Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
herausgegeben von
Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



Impressum
Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im Juni und Juli:
Detailliertes Programm hier.

Wie zwischen Himmel und Erde
Maria Blumencron. CH/D 2011. 101 Min. FSK ab 12. Mit Hannah Herzsprung, David Lee McInnis, Sangay Jäger, Tamding Nagpa
Johanna studiert Medizin und hat als begeisterte Hobbybergsteigerin eine Reise in den Himalaya angetreten, um den Gipfel des Achttausenders Cho Oyu zu bezwingen. Als sie unvermittelt in eine Gletscherspalte fällt, merkt sie allerdings, dass sie sich wohl übernommen hat. Sie bricht die Bergtour ab und schließt sich einer Reisegruppe nach Lhasa an, um von dort aus heimzufliegen. Unterwegs übernachten sie in einem buddhistischen Kloster, wo Johanna auf den kleinen Tempa (Sangay Jäger) aufmerksam wird, der eine Schusswunde am Kopf hat. Die Kugel, die sie verursachte, galt eigentlich seinem Spielkameraden, dem Golden Boy, der als Nachfolger des Dalai Lama gilt. Die Mönche hatten deswegen beschlossen, dass der Junge in Sicherheit gebracht werden soll. Johanna ist bereit, Tempa nach Lhasa zu begleiten, wo sie sich mit Meto (Pema Shitsetsang) trifft, die als Fluchthelfer Kinder über die Grenze schmuggelt. Der Anführer des neuen Flüchtlingstreks ist der ebenso erfahrene wie charismatische Tashi (David Lee McInnis), und Johanna begibt sich mit der Gruppe auf die beschwerliche und gefährliche Reise mit Tempa und einigen anderen Kindern. Doch der chinesische Offizier Wang Bao setzt alles daran, um die Ausreise des Golden Boy zu verhindern... Fr 1.6. – Sa 9.6.

neu in Kiel – Arbeitswelten


Abendland
Nikolaus Geyrhalter. A 2010. 90 Min.
„Das Leben vollzieht sich tagsüber, nachts wird geschlafen.“ Dass das freilich nicht so ist, dürfte jedem Angehörigen unserer Gesellschaft klar sein. In welchem Umfang aber sich Arbeits- und Alltagshandlungen in die Nachtstunden verlagern, ist dann doch bemerkenswert. Wenn der österreichische Dokumentarfilmer und sein langjähriger Cutter Wolfgang Widerhofer ihr paneuropäisches Nacht-Panorama Abendland betiteln, wird diese althergebrachte Bezeichnung mit einer neuen, ganz naheliegenden, ganz buchstäblichen Bedeutung aufgeladen: Es ist das Porträt einer Gesellschaft, die ihre notwendigen Aktivitäten zu ganz wesentlichen Teilen in die Nacht verlegt – Arbeit, Vergüngen, Versorgung, Überwachung. In 21 dokumentarischen und unkommentierten Episoden wird ein anderes, unbekanntes Bild Europas entworfen. Einige Orte, wie der Petersplatz in Rom, das Europäische Parlament oder die Anti-Atom-Demo im Wendland, sind sofort zu erkennen, andere, wie das Postsortierbüro in Langley, die Polizei-Schießanlage in Wittlich oder die Großraumdisko in Arnheim könnten irgendwo sein. Einerseits ist dieses Panorama dem Umfang der diversen Nachtaktivitäten nach verblüffend; im tieferen Kern aber geht es diesem Film um das Wesen der Gesellschaft als eiskalte, reibungslos funktionierende Maschine. Perfekt geölt im Innern und wehrhaft nach außen. Wohin auch immer der distanzierte Kamerablick sich richtet – immer geht es darum, wie diese Bereiche mit atemberaubender Präzision organisiert und verwaltet werden. In langen ruhigen Szenen, und weiten Einstellungen, die den Protagonisten viel Bewegungsraum lassen, beobachtet Abendland, wie tief in der Nacht die Postbeamten, Huren, Telefonseelsorger, Krankenschwestern und Polizeibeamten Europas hochkonzentriert und professionell die Maschine am Laufen halten. Dabei mischt sich die Gesellschaftskritik, die die Auswahl der Szenen nahelegt, mit einer ansteckenden Faszination für die ausgeklügelten Abläufe, die das privilegierte System Europa überhaupt erst ermöglichen. Dabei interessiert sich Geyrhalter wirklich für das, was seine Protagonisten tun, wenn sie arbeiten. Jede neue Situation zieht einen erneut in ihren Bann und erzählt von Berufen, Tätigkeiten und Geräten, von denen man vorher nicht einmal wusste, dass es sie gibt. Abendland sieht und hört genau hin, sammelt die gesichtslosen Räume, in denen nicht repräsentiert, sondern gearbeitet wird, die ungewohnten technischen Geräusche, die mitten in der Nacht viel deutlicher zu hören sind, und die Lichtstimmungen der Dunkelheit. Damit ist „Abendland“ der sehr seltene Fall eines zutiefst politischen und zugleich sehr poetischen Films. Fr 1.6. – So 3.6., 18.30

