Der Dokumentarfilm „Kallawaya. Traditional Medicine in the Andes“ (Deutschland 2009, 26 Min.) von Christoph Corves und Delia Castiñeira (DokuFaktur Medienproduktion, Lutterbek) feierte am 13. Mai seine Premiere beim 20. Fernsehworkshop Entwicklungspolitik in der Evangelischen Akademie Arnoldshain.

„Kallawaya. Traditional Medicine in the Andes“, D 2009, 26 Min., DVD, BETA-SP, DigiBETA. Buch/Regie: Christoph Corves, Delia Castiñeira, Kamera: Christoph Corves, Ton: Christina Förch, Musik: Titus Vollmer, Schnitt: Delia Castiñeira, Produktion: DokuFaktur Medienproduktion, Dorfstr. 26, 24235 Lutterbek, Tel.: 04343-424737, Fax: 04343-424738, www.dokufaktur.de.

Der Film stellt Walter Alvarez vor, einen Kallawaya Heiler, der die traditionelle Medizin seiner Andinen Vorfahren mit westlicher Medizin verbindet. Walter ist eine faszinierende und optimistische Persönlichkeit. Als Mitglied des bolivianischen Parlaments kämpfte er für die Anerkennung der traditionellen Heilkunst. Problemlos wechselt er zwischen seinen Rollen als traditioneller Kallawaya Heiler in einem abgelegenen Dorf in den Anden und dem Leben in der geschäftigen Hauptstadt Boliviens. Dort leitet er Radio- und Fernsehsendungen über traditionelle Medizin. Er ist davon überzeugt, dass die traditionelle Kallawaya Medizin, die ihren Schwerpunkt darauf legt, Krankheiten durch eine ausgewogene Ernährung zu verhindern besonders für die arme Bevölkerung ein hohes Potential für ein besseres Leben bereit hält.

Der Fernsehworkshop Entwicklungspolitik, ein Zusammenschluss von Organisationen aus der Entwicklungszusammenarbeit, der interkulturellen Bildungsarbeit und dem Film- und Fernsehbereich, stellt aktuelle Film- und Fernsehproduktionen vor, die sich mit Nord-Süd-Themen, den Auswirkungen der Globalisierung, mit Arbeit, Migration oder dem Alltagsleben in Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas befassen. Das Programm des 20. Fernsehworkshop Entwicklungspolitik lenkt den Blick in jene Regionen der Welt, die sonst wenig Beachtung finden und eröffnet so anhand von Film- und Fernsehproduktionen der letzten zwei Jahre neue Einsichten in Zusammenhänge. Filme zu brisanten Ereignissen oder scheinbar unbedeutenden Aspekten des Alltags, die auch diejenigen zu Wort kommen lassen, die kaum Gehör finden, sind ebenso Teil des vielfältigen Programms wie Filme von bekannten AutorInnen aus Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Gegründet 1972 ist der Fernsehworkshop Entwicklungspolitik das Forum für alle, die Medien produzieren, mit Medien arbeiten und sich mit Themen der Einen Welt und des Globalen Lernens befassen. An der Schnittstelle von Medienbeobachtung und Bildungsarbeit stehen Qualität und die Repräsentation der Einen Welt in Film- und Fernsehproduktionen im Mittelpunkt. Filmgespräche und Diskussionen mit Filmschaffenden und Medienfachleuten bieten außerdem Anregungen für den Einsatz von Medien in der Bildungsarbeit und eröffnen neue Sichtweisen für einen differenzierten Umgang mit Bildern über die Welt.

(nach einer Produktionsnotiz)