Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
herausgegeben von
Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im Januar:

Freitag, 1. 1. 2010
18.00
Wunschfilm
Das weiße Band – eine deutsche Kindergeschichte
Michael Haneke, D/AT/I/F 2009, 145 Min, Mit Christian Friedel, Ulrich Tukur
20.30
neu in Kiel
Das gelbe Segel
Udayan Prased, USA 2008, 102 Min, dt. Fs. Mit William Hurt, Kristen Stewart, Eddie

Samstag, 2. 1. 2010
18.00
Wunschfilm
Das weiße Band – eine deutsche Kindergeschichte
Michael Haneke, D/AT/I/F 2009, 145 Min
20.30
neu in Kiel
Das gelbe Segel
Udayan Prased, USA 2008, 102 Min, dt. Fs.

Sonntag, 3. 1. 2010
16.00
Klassik im Kino
Mendessohn-Bartholdy-Abend Leipzig
mit Lang Lang und Riccardo Chailly
16.00
Mendelsohn
18.30
Wunschfilm
Home
Yann Arthus-Bertrand, F 2009, 120 Min. Engl. Fass. / dt. Ut.
20.30
neu in Kiel
Das gelbe Segel
Udayan Prased, USA 2008, 102 Min, dt. Fs.

Montag, 4. 1. 2010
18.30
Wunschfilm
Home
Yann Arthus-Bertrand, F 2009, 120 Min. Engl. Fass. / dt. Ut.
20.30
neu in Kiel
Das gelbe Segel
Udayan Prased, USA 2008, 102 Min, dt. Fs.

Dienstag, 5. 1. 2010
18.00
Wunschfilm
Das weiße Band – eine deutsche Kindergeschichte
Michael Haneke, D/AT/I/F 2009, 145 Min
20.30
neu in Kiel
Das gelbe Segel
Udayan Prased, USA 2008, 102 Min, dt. Fs.

Mittwoch, 6. 1. 2010
18.00
Wunschfilm
Das weiße Band – eine deutsche Kindergeschichte
Michael Haneke, D/AT/I/F 2009, 145 Min
20.30
neu in Kiel
Das gelbe Segel
Udayan Prased, USA 2008, 102 Min, dt. Fs.

Donnerstag, 7. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Die Anwälte – eine deutsche Geschichte
Birgit Schulz, D 2009, 104 Min, Mit Otto Schily
20.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min. dt. Fs.

Freitag, 8. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Die Anwälte – eine deutsche Geschichte
Birgit Schulz, D 2009, 104 Min, Mit Otto Schily
20.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min. dt. Fs.

Samstag, 9. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Der Puppenspieler von Havanna
Wolf Hermsen, D 2009, 113 Min, OmU, Mit Ramiro Ruiz Hernandez, Olga Lidia Alfonso
20.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.

Sonntag, 10. 1. 2010
13.00
Die weite Welt im Kino – Reisefilme
Provence
D 2006. ca. 90 Min
18.30
neu in Kiel
Der Puppenspieler von Havanna
Wolf Hermsen, D 2009, 113 Min, OmU, Mit Ramiro Ruiz Hernandez, Olga Lidia Alfonso
20.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.

Montag, 11. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.
20.30
DESIGN MAKES FILM – mit Muthesius Kunsthochschule
Bauhaus-Filme
u.a.: Frankfurter Kleinstwohnung, Berliner Stilleben

Dienstag, 12. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.
20.30
neu in Kiel
Die Anwälte – eine deutsche Geschichte
Birgit Schulz, D 2009, 104 Min, Mit Otto Schily

Mittwoch, 13. 1. 2010
17.00
Mit Flüchtlingsrat SH und ZBBS - zu Gast Barbara Gladysch
Die Kinder von Grosny
Barbara Gladysch, D 2009, 29 Min.
  
18.30
neu in Kiel
Die Anwälte – eine deutsche Geschichte
Birgit Schulz, D 2009, 104 Min, Mit Otto Schily
20.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.

Donnerstag, 14. 1. 2010
18.00
Bullerby – Mythos oder Wahrheit?
Verblendung / Män som hatar kvinnor
Niels Arden Oplev, S/DK/D 2009, 152 Min, OmU, Mit Michael Nyqvist, Noomi Rapace
20.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.

Freitag, 15. 1. 2010
18.00
Bullerby – Mythos oder Wahrheit?
Verblendung / Män som hatar kvinnor
Niels Arden Oplev, S/DK/D 2009, 152 Min, OmU, Mit Michael Nyqvist, Noomi Rapace
20.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.

Samstag, 16. 1. 2010
18.00
Bullerby – Mythos oder Wahrheit?
Verblendung / Män som hatar kvinnor
Niels Arden Oplev, S/DK/D 2009, 152 Min, OmU, Mit Michael Nyqvist, Noomi Rapace
20.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.