neu in Kiel


Im Garten der Klänge
Nicola Bellucci. CH 2010. 85 Min.
Nicola Belluccis Dokumentarfilm ist ein eindringliches Porträt des charismatischen Klangforschers Wolfgang Fasser, der in der Abgeschiedenheit eines toskanischen Bergdorfes mit schwerbehinderten Kindern arbeitet. Selbst als Jugendlicher erblindet, entdeckte er auf dem Weg in die Dunkelheit die Kraft der Klänge von Natur und Instrument. Seine eigene Lebenserfahrung als Blinder nutzt er, um den Kindern zu helfen, sich auf die Welt einzulassen und ihre individuellen Möglichkeiten auszuschöpfen. Die stark autistische und blinde Lucia öffnet sich auf einem Klangbett aus einem komatösen Zustand. Der große, kaum zu bändigende Ermanno stürzte sich bei seinem ersten Besuch auf eine Rehfiepe und kann nun immer wieder mit verschiedenen Instrumenten besänftigt werden. Der dreizehnjährigen Jenny lehrt Wolfgang Fasser, ihren Körper zu beherrschen und zu sprechen. Nur Andrea ist ein besonders schwieriger Fall, er beginnt immer zu weinen, wenn er das Akkordeon hört. Fasser meint, er verstehe die autistischen Kinder nur, weil er blind ist. Er sucht die Antwort auf das Seufzen oder Stöhnen eines Kindes in den Geräuschen der Natur. Sobald er die richtige Resonanz findet, entsteht für das Kind eine neue Harmonie mit der Welt. Der Therapeut sagt es einfacher: „Jedes Kind kommt so daher, wie es ist, und wir machen zusammen die Musik, die dann erklingt.“ Das Glücksgefühl einer Verbindung von eigener Bewegung mit dem dadurch ausgelösten Klang am Klavier überträgt sich bis in den Zuschauer. – Im Garten der Klänge ist eine Entdeckungsreise in die Grenzgebiete der Kommunikation, ein leiser und berührender Film über die hörbare Welt, die wir Sehenden normalerweise nicht oder kaum bewusst wahrnehmen. So 3.6. – Mi 6.6.

