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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

DEFA-Stiftung übernimmt die letzten Spielfilme der DEFA

Die DEFA-Stiftung hat 26 Filme, die von 1990 bis 1993 im DEFA-Studio für Spielfilme GmbH produziert wurden, von der Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg erworben und in ihren Filmstock übernommen. Somit kann jetzt auch dieser Teil des nationalen Filmerbes durch die Stiftung bewahrt und der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht werden.

Die 26 Spielfilme sind im Zeitraum vom Sommer 1990 bis zum Sommer 1993 im ehemaligen staatlichen Spielfilmstudio der DDR entstanden. Sie spiegeln die Atmosphäre dieser Umbruchsphase wider und können als zeithistorische Dokumente betrachtet werden. Sie sind weitgehend unbekannt, da sie in den vergangenen 20 Jahren kaum aufgeführt wurden.

Wichtige DEFA-Regisseure wie Frank Beyer, Roland Gräf, Siegfried Kühn, Heiner Carow, Egon Günther, Rainer Simon, Ulrich Weiß und Helke Misselwitz konnten innovative Filmstoffe umsetzen und neue Freiräume in der Kunst nutzen. Gleichzeitig mussten sie sich jedoch auch erstmalig auf dem kommerziellen Markt bewähren.

Helmut Morsbach, Vorstand der DEFA-Stiftung: „Mit den letzten DEFA-Kinofilmen wird der DEFA-Filmstock komplettiert. Als Dokumente der Zeitgeschichte sind sie äußerst wichtig für das Gesamtschaffen der DEFA.“

Die Filme werden seit dem 1. Januar 2011 durch defa-spektrum ausgewertet.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1998 hat sich die DEFA-Stiftung für die Zugänglichmachung des DEFA-Filmstocks engagiert und zudem mit der Vergabe von Projektmitteln, Stipendien und Preisgeldern aktiv die gegenwärtige deutsche Filmkunst und Filmkultur gefördert.
Neben zahlreichen Projekten an der Schnittstelle von IT und Film kooperiert die Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg seit 2009 mit der defa-spektrum im Rahmen des vom BMWI geförderten Projektes „mediaglobe – the digital archive“. Ziel von „mediaglobe" ist es, dokumentarische Filmmaterialien digital auffindbar und langfristig nutzbar zu machen.

Filmliste
  • Anna annA, Jürgen Brauer / Greti Kläy, 1990
  • Banale Tage, Peter Welz, 1990
  • Das Land hinter dem Regenbogen, Herwig Kipping, 1990
  • Der Verdacht, Frank Beyer, 1990
  • Deutschfieber, Niklaus Schilling, 1990
  • Die Lügnerin, Siegfried Kühn, 1990
  • Die Spur des Bernsteinzimmers, Roland Gräf, 1990
  • Die Tigerin, Karin Howard, 1990
  • Elefant im Krankenhaus, Karola Hattop, 1991
  • Farßmann oder zu Fuß in die Sackgasse, Roland Oehme, 1990
  • Fernes Land Pa-isch, Rainer Simon, 1993
  • Großvaters Reise (Morfars Rejse), Staffan Lamm, 1990
  • Herzsprung, Helke Misselwitz, 1990
  • Jana und Jan, Helmut Dziuba, 1990
  • Krücke, Jörg Grünler, 1990
  • Letztes aus der Da Da eR, Jörg Foth, 1990
  • Miraculi, Ulrich Weiß, 1990
  • Novalis – Die blaue Blume, Herwig Kipping, 1993
  • Rosenemil, Radu Gabrea, 1990
  • Stein, Egon Günther, 1990
  • Tandem, Bernhard Stephan, 1990
  • Trillertrine, Karl Heinz Lotz, 1990
  • Und der Himmel steht still (The Innocent), John Schlesinger, 1990
  • Verfehlung, Heiner Carow, 1990
  • Zirri – das Wolkenschaf, Rolf Losansky, 1990
  • Zwischen Pankow und Zehlendorf, Horst Seemann, 1990
(nach einer Pressemitteilung der DEFA-Stiftung)