Sonntag, 17. 1. 2010
13.00
die weite Welt im Kino – Reisefilme
Hawai
D 2007. ca 100 Min
16.00
Klassik im Kino
Europa Konzert 2009 aus Neapel
Berliner Philharmoniker spielen u.a. Verdi u. Schubert
18.30
mit Landeszentrale für politische Bildung
Affengeil – Eine Reise durch Lottis Leben
Rosa v. Praunheim, D 1990, 87 Min
20.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.

Montag, 18. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.
20.30
DESIGN MAKES FILM – mit Muthesius Kunsthochschule
Mit IKEA nach Moskau
Michael Chauvistré, D 2001, 90 Min

Dienstag, 19. 1. 2010
18.00
Bullerby – Mythos oder Wahrheit?
Verblendung / Män som hatar kvinnor
Niels Arden Oplev, S/DK/D 2009, 152 Min, OmU, Mit Michael Nyqvist, Noomi Rapace
20.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.

Mittwoch, 20. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.
20.30
Bullerby – Mythos oder Wahrheit? Mit CAU
Verblendung / Män som hatar kvinnor
Niels Arden Oplev, S/DK/D 2009, 152 Min, OmU, Mit Michael Nyqvist, Noomi Rapace

Donnerstag, 21. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.
20.30
neu in Kiel
Jagdzeit – Den Walfängern auf der Spur
Angela Graas, D 2009, 88 Min

Freitag, 22. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.
20.30
neu in Kiel
Jagdzeit – Den Walfängern auf der Spur
Angela Graas, D 2009, 88 Min

Samstag, 23. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.
20.30
neu in Kiel
Jagdzeit – Den Walfängern auf der Spur
Angela Graas, D 2009, 88 Min

Sonntag, 24. 1. 2010
13.00
die weite Welt im Kino – Reisefilme
Hurtigrouten
D 2009, ca 90 Min
18.30
neu in Kiel
Jagdzeit – Den Walfängern auf der Spur
Angela Graas, D 2009, 88 Min
20.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.

Montag, 25. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Jagdzeit – Den Walfängern auf der Spur
Angela Graas, D 2009, 88 Min
20.30
Psychoanalyse & Film – anschl. Gespräch
Der Vorleser
Stephen Daldry, GB/D/USA 2009, 123 Min, dt. Fass.

Dienstag, 26. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.
20.30
neu in Kiel
Jagdzeit – Den Walfängern auf der Spur
Angela Graas, D 2009, 88 Min

Mittwoch, 27. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Nord
Rune Denstad Langlo, Norwegen 2009, 78 Min., dt. Fs.
20.30
Bullerby – Mythos oder Wahrheit?
Masjävlar/Zurück nach Darlana!
Maria Blom, S 2004, 98 Min, OmU

Donnerstag, 28. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Seelenvögel
Thomas Riedelsheimer, D 2008, 94 Min
20.30
neu in Kiel
Die Affäre / Partir
Catherine Corsini, F 2009, 85 Min, Mit Kristin Scott-Thomas, Sergi Lopez
21.00
KoKi Underground im Roten Salon
Kurzfilmabend f. Genießer + Feinschmecker
Filme v. Doggysmile, Daniel Flügger, Lukas Jötten

Freitag, 29. 1. 2010
18.30
neu in Kiel
Seelenvögel
Thomas Riedelsheimer, D 2008, 94 Min
20.30
neu in Kiel
Die Affäre / Partir
Catherine Corsini, F 2009, 85 Min, Mit Kristin Scott-Thomas, Sergi Lopez

Samstag, 30. 1. 2010
14.00 zur Ringvorlesung der CAU
Eins, zwei, drei
Billy Wilder, USA 1961, 115 Min, dt. Fass, Mit Lieselotte Pulver, Horst Buchholz
18.30
neu in Kiel
Seelenvögel
Thomas Riedelsheimer, D 2008, 94 Min
20.30
neu in Kiel
Die Affäre / Partir
Catherine Corsini, F 2009, 85 Min, Mit Kristin Scott-Thomas, Sergi Lopez

Sonntag, 31. 1. 2010
13.00
die weite Welt im Kino – Reisefilme
Südsee
D 2009, ca 90 Min
18.30
neu in Kiel
Seelenvögel
Thomas Riedelsheimer, D 2008, 94 Min
20.30
neu in Kiel
Die Affäre / Partir
Catherine Corsini, F 2009, 85 Min, Mit Kristin Scott-Thomas, Sergi Lopez

