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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Film Commission Hamburg Schleswig-Holstein setzt auf Umweltschutz am Set

Der Drehpass wird jetzt grün

Die Film Commission Hamburg Schleswig-Holstein (FCHSH) erweitert ihren Drehpass: Ab 2012 gibt es das Gütesiegel der FCHSH in „grün“ für umweltbewusstes Handeln am Set.

Der grüne Drehpass wird projektbezogen von der Film Commission Hamburg Schleswig-Holstein nationalen und internationalen Produzenten ausgestellt, die planen, ihren Film am Standort umweltbewusst zu drehen. Über das von der Freien und Hansestadt Hamburg als europäischer Umwelthauptstadt 2011 zertifizierte Gütesiegel für Film- und TV-Produktionen, gibt die FCHSH Handlungsempfehlungen, wie man am Set den Energieverbrauch reduzieren und Müll vermeiden kann. Durch die Registrierung bei der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein wird die Seriosität der jeweiligen Produktion hervorgehoben, was die Kommunikation mit den Motivgebern erleichtern kann. Zugleich vereinfacht der Drehpass die Kooperation mit städtischen Genehmigungsgebern.

„Wir begrüßen die Initiative der Film Commission Hamburg Schleswig-Holstein sehr. Es ist schön, dass der ’Grüne Drehpass’ gerade im Jahr der Umwelthauptstadt gestartet wird und so in Hamburgs Filmwirtschaft nachhaltige Impulse setzt“, sagt Klaus de Buhr, Projektleiter Umwelthauptstadt Europas 2011.

Einige Produktionsfirmen setzen bereits auf umweltbewusstes Handeln am Set. So wird nach Recherchen der FCHSH bei der Produktion von lang laufenden Serien mit durchgehenden Produktionsbüros und Lagerflächen in der Ausstattung bereits umfangreich recycelt und wieder verwertet. „Wir können nur an die Produzenten appellieren, dieses Thema bei den Budgets für einen Film mit zu berücksichtigen und neue kreative Ideen für den Umweltschutz zu entwickeln. Unterm Strich wird sich das ’grüne Set’ rechnen“, so Alexandra Luetkens, von der Film Commission Hamburg Schleswig-Holstein, Büro Hamburg.

Für die Produktionen ist der „Grüne Drehpass“, eine Auszeichnung, mit der sie ihren Beitrag für den Umweltschutz nachhaltig dokumentieren und kommunizieren können.

„Viele Filmteams verhalten sich bereits aus eigenem Antrieb so umweltverträglich wie möglich. Wenn es gelingt, weiteren Produktionen mit unserer Initiative einen Ansporn für eine umweltfreundliche Arbeitsethik zu geben, sind wir auch auf diesem Sektor einen großen Schritt weiter zu einer nachhaltigen Entwicklung“, sagt Christiane Scholz von der Film Commission Hamburg Schleswig-Holstein, Büro Hamburg.

Jede Produktion, die nachweist, „grün“ zu drehen, kann den Pass bekommen. Neben den Angaben zu Produktionsfirma, Hauptfirmensitz, Adresse des Produktionsbüros, Drehzeit, Stabliste und aktuellem Drehbuch sowie täglicher Dispo wird der Produzent zusätzlich aufgefordert, eine Liste einzureichen mit Angaben, wie er konkret bei mindestens drei der fünf Punkte den Energieverbrauch seiner aktuellen Produktion senken und umweltbewusst drehen wird:

Ausstattung
Reduzierung von Elektromüll, Recycling in der Ausstattung und die Verwendung von abbaubaren und wieder verwendbaren Materialien wie Holz und Stoff

Catering
Verwendung von regionalen und saisonalen Produkten, die Reduzierung von Plastikbechern und -flaschen sowie die Verwendung eigener Tassen und Gläser, generelle Mülltrennung

Produktionsbüro/Crew
Verwendung von Recyclingpapier, elektronische Dispo, doppelseitiges Bedrucken von Papier, Einsatz eines „grünen Runners“ als Umweltbeauftragter am Set, Mülltrennung sowie Ökostrom im Büro

Transport/Technik
Bildung von Fahrgemeinschaften und bei kurzen und nicht eiligen Transporten der Einsatz von Citybikes, die Verwendung von energieeffizienter Lichttechnik und festen Stromquellen am Set

Erstellung einer Ökobilanz
(in Partnerschaft z.B. mit ClimatePartner)

„Wir werden den ’Grünen Drehpass’ ständig modifizieren, über mögliche Anreize sprechen und im kommenden Jahr die Branche in Workshops umfassend informieren“, erläutert Antje Reimer von der Film Commission Hamburg Schleswig-Holstein, Büro Kiel. Nachgedacht wird langfristig z.B. über einen „Green Screen Guide“ mit Adressen von Dienstleistern und Anbietern aus der Region, über die die Produktionen z.B. Ökostrom beziehen können.

(nach einer Pressemitteilung der FFHSH)