11. Filmfest Schleswig-Holstein – Augenweide

Symposium „Heimatfilm“

Der Begriff „Heimatfilm” hat im deutschsprachigen Raum seit der Nachkriegszeit einen starken Wandel durchlaufen, vom Abbild der heilen Welt in unberührter Natur, vornehmlich in den Bergregionen von Allgäu und Alpen sowie gelegentlich in der Lüneburger Heide, hin zu einem kritischen aber verständnisvollen Blick auf urbane und ländliche Räume, ihre Geschichte und Geschichten und besonders die dort lebenden Menschen. Nicht zuletzt zeigt sich das auch in der Entdeckung des Sujets Heimatfilm durch den Dokumentarfilm in Nord und Süd. Dies Genre des narrativen ethnografischen Kinos, welches den „Fremden in uns” entdeckt, befreit von einengenden Formen des „wissenschaftlichen Films”, soll Gegenstand unserer Betrachtung sein.

Das Symposium will sich diesem Neuen Heimatfilm widmen, der Orte, Landschaften und ihre Bewohner als Teil unserer komplexen und widersprüchlichen Lebenswelten wahr nimmt, ohne Verherrlichung der Traditionen, ohne Idealisierung der Konflikte, die starke gesellschaftliche Veränderungen in den letzten Jahren hervor gerufen haben. Film als sinnliches und inhaltsvolles Medium zum Verständnis unserer kleinen und globalen Welt.

Wieder mit ungarischer Beteiligung bietet das Symposium (mit freundlicher Unterstützung durch den Landeskulturverband – „Ungarischer Sommer“) an zwei Tagen (9. bis 10. Mai im Kommunalen Kino Kiel, vgl. Programmübersicht) Raum zur Filmbetrachtung und zum Gespräch mit den Regisseurinnen und Regisseuren über die Filme. „Full Metal Village“, „Der Wirt, die Kneipe und das Fest“ und „Mit 1000 Schafen auf Wanderschaft“ setzen sich mit unserer Heimat Schleswig-Holstein aus sehr unterschiedlichen Perspektiven auseinander. Zusätzlich bietet das Symposium Gelegenheit zum Dialog dieser Filme mit den ungarischen Dokumentationen „Pannonian Hill“ und „The Jánó Brothers“, denen ebenfalls ein besonderer Fokus auf ihre Heimat gelingt.

zurück zum Inhalt