Film des Monats


Die Anwälte – eine deutsche Geschichte
Birgit Schulz. D 2009. 104 Min. Mit Otto Schily, Hans-Christian Ströbele, Horst Mahler
Es gab eine Zeit, in der die drei Protagonisten dieses Dokumentarfilms einander freundschaftlich
verbunden waren. In den 70er Jahren einte sie nicht allein der Beruf des Anwalts, sie einte ebenso
das Betätigungsfeld des Rechtsbeistands der APO und die Überzeugung, dass auch derjenige
das Recht auf einen engagierten Anwalt hat, der dem Staat feindlich gegenüber steht. Nachdem
Mahler als RAF-Mitglied verhaftet wurde, waren denn auch Ströbele und Schily seine Verteidiger. Heute hingegen vermeiden es der Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele (ehemalig SPD, heute Bündnis 90/Die Grünen) und der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily (ehemalig Die Grünen, heute SPD) nach Möglichkeit, mehr denn nötig miteinander zu kommunizieren. Horst Mahler wiederum stellt sich als Neo-Faschist, Antisemit, Holocaustleugner und NPD-Anwalt konsequent ins politische und legale Abseits. Die Geschichte dieser drei (ehemaligen) Rechtsanwältenachzuerzählen, heißt natürlich ihre Position und Bedeutung während der Studentenproteste und des deutschen Herbst zu skizzieren. Insbesondere jedoch die weitere Entwicklung der politischen Persönlichkeiten, die unterschiedlichen Perspektiven und durchscheinenden Einschätzungen machen diesen Dokumentarfilm mehr als sehenswert, auch wenn sich die drei Herren nur widerwillig in die Karten sehen lassen.

neu in Kiel


Das gelbe Segel
Udayan Prased. USA 2008. 102 Min. dt. Fs. Mit William Hurt, Kristen Stewart, Eddie Redmayne
Irgendwo in Louisiana. Brett, ein Mann ungewissen Alters und noch ungewisseneren Wesens, wird nach Jahren aus dem Gefängnis entlassen (der Grund für seine Verurteilung bleibt im Dunkeln). Orientierungslos und überwältigt von der wieder gewonnenen Freiheit begegnet er den Teenagern Martine und Gordy. Zunächst verbindet die drei Fremden nur das Ziel, möglichst schnell den Fluss zu überqueren und das Weite zu suchen. Eine Reihe kleinerer Zufälle verlängert die gemeinsame Reise jedoch immer wieder, bis sich in den Gesprächen schließlich eine unerwartete Vertrautheit entfaltet. Dabei enthüllt Brett mehr und mehr von sich, von seiner Ehe mit May und der Verkettung von Ereignissen, die ihn letztlich ins Gefängnis brachte. Brett wird immer wieder von seiner Vergangenheit eingeholt, bis seine beiden Begleiter ihn dazu bringen, sich ihr endgültig zu stellen... Im raffinierten Zusammenspiel von Rückblenden und gegenwärtigen Sequenzen eröffnet sich eine spannungsreiche, von vielen Ungewissheiten geprägte Atmosphäre, die durch Bretts Wut- und Gewaltausbrüche die Vorstellung nährt, er habe die Jahre im Gefängnis nicht ganz unschuldig verbracht. Vor diesem Hintergrund können die beiden Newcomer Kristen Stewart und Eddie Redmayne ihre Figuren als sensible, unerfahrene und doch lebensweise Figuren vorstellen. Der aus Indien stammende Regisseur Prasad deutet immer wieder darauf hin, dass es bloße Banalitäten, Unfälle und kleine Fehlinterpretationen sein können, die ein Menschenleben in einem Maß aus der Bahn werfen, das in keinem Verhältnis mehr zur Ursache steht. Auch die Einordnung von gerecht und ungerecht, von richtig und falsch verschwimmt so zusehends. Dennoch – und hier mag es dem einen oder anderen Zuschauer vielleicht sogar zu kitschig zugehen – lässt er keinen Zweifel daran, dass es immer eine zweite Chance gibt, wenn man sie denn nur sehen und ergreifen will.

Nord
Rune Denstad Langlo. Norwegen 2009. 78 Min. dt. Fs. Mit Anders Baasmo Christiansen, Kyrre Hellum, Marte Aunemo, Lars Olsen
Jomar Henriksen kann und will nicht mehr: Ein Unfall hat seine Karriere als Skiläufer beendet, die Freundin ist lange Weg, Beziehungen mit seinen Mitmenschen sind Mühsam, auch das Fernsehprogramm verleidet ihm die Welt. Allein und mürrisch, lust- und antriebslos hütet er einen abgelegnen Skilift und trauert dem alten Leben nach. Rauchen ist gut, Hochprozentiger auch, doch sonst gibt es nicht viel Freude für den massigen Depressiven. Selbst die psychiatrische Klinik duldet ihn nur noch als Gast. Die überraschende Nachricht jedoch, er sei schon im vierten Jahr Vater, erweist sich für Jomar als heilsamer Impuls, die Lethargie des einsamen Lebens anzuschütteln. Mit einem Motorschlitten, einem Kanister Alkohol und einem Arsenal an Medikamenten macht er sich auf die lange Reise nordwärts zu seiner Exfreundin und seinem vermeintlichen Sohn. Unterwegs trifft Jomar auf das schräge Personal, das die in karger Schönheit erstrahlende Polarlandschaft Norwegens bevölkert: Eine einsame Schülerin im Nirgendwo etwa, Panzerfahrer, ein ebenso liebenswerter wie bedrohlicher Spätpubertären mit obskuren Trinkgewohnheiten, ein weiser Same, der dem Lebensabend lächelnd entgegen sieht und schließlich... Der mehrfach ausgezeichnete Spielfilm Nord erweist sich, wie im Pressetext beworben, tatsächlich als wunderbares Offroad-Roadmovie mit antidepressivem Effekt, das wir Ihnen in der kalten Jahreszeit wärmstens empfehlen können.

