Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im November u.a.:

30 Jahre Pumpe – 30 Jahre Kommunales Kino


Stummfilmtag zum Jubiläum – mit Live-Musik
Das KoKi feiert das Jubiläum des Hauses mit einem besonderen Stummfilmprogramm zwischen Zukunftsvision, Grusel und Komödie. Die Pflege der Stummfilmkultur ist seit der Pionierarbeit unter der Leitung von Dr. Gesa Rautenberg eine wichtige Facette unseres Programms und eine geliebte Tradition, die wir mit unseren Gästen an diesem Tag feiern möchten. Zunächst zeigen wir das ungewöhnliche Filmprojekt Wunder der Schöpfung, und einen spektakuläreren Auftakt kann man sich kaum wünschen: Dokumentarisches, Spielfilmsequenzen, Animation und Tricktechnik sind hier zu einem ganz eigenen Wunder der Schöpfung verwoben, in dem nicht von Geringerem als vom Platz der Menschheit im Universum, interplanetarischen Reisen und der Zukunft unseres Planeten erzählt wird. Mit Orlacs Hände folgt ein makaberer Klassiker des europäischen Kinos. Unter der Regie von Robert Wiene (u. a. Das Cabinet des Dr. Caligari) entspinnt sich hier die düstere Geschichte des Pianisten Orlac, der nach einem Unfall die Hände eines gerade hingerichteten Mörders angenäht bekommt und in der Folge spürt, wie sich die Lust in ihm regt, zu töten. Solo am Klavier wird dieser Film von unserem langjährigen Stummfilm-Partner Dr. Werner Loll begleitet (mit den eigenen Händen und nicht mordlustig). Begleitet vom Werner-Loll-Trio (!) ist abschließend die unwiderstehliche Lubitsch-Groteske Die Austernprinzessin zu sehen.

20 Jahre Filmförderung – 30 Jahre KoKi – 35 Jahre LAG


Aus gegebenem Anlass wollen wir rund 30 Jahre Filmschaffen Revue passieren und zurück schauen auf einige der interessantesten, lustigsten, schrägsten und erfolgreichsten Filme, die hier im Land gefördert wurden. Unter anderem gilt es, den frühen Fatih Akin wieder zu entdecken oder einen Blick auf arbeitlose Bahnbeamte zu werfen. Mi 11.

Unrümliche Schweinehunnde


Selten hat ein Film uns so euphorisiert wie der neue Tarantino. So hatten wir die Idee, diesem Ausnahmefilm im Novemberprogramm mehr Platz als üblich freischaufeln; und wir haben Freunde eingeladen, ihren persönlichen Inglourious Basterds-Text beizusteuern.

Inglourious Basterds
Quentin Tarantino. USA/D 2009. 160 Min. OmU. Mit Daniel Brühl, Til Schweiger
Inglourious Basterds handelt von einem Haufen rachsüchtiger, amerikanischer Soldaten, die während des zweiten Weltkriegs durch Deutschland ziehen und Nazis töten. Richtig? Zum Glück falsch! Denn Tarantinos Kriegsfilm mit Brad Pitt in der Hauptrolle ist eigentlich gar kein Kriegsfilm... und Brad Pitt spielt nicht wirklich die Hauptrolle. Zugegeben: die Tatsache, dass die Handlung eben im Krieg spielt, ist schwer von der Hand zu weisen – aber das ist beim Krieg der Sterne auch der Fall. Der Reiz bei den Basterds jedoch entsteht dadurch, dass ein bunter Reigen an Filmstilen konsequent durcheinander geworfen wird; von Western über Comic bis hin zu schier unendlichen Referenzen an das frühe deutsche Kino wird ein wildes Fass aufgemacht, das überraschender Weise in sich völlig schlüssig ist und unheimlich Spaß macht. Spätestens wenn beim großen Finale des Films sämtliche historische Eckpfeiler durch den Reißwolf gedreht werden, weiß man, dass der Film keine Verbeugung vor den Fakten des Krieges ist, sondern vor dem Kino und der Kunst des Geschichtenerzählens selbst. Wieder mit von der Partie sind natürlich Tarantinos berühmte Dialogszenen, aber diesmal mit einem angenehmen Twist; wenn ein deutscher „Judenjäger“ mit einem französischen Bauern über dessen Milch redet, weiß man dass es kein Smalltalk ist, sondern dass das Gespräch gleich umschwenken wird. Wenn der britische Agent in einer Kellerbar mit einem SS-Mann Prominentenraten spielen muss, dann ist man sich sicher, dass alles bald eskalieren wird. Anders als in früheren Filmen ist hier die Luft permanent voll Sprengstoff, die gewechselten Worte sind wie ein Funkenflug und kaum denkt man, das Gespräch ist gerade einen Hauch zu lang – explodiert es. Einmal Oscar für Christoph Waltz. (Christoph Dobbitsch, Filmemacher). Do 5. – Mi 11.