Die Farbe des Ozeans
Maggie Peren. D/E 2012. 96 Min. Mit Sabine Timoteo, Hubert Koundé, Alex Gonzalez
„Flüchtlingsdrama vor kanarischer Küste“. Solche Zeitungsschlagzeilen rütteln heute niemanden mehr auf, die erdrückende Sachlage ist in den Horizont gewohnter Schreckensmeldungen hinab gesunken. Die deutsche Touristin Nathalie erlebt es anders: Am Strand von Gran Canaria erlebt sie mit, wie die Küstenschutztruppe ein gestrandetes Ruderboot mit 15 entkräfteten afrikanischen Flüchtlingen in Gewahsam nimmt. Das Schicksal des Flüchtlings Zola und seines Sohnes Mamadou geht ihr besonders ans Herz. Die Flüchtlinge sollen abgeschoben werden, Grenzpolizist José bezweifelt den politischen Hintergrund ihrer Flucht. So greift Nathalie in das Geschehen ein und hilft Zola. Doch das Drama beginnt erst… Der Film wertet nicht, sondern stellt Positionen nebeneinander, das bilderbuchgleiche Urlaubsparadies Gran Canarias und die harte Wirklichkeit der Flüchtlinge. Alle Beteiligten sind in eine Situation hineinkatapultiert, die ihnen viel abverlangt, dem Afrikaner sehr viel Mut und Selbstaufgabe, der Frau Zivilcourage und dem Beamten (zu späte) Einsicht. Die Geschichte von überforderten Behörden, gejagten Flüchtlingen und ein bisschen Menschlichkeit konfrontiert den Zuschauer letztendlich mit der Frage, ob die Festung Europa ihren Reichtum wirklich auf Kosten der Ärmsten der Armen verteidigen muss. Do 7.6. – Do 14.6., 20.30

Sound it out!
Jeanie Finlay. GB 2011. 74 Min.
Die Schallplatte ist tot – es lebe die Schallplatte! In Zeiten von mp3-Downloads, großen Online-Versandhändlern und Media-Markt-Ketten fristen kleine, unabhängig geführte Plattenläden der alten Schule ein zunehmend bedrohtes Nischendasein. Einer dieser Oasen überlebte im rauen Nordosten Englands, der besonders stark unter der Wirtschaftskrise leiden musste: Sound It Out Records in der Kleinstadt Teeside. Im Zentrum des unaufdringlichen und herzlichen, von einem standesgemäß schicken Soundtrack getragenen Dokumentarfilms steht Tom Butchart, der seinen Laden mit großer Hingabe betreibt und den widrigen finanziellen Verhältnissen zum Trotz nicht ans Aufgeben denkt. Die Musik, das wird schnell klar, bedeutet ihm nämlich alles: Als wandelnde Enzyklopädie und bis ins Mark mit den verschiedenen Facetten der Kunstform vertrauter Geek, ist Butchart die Seele des Ladens und die erste Anlaufstelle für Kunden, die auf der Suche nach einem bestimmten Sound, einem Subgenre oder wie auch immer gearteten Raritäten sind – die Kundenempfehlungslisten und Algorithmen von Amazon & Co. braucht es im Sound It Out-Shop nicht, denn die Querverbindungen, Empfehlungen und Hintergrundinformationen liefert der Musik-Aficionado Tom Butchart persönlich. Neben Gesprächen mit dem Betreiber porträtiert Jeanie Finlay den Plattenladen, indem sie einige der Stammkunden in Interviews zu Wort kommen lässt. Um sich ein Bild von dieser Klientel zu machen, stelle man sich einen fanatischen Status Quo-Fan vor, der hunderte Konzerte seiner Lieblingsband besucht hat und als Plattensammler davon träumt, sein Archiv zur rechten Zeit einschmelzen zu lassen, um in einem Vinyl-Sarg unter die Erde zu kommen (eine Firma für dieses Vorhaben konnte er bereits auftreiben). Noch Fragen? Mo 11.6. – Do 14.6., 18.30

Tomboy
Céline Sciamma. F 2011. 82 Min. Mit: Zoé Héran, Malonn Lévana, Jeanne Disson, Sophie Cattani, Mathieu Demy
Laure trägt ihre Hosen am liebsten weit und die Haare kurz. Wie ein Mädchen sieht sie nicht aus und möchte am liebsten keins sein. Laure ist ein Tomboy: ein Mädchen, das sich wie ein Junge kleidet, fühl und benimmt. Als sie mit ihren Eltern umzieht, nutzt sie ihre Chance und stellt sich ihren neuen Freunden als Michael vor. Geschickt hält sie ihr intimes Abenteuer vor den Eltern geheim. Für ihre Familie bleibt sie Laure, doch für die anderen Kinder ist sie Michael, der rauft, Fußball