Wolf Hermsen. D 2009. 113 Min. OmU. Mit Ramiro Ruiz Hernandez, Olga Lidia Alfonso, Luis Crespo, Hubert Delgado, Yusimí Hechavarria Serrano
Roberto, ein Puppenspieler aus Havanna, hat einen Traum: Er hofft, dass ein norwegischer Festivalmanager, den er vor Jahren kennen lernte, ihn und seine Marionetten nach Oslo einlädt. Aus dem Traum wird eine fixe Idee, und seine Frau Maria und seine Familie halten ihn langsam für verrückt. Ganz falsch liegen sie damit nicht, denn in einem verfallenen Hinterhofschuppen hält Roberto einen weiteren Satz Marionetten versteckt. In die hatte er einst die Haare und das Blut seiner inzwischen verstorbenen Frau Olga eingearbeitet. Für sie erfindet Roberto unter Einsatz seines ganzen Könnens Szenen, die er jedoch nur für sich allein und im Verborgenen aufführt. Denn er fürchtet, dass der seinerzeit angewandte Zauber sich gegen ihn und die Puppen wenden könnte, sobald sie den Schuppen, der in einer magischen Beziehung zu ihnen steht, verlassen. Die Lage verschlimmert sich, als Roberto zusehends in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Und zunehmend verschwimmen Traum, Realität und Rausch... „In einer Künstlerpersönlichkeit lassen sich menschliche Träume und Ideen gut darstellen, weil ein Künstler in seiner Arbeit ständig mit ihnen zu tun hat. Damit meine ich ausdrücklich auch Illusionen, die nie Wirklichkeit werden. Die sehe ich als etwas Positives und ein Zeichen von Kreativität. Jemand kann nach materiellen Maßstäben ein Verlierer sein, dafür nach geistigen ein Gewinner. Dabei ist die ungewöhnliche Lebensweise des kreativen Menschen und sein Charakter oft erst die Voraussetzung dafür, dass er inspiriert seine Werke schafft.“ (Rolf Hermsen)

Jagdzeit – Den Walfängern auf der Spur
Angela Graas. D 2009. 88 Min.
Der Film porträtiert eine Gruppe von Greenpeace-Aktivisten, die unterwegs ist, um im Südpolarmeer ein japanisches Walfangkommando zu blockieren. Das alte Schiff bevölkern die unterschiedlichsten Charaktere aus über zwanzig Nationen, die bereit sind für ihre Ideale große Risiken einzugehen, indem sie die gefährliche und potentiell ergebnislose Reise antreten. Skizziert werden die Widrigkeiten der Reise, die Beweggründe und Persönlichkeiten der Protestanten und natürlich die abenteuerliche Mission selbst. Jagdzeit ist ein informativer und beizeiten überwältigender Blick auf die spezifische Konfrontation von Walfanggegnern und Walfangflotte und auf den Preis den die Protagonisten für ihren Idealismus zu bezahlen bereit sind.

