Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im November und Dezember u.a.:

Filmgeschichte (1) – mit Muthesius Kunsthochschule und CAU

„Zwischen Kommerz und Kunst“ lautet der Obertitel zur filmgeschichtlichen Vorlesung, mit der Prof. Wulff (CAU) und Prof. Schmitz (Muthesius Kunsthochschule) ihre sechs-semestrige Reihe beginnen und die das Kommunale Kino mit entsprechenden Filmvorstellungen begleitet. Alle Vorstellungen am Klavier begleitet von Dr. Werner Loll:

  • The Big Parade
    King Vidor, USA 1925
    Mo, 20.11., 20.30
  • Das Ende von St. Petersburg
    W. Pudowkin, UdSSR 1927, ca. 120 Min.
    Mo, 4.12., 20.30
  • Das Weib des Pharao
    Ernst Lubitsch, D 1922, Mit Emil Jannings
    Mo, 11.12., 18.30
  • The General
    Buster Keaton, Clyde Bruckman, USA 1926
    Mo, 18.12., 18.30

Avec Centre Culturel Français de Kiel – Nouveau Cinéma Français

Zum 10. Mal laden KoKi und Centre Culturel Français zum alljährlichen Fest des jungen französischen Kinos. Wieder haben wir eine attraktive Auswahl neuer französischer Produktionen zusammengestellt, die alle zum ersten Mal in Kiel zu sehen oder noch gar nicht im deutschen Kino gelaufen sind. Natürlich zeigen wir (mit einer Ausnahme) die französischen Originalfassungen mit deutschen Untertiteln. Die Bandbreite ist groß in diesem Jahr und reicht vom „Profils paysans“ des renommierten Dokumentaristen Raymond Depardon über das Leben in der ländlichen Provinz bis zum großen Starkino: Gérard Depardieu in seiner Rolle als alternder Chansonier im bittersüßen „Quand j‘étais chanteur“ zeigt eine seiner überzeugendsten Leistungen überhaupt (nicht zuletzt stimmlich). Der Film wurde in Cannes begeistert aufgenommen. Mit „La terre vue du ciel“, einer bildgewaltigen Umsetzung des gleichnamigen Bildbandes von Yann Arthus-Bertrand, zeigen wir ein Beispiel für das eigenwillige Dokumentarfilmschaffen unseres Nachbarlandes. Ein besonderes Highlight sind die Künstlervideos, die Sophie Kaplan, Kuratorin an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts de Paris, vorstellt. Nach dem Eröffnungsfilm „Moi et mon blanc“, einer Komödie über kulturelle Unterschiede und Fettnäpfchen zwischen Frankreich und Afrika, bitten wir zum Empfang mit französischen Leckereien.

La face cachée de la lune
Robert Lepage, Kan 2003, 105 Min., OmU. Mit Robert Lepage, Anne-Marie Caieux
Nicht nur Theaterliebhaber auf der ganzen Welt verehren den kanadischen Autoren, Schauspieler und Theatermacher Robert Lepage für seine phantasievollen und verweisreichen Inszenierungen; mit denselben Qualitäten erschloss er sich 1995 auch ein internationales Kinopublikum mit seinem intelligenten Thriller „Confessional“, dessen Handlung im Umfeld der Dreharbeiten zu Alfred Hitchcocks „I Confess“ spielt. – Im Mittelpunkt seines aktuellen Films stehen die beiden Brüder Philippe und André (beide gespielt von Lepage), die sich seit ihrer Kindheit von einander entfremdet haben: Philippe schreibt seit ewigen Zeiten an einer philosophischen Dissertation über einen russischen Astrophysiker und verdient seinen Lebensunterhalt mehr schlecht als recht in einem Call-Center, sein schwuler Bruder machte als Wettermann beim Fernsehen Karriere. Anlässlich des Todes der Mutter müssen die beiden wieder miteinander in Kontakt treten ... Die melancholische Familiengeschichte ist nur vordergründig das Thema; der Film „steigert das Persönliche ins Kosmische. Die andere Seite des Mondes ist ein im Wortsinn All-umfassender Film. Der Mensch ist hier Teil des Universums, eingebunden ins Große, Ganze.“ (epd)
Do, 16.11. - So, 19.11., Di, 21.11. - Mi, 22.11., 20.30; Mo, 20.11., 18.30

