Die Schleswig-Holsteinische Universitäts-Gesellschaft (SHUG) vergab am 2. Dezember 2011 zum dritten Mal den Professor Miethke-Förderpreis. Er ist mit 3.000 Euro dotiert und geht in diesem Jahr an die Projektgruppe „Kein Ort. Nirgends?“, eine Gemeinschaftsarbeit des Regionalen Berufsbildungszentrums Wirtschaft der Landeshauptstadt Kiel (RBZ), der Muthesius Kunsthochschule und der Zentralen Bildungs- und Beratungsstelle für MigrantInnen Kiel e.V. (ZBBS).

Im Rahmen einer Projektwoche erarbeitete die Klasse 12e des RBZ im Frühjahr dieses Jahres gemeinsam mit 18 jungen Flüchtlingen aus Krisengebieten der Welt unter der künstlerischen Leitung der Filmemacher Fredo Wulf und Quinka Stoehr, der Theaterpädagoginnen Idun Hübner, Kati Luzie Stüdemann und Ulrike Krogmann sowie den Lehrkräften Raika Wiethe und Markus Reimers eine künstlerische Collage zum Thema „Kein Ort. Nirgends?“ in der Kieler Lessinghalle. Die Ergebnisse wurden am 4. März 2011 öffentlich vor einem großen Publikum in der Lessinghalle präsentiert.

Zu dem Projekt gehörten dokumentarische Filmarbeit, die Erarbeitung einer Ausstellung und zwei Performances. Durch eine DVD ist die Collage bleibend dokumentiert. Sie erzählt von Flucht und Vertreibung, von Ängsten und von der Hoffnung auf eine neue Heimat. „Uns war es wichtig, die Schülerinnen und Schüler über die unmittelbare Begegnung mehr über die Flüchtlinge erfahren, hinschauen und hinhören zu lassen. Die Auseinandersetzung mit einer solch schweren, oft bedrückenden Thematik muss für die Schülerinnen und Schüler immer auch im Spiegel der eigenen Lebenswelt betrachtet werden“, erklären Deutschlehrerin Raika Wiethe und Geschichtslehrer Markus Reimers vom RBZ Wirtschaft den pädagogischen Leitgedanken.

Prof. Steindorff, Wissenschaftlicher Leiter der SHUG, erläuterte: „Das Projekt entspricht in hervorragender Weise dem diesjährigen Rahmenthema des Professor Miethke-Förderpreises: „Angekommen in Schleswig-Holstein. Migration und Integration in Geschichte und Gegenwart“. Wir zeichnen mit dem Preis nicht nur das Ergebnis aus, sondern auch das fachliche Engagement, das hinter der Konzeption des Projektes stand.“ Die Kieler Sektion der SHUG hat die Bewerbung der Schule um den Professor Miethke-Förderpreis mit großem Nachdruck unterstützt und freut sich zusammen mit der Schulklasse und dem Projektteam über den Erfolg.

(nach einer Pressemitteilung des RBZ Kiel)