Seelenvögel
Thomas Riedelsheimer. D 2008. 94 Min.
Pauline ist 15 und bereits seit dem 9. Lebensjahr an Leukämie erkrankt. Große Hoffnungen, dass sie die Krankheit besiegen könne, machen ihr die Ärzte nicht. Kein Wunder, dass sich der Teenager ernsthaftere und tiefere Gedanken über Leben und Tod macht als ihre Altersgenossen. Auch der zehnjährige Richard strahlt eine große Reife aus, auch er ist an Leukämie erkrankt und muss sich gerade einer Kraft zehrenden Therapie unterziehen. Lenni hingegen, ein sechsjähriger Junge, ist noch ganz Kind. Bei dem mit Downsyndrom geborenen Kind wurde im Alter von 4 Jahren die Leukämie festgestellt. Nach einem zweijährigen Marathon von Chemotherapien und Krankenhausaufenthalten schicken die Ärzte den Jungen nach Hause zurück, damit er im heimischen Umfeld sterben kann. Zuhause scheint Lenni neuen Lebenswillen zu bekommen. Entgegen der ärztlichen Prognosen möchte er wohl die Ankunft seines ungeborenen Bruders noch unbedingt miterleben. – Thomas Riedeslheimer begibt sich mit seiner Dokumentation auf ein Terrain von erdrückender Schwere. Zwischen Hoffen und Bangen und kurzen Phasen von scheinbarer Normalität bewegt sich das Leben der drei Kinder und ihrer Familien, die der Filmemacher über zweieinhalb Jahre mit der Kamera begleitet. Zwei der drei Kinder haben das Ende der Dreharbeiten nicht mehr erlebt. Angesichts der enormen Belastung wirkt die Ruhe und Kraft der Eltern mitunter geradezu unheimlich. Man hat das Gefühl, dass der Film hier die Menschen in Phasen des Zweifels und der Not, die sicherlich auch zu einem solchen Prozess von Abschied und Tod gehören, nicht vor die Kamera zerren wollte. Riedelsheimer gelingt hier ein leiser, intensiver Film, der trotz der bedrückenden Thematik Trost und Kraft zu spenden versteht.

Die Affäre / Partir
Catherine Corsini. F 2009. 85 Min. OmU. Mit Kristin Scott Thomas, Sergi Lopez
Mit ihrem Mann und ihren beiden jugendlichen Kindern führt Suzanne ein geordnetes Leben in Südfrankreich. Als sie ihre Arbeit als Physiotherapeutin wieder aufnehmen will und ihr dominanter Mann mit einigem Widerwillen ein Praxisgebäude auf dem Familiengrundstück bauen lässt, beginnt Suzanne eine Affäre mit dem Handwerker Ivan. Die Beziehung der bürgerlichen Vierzigjährigen und dem vorbestraften Gelegenheitsarbeiter ist von so großer Intensität, dass Suzanne ihr bisheriges Leben zerschlägt und hinter sich lässt. Hinter den sich dramatisch entwickelnden Ereignissen und der auf maximale Effektivität setzenden Inszenierung verbirgt sich das sensible Porträt einer starken Frauenfigur, die in der Mitte des Lebens um persönliche Freiheit kämpft. „Ich wollte eine klassische, sehr einfache Geschichte erzählen, in der ich den Werdegang einer Frau beobachten konnte, die an jene Heldinnen erinnert, die mich zum Träumen brachten – von Anna Karenina bis Madame Bovary. Innerhalb dieses klassischen Rahmens wollte ich das Porträt einer Frau zeichnen, die ein Abenteuer wagt, die keine Kompromisse mehr eingehen will – vielleicht, weil sie an einem Punkt ihres Lebens angekommen ist, an dem sie begriffen hat, dass sie nunmehr jede Gelegenheit beim Schopf packen muss.“ (Catherine Corsini)

DESIGN MAKES FILM – mit Muthesius Kunthochschule


Bauhaus-Filme
Der Filmabend versammelt mehrere nicht abendfüllende Filme aus dem Umfeld der Kunsthochschule Bauhaus. Unter anderem im Programm: Berliner Stilleben (1931/32) und Lichtspiel schwarz-weiß-grau (1930-32) von Moholy-Nagy sowie mehrere Kurzdokumentationen aus Frankfurt zum Thema Neues Bauen (u.a. Wo wohnen alte Leute (1931), Frankfurter Kleinstwohnung (1928) und Die Frankfurter Küche (1928)).

Mit IKEA nach Moskau
Michael Chauvistré. D 2001. 90 Min
Manuela und Ulf sind Mitarbeiter des Möbelgiganten IKEA. Als sie das Angebot bekommen, die erste Filiale in Moskau mit aufzubauen, sagen sie zu. Allen Schwierigkeiten, sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden, zum Trotz soll der Eröffnungstag der Moskauer Filiale zum Höhepunkt ihres Lebens werden – insbesondere auch deshalb, weil am Vorabend der Eröffnung Ingvar Kamprad, der Gründer und Großmeister der IKEA-Welt, die Filiale persönlich abnimmt. Sensibel, humorvoll, klug, mit großem Gespür für Menschen und Situationen erzählt Dokumentarfilmer Michael Chauvistré von kleinen Träumen und der großen Sehnsucht, von Moskau, Berlin und der Liebe in den Zeiten des Billy-Regals.

