Highlights im Kieler Hansafilmpalast

Der Hansafilmpalast (Kiel, Hansastr. 48) zeigt im März und April (jeweils 20.30 Uhr):

Di, 20.3.:
Evita (USA 1996)
Das Musical „Evita“ erzählt die Geschichte der argentinischen Präsidentengattin Eva Peron (1919-1952). Die charismatische Evita  in einer ihrer besten Rollen: Madonna) schafft den Aufstieg aus kleinen Verhältnissen und strebt über ihre Heirat mit dem General Juan Peron auch nach politischer Macht. Ihr moralischer Gegenspieler ist Che Guevara (Antonio Banderas). Alan Parker verfilmte das populäre Musical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice. „Don’t cry for me, Argentina”, beide-Arme-hoch-Pose ... herrlich.

Mi, 21.3. Jazz im Film:
Round Midnight (FR/USA 1986)
Saxofonist Dexter Gordon leiht seinen Atem der Figur des alternden Jazz-Musikers Turner, dem ein Bewunderer noch mal ein Comeback bescheren will. Liebeserklärung an den Jazz und die Pariser Clubszene der 50er. Zum Oscar-prämierten Soundtrack von Herbie Hancock gibt Jazz-Kenner Martin Schräder eine Einführung.

Di, 27.3.:
Dark Horse (DK/ISL 2005)
In Dagur Káris („Nói Albinói“) Komödie „Dark Horse“ stimmt mit jeder Figur irgendetwas nicht. Insbesondere natürlich mit der Hauptfigur Daniel (Jacob Cedergren). Diesen jungen Mann hat ein Richter gerade routiniert gelangweilt zu ein paar Tagessätzen gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Denn Daniel verdient seinen Lebensunterhalt damit, Liebeserklärungen anderer Leute an Hauswände zu sprühen. Ansonsten ist er immer darauf bedacht, nichts zu besitzen, was ihm seine Schuldner wegnehmen könnten, und betankt seinen Fiat 500 tröpfchenweise mit zusammengeschnorrtem Benzin. Unbedingt ansehen!

Di, 3.4.:
Garden State (USA 2004, 104 Min.)
Nachdem Andrew Largeman (Zach Braff, „Scrubs“) jahrelang mit Hilfe von Psychopharmaka sein Kellner-/Schauspielerleben in L.A. gemeistert hat, erfährt er durch den Tod seiner Mutter einen Energieschub. Er setzt die Pillen ab, kündigt und reist in seine Heimatstadt in New Jersey. Auf der Suche nach sich selbst trifft er neben seinen alten Freunden auch die junge Sam (Natalie Portmann). Zach Braff gelingt es in seiner ersten Regiearbeit eine wunderschöne und zugleich traurig-melancholische Geschichte zu erzählen, die es schafft, die Zuschauer zu berühren. Darsteller, Inszenierung sowie der liebevoll ausgewählte Soundtrack zaubern ein Lächeln ins Gesicht.

Di, 10.4.:
Das Leben der anderen (D 2005, 132 Min.)
Kompromisslos, spannend und bewegend: Ost-Berlin 1984: Stasi-Hauptmann Wiesler (Ulrich Mühe) wird auf den Dramatiker Dreyman (Sebastian Koch) angesetzt, auf dessen Lebensgefährtin (Martina Gedeck) sein Vorgesetzter ein Auge geworfen hat. Der linientreue Wiesler spult sein Programm ab: Wohnung verwanzen, observieren, dunkle Punkte finden. Während der Überwachung des Künstlerpaares dringt Wiesler tief in „das Leben der anderen“ ein. Unmerklich verändert sich dadurch sein eigenes ... Florian Henckel v. Donnersmarck gewann mit seinem Erstling mehr als verdient den Oscar.

Di, 17.4.:
Amores Perros (MEX 2000, 148 Min.)
„Amores Perros“ lässt sich grob mit „Love’s a bitch“ übersetzen, und das wäre denn auch eine passende Zusammenfassung der in diesem bemerkenswerten Film durchgeführten Untersuchung von Leidenschaft, Verlusten und der Zerbrechlichkeit unseres Lebens. Der mexikanische Regisseur Alejandro Gonzalez Iñarritu („21 Gramm“ und „Babel“) verwendet ein komplexes Drehbuch des Schriftstellers Guillermo Arriaga, um drei Geschichten zu erzählen, die durch ein traumatisches Ereignis miteinander verknüpft sind.

Mi, 18.4.: Jazz im Film:
Step Across The Border (USA 1990)
Auf erzählerisch ungewöhnliche und visuell spannende Weise lädt uns der Dokumentarfilm auf eine Reise mit dem Multi-Instrumentalisten Fred Frith durch die USA, Japan und Europa ein. Wir treffen auf Filmemacher, Musiker und Avant-Garde-Künstler. Ein Trip in die Welt eines Musik-Besessenen. Jazz-Kenner und -Musiker Martin Schräder gibt eine multimediale Einführung.

Di, 24.4.:
Schau mich an! (F 2004, 110 Min.)
Lolita Cassard ist eine junge Frau aus Paris, die mit sich und der Welt hadert, weil sie nicht annähernd so schlank und begehrenswert aussieht wie die Models in den Hochglanzmagazinen. Dabei wäre sie gerne schön – zumindest in den Augen ihres Vaters. Doch Etienne Cassard ist ein eitler, einflussreicher, umschwärmter Schriftsteller, der die Menschen in seiner Umgebung kaum beachtet ... „Schau mich an!“ (Regie: Agnès Jaoui, die mit dem Drehbuch den europäischen Filmpreis gewann) ist eine Gesellschaftssatire, die einen Reigen pointierter Charakterstudien zu einem weisen Gesellschaftsporträt erweitert, das zugleich bitterböse und anrührend ist, mitunter aber auch komische Züge annimmt. Bravo!

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