
Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
herausgegeben von
Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.
herausgegeben von
Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.
![]() |
![]() Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein herausgegeben von Filmkultur Schleswig-Holstein e.V. |
|||||||||
|
||||||||||
Impressum
Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56 |
Vier Tage Kameraseminar mit Volker Tittel im Rahmen des Programms FilmTrainBeide Augen auf ...... hilft nicht nur bei ruckelfreien Kameragängen auf unwegsamem Gelände und Treppenstufen oder wenn mal ein Stahlseil reißt beim Dreh auf einem indischen Schiffsschrottplatz. Beide Augen auf ermöglicht für den Kameramann Volker Tittel auch einen sicheren Stand zwischen den Genres Dokumentar- und Spielfilm. Nach beschwerlichen Jahren im VW-Bus zwischen Itzehoe, Berlin und München und etlichen unbezahlten Einsätzen für Filmhochschulabsolventen hatte Volker Tittel zunächst beide Beine im Dokumentarfilm.Offensichtlich hat er schnell einen ästhetischen Stil entwickelt, der ihn nicht auf ein Genre festlegt. Das, was die Fernsehredaktionen die Opulenz in seinen Bildern nennen, passt offenbar auch in den fiktionalen Film. Die Spielfilmleute waren bald daran interessiert, sagt er nicht ohne Stolz, dass er ihre Stoffe ebenso realistisch einfängt, wie er es in seinen Dokumentarfilmen schafft. Seitdem dreht er so ziemlich alles, Fernsehspiele, Tatort, Low-budget Kinofilme und hin und wieder einen Dokumentarfilm.Vier Tage Kameraseminar bei Volker Tittel konnten zumindest einen kleinen Einblick vermitteln, wie diese Opulenz in seine Bilder kommt: Seine Kamera sucht fast immer das Licht von vorn, spielt mit Dunst, Dampf, Staub und Glanz. Ohne Reflexe läuft gar nichts und wenn das Licht nicht ausreicht, dann beschränkt sich der Bildausschnitt auf den Rhythmus der Schattenbilder, und den Tanz der Konturen. Seine Bilder zaubern Tiefe, irgendwas, sagt der Meister, wischt ihm immer durchs Bild. Das können dann bombastische Nildampfer aus dem Dokumärchen Al Oud sein, das die geheimnisvolle Odyssee eines gleichnamigen Saiteninstrumentes bespielt, oder auch die beängstigenden Marihuanaschwaden in Fritz Baumanns jamaikanischem Rastafaristreifen So frei wie der Löwe. Volker Tittel dreht viel von der Schulter, ist schnell mittendrin, greift den Schwung der ekstatischen Tänzer am Rande der Sahara ebenso auf wie die ruhige Hand des Dominospielers im mittlerweile völlig entspannten Jamaika.![]() ![]() |