Mediatage Nord 2006

Mediatage Nord 2006 eröffnet: IPTV – Fernsehen von morgen

„Die Mediatage Nord belegen einmal mehr, dass Schleswig-Holstein im Medienbereich einiges zu bieten hat. Dabei haben die Mediatage Nord ihren ganz eigenen Charakter, der sie von anderen Medientreffs unterscheidet – innovativ, aber bodenständig“, mit diesen Worten eröffnete am 20. November 2006 der Vorsitzende des ULR-Medienrats, Jörg Howe, vor mehr als 200 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft die Mediatage Nord 2006.

Die Mediatage Nord, organisiert und koordiniert durch die IHK Schleswig-Holstein (IHK SH), die Unabhängige Landesanstalt für Rundfunk und neue Medien (ULR) sowie die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH), waren eine Woche lang mit rund 30 Veranstaltungen zum sechsten Mal das schleswig-holsteinische Forum für Unternehmen, Verbände und Institutionen aus der Mediabranche, boten aber auch Verbrauchern und Medienkonsumenten viele interessante Themen. Erstmals in diesem Jahr waren die drei Industrie- und Handelskammern des Landes gemeinsam als Veranstalter der Mediatage Nord 2006 dabei, erklärte Dr. Jörn Biel, Hauptgeschäftsführer der IHK SH. Mit Blick auf das Schwerpunktthema der Eröffnungsveranstaltung, das Internet-Fernsehen (IPTV), sagte Biel: „Dass IPTV kommen wird, ist sicher – die Frage ist nur wann.“

Die Bedeutung der Mediatage Nord für den Medienstandort Schleswig-Holstein hob Ministerpräsident Peter Harry Carstensen hervor: „Der Erfolg der Mediatage Nord ist das gute Zusammenspiel von vielen im Land, die im Bereich der Medien und der Kommunikationstechnologien etwas bewegen wollen.“ Für Kiels Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz sind die Mediatage Nord auch ein Spiegelbild der Wirtschaftskraft der Landeshauptstadt: „Diese wachsende und mit großem Potenzial ausgestattete Branche bewegt viel in Kiel und im Land. Und sie bietet Lösungen, von der besonders kleine- und mittelständische Unternehmen profitieren.“

Im Mittelpunkt der Eröffnungsveranstaltung stand das Thema „IPTV – Fernsehen von morgen“. IPTV – die Übertragung von Fernsehen unter Verwendung des Internetprotokolls über die Telefonleitung – ist weit mehr als ein weiterer Übertragungsweg neben Kabel, Satellit und Terrestrik. Durch IPTV wird das Fernsehen interaktiv, lassen sich Fernsehprogramme auf die persönlichen Bedürfnisse des Zuschauers zuschneiden und kann eine kundenindividuelle Abrechnung erfolgen. Zuschauergewohnheiten werden sich durch IPTV ebenso ändern, wie die Strukturen auf Seiten der Inhalteanbieter und die Zahlungsmodalitäten für die Programmnutzung. Einen Ausblick in die Zukunft aus der Perspektive eines Entwicklers gab Ralf Schäfer, Product Manager der französischen Firma Thomson. „Hohe Zuwachsraten mit gigantischen Marktchancen für die Zukunft“ sagte er für IPTV voraus.

Dass an diesen Marktchancen nicht nur die ganz Großen teilhaben können, verdeutlichte Joachim Freitag von Forward Medien aus Flensburg. Die Firma produziert Filme für Werbe- und Marketingzwecke. Auch kleine und mittelständische Unternehmen erschließen sich mittels IPTV neue Formen der Kundenansprache und -betreuung sowie des Vertriebs. Darüber hinaus können sie völlig neue Programme, Dienstleistungen und Produkte für diesen Übertragungsweg entwickeln. Ein Unternehmen, das schon heute Filme in Fernsehbildqualität über das Internet anbietet, ist die Beate Uhse new media GmbH aus Flensburg, deren Head of Marketing, Carsten Hopf, über Erfahrungen mit dem Vertrieb von Erotik-Videos im World Wide Web berichtete.

Doch IPTV personalisiert nicht nur Kundenbeziehungen und fördert den Verkauf von Produkten und Diensten. Es verändert auch die Ausbildung. Lerninhalte und Lerngeschwindigkeit lassen sich an das persönliche Profil des Lernenden anpassen. Vorteile, auf die Stephan Langer von der ihk-online-akademie aus Bonn und Dr. Wulf Bauerfeld von der T-Systems Enterprise Services GmbH aus Berlin setzen.

(nach einer Pressemitteilung der Mediatage Nord)

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