Inglourious Basterds
Quentin Tarantino. USA/D 2009. 160 Min. OmU. Vor allem mit Brad Pitt
Werbung wirkt. Oder eher: PR wirkt. Zumindest bei mir. Keine „Gala“ oder „BUNTE“ beim Arzt bis Mitte des Jahres ohne Fotos von Brad Pitt. Eh nie ohne Brad Pitt, aber Brad Pitt diesmal nicht mit vielen Kindern und Frau in Flughafenwartehallen, sondern Brad mit Till Schweiger, Brad mit Daniel Brühl, Brad mit Diane Kruger, mit dem Kommissar-Rex-Ex-Partner Gedeon Burkhard und Brad mit Quentin Tarantino. Alle in Berlin aufgenommen, zum Beispiel nach einem spätabendlichen Kneipenbesuch. Dass Quentin Tarantino mit denen allen in Deutschland einen Film dreht, stand auch irgendwo. Hat mich weniger interessiert als der Klatsch. Mein letzter Film von Quentin Tarantino? Pulp Fiction: fand ich großartig. Aber dann: Jackie Brown – keine Zeit gehabt zu gucken. Kill Bill: zu viel Nahkampf. Death Proof: zu viel Auto. August 2009, die PR-Wirkung setzt ein: Ich kaufe Karten für „Den-neuen-Tarantino“. Skeptisch, ob mir 154 Minuten mit vielen Explosionen auf der Leinwand nicht doch zu lang werden, ob die Popcornesser im Multiplex nicht lauter essen als es auf der Leinwand explodiert. Ob’s zu viel „Jungs-Film“ ist. Mit hat’s gefallen – sogar sehr. Und ganz besonders Christoph Waltz, der, von dem ich nie ein Foto mit Brad Pitt beim Arzt in der BUNTEn gesehen habe. (Kirsten Geißelbrecht, Schulkinowoche Schleswig-Holstein) Do 5. – Mi 11.

Inglourious Basterds
Quentin Tarantino. USA/D 2009. 160 Min. OmU. Mit August Diehl, Diane Kruger
Wild West in good old Europe. In der düstersten Zeit des 20. Jahrhunderts. Deutsche Kulturmenschen mit dem Sinn für das savoir vivre als eiskalte Mörder. Sadistische Indianer in der Uniform der US-Army als Heilsbringer. Mitten im europäischsten Kulturland Frankreich. Nichts ist, wie man es aus allen anderen Kinogeschichten über die Zeit des 2. Weltkrieges kennt. Obwohl die dramaturgischen Ingredienzen die Gleichen sind. Aber Tarantino wäre nicht Tarantino, wenn er sie klassisch verwenden würde. Stattdessen macht er Helden und Antihelden, Juden und NS-Offiziere, selbst die Liebesgeschichte zu Objekten seiner teuflischen Phantasie in einem infernalischen Lichttheater-Spiel. Man ist überrascht, man ist verwundert und man ist – ganz ohne schlechtes Gewissen – zutiefst amüsiert. Obwohl das Thema „2. Weltkrieg“ in all seiner unermesslichen Grausamkeit auch mehr als 60 Jahre später das Lachen eigentlich verbietet. Aber wenn schon Tarantino selbst sagt, ihm habe es Spaß gemacht, „Hitler zu schreiben“, was soll dann der Zuschauer machen ... ja, sich amüsieren über diesen Film, den kein Europäer hätte machen können. Und vermutlich dürfen. Für die es einen Quentin Tarantino brauchte, der mit Milch, Blut und Liebesgeplänkel ein Relaunch der Weltgeschichte vorbereitet und das Ende des 3. Reiches dann verblüffend einfach erzählt – mit einer einzigen Kinovorstellung in einem kleinen Pariser Lichtspieltheater. Einfach gut, dass diesem Tarantino nichts heilig ist und er in Sergio Leone-Western gelernt hat. (Dr. Claudia Heydolph, Journalistin) Do 5. – Mi 11.