Psychoanalyse und Film – mit dem John-Rittmeister-Institut


Der Vorleser
Stephen Daldry. GB/D/USA 2009. 123 Min. dt. Fs. Mit David Kross, Kate Winslet
Verfilmung des gleichnamigen Erfolgsromans von Bernhard Schlink. Deutsche Provinz, 1958: Als der 15-jährige Michael auf dem Nachhauseweg krank zusammenbricht, hilft ihm eine unbekannte Frau; Monate später sucht er sie auf, um sich zu bedanken und – sich verführen zu lassen. So beginnt die einen Sommer dauernde Affäre mit Hanna, in der die beiden Liebenden einen seltsamen Vertrag aushandeln: Zunächst muss Michael Hanna vorlesen, anschließend lieben sie sich. Dann verschwindet Hanna plötzlich. Doch sie begegnen sich unverhofft wieder, als Michael – inzwischen Jurastudent – einen Prozess gegen NS-Verbrecher verfolgt – und Hanna auf der Anklagebank erkennt... Kate Winslet an der Spitze eines Ensembles, das bis in die kleinste Nebenrollen mit großartigen Darstellern besetzt ist; schade nur, dass man auf Englisch drehte (und sogar bei den Großaufnahmen der vorgelesenen Bücher englische Ausgaben benutzte). Wer sich aber an solchen Kleinigkeiten nicht stört, erlebt einen eindringlichen, stimmungsvollen Film über einen unlösbaren Konflikt um die (Un-) Vereinbarkeit von Liebe und Schuld.

Bullerby – Mythos oder Wahrheit? mit dem Nordischen Institut


Das Nordische Institut der CAU veranstaltet vom 14. 1. – 10. 2. eine kleine Tagung über das gegenwärtige Schweden-Bild in Literatur und Film – das KoKi begleitet die Veranstaltungen mit vier Filmen

Verblendung / Män som hatar kvinnor
Niesl Arden Oplev. S/DK/D 2009. 152 Min. OmU. Mit Michael Nyqvist, Noomi Rapace, Lena Endre, Sven-Bertil Taube, Peter Haber, Peter Andersson, Ingvar Hirdvall
Der Wirtschaftsjournalist und leidenschaftliche Enthüllungsreporter Mikael Blomkvist wird wegen Verleumdung verurteilt. In einem korrupten Finanzhai hat er anscheinend einen überlegenen Gegner gefunden. Vor Antritt seiner Gefängnisstrafe läßt er sich überreden, für einen Industriemagnaten nach dessen verschwundener Nichte zu suchen. Ein halbes Leben lang hat der nun 82-jährige versucht, Licht in die Affäre zu bringen, und glaubt fest, dass ein Mord geschah und der Mörder immer noch lebt. Aber je tiefer Mikael sich in die Geschichte der einflussreichen Vanger-Clans vergräbt, desto verworrener wird das Bild, das sich ihm bietet. Erst als ihn die mit Piercings und Tattoos geschmückte freakige Computerhackerin Lisbeth Salander bei seinen Nachforschungen unterstützt, kommt er schließlich dem perversen Familiengeheimnis auf die Spur. Dem versierten dänischen Regisseur Niels Arden Oplev gelingt die cineastische Meisterleistung, diesen Meilenstein des Krimi-Genres ohne experimentelle Ästhetik, technische Spielereien, traditionell kantig und trotzdem fesselnd umzusetzen. Mit Lisbeth Salander schuf bereits der tragisch verstorbene schwedische Autor Larsson eine ungewöhnliche Figur. Auch im Film ist die tätowierte zähe, unberechenbare Punk-Lady, brillant verkörpert von der Newcomerin Noomi Rapace, die wahre Hauptdarstellerin: Eine junge Frau, die psychische Misshandlungen erlitt, sich aber total weigert, die ihr zugedachte Opferrolle zu übernehmen. Kompromisslos wie eine moderne Amazone siegt die zähe 26jährige am Ende.

Masjävlar/Zurück nach Darlana!
Maria Blom. S 2004. 98 Min. OmU. DVD-Projektion. Mit Sofia Helin, Kajsa Ernst
Mia ist 30 Jahre alt und Single. Zum 70. Geburtstag ihres Vaters reist sie aus Stockholm zurück nach Dalarna, wo sie eine Überraschung erwartet. Ihre Eltern möchten Mia ein Stück Land am See schenken, damit sie dort ein Haus bauen und wieder nach Hause zu ihrer Familie und der Verwandtschaft ziehen kann. Das erregt den Unwillen ihrer beiden großen Schwestern ... „Ein bitter-komisches Familientreffen, auf dem ein schwesterlicher, vom Neid vergifteter Kampf entbrennt, vordergründig um die Gunst der Eltern und im Kern um die gegenseitige Akzeptanz. Die Abrechnung mit der Familie operiert zwar nicht so grunderschütternd wie Vinterbergs Das Fest, enthüllt aber auf überzeugende Weise die Geheimnisse und Schwächen der vorurteilsgetriebenen Konkurrenten. Ein kurzweiliger und rührender Kinoabend!“ (zitty)

