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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Herbstprogramm des KoKi Bad Schwartau

Das KoKi Bad Schwartau zeigt im Herbst:

3.9.: Zimmer mit Aussicht
Großbritannien 1985. Regie: James Ivory. Mit Helena Bonham Carter, Maggie Smith, Denholm Elliott, Julian Sands
Florenz 1907: In der romantischen italienischen Stadt begegnet die Engländerin Lucy dem Mann, der ihre geheimen Sehnsucht weckt. Die junge Lucy verliebt sich in der südlich-sinnlichen Atmosphäre in den exzentrischen George. Verwirrt und zugleich erotisch von dem stürmischen Blonden in den Bann gezogen, flieht sie vor ihm, doch es kommt zu einem leidenschaftlichen Kuss, was klar gegen die Moral dieser Zeit verstößt. Zurück in Sussex verliebt sie sich zunächst in einen „standesgemäßen“ Gentleman. Doch letztlich entscheidet sie sich für George und bricht alle Tabus.

17.9.: Moderne Zeiten
Charlie Chaplins Satire auf die Industriegesellschaft gilt zu Recht als Klassiker unter den Stummfilmen. Der Film ist eine sozial- und gesellschaftskritische Tragikomödie. Sein „Held“ erlebt, wie er zum Rädchen im Getriebe, zu einem Bestandteil der Maschinerie wird. Und was das mit ihm selbst anstellt. Sein Leben wird mechanisiert. „Moderne Zeiten“ ist „eine Geschichte von Fleiß, Unternehmergeist und freiem Wettbewerb – Die Menschheit auf der Suche nach dem Glück“. In der Eröffnungsszene ist zuerst eine Schafherde zu sehen, danach strömen Arbeiter in eine Fabrik. Es ist eine Satire auf die seelenlose Fließbandwelt der „modernen Zeiten“, die mit Henry Ford begannen und das Zeitalter der Massenproduktion einläuteten. Als Symbol der Rationalisierungsbestrebungen der Arbeitswelt jener Jahre setzte Chaplin die aberwitzige Ernährungsmaschine ein, die der Präsident der Electro Steel Corporation an ihm, dem kleinen Arbeiter, ausprobieren lässt. Da sie versagt, kommt er zum Schluss: Nicht zu gebrauchen. Chaplin wird im Film durch die monotone Arbeit verrückt, hat einen Nervenzusammenbruch. In einer seiner berühmtesten Szenen gerät Chaplin in ein überdimensional großes Räderwerk – und dreht dabei immer noch brav die Schrauben fest. Eine beißende Satire auf die seelenlose moderne Arbeitswelt und die Unmenschlichkeit ihrer Maschinen.

8.10.: Filmtournee unterwegs, die Kurzfilmrolle Schleswig-Holstein
Im 35.Jubiläumsjahr der LAG Jugend und Film, dem Trägerverein der Filmtournee unterwegs, zeigt sich, dass der Kurzfilm in Schleswig-Holstein eine Basis hat, auf der immer wieder neue und sehenswerte Filme entstehen können. Die Spanne der Auszeichnungen reicht vom Nachwuchspreis aus Neumünster bis zum Oscar aus Hollywood. Die Kurzfilmrolle zeigt wieder großes Kino und bietet eine Fülle von witzigen Einfällen, Überraschungen und nachdenklichen Momenten. Zum Beispiel: Jochen Alexander Freydanks Film „Spielzeugland“ spielt 1942 in Deutschland. Um ihren Sohn zu schützen, versucht Marianne Meißner (Julia Jäger) ihren Sohn glauben zu lassen, dass die jüdischen Nachbarn bald verreisen müssen. Ins Spielzeugland … Der Film über Schuld, Verantwortung, kleine und große Lügen wurde mit dem Kurzfilm-Oscar ausgezeichnet. Moderiert wird die Kurzfilmrolle vom Filmemacher und Kameramann Claus Oppermann.

22.10.: Antonias Welt
Belgien / Großbritannien / Niederlande, 1995. Regie: Marleen Gorris, Drehbuch: Marleen Gorris, Kamera: Willy Stassen, Musik: Ilona Seckaz, Darsteller: Willeke van Ammelrooy, Els Dottermans, Veerle van Overloop, Tyhrza Ravesteijn, Mil Seghers
Die Holländerin Marleen Gorris erhielt einen Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ für ihre warmherzige Familienchronik „Antonias Welt“. Diese Welt ist klein, überschaubar und auf dem Land angesiedelt. Zum Film: Am Tag ihres Todes blickt Antonia auf ihr Leben zurück und lässt die Erinnerungen an Tochter, Enkelin und Urenkelin Revue passieren. Der Rückblick beginnt, als die damals 40-jährige nach dem Zweiten Weltkrieg in ihr Heimatdorf zurückkehrt, um den elterlichen Bauernhof zu übernehmen. Schon bald wird klar, dass man es hier nicht etwa mit einer tumben Bäuerin zu tun hat, sondern mit einer selbstbewussten und liberalen Frau, die ihren Hof in eine Art Kommune verwandelt, um den Außenseiter/innen der Dorfgemeinschaft ein neues Zuhause zu bieten.

