fe:motion – FrauenFilmWochen

Im KoKi Kiel finden vom 17.10. bis zum 29.10. die FrauenFilmWochen „fe:motion“ statt.

Kaltes Land
Niki Caro. USA 2005. 126 Min. Mit Charlize Theron, Sissy Spacek, Richard Jenkins
Eine wahre Geschichte liegt diesem Film von Whale Rider-Regisseurin Niki Caro zugrunde. Ein Drama über die Gleichberechtigung von Frauen in einer von Männerspielregeln bestimmten Welt. Nach dem Scheitern ihrer Ehe kehrt Josey Aimes mit ihren beiden Kindern in ihre Heimat im Norden Minnesotas zurück. Ihre Freundin Glory arbeitet als eine von wenigen Frauen im Bergbau, und sie vermittelt Josey eine Stelle in der Grube. Josey stellt sich auf Knochenarbeit ein, aber wirklich unerträglich sind nur die Belästigungen, denen die Frauen durch die Männer ausgesetzt sind.
Fr, 17.10. - Sa, 18.10.

Janis – Die Janis-Joplin-Story
Howard Alk, Seaton Findlay. USA 1974. 96 Min.
Janis Joplin gehörte bis zu ihrem frühen Tod 1970 mit ihrem expressiven Gesangsstil zu den Symbolfiguren der „Flower Power“-Generation und war die unbestrittene Queen der 60er Jahre. Janis – Die Janis Joplin-Story, einer der meistgezeigten Filme zum Thema Rock-Musik, ist eine fesselnde Dokumentation, mit der Howard Alk und Seaton Findlay der Rock- und Bluessängerin ein filmisches Denkmal setzten.
So, 19.10., 20.30

Frei nach Plan
Franziska Meletzky. D 2007. 90 Min. Mit Dagmar Manzel, Corinna Harfouch, Kirstin Block
Drei Schwestern raufen sich für die große Geburtstagsfeier ihrer Mutter zusammen. Wie bei Familienfesten nicht selten, führt das plötzliche Miteinander zum verwandtschaftlichen Overkill. Die absurde Komik wie auch Tragik des Lebens lassen die Geburtstagfeier komplett anders ablaufen als geplant – die Ereignisse überschlagen sich und die drei Schwestern müssen noch mal ganz von vorn anfangen. Ein komischer Film über die Glücksfee, über Mütter und Töchter, über Rommé statt Reden und über die Vorzüge der Schlafkrankheit beim unfreiwilligen Beiwohnen erotischer Ausschweifungen reiferer Mitmenschen ...
So, 19.10. - Mo, 20.10.

Paula Modersohn-Becker – ein Atemzug ... von der Antike zur Moderne
Natalie David. D 2007. 83 Min.
Ein filmischer Essay über die Worpsweder-Künstlerin Paula Modersohn-Becker. Ihre Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten innerhalb ihrer Kunst führt sie zu den Impressionisten und den ägyptischen Mumienporträts. Sie entdeckt in den Mumienbildern die Vorläufer ihrer eigenen Kunst. Moderne und Antike fließen in ihre Werke und bilden ihre neue Sichtweise und ihren eigenen Malstil. Die an Originalschauplätzen gedrehte Doku zeichnet wichtige Stationen im Leben der Künstlerin nach und schafft eine wunderbare Symbiose aus Text, Bild und Musik.
So, 19.10. - Mi, 22.10.

Prinzessin
Birgit Grosskopf. D 2006. 83 Min. Mit Irina Potapenko, Henriette Müller, Desirée Jaeger, AMin.a Schichterich – Zu Gast: Birgit Grosskopf
Das Revier von Katharina, Yvonne und ihrer Gang ist eine westdeutsche Vorstadt. Sie hängen draußen in der Kälte drei Tage vor Silvester ab und schieben Hass auf die Clique von Özlem. Als Yvonne ihre Haftstrafe nicht antritt und vor der Polizei flieht, eskalieren die Ereignisse. Die harte, kompromisslos erzählte Geschichte einer Mädchenfreundschaft zwischen alltäglicher Gewalt und Ausbruchsversuchen. Der Film hält bis zum Schluss seine Spannung: Nie kann man sicher sein, was als nächstes passiert.
Di, 21.10., 20.30

