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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Der Norden hat den Dreh raus

Aktuelle Dreharbeiten in Hamburg und Schleswig-Holstein


„Ruhe bitte, wir drehen!“ – so heißt es immer öfter im Norden: Neben zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen entstehen in Hamburg und Schleswig-Holstein in den nächsten Wochen und Monaten gleich mehrere geförderte Filme mit nationaler und internationaler Besetzung. Bis September 2010 verzeichnet die Film Commission der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FCHSH) bereits einen leichten Anstieg der Drehtage im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Bis September 2010 sind in Hamburg an über 1.000 Drehtagen geförderte und nicht geförderte Fernseh- und Kinofilme realisiert worden (2009: bis September rund 900 Drehtage). In Schleswig-Holstein wurden bis jetzt wie im Vorjahr rund 800 Drehtage gezählt. Für Christiane Scholz und Antje Reimer von der Film Commission ist das eine erste erfolgreiche Zwischenbilanz: Christiane Scholz, FCHSH Hamburg: „Die Hansestadt ist zu jeder Jahreszeit, bei jedem Licht und Wetter nach wie vor ein attraktiver Drehort, weil es noch immer neue und unverbrauchte Motive zu entdecken gibt und wir hier vor Ort hervorragende technische Dienstleister haben.“ Antje Reimer, FCHSH Kiel: „Als Flächenland zwischen zwei Meeren bieten wir eine enorme Motivvielfalt. Diese reicht von einzigartigen Naturkulissen wie z.B. die Nordseeinseln oder die Steilküsten der Ostsee über kleinstädtische oder dörfliche Idylle bis hin zu herrschaftlichen Gütern, die sich bestens für historische Stoffe eignen. Diese Vielfalt kombiniert mit drehfreundlichen Motivgebern und einfachen Genehmigungsverfahren machen Schleswig-Holstein nach wie vor zu einem beliebten Drehort.“

In Schleswig-Holstein fanden auch die Produzenten von der Hamburger Wüste Film die geeigneten Motive für die Komödie „Arschkalt“ von André Erkau. Bereits am 20. September 2010 fiel in Pinneberg die erste Klappe für den Kinofilm mit Herbert Knaup und Johannes Allmeyer in den Hauptrollen. Erzählt wird die Geschichte eines verbitterten und zynischen Tiefkühlkostlieferanten, der mit seinem neuen und äußerst redseligen Partner geschäftlich unterwegs ist und nicht nur menschlich auf eine harte Probe gestellt wird. An insgesamt 22 Drehtagen wird in Hamburg auf der Veddel und in der New York-Hamburger Gummi-Waren Compagnie, in Schleswig-Holstein in Pinneberg und in Osten auf der Schwebefähre gedreht.

Geplanter Drehstart für den essayistischen Dokumentarfilm „Über die Nacht“ ist der 10. Oktober. Vanessa-Nica Mueller nähert sich filmisch dem Phänomen des Schlafwandelns, begleitet Jochen M., der seit frühester Kindheit darunter leidet, und lässt den Gründer des Instituts für Traumforschung zu Wort kommen. Gedreht wird in Hamburg u.a. in der City Nord, im Stadtpark, auf der Veddel, in der Hafencity und am Feldbunker, in Schleswig-Holstein u.a. zwischen Heide und Neustadt.

Stephan Luca spielt Tom Moreno, Frauenheld und Werber, der einen klaren Plan hat für die Zukunft: Sex ja, Liebe nein! Doch als er Elisa trifft, wird alles ganz anders. Voraussichtlich am 12. Oktober beginnen in Hamburg die Dreharbeiten für die Komödie „Kein Sex ist auch keine Lösung“ von Torsten Wacker (Produktion: all in production, München), nach dem gleichnamigen Roman von Mia Morgowski. Neben Stephan Luca stehen u.a. Mareen Lohse, Anna Thalbach, Armin Rohde, Johannes Allmeyer, Corinna Harfouch und Hannelore Elsner vor der Kamera.

Am 17. Oktober 2010 werden die Dreharbeiten zu dem SAT.1-Film „Restrisiko“ von Urs Egger (Produktion: Studio Hamburg FilmProduktion, Hamburg) mit Ulrike Folkerts in der Hauptrolle fortgesetzt. Sie spielt Katja Wernecke, Sicherheitschefin eines Atomkraftwerkes, die, als es zu einem Störfall kommt, ihre Unschuld an dem Vorfall beweisen muss. Vor der Kamera stehen außerdem Matthias Koeberlin, Thomas Sarbacher, Kai Wiesinger und Gerd Garbers. Gedreht wird in Hamburg bis zum 26. Oktober u.a. am Michel und am Gänsemarkt.

Kulisse für das Drama „Die Räuberin“ von Markus Busch (Produktion: element e, Hamburg) ist ab dem 19. Oktober 2010 voraussichtlich der Landkreis Dithmarschen. Die 43-jährige Schauspielerin Tania, gespielt von Birge Schade, lernt an der Küste den 14-jährigen Tore kennen und sieht in ihm einen Seelenverwandten. In seiner ersten Regiearbeit zeichnet Markus Busch ein genaues Psychogramm einer Frau und einer ungewöhnlichen Beziehung.

Der Hamburger Gabriel Bornstein hat das Drehbuch „Cool Water“ verfasst, das im Dezember 2010 von einem der renommiertesten europäischen Regisseure in Hamburg und Israel u.a. mit Nora Tschirner vor der Kamera umgesetzt wird: Emir Kusturica. Der „Fellini des Balkans“, wie er liebevoll genannt wird, war begeistert von der Geschichte über zwei ungleiche Brüder, die versuchen, die Leiche ihres verstorbenen Vaters unbemerkt über die Grenze von Jerusalem nach Ramallah zu transportieren, was in einer turbulenten Odyssee durchs Heilige Land endet. Hauptproduzent ist die Hamburger Firma brave new work, weitere Partner sind Wild Bunch, Fidelité Films, Rasta Films und Degeto Film.

International geht es 2011 dann weiter: Voraussichtlicher Drehstart in Hamburg für die deutsch-französisch-britischen Koproduktion „I, Anna“ von Barnaby Southcombe (Deutscher Koproduzent: Riva Filmproduktion, Hamburg) ist Januar 2011. Charlotte Rampling spielt eine alternde Femme Fatale, die in einen brutalen Mordfall verwickelt wird und die für den ermittelnden Detektiv, gespielt von Gabriel Byrne, immer mehr zur Obsession wird. Außerdem vor der Kamera: Charlotte Gainsbourg.

Im historischen Politthriller „Waves from Home“ von Peter Dalle (Deutscher Koproduzent: Riva Filmproduktion, Hamburg) befinden sich im Herbst 1939 Wissenschaftler verschiedener Länder auf Polarexpedition. Bei Ausbruch des Krieges gerät die Besatzung des Schiffes unvermittelt in einen Machtkampf von weltpolitischer Dimension. Die Dreharbeiten der internationalen Koproduktion mit Norwegen, Schweden und Großbritannien, u.a. mit Axel Prahl und Jeanette Hain vor der Kamera, finden zum Teil auf einem Schiff statt, das voraussichtlich vor Kiel ankern wird, und werden Mitte Januar 2011 beginnen.

(nach einer Pressemitteilung der FFHSH)