Positive Stimmung beim Kasseler Dokfest

Am 12. November 2006 endete das 23. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest mit der Preisverleihung. Über 8.000 Zuschauer wurden in den Festival-Sektionen gezählt. Davon besuchten 5.300 Zuschauer die Screenings der 214 Filme und  rund 1.100 sahen die 16 Medieninstallationen in der Ausstellung MONITORING.

Vergeben wurden drei Geldpreise mit insgesamt 10.000 Euro: Der von Ritter Sport geförderte Golden Cube ging an Markus Bertuch für seine Medieninstallation „Walperloh“, deren „Reduziertheit“ und Bildpoesie die Jury besonders hervorhob. Der Goldene Schlüssel wurde an Sarah Vanagt für „Begin Began Begun“ vergeben, in dem sich die Regisseurin dem Völkermord in Ruanda mit einer „sensiblen, mutigen Erzählweise“ annähert. Eine lobende Erwähnung ging an Zhao Liang für „City Scene“. Den Goldenen Herkules vergab die Jury an „Drawing the Line“ von Hyekung Jung, die „ihre filmischen Mittel mit absoluter Präzision“ einsetzt. Lobend erwähnt wurde „Der Schaumreiniger“ von Christopher Lenke und Philip Nauck.

Das A38-Produktionsstipendium, dotiert mit 3.000 Euro Unterhalts- und Produktionsgeld und 1.000 Euro Reisekosten sowie 4.000 Euro Sachleistung, ging dieses Jahr an „Kopfende Hassloch“ von Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier, ein „gespenstisches Porträt einer für Deutschland soziodemografisch repräsentativen Gemeinde“.

Sehr gut wurde das Festival von den Besuchern aufgenommen, die neben dem Programm vor allem die tolle Stimmung und die vielen Diskussionen lobten. Damit zieht auch die Festivalleitung ein positives Fazit: Das Konzept der letzten Jahre hat sich bestätigt, das Profil ist deutlich sichtbar. Das Festival hat sich auf einem hohen Niveau eingependelt, das es in den nächsten Jahren zu halten gilt. Stolz ist das Kasseler Dokfest auf die 71 Festivalpremieren, mit denen es dieses Jahr aufwartete. Neben seinem Fokus auf das regionale Filmschaffen hat das Kasseler Dokfest auch seinen internationalen Standpunkt behauptet, wie auch in der Preisvergabe sichtbar wurde: So ging der Goldene Herkules an eine Koreanerin, die in Kassel studiert hat, der Golden Cube an einen Kasseler, der Goldene Schlüssel an einen Belgier und die lobende Erwähnung der Goldenen-Schlüssel-Jury an einen Chinesen.

Die Jurybegründungen sowie Informationen zu den ausgezeichneten Arbeiten finden sich unter www.filmladen.de/dokfest.

(nach einer Pressemitteilung des Kasseler Dokumentarfilm- und Videofests)

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