Inglourious Basterds
Quentin Tarantino. USA/D 2009. 160 Min. OmU. Mit Christoph Waltz, S. Groth
Was für eine Unverfrorenheit! Ausgerechnet hier bei uns drehte Tarantino seine Nazi-Farce und ignorierte dabei historische Details ebenso wie härteste Fakten. Wo wir doch von Guido Knopp gelernt haben, Geschichte nur dann zu verstehen, wenn wir genügend Bilder von ihr haben. Und wenn Geschichte es ins Kino geschafft hat, dann war das doch Bruno Ganz mit Hitlerbärtchen und Wutausbrüchen im Führerbunkernachbau. Und jetzt das! Nicht nur der Titel ist falsch geschrieben, auch alles andere ist falsch: Den Judenjäger gab es nicht, den Nazijägertrupp auch nicht. Und der Führer, bitte schön, entleibt sich immer noch selbst! – Nein, nein, das ist nicht unverfroren, sondern unbekümmert. Und hellsichtig. Denn ungeachtet aller dramaturgischer Genialität und inszenatorischer Raffinesse ist In-glourious Basterds auch eine Reflexion über die Kategorie der Wahrhaftigkeit der (Kino-)Bilder. ‘Bild’ und ‘Wirklichkeit’ sind eben nicht zur Deckung zu bringen – überall schleichen sich Kopierfehler ein (wie schon der Filmtitel, der das Original falsch abschreibt, freimütig eingesteht). Wenn am Ende des Films die Nazi-Größen im Kugelhagel niedersinken und sich der Resistance-Film auch dann nicht stoppen lässt, wenn die Leinwand schon längst verbrannt ist, dann ist das ein Statement für die Macht der Bilder und die Macht des Kinos: Das Kino triumphiert über die Wirklichkeit! Und da soll mal einer das Gegenteil beweisen! (Eckhard Pabst, Kommunales Kino) Do 5. – Mi 11.

Inglourious Basterds
Quentin Tarantino. USA/D 2009. 160 Min. OmU. Mit Omar Doom, B. J. Novak
Unfassbar: Das gesamte Nazi-Führungspersonal verbrennt UND wird erschossen in einem französischen Kino. Unmittelbar vor seinem Tod amüsiert Hitler sich über einen Film, der aus nichts Anderem besteht als aus nacheinander abfolgenden Treffern eines Scharfschützen. Schlechter Filmgeschmack kann tödlich sein. Alles, was ich an Tarantinos Filmen liebe, findet sich auch in Inglourious Basterds wieder. Das atemberaubende Casting. Das ungeheure Gespür für Szenenaufbau. Nichts führt bei Tarantino nur von A nach B. Alles ist vollkommen gegenwärtig. Die Dialoge. Ich will nichts zitieren, aber sie sind ein Genuss. Vor allem aber: Inglourious Basterds feiert das Kino. Wenn die französische Rächerin ihren Mordplan schmiedet, ist der nicht nur für ein Kino geplant. Nein, brennen sollen die Schlächter wie zu der Zeit noch alle Naslang das leicht entflammbare Nitromaterial. Im wahrsten Sinne des Wortes ein – Filmtod. Und das Filmbild der Rächerin, bizarr projiziert auf die wabernden Rauchschwaden, höhnt noch hysterisch lachend über die Panik der schuldigen Opfer. Ihr Körper ist da schon leblos. Aber ihr Film kann die wahnsinnige und wahnsinnig befriedigende Fantasie würdig beenden. Aber das ist ja vielleicht nicht die Hauptsache, wenn man drin sitzt in diesem Meisterwerk. Da geht es dann um frische Milch, Karl May, King Kong, Zigaretten, Apfelstrudel & Schlagobers, immer wieder Kino, Verrat, Ehre, Schuld, Rache, Schauspieler, Musik und Sprache, nicht zuletzt die italienische. Und um Hans Landa. (Sven Sonne, freier Autor) Do 5. – Mi 11.