Filme zum spanischen Bürgerkrieg 1936 bis 1939

5 Patronenhülsen
Frank Beyer, DDR 1960, 84 Min. Mit Erwin Geschonneck, Ulrich Thein
Im spanischen Bürgerkrieg bleiben Kommissar Witting und einige Freiwillige im Lager, um den Abzug ihres Bataillons zu sichern. Bei der eigenen Flucht jedoch werden sie umzingelt. Witting wird verwundet und gibt den Männern kurz vor seinem Tod eine Botschaft, aufgeteilt in fünf Patronenhülsen. Fünf Männer ringen darum, die Nachricht zum Stab zu bringen. Das Durchhalten wird immer schwieriger. Einer hält es schließlich nicht mehr aus. Er verlässt die Gruppe und wird kurz darauf erschossen. Im Anschluss Gespräch zum Spanischen Bürgerkrieg.
Mo, 27.11, 18.30

Klassik im Kino

Richard Wagner: Tristan und Isolde
Heiner Müller, Bayreuth 1993, Orchester der Bayreuther Festspiele unter der Leitung von Daniel Barenboim, künstlerische Gesamtleitung: Wolfgang Wagner
Als sie erkennt, dass ihr Bräutigam Tristan seinerzeit ihren Verlobten Morold getötet hatte, trägt Isolde ihrer Dienerin auf, einen Gifttrank zu bereiten – gemeinsam mit Tristan will sie in den Tod gehen. Doch die Dienerin vertauscht die Elixiere und serviert stattdessen einen Liebestrank, der diejenigen, die davon gekostet haben, in ewigen Liebesrausch versetzt ... Wagner schuf diese Oper als eine Hommage an die Liebe, ganz auf die Abbildung emotionaler und psychischer Zustände konzentriert. Heiner Müller entschlackt den Stoff vom „germanisch-keltischen“ Kontext wie vom romantischen Liebesideal und entwirft eine konzentrierte, ganz auf den emotionalen Kern der Partitur gerichtete Inszenierung.
So, 19.11., 14.00

Georges Bizet: Carmen
1967, 162 Min., Wiener Philharmoniker, Herbert v. Karajan
So, 10.12., 15.00

Giuseppe Verdi: Otello
1973, 141 Min., Berliner Philharmoniker Herbert v. Karajan
So, 17.12., 15.00

Neu in Kiel

37 Seven Uses For A Dead Sheep
Ben Hopkins mit Ekber Kutlu, GB/Türkei 2005, 89 Min.
Die Pamir-Kirgisen aus Zentralasien waren seit 100 Jahren immer wieder Opfer von Vertreibung. Ben Hopkins besuchte die 2.000 Menschen starke Volksgruppe in ihrem Dorf im Osten der Türkei, wo sie seit 27 Jahren Asyl gefunden haben. In einem Mix aus Interviews, stilecht nachempfundenen Stummfilmszenen aus Geschichte und Bildern aus dem Lebensalltag gelingt Hopkins ein mitreißender Film über ein Volk, das es zwischen geopolitischen Interessen und der Globalisierung geschafft hat, seine lebendige Kultur zu bewahren. Kein anthropologischer Film im traditionellen Sinne; die Dargestellten und ihr Künstler Ekber Kutlu haben selbstbewusst Einfluss genommen. „Die Wahrhaftigkeit des Films beruht zu großen Teilen auf dem Witz, der Spielfreude und dem Humor seiner ’Helden’.“ (Caligari Filmpreis 2006, Jurybegründung)
Do, 16.11. - Sa, 18.11., 18.30