Gesches Gift
Walburg von Waldenfels. D 1997. 95 Min. Mit Geno Lechner, Antje Westermann, Stefan Kurt
Gesche Gottfried wurde 1831 in Bremen als letzte Frau öffentlich hingerichtet, nachdem sie innerhalb von 15 Jahren ihre Eltern, ihren Bruder, zwei Ehemänner, drei Kinder und etliche Freunde vergiftete. Nach außen galt sie als gute Chrsitin, liebevolle Mutter und treue Ehefrau. Vorsichtig spürt der poetische Film diesem Widerspruch nach: hinter der Fassade von Normalität tobt ein unkontrollierbarer, tödlicher Trieb, zu töten, was man liebt.
Mi, 22.10., 20.30

Happy-Go-Lucky
Mike Leigh. GB 2008. 118 Min. OmU. Mit Sally Hawkins, Eddie Marsan
Wie die moderne Antwort auf Pippi Langstrumpf, verbreitet die 30jährige Grundschullehrerin Poppy chronischen Frohsinn in ihrer Umwelt. Ist sie vielleicht ein bisschen verrückt und verantwortungslos? Oder ist sie in Wirklichkeit ganz normal und vernünftig? Wie auch immer, alle verlieben sich in sie, was immer auch geschieht. Regiealtmeister Mike Leigh überrascht mit einem unbeschwerten Feelgoodmovie, dessen Charme man insbesondere aufgrund der überzeugenden Hauptdarstellerin erliegt.
Do, 23.10. - Sa, 25.10.

Ich will dich – Begegnungen mit Hilde DoMin.
Anna Ditges. D 2007. 95 Min.
Eine junge Filmemacherin entdeckt die Lyrik von Hilde DoMin. und beschließt, die berühmte Dichterin kennenzulernen. Sie trifft auf eine wache, unkonventionelle 95-jährige in einer Wohnung voller Bücher, Rosen und Erinnerungen. Hilde DoMin., Jahrgang 1909, erzählt mit großer Offenheit aus ihrem spannungsreichen Leben: von ihrer Kindheit in Köln, von 20 langen Jahren im Exil, der Rückkehr nach Deutschland und ihrer späten Karriere als Dichterin. Gedichtverse runden das intime Portrait, das Anna Ditges von Hilde DoMin. geschaffen hat, ab.
Do, 23.10. + Mi, 29.10.

Prinzessinenbad
Bettina Blümner. D 2007. 92 Min.
Zusammen gehen sie auf Partys, in Cafés oder, wenn im Sommer die Sonne scheint, ins Prinzenbad. Die 15jährigen Mina, Klara und Tanutscha sind unzertrennliche Freundinnen seit ihrer Kindheit und beim Durchschlagen durch den Kreuzberger Teeniealltag alles andere als auf den Mund gefallen. Prinzessinnenbad begleitet die Mädchen ein Stück beim Erwachsenwerden. Der um Intimität bemühte Dokumentarfilm wahrt die Balance zwischen Beobachtung und Intervention und schafft Identifikationsflächen. Dabei lebt er von der Offenheit, dem rauen Charme und den schlagfertigen Witzen der drei Protagonistinnen.
Fr, 24.10. - Sa, 25.10.