Inglourious Basterds
Quentin Tarantino. USA/D 2009. 160 Min. OmU. Mit Eli Roth, Mélanie Laurent
Das Kino von Quentin Tarantino ist heute konsequenter, virtuoser und unterhaltsamer als in den neunziger Jahren. Diejenigen, die Gegenteiliges erzählen, haben ganz einfach keine Ahnung. Jenseits der Raffinessen, der Plumpheiten und der selbstreflexiven Manöver, die den Film ausmachen und die man noch lange diskutieren wird, ist Inglourious Basterds für mich vor allem Repräsentant eines Kinos der Lieblingssequenzen. Nicht allein in Motiven und in ihrer Ästhetik, auch in der Kunst, einzelne Momente und Sequenzen in der Inszenierung so auszureizen, dass sie dem nüchternen Auge bis ins Lächerliche übersteigert erscheinen mögen, spiegeln die Filme Tarantinos den Exploitationfilm der 70er und 80er Jahre. Was von den einen hier wie dort als maßlos und geschmacklos abgetan wird, erscheint anderen jedoch nicht selten als der Kinofetisch, den es wieder und immer wieder aufzusuchen gilt. Einer von Tarantinos – durchaus zahlreichen – Verdiensten ist sicherlich, dass er ein großes Publikum jenseits der Filmexperten und Sammler für derartige Genüsse des Kinos sensibilisiert hat. Nicht allein hat er Lieblingssequenzen einer ganzen Kinogeneration produziert, er hat seine Einflüsse, persönlichen Fetische und Lieblinge dabei immer durch Zitate und Anspielungen immer stolz vor sich hergetragen. Diese Kombination macht seine Filme zu ergiebigen Wegweisern, über die hunderte von billigen Kostbarkeiten und hässlichen Schönheiten der Filmgeschichte entdeckt werden können. Also: Wer war noch mal Aldo Ray? (Christian Vittrup, Kommunales Kino) Do 5. – Mi 11.

neu in Kiel


Der Junker und der Kommunist
Ilona Ziok. D 2009. 72min. Mit Reinhild von Hardenberg, Astrid von Hardenberg
Das Leben zweier unterschiedlicher Männer, die das Schicksal unversehens zusammenbringt: Der eine, Carl-Hans Graf von Hardenberg, ist Standesherr auf Schloss Neuhardenberg bei Berlin und überzeugter Monarchist, der andere, Fritz Perlitz, ist überzeugter Kommnist. Nachdem sich beide im Zuge eines Landarbeiterstreiks schon auf feindlichen Positionen gegenüber gestanden waren, begegnen sich die beiden Männer 1944 im KZ Sachsenhausen wieder. Der Graf ist als einer der Walküre-Verschwörer verhaftet worden, dem Kommunisten Perlitz ist sein beständiger Widerstand gegen das NS-Regime zum Verhängnis geworden. Kurzzeitig freundschaftlich vereint, finden sie sich schnell auf unterschiedlichen Seiten wieder. Mi 12. – Do 19.

Wenn wir zusammen sind /Mes amis, mes amours
Lorraine Levy. F 2008. 99 Min. dt. Fass. Mit Vincent Lindon, Pascal Elbé
Als Antoines Ehe zerbricht, zieht er auf Einladung seines besten Freundes Mathias nach London. Beide Junggesellen leben zusammen mit ihren Kindern in einem von Exil-Franzosen dominierten Viertel glücklich und nach festen Regeln: Keine Babysitter, keine Frauen. Doch natürlich kommt es ganz anders. Paarbildungen liegen spätestens in der Luft, nachdem Mathias die Journalistin Audrey trifft … Do 19. – Di 01.12.