Der Kick
Andres Veiel, D 2006, 88 Min., Mit Susanne-Marie Wrage, Markus Lerch
Am 13. Juli 2002 demütigten, quälten und folterten drei Jungs im Brandenburgischen Dörfchen Potzlow ihren 16-jährigen Freund Marinus Schöberl stundenlang, um ihn schließlich zu töten und seine Leiche in der Jauchegrube zu verscharren. Erst vier Monate später wurde die Leiche gefunden, die Täter mit hohen Freiheitsstrafen belangt. Der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilmer Andres Veiel („Black Box BRD“, „Die Spielwütigen“) hat mit seiner Dramaturgin Gesine Schmidt die Verhörprotokolle von Tätern, Eltern und Angehörigen des Opfers zu einem Kammerspiel verdichtet und so eine ganz und gar reduzierte Form geschaffen, die das Unfassbare der Taten und die seelische Dumpfheit, die aus den Gemütern der Beteiligten weht, einigermaßen erträglich macht. In einer leeren Fabrikhalle, in der nur ein zimmerartiger Kasten steht, schlüpfen zwei Schauspieler abwechselnd in alle Rollen. Aus diesem Minimalismus spricht auch der Versuch, das Allgemeine im Einzelfall aufzuspüren.
So, 19.11. + Di, 21.11. - Mi, 22.11., 18.30

Vom Schaukeln der Dinge
Beatrix Schwehm, D 2005, 80 Min.
Schauspieler, Kabarettist, Autor und Rugby-Fan Rudolf Höhn ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Mit der Diagnose Morbus Parkinson bricht alles zusammen – einerseits. Anderseits macht sie ihn offen für Begegnungen völlig anderer Art. Höhn gründet das Behinderten-Theater „Pschyrembel“ und wird Pressesprecher des Bremer Rugbyclubs. Er schreibt nicht nur Artikel, Aufsätze und Satiren für die Rugbymannschaft, auch Theaterstücke und Kabaretttexte. Beatrix Schwehm begleitet Höhn ein Jahr lang. Mit und durch Rudolf Höhn öffnet sich dem Zuschauer ein anderer Blick auf die Welt. Ein Film über die Leidenschaft zum Leben.
Do, 23.11. - Fr, 24.11., 18.30

Le chiavi di casa / Die Hausschlüssel
Gianni Amelio, I/F/D 2004, 105 Min., OmU. Mit Kim Rossi Stuart, Andrea Rossi
In einem Nachtzug nach Berlin begegnet der seit seiner Geburt behinderte Paolo seinem Vater Gianni. Die Mutter starb bei der Geburt, und Paolo wuchs bei Verwandten auf, da der Vater keinen Kontakt zu ihm haben wollte. Nun möchte Gianni Paolo kennenlernen. Also begleitet er ihn zu einer Untersuchung nach Berlin. Im Krankenhaus freundet sich Paolo mit der schwerstbehinderten Nadine an. Deren Mutter Nicole lehrt Gianni, mit der Behinderung des Sohnes umzugehen. Als die langwierigen Untersuchungen für Paolo unerträglich scheinen, begeben sich Vater und Sohn auf eine erneute Reise: nach Norwegen, zur Brieffreundin Paolos. Auf der Fahrt verspricht Gianni, sich auch in Italien nicht mehr von Paolo zu trennen. Alles scheint wie der Beginn einer neuen Beziehung zueinander ... Gianni Amelio hat den Film frei nach Motiven des Romans „Zwei Leben“ von Guiseppe Pontiggia gedreht, sich aber mehr von der Vater-Sohn-Beziehung als der Problematik des Zusammenlebens mit Behinderten inspirieren lassen. Der Film beschreibt einfühlsam die Überwindung von Entfremdung.
Sa, 25.11. - Mi, 29.11., 20.30

El viento / Der Wind
Eduardo Mignogna, Arg./Span. 2005, 92 Min., OmU, Mit Federico Luppi, Antonella Costa
Fr, 1.12. - So, 3.12. + Di, 5.12. - Mi, 6.12., 20.30