5.11.: Rheinsberg
Deutschland 1967. Regie: Kurt Hoffmann, Darsteller: Cornelia Froboess, Christian Wolff , Werner Hinz, Agnes Windeck, Ruth Stephan, Anita Kupsch, Dinah Hinz, Monika Peitsch, Willi Rose, Franz Nicklisch, Uwe Reichmeister, Edith Elsholtz, Karl Hellmer, Werner Stock, Ekkehard Fritsch, Jo Herbst, Dieter Kursawe, Herbert Weissbach, Erich Fiedler.
Wolf (Christian Wolf) ist als Journalist tätig und gönnt sich am Wannsee ein wenig Freizeit und Ruhe von seinem Job. Als er dort versehentlich die falsche Umkleidekabine betritt, trifft er auf die hübsche Claire (Cornelia Froboess). Die zwei finden sofort Gefallen aneinander und verabreden sich von da an immer öfter. Doch ob es sich bei ihrer Beziehung um wirkliche Liebe handelt oder nur eine kurzlebige Affäre, wissen sie nicht. Um sich ihrer Gefühle klar zu werden, macht das Paar eine Reise in die kleine Stadt Rheinsberg ...

19.11.: Hotel Ruanda
Ruanda, Mitte der 90er Jahre. In dem seit vielen Jahrzehnten schwelenden Konflikt zwischen der Bevölkerungsmehrheit der Hutus und den politisch wie wirtschaftlich dominierenden Tutsis kommt es zu einem Attentat mit schwerwiegenden Folgen. Am Abend des 6. April 1994 wird das Flugzeug des Präsidenten Habyarimana beim Landeanflug auf Kigali abgeschossen. Mit diesem Attentat wird die schlimmste Zeit, die Ruanda je erlebt hat, eingeleitet. Die Hutus beginnen mit der systematischen Ermordung ihrer Tutsi-Landsleute. Das Land versinkt in Mord und Chaos, eine regelrechte Verfolgung und Abschlachtung der Tutsi spielt sich vor den Augen der UN-Truppen und der Vereinten Nationen ab. Alle Welt sieht weg. „Hotel Ruanda“ erzählt die wahre Geschichte des Hotelinhabers Paul Rusesabagina (Don Cheadle), der sich unter schwersten Bedingungen für das Leben seiner Landsleute einsetzt. Unter Einsatz seines Lebens rettete Paul Rusesabagina couragiert mehr als 1.200 Flüchtlinge vor dem sicheren Tod.

3.12.: Rain Man
Dustin Hoffman und Tom Cruise realisierten mit diesem Film einen alten gemeinsamen Wunsch. Barry Levinson („Good Morning, Vietnam”, 1987; „Sleepers”, 1996; „Wag the Dog”, 1997; „Banditen!”, 2001) nahm sich ihrer an. Was dabei herausgekommen ist? Immerhin vier Oscars, ein Dustin Hoffman, der in ungewohnt „leidenschaftloser” Art und Weise einen Autisten glänzend spielt, und ein Tom Cruise als „leidenschaftlicher” Gegenpart in einem als besondere Art von Road-Movie angelegten Film. Beide wecken mit ihrem Spiel über weite Strecken die Neugier auf das „Hin und Her” der so unterschiedlichen Charaktere. Levinson zeigt die allmähliche Annäherung zwischen Ray und Charlie. Während Charlie zunächst an nichts anders denkt als an Geld, lernt er seinen Bruder im Laufe der Zeit kennen, wie er ist und wie er bleiben wird, weil Ray sich gar nicht verändern kann. Dieser Wandel vom Saulus zum Paulus, vom egozentrischen Geldgierigen zum liebenden und sorgenden Bruder hat selbstverständlich fast all das in sich, was Märchen eben so in sich haben. Was des einen „Tellerwäscher wird Millionär”, ist (hier) des anderen „Egoist wird Mensch”. Levinson verzichtete auf rührseligen Kitsch und Klischees und erreichte trotzdem sein Publikum.

17.12.: Die Glenn Miller Story
USA 1953. Regie: Anthony Mann. Mit James Steward in der Hauptrolle und Live-Einlagen von Louis Armstrong (Satchmo), Ben Pollak und anderen
Am 1. März 1904 in Clarinda, Iowa geboren, stand Alton Glenn Millers Leben knappe 20 Jahre im Dienste der Bigband und des Swing. 1928 heiratete er Helen, und es war vor allem sie, die ihn mit ihrer Liebe und ihrem Glauben an den speziellen Sound unterstützte, so dass Miller nach jahrelangen Niederlagen letztendlich im Jahre 1939 mit Buchungen für das New Yorker Glen Island Casino New Rochelle, das Baltimore’s Hippodrome Theatre, das New York State Fair und die Carnegie Hall alle Besucherrekorde brach und ihm der Durchbruch gelang. Miller, ein erklärter Gegner des Nationalsozialismus, verpflichtete sich drei Jahre später im September 1942 freiwillig bei der Army Air Force und übernahm die Leitung des „Army Air Force Orchestra“. Am 15. Dezember 1944 startete Glenn Miller von der Royal-Air-Force-Basis in London aus in einer Norseman C-64 für die Vorbereitung eines Weihnachtskonzertes im befreiten Paris, wo er nie ankam. Ursache und Ort seines Todes sind bis heute unbekannt.

Alle Filme sehen Sie im Movie Star Kino Bad Schwartau, Eutiner Ring 14. Die Anfangszeiten sind von der Länge der vorangehenden Filme abhängig und liegen zwischen 19.30 Uhr und 20.15 Uhr.