Eine Perle Ewigkeit
Claudia Llosa. Span./Peru 2009. 94 Min. OmU. Mit Magaly Solier, Susi Sánchez
Auf dem Sterbebett klagt eine alte Frau. Eine Vergewaltigung zerstörte ihre Existenz, und, so fürchtet sie, auch die ihrer Tochter Fausta. Verstörend daran: Die alte Frau erzählt nicht von ihrem Leid, sondern singt. Denn Lieder, so heißt es, sind die einzige Möglichkeit, etwas mitzuteilen, worüber sonst geschwiegen wird. So wird auch Fausta immer dann zu singen anfangen, wenn sie die Angst zu überwältigen droht. Für Fausta beginnt eine schwierige Zeit der Lösung von der Mutter und der Lösung von ihren Ängsten... Claudia Llosa gönnt ihrer Protagonistin keinen geraden Weg zur Befreiung. Es ist eine Welt voller Fallstricke und Gefahren. Sie bewegt sich taumelnd durch diese Welt, die ihr so fern zu sein scheint wie ein Planet am Himmel. Was Fremdheit heißt, wird hier beängstigend deutlich. Goldener Bär Berlinale 2009! Do 12. – Mi 25.

Mikrofan
Matthias Santiago Staehle. D 2009. 90 Min. Mit Philipp Babing, Julia Ehlers
Sam ist Rapper, wie seine besten Freunde auch. Rund um einen Bolzplatz in Hamburg-City, beschattet von drei Wolkenkratzern, leben sie in den Tag hinein und lieben ihre Musik. Als einer der Freunde eine Affäre mit Sams langjähriger Freundin beginnt, kehrt zornige Stille ein, bis der Mikrofan das Wort ergreift… Szene-Filme sind eigentlich immer nur dann gut, wenn sie aus der Szene kommen, in der sie spielen. Bei Mikrofan ist dies auf’s Glücklichste der Fall. „Ein spannendes, kontroverses Szene-Porträt“ (Filmdienst) Sa 14. + Di 17.

Rolandas Schöpfung
Konzept: Sergej Modin. Musik: Andre von Melöchin. 61 Min. dt. Fs.
Ihr neues Bühnenwerk, das hier filmisch präsentiert wird, inszenieren Sergej Modin und Andre von Melöchin als musikalisch-dramatisches Poem – ein Werk, das von menschlichen Eigenschaften wie Gewissensmangel und Geldsucht, Strenge und Leichtsinn u.a. handelt, die immer neue Krisen verursachen … Sa 14.

20 Jahre Mauerfall


Aus Anlass des 20sten Jahrestages des Mauerfalls veranstaltet das Kommunale Kino zusammen mit der Nikolai-Kirche vier Filmvorführungen mit historischen Spiel- und Dokumentationen: Und deine Liebe auch (Frank Vogel. DDR 1962) Erster DDR-Spielfilm über den Mauerbau. Eine junge Frau muss entscheiden, ob sie in den Westen geht oder in der DDR bleibt... (7. 11., Kirche St. Nikolai). Die Mauer (Jürgen Böttcher. DDR 1990) Der Regisseur Böttcher drehte 1989/1990 seine persönlichen Impressionen von den letzten Tagen der Berliner Mauer (14. 11., Kirche St. Nikolai). Im Kino zeigen wir vier Schulungsfilme der NVA (mit Einführung der Kieler HistorikerInnen Dr. Jan Schlürmann und Dr. Eva Fiebig) Der Schlag hat gesessen (DDR 1961, 8 Min); Auf Wacht an der Staatsgrenze (DDR 1979. 37 Min), Grenzer (DDR 1981. 37 Min) und Grenzdurchbruch ’89 (DDR 1989. 24 Min) (So 22. 11.). Abschließend zeigen wir den DEFA-Spionage-Film for eyes only (streng geheim) (Janos Veiczi. DDR 1963. 96 Min): Hansen, sozialisitisches James-Bond-Pendant, ermittelt im westlichen Ausland. So 22. 11.

