11. Filmfest Schleswig-Holstein – Augenweide

„Kultur ist, was man draus macht“: Bernd-Günther Nahm zur Eröffnung des Filmfests Schleswig-Holstein Augenweide

Ich freue mich sehr, Sie hier zum 11. Filmfest Schleswig-Holstein Augenweide begrüßen zu dürfen. Wie Sie vielleicht wissen, haben wir uns schon zwei Tage warm gelaufen im Symposium „Heimatfilm“ und starten nun den klassischen Teil des Festivals.

Begrüßt wurden Sie von dem Musikvideo, „Giganten
“ von Christian Theede für die Band Fotos. Das gigantische Gefühl, das man spürt, wenn man von Hamburg nach Schleswig-Holstein kommt ...

Es freut mich besonders Sie hier zu sehen – angesichts der Jugend von Augenweide und der gleichzeitig stattfindenden Schwergewichte 100 Jahre Kieler Philharmoniker, 100 Jahre Muthesius Kunsthochschule. Aber auch 60 Jahre Studentische Arbeitsgemeinschaften des Studentenwerkes Schleswig-Holstein – in Pilotprojekt mit Langzeitwirkung.

All dies spricht für eine große kulturelle Vielfalt in dieser Stadt, die es gilt weiter zu erhalten. Die Vielfalt ist erst möglich und wird getragen von vielen Personen, Einrichtungen und Strukturen in der Landeshauptstadt. Ein wichtiger, integrierter  Baustein darin ist auch das städtische Kulturforum, für das ich mich hier einsetzen möchte.

Es ist mir schwer verständlich, dass in Kiel alle 10 Jahre Kultur neu erfunden werden muss. Im letzten Jahrhundert, das ist in dem Fall nicht lange her, wurde die Straßenbahn in Kiel so lange vernachlässigt, bis sie aus angeblich wirtschaftlichen Gründen eingestellt werden musste. Es dauerte keine fünf Jahre, bis anerkannte Experten eine Stadtbahn für Kiel forderten, die auf dem Hintergrund der heutigen Klimadiskussion noch offensichtlicher ist. Ersparen sie uns solch einen Kurs in der Kulturpolitik.

Kultur ist eine Querschnittsaufgabe, Kultur ist was Sie daraus machen. Engagieren Sie sich für diesen essentiellen Bestandteil unseres Gemeinwesens, es ist eine notwendige und keine „freiwillige Leistung“ wie es im Verwaltungsdeutsch heißt.

Es hat in den letzten Jahren ein eigenartiger Paradigmenwechsel stattgefunden – Kultur muss sich selbst tragen und Wirtschaftsunternehmen werden gefördert, das verstehe ich allerdings nicht unter Kulturwirtschaft.

Nach dem kleinen Ausflug aber zurück zu den bewegten Bildern und den Fragen die besonders die Filmschaffenden unter ihnen haben. Die Branche, die Förderstrukturen im Norden sind in Bewegung und die Antworten auf die noch nicht gestellten Fragen hat vielleicht der Chef der Staatskanzlei, Herr Staatssekretär Heinz Maurus, der sowohl mit unserer Arbeit als auch mit den neuesten Stand der Dinge bestens vertraut ist.

(Ausschnitte aus der Begrüßungsrede – bgn)

zurück zum Inhalt