Water lilies
Céline Sclamma. F 2007. 81 Min. OmdU. ab 12 J. Mit Pauline Acquart, Louise Blachère, Adèle Haenel, Warren Jacquin
Laue Sommernächte, die prickelnde Kühle eines Schwimmbades – innerhalb solch aufwühlender Atmosphäre entwickelt sich ein dichtes Drama um Freundschaft und erwachender Sexualität. Drei junge Außenseiterinnen erleben am Beginn ihrer Pubertät erste schmerzvolle Erlebnisse einer unerwiderten Liebe und gleichgeschlechtlicher Annäherungen. Der Debütfilm Water Lilies von Céline Sciamma ist ein Werk voller echter Emotionen, das den Irrungen und Wirrungen des Heranwachsens in dessen tiefste Leidenschaften zu folgen vermag.
Sa, 25.10., 22.30

Der subjektive Faktor
Helke Sander. D 1980/81. 138 Min.
Der subjektive Faktor ist ein sehr persönlicher Film, der vom damaligen Leben in der Studentenbewegung und von der Entstehung der neuen Frauenbewegung handelt. Er betont nicht das Gemeinsame, er bringt nichts auf einen Nenner, er beschreibt das Individuelle. Er macht das Staunen über die neuen Ideen nachvollziehbar. Er richtet sich gegen die im Nachhinein geborene These, dass die Frauenbewegung von der Studentenbewegung vorbereitet war. In Wirklichkeit hatte niemand daran gedacht.
So, 26.10., 19.00

Annie Leibovitz: Life through a lens
Barbara Leibovitz. USA 2007. 90 Min. OmU
Annie Leibovitz legte einst Woopy Goldberg in eine Badewanne. Statt Wasser hatte sie Milch einlaufen lassen. Mit ihrem untrüglichen Gespür für Kompositionen, ihrer Kreativität und ihrem Blick für das Besondere hat sie unzählige ProMin.ente, aber auch Unbekannte in unvergesslichen Bildern festgehalten. Dokumentarfilmerin Barbara Leibovitz begleitet ihre ältere Schwester bei der Arbeit, gibt spannende Einblicke in ihren beruflichen und privaten Alltag und verfolgt ihren Werdegang vom Studium bis zum Aufstieg zur Chef-Fotografin beim Rolling Stone und bei Vanity Fair.
So, 26.10. - Di, 28.10.

Sisters in Law
Kim Longinotto, Florence Ayisi. GB/ Kamerun 2005. 104 Min. OmU
Die Richterin Beatrice Ntuba und die Staatsanwältin Vera Ngassa arbeiten in Kumba, einem kleinen Ort im Südwesten Kameruns, und begreifen sich als Anwältinnen von Frauen, die Opfer von Gewalttaten wurden. Fall für Fall erkämpfen sich die beiden Rechtshüterinnen Achtung in der muslimischen Gemeinde, mitfühlend gegenüber den Opfern, bestimmt gegenüber den mutmaßlichen Tätern. Eine spannende und bewegende Reise, bei der Täter und Opfer noch einmal miteinander konfrontiert werden, während die beiden Dokumentarfilmerinnen auf Kommentare verzichten.
Mo, 27.10., 20.30

Maimouna – La vie devant moi
Fabiola Maldanado. Burkina Faso/D 2006. 60 Min. OmU
Die junge Maïmouna kämpft gegen eine uralte Tradition: Die Beschneidung junger Mädchen. Seit 1996 ist die Beschneidung von Frauen in Burkina Faso verboten, doch sie wird immer noch häufig praktiziert. Die Dokumentation begleitet die „Animatrice“ Maïmouna bei ihrer Tätigkeit für die afrikanische Organisation Bangr Nooma. Ihr Weg führt sie von Hof zu Hof, um mit den Bewohnern zu diskutieren und ihnen von den Folgen der Beschneidung zu erzählen. Dabei stößt sie immer wieder auf Aberglaube, gesellschaftliche Machtstrukturen, Ängste, Widersprüche und – ihre eigenen Wunden.
Di, 28.10., 20.30

Kurzfilmabend I: Kurzfilme aus der Kurzfilmagentur Hamburg
Die ganze Bandbreite weiblichen Filmschaffens an einem Abend! Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, aber wir versprechen: Dieser Abend hat es in sich! Lustiges, Skurilles, Verspieltes, Melancholisches, Dramatisches, Drastisches – dieser Abend wird für alle BesucherInnen etwas zu bieten haben!
Sa, 18.10., 21.00

Kurzfilmabend II: Filme von Studentinnen der Muthesius Kunsthochschule
Mi, 29.10., 20.30

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