Sterne über Kiel


Im Schatten des Mondes
David Sington. GB/USA 2007. 109 Min. OmU. Mit Buzz Aldrin, Alan Bean
Neue Interviews mit Pionieren und Begleitern der Raumfahrt, klassisches Fernsehmaterial und ebenso exklusive wie spektakuläre Bilder aus dem Archiv der NASA machen diese Dokumentation zu einem Muss. Im November heißt es „Liftoff!“ im Kommunalen Kino! Fr 20. + So 22.

Filmfestival ueber Macht – Kontrolle, Regeln, Selbstbestimmung (3)


Faustrecht
Robbi Müller, Bernard Weber. CH 2007. 84 Min. OmU
Intensive Fallstudie über zwei jugendliche Gewalttäter. Um die beiden 16-jährigen zeichnet der Film ein differenziertes Bild von engagierten Helfern, überforderten Therapeuten und Eltern, die zwischen Ratlosigkeit und Desinteresse schwanken. Im Anschluss Gespräch mit Dr. med. Mechthild Klingenburg-Vogel und Dipl. Psych. Silke Richter. Fr 13.

mit Flüchtlingsrat SH und Amnesty International


Ein Augenblick Freiheit
Arash T. Riahi. Ö/F 2008. 110 Min. OmU. Mit Navid Akhavan, Pourya Mahyari
In einem Hotel in Ankara warten zwei junge Iraner auf die Bewilligung ihrer Asylanträge, um die siebenjährige Asy und ihren Bruder nach Österreich zu bringen. Ihr Schicksal teilen sie mit anderen Emigranten. Alle verbindet der Mut zur Flucht, und doch muss jeder am Schluss seinen eigenen Weg gehen. „Ein anrührendes realistisches Drama, das aber auch eine gute Portion Witz enthält, so dass man nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll.“ (Filmbewertungsstelle). Mi 4. im Anschluss Gespräch. Di 3. + Mi 4.

mit Kieler Fenster und Brücke SH


Liebe Amelie
Maris Pfeiffer. D 2004. 90 Min. Mit Maria Kwiatkowsky, Oliver Stokowski
Die 17-jährige Amelie zieht mit ihren Eltern aus der Provinz in die Großstadt. Während ihre Eltern damit beschäftigt sind, sich einzuleben, übersehen sie, dass es ihrer Tochter nicht gelingt, Fuß zu fassen, dass sie vereinsamt und depressiv wird. Selbst ihr scheiternder Suizidversuch wird als Ausrutscher abgetan. Nach weiteren Eskalationen wird Amelie in die Psychiatrie eingewiesen; aber es wird noch lange dauern, bis Amelie lernt, mit ihrer Krankheit zu leben... Eindringliches TV-Drama um manische Depression. Do 26.

mit Kirchenkreis Altostholstein – Kiel für Kinder am Kilimanjaro


Quiniti – Ein Waisenkind am Kilimandscharo
Jutta Briel, Ulrich Dagge. Kiel 2009
Seit 2004 verbindet eine Partnerschaft die Kirchenkreise Altostholstein (früher Kiel) und Ostkilimanjaro in Tansania. Seit 2007 hilft ein gemeinsamer, von Spenden getragener AIDS-Waisen-Hilfsfond, denn fast 12 % aller Kinder haben dort ihre Eltern verloren. Eines davon ist die 11-jährige Quiniti, die mit ihren Brüdern und Großeltern in einer Lehmhütte lebt. Die Filmemacher stellen ihren Alltag zwischen Schulbesuch, Feldarbeit, Krankenstation, ins Zentrum und lassen auch Mitarbeiter vor Ort zu Wort kommen, um die problematische Lebenssituation der Waisen zu und die Arbeit des Projektes zu dokumentieren. Zur Premiere (Eintritt frei) am 21. 11. begrüßt Probst Lienau-Becker. Filmgespräch mit Jutta Briel und Ulrich Dagge. Sa 21. + Di 1.12.