7 Virgines / 7 Jungfrauen
Albero Rodríguez, E 2005, 86 Min., OmU
Do, 7.12. - Fr, 8.12., 20.30; Sa, 9.12., 18.30; So, 10.12., 20.30; Di, 12.12. - Mi, 13.12., 20.30

Sommer ’04
Stefan Krohmer, D 2006, 97 Min., Mit Martina Gedeck, Robert Seeliger, Peter Davor
Fr, 8.12. + So, 10.12., 18.30; Mo, 11.12., 20.45; 20.45

Das Leben, das ich immer wollte / La vita che vorrei
Giuseppe Piccioni, I 2004, 125 Min., OmU
Mit Luigi Lo Cascio, Sandra Ceccarelli, Fabio Camilli, Ninni Bruschetta, Galatea Ranzi
Do, 14.12. - Fr, 15.12., 20.30; Sa, 16.12., 18.15; So, 17.12., 20.30; Di, 19.12. - Mi, 20.12., 20.30

Absolute Wilson
K. Otto-Bernstein, USA/D 2006, 109 Min., OmU
Fr, 15.12., 18.30; So, 17.12., 18.30; Mi, 20.12., 18.30

jetzt in der OmU!
Borat – Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan
Larry Charles, USA 2006, 82 Min., OmU
Do, 28.12. - Sa, 30.12., 20.45

Bye Bye Blackbird
Robinson Savary, D/Lux/Ö/GB 2005, 99 Min
Do, 21.12., 20.45; Fr, 22.12., 18.30; Sa, 23.12., 20.45; Mo, 25.12. - Mi, 27.12., 20.30

Meine Serie & Ich

The Office
Ricky Gervais, Stephen Merchant, GB 2001/2002/2003

  • Sa, 9.12., 20.30: 3 Folgen aus Staffel 1, 90 Min., OmU
  • Mi, 13.12., 18.30: 3 Folgen aus Staffel 2, 90 Min., OmeU
  • Sa, 16.12., 20.30: Folge 6 aus Staffel 2 und Weihnachtsspecial, 120 Min., OmeU

Weitere Specials

Zu Gast: Frances Calvert
Risse in der Maske / Cracks in the Mask
Frances Calvert, Australien/D/CH 1997, 57 Min.
Di, 5.12., 18.30

Kino Kultur digital – delicatessen
Die Bewohner der Eremitage
Aliona van der Horst, NL 2004, 73 Min.
Mi, 6.12. - Do, 7.12., 19.00

Kinolino – Kulturelles KinderKino Kiel
Hodder rettet die Welt
Henrik Ruben Genz, DK 2002, 84 Min., empf. ab 6, nach dem Roman von Bjarne Reuter
Im Anschluss Spiel- und Malaktionen. Und natürlich Leckeres zu Essen und Trinken in der Gastronomie der Pumpe.
So, 10.12., 11.00

Zum Welt-AIDS-Tag – mit AIDS-Hilfe Kiel – zu Gast: Karsten Hein
Am Rande. Sechs Kapitel über AIDS in der Ukraine
Karsten Hein, D 2006, 100 Min., OmU
Di, 12.12., 18.30

Globalisierung – Wohlstand für die Welt?
The Take – Die Übernahme
Avi Lewis, Naomi Klein, Cd/Ar 2004, 87 Min.
Do, 14.12., 18.30 (im Anschluss Gespräch mit ver.di); Di, 19.12., 18.30

Psychoanalyse und Film
Die Rückkehr/Vozvrascenje
Andrej Svjagincev, R 2003, OmU
Anschl. Gespräch mit Dipl. Psych Gisela Bergmann-Mausfeld.
Mo, 18.12., 20.30

Alle Jahre wieder – Das Weihnachtsspecial im Doppelpack (auch einzeln möglich)
Wer hat Tante Ruth angezündet?
Curtis Harrington, GB 1972, 91 Min., OmU
Fr, 22.12., 20.30
Eine Hochzeit zu dritt
Ol Parker, GB/USA/D 2005, 93 Min., dt. Fs., Mit Piper Perabo, Lena Headey, Matthew Goode, Celia Imrie
Fr, 22.12., 22.15

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