mit Landeszentrale für politische Bildung


Affengeil – Eine Reise durch Lottis Leben
Rosa von Praunheim. D 1990. 87 Min. Mit Lotti Huber, Rosa von Praunheim, Helga Stoop, Gertrud Mischwitzky, Thomas Woischning, Hans Peter Schwade, Frank Schäfer
Aus gegebenem Anlass zeigen wir in diesem Monat Rosa von Praunheims schon heute klassisches Portrait der in Kiel geborenen Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin Lotti Huber, die, nachdem sie aus der Haft in einem Konzentrationslager der Nationalsozialisten freigekauft werden konnte, nach einer Odyssee um die Welt in den sechziger Jahren nach Deutschland zurückgekehrte. Die vor Mut und Energie sprühende alte Dame spielt und erzählt hier aus ihrem Leben, dass es eine wahre Freude ist. Von Praunheim selbst erläutert dazu: „Wir filmten Lotti als Hexe auf einem Besenstiel, und wir flogen nach Kiel und filmten sie vor ihrem Elternhaus und an den Stätten ihrer ersten Liebe. Lotti spielte eine Doppelrolle als König Faruk und sich selbst in jungen Jahren, wie sie einen rasanten Bauchtanz hinlegt. Sie erzählte wie sie ihren Bauchnabel mit einer Perle verschlossen hatte, weil der ägyptische König dafür bekannt war, im Nabel seiner Tänzerinnen glühende Zigaretten auszudrücken.“ Egal, ob Sie die avantgardistische Künstlerin, den Star der Berliner Szene die Ikone von Lesben und Schwulen, Lotti Huber, neu entdecken oder schon lieben gelernt haben, heißt es bei uns in diesem Monat: „Für einen reizvollen Abend kommt es darauf an, wer sich auf den Stühlen befindet!“ (Lotti Huber)

KoKi Underground


Der KoKi Underground Kurzfilmabend für Genießer & Feinschmecker
Mit Filmen von Doggysmile Pictures, Daniel Flügger, Lukas Jötten
Das neue Jahr fängt gut an: Unsere liebsten Horrortrashkurzfilmermetalboys von Doggysmile Pictures haben ein neues Werk vollendet: Du Bist Was Dich Frisst heißt der Zweiminüter, und versprochen werden uns 100% Schleim und Splatter. Aus diesem Anlass und als verspätete Jubiläumsfeier eröffnen wir die KoKi Underground-Saison 2010 mit einem besonderen Kurzfilmprogramm. Neben dem Neuen zeigen wir den Doggysmile-Kurzfilm Heavy Metal Zombies, Filme des großartigen Splatterkünstlers Daniel Flügger (GUSTO and the Pumpgun Girl; Zombie Warrior, u. a.), Produktionen von Lukas „Das Stahlwerkmassaker“ Jötten sowie Trailer und diverse Überraschungsfilme. Schleim und Heavy Metal, Allesfresser und Zombies – liebe Kinder, kommt zu Tisch! Unter den Besuchern werden an diesem Abend einige KoKi Underground Fanartikel verlost, die auf der Comic-Con 2030 bestimmt eine Menge Geld bringen werden.

Wunschfilme


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Yann Arthus-Bertrand. F 2009. 120 Min. Engl Fs. / dt. Ut. Erzählerin: Glenn Close
Wie schon in seinen großformatigen Luftbildern, die als Wanderausstellung unter freiem Himmel um die Welt gingen, und im Bildband „Die Erde von oben“ zeigt der bekannte Fotograf Yann Arthus-Bertrand Schönheit und Bedrohung der Welt, diesmal eingefangen in hochauflösenden Videobildern. In mehr als 50 Ländern hat er gefilmt. Über Vulkanen, Wasserfällen, Meeren und Sümpfen findet er unglaubliche Impressionen für die Entstehungsgeschichte der Erde, für deren Gleichgewicht so vieles ineinandergreifen musste. Dagegen stehen in ebenso faszinierend schönen wie erschütternden Bildern riesige Industrieanlagen, Abbaugebiete, Agrarlandschaften und Megastädte als Manifestationen einer ökologisch, ökonomisch und sozial aus den Fugen geratenen Welt. Vielleicht gibt es Hoffnung, zumindest findet er abschließend auch einige wenige zukunftsweisende Ansätze. Ungewöhnlich ist die Verbreitung des Filmes. Zusammen mit Produzent und Erfolgsregisseur Luc Besson (Im Rausch der Tiefe, Das fünfte Element) hat Yann Arthus-Bertrand sein Werk seit dem 5. 6. 2009, dem Weltumwelttag, weltweit und ohne Aufführungsrechte frei verfügbar gemacht, zu sehen über youtube und auch bei uns im KoKi bei freiem Eintritt.

