz, und Prof. Dr. Hartmut Warkus, Universität Leipzig, der dort mit Studenten den Seitenverbund „Seitenstark“ mit Chat-Räumen für Kinder und Jugendliche betreibt, über das Thema. Sie zeigten Handlungsempfehlungen für das richtige Verhalten beim Chatten auf und suchten gemeinsam mit dem Publikum nach Möglichkeiten, die Gefahren, die Kindern und Jugendlichen durch pädophile Täter im Netz drohen, zu reduzieren.

„Medienkompetenz für den Hausgebrauch“ bietet darüber hinaus die von der ULR in Zusammenarbeit mit jugendschutz.net und anderen Organisationen herausgegebene Broschüre „Chatten ohne Risiko? Zwischen fettem Grinsen und Cybersex“, die Friedemann Schindler auf der Veranstaltung vorstellte. Für die Broschüre hat jugendschutz.net systematisch zahlreiche Chat-Räume untersucht um herauszufinden, wie gefährlich sie für Kinder und Jugendliche sind und was Betreiber tun können, um sie sicher zu gestalten. Außerdem wurden Kinder und Jugendliche über ihre Chat-Erfahrungen befragt und typische Probleme ermittelt. Die Broschüre dokumentiert die Ergebnisse dieser Untersuchung, enthält neben einem Chat-Atlas mit ausgewählten Chat-Räumen Sicherheitshinweise für Kinder, Jugendliche, Eltern, Pädagogen, Lehrkräfte und Multiplikatoren. Der Ständige Vertreter des Direktors und Justiziar der ULR, Dr. Wolfgang Bauchrowitz, erklärte anlässlich der Veranstaltung: „Wir halten die Broschüre für einen wertvollen Beitrag für mehr Sicherheit beim Chatten. Damit das in der Publikation geballte Wissen diejenigen erreicht, die es betrifft – zunächst Pädagogen, Jugendarbeiter, Eltern und über diese schließlich die Kinder und Jugendlichen – hat die ULR die Broschüre Anfang November flächendeckend an Schulen, Jugendzentren, die Kreisjugendpfleger und die Kreisjugendschützer im Land verteilt. Und dort weiß man die Informationen zu schätzen. Die Nachbestellungen, die seither jeden Tag bei der ULR eingehen, zeigen uns, dass wir damit in eine Lücke gestoßen haben, die es dringend zu schließen gilt.“

Die Broschüre „Chatten ohne Risiko? Zwischen fettem Grinsen und Cybersex“ kann bei der ULR, Schloßstr. 19, 24103 Kiel, Tel. 0431-97456-24 oder 0431-97456-0, Fax 0431-97456-60, E-Mail ulr@ulr.de kostenlos angefordert werden.

(nach einer Pressemitteilung der ULR)

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