Hark Bohm erhält Norddeutschen Filmpreis

Der Hamburger Regisseur, Drehbuchautor, Hochschulprofessor und Schauspieler Hark Bohm erhält den Ehrenpreis des Norddeutschen Filmpreises 2008. Das gaben am 10. Oktober die Landesregierung Schleswig-Holstein und der Hamburger Senat bekannt. Gemeinsam vergeben beide Länder den mit 10.000 Euro dotierten Preis für besondere Verdienste um die Filmregion Norddeutschland. Der Preis wird im Rahmen der Filmpreisnacht am 1. November während der Nordischen Filmtage Lübeck verliehen.

„Wir ehren einen vielseitigen Künstler und Filmemacher, der Hamburg und Schleswig-Holstein eng verbunden ist. Nach Fassbinder und Herzog war er der norddeutsche Vertreter des neuen deutschen Films. Für viele seiner Filme wählte Hark Bohm Hamburg und die norddeutschen Küstenregionen als bestimmende Kulisse und zeichnet so ein eindrucksvolles Bild unserer norddeutschen Heimat“, begründet der Chef der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein, Staatssekretär Heinz Maurus, die Entscheidung der beiden Ausrichter. Nicht nur in seinen Filmen dokumentiere Bohm seine Liebe zum Norden. Als ausgewiesener Storm-Kenner habe er beispielsweise 2007 die schönsten Liebesgedichte von Theodor Storm für ein Buch und eine Hör-CD ausgewählt.

Prof. Dr. Karin von Welck, Senatorin für Kultur, Sport und Medien in Hamburg: „Hark Bohm hat dem filmischen Leben Norddeutschlands entscheidende Impulse verliehen. Seinem Engagement verdanken wir wichtige Einrichtungen, die aus unserer heutigen cineastischen Infrastruktur nicht mehr wegzudenken sind: Er ist Vater des Filmfest Hamburg und des Filmstudiums, dem er als längjähriger Leiter, zuerst an der Universität Hamburg und ab 2003 an der Hamburg Media School, seine kreative Prägung gegeben hat.“

Bohm, der im kommenden Jahr seinen 70. Geburtstag feiert, wuchs auf der Nordseeinsel Amrum auf. 1969 stand er erstmals vor der Kamera. Später entdeckte ihn Rainer Werner Fassbinder als Darsteller und setzt ihn in mehreren Filmen ein. 1970 produzierte Bohm seinen ersten Kurzfilm, 1972 mit „Tschetan, der Indianerjunge“ den ersten Spielfilm. Sein Film „Yasemin“ wurde 1989 mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Zu den deutschen Klassikern zählt sein Film „Nordsee ist Mordsee“ (1976). 1971 gründete er mit anderen Autorenfilmern des Neuen Deutschen Films den Filmverlag der Autoren. 1992 wurde Bohm in die Europäische Filmakademie gewählt, seit 1998 ist er Mitglied der Akademie der Freien Künste. Bis 2005 war Bohm Leiter der Media School Hamburg.

Der Norddeutsche Filmpreis wird zum zweiten Mal von der gemeinsamen Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein ausgelobt. Neben dem Ehrenpreis wird er in drei weiteren Kategorien verliehen. Die Preise für „Bester Spielfilm“ (20.000 Euro), „Bester Dokumentarfilm“ (15.000 Euro) und „Bestes Drehbuch“ (10.000 Euro) werden von einer Jury ausgewählt und während der Filmpreisnacht in Lübeck am 1. November bekanntgegeben und verliehen.

(nach einer Pressemitteilung der Landesregierung S.-H.)

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