Das weiße Band – eine deutsche Kindergeschichte
Michael Haneke. D/AT/I/F 2009. 145 Min. Mit Christian Friedel, Ulrich Tukur, Burghart Klaußner, Josef Bierbichler, Rainer Bock, Leonie Benesch, Susanne Lothar, Detlev Buck
Michael Haneke ist sowohl in stilistischer als auch in inhaltlicher Hinsicht einer der konsequentesten zeitgenössischen Filmemacher: Oftmals reduziert, mit einer gewissen Strenge und dennoch elektrisierend und mit Mut zum Bruch mit Konventionen und Erwartungen erzählt Haneke dezidiert moralische Geschichten, ja zuweilen Lehrstückhaftes. Das weiße Band, Gewinner der Goldenen Palme der Filmfestspiele in Cannes und seit kurzem mehrfacher Gewinner des europäischen Filmpreises, ist in Hanekes Werkkontext keine Ausnahme. Der Film sucht die emotionalen und moralischen Wurzeln des deutschen Nationalismus und Faschismus in der emotionalen und moralischen Versehrung einer ganzen Generation von Kindern: Vor dem Ersten Weltkrieg geschehen seltsame Dinge in dem kleinen norddeutschen Dorf der Erzählung. Ein Unfall ereignet sich, eine Scheune brennt nieder, ein Baby stirbt, das Pferd des Landarztes stürzt über ein heimtückisch gespanntes Seil. Sind etwa die sommersprossigen Kinder die Autoren dieser Grausamkeiten? Der Film zeigt ihre Seite der Welt als eine Gefangenschaft zwischen Missbrauch, heraufbeschworener Schuld und demütigender Züchtigung, sucht in der Scheinheiligkeit der Erwachsenen und den Gesichtern der Kinder nach Ursachen und Anzeichen zukünftiger Grausamkeit. Nicht allein das komplexe Thema auch die Inszenierung Hanekes weiß zu faszinieren: In gestochen scharfen schwarz-weiß Bildern und effektiv-spartanisch von Musik begleitet changiert dieses europäische Meisterwerk zwischen Drama, Kriminalthriller und ambitioniertem Psychogramm.

Mit Flüchtlingsrat SH und ZBBS - zu Gast Barbara Gladysch


Die Kinder von Grosny
Barbara Gladysch. D 2009. 29 Min.
Der spektakuläre Tschetschenien-Krieg von 1991 bis 2001 wurde abgelöst durch eine brutale, aber nur selten öffentlich wahrgenommene Herrschaft, in der eine einheimische Elite mit der Besatzungsmacht kollaboriert und der russische Geheimdienst ohne Kontrolle agieren kann. Menschen verschwinden, Hilfsmittel versickern im korrupten System, mindestens die Hälfte der Einwohner lebt im Ausland, vielfach in Westeuropa. In Deutschland ist die Anerkennungsquote niedrig, Flüchtlinge werden nicht abgeschoben, bekommen aber kein Bleiberecht. Barbara Gladysch besuchte 1996 erstmals Tschteschenien, wo sie mit Freundinnen 1997 ein Rehabilitationszentrum für traumatisierte Kinder in der Hauptstadt Grosny gründete, die sie seither regelmäßig besucht. Im Anschluss Gepräch.

Klassik im Kino


Mendelssohn-Bartholdy-Abend aus Leipzig
Gewandhausorchester Leipzig, Ltg.: Riccardo Chailly. Lang Lang, Klavier. 88 Min
2009 feiern Musikliebhaber weltweit den 200. Geburtstag von Felix Mendelssohn-Bartholdy, einem der wichtigsten und bekanntesten Künstler des 19. Jahrhunderts. Die Stadt Leipzig ehrt ihren bekannten Bürger mit einem Gala-Konzert im Gewandhaus zu Leipzig. Das Gewandhausorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Riccardo Chailly und Star-Pianist Lang Lang präsentieren zu diesem Anlass die schönsten Werke des Komponisten, u.a. das Klavierkonzert Nr. 1 in g-Moll Op. 25 und die Sinfonie Nr 3 in a-Moll Op. 56 „Schottische“.

Europa Konzert 2009 aus Neapel
Berliner Philharm., Ltg.: Riccardo Muti, Violeta Urmana, Mezzo-Sopran, 100 Min
2009 fand das Europa Konzert in Riccardo Mutis Heimatstadt Neapel statt. Der charismatische Dirigent und die Berliner Philharmoniker präsentieren zusammen mit Violeta Urmana, einer der bedeutendsten Sopranistinnen italienischer Opern, die Ouvertüre der wunderschönen Verdi-Oper “La Forza del Destino” und “La Canzone dei ricordi” von Guiseppe Martucci, der in Neapel verstarb. Schuberts C-Dur-Sinfonie rundet dieses Konzert aus dem prachtvollen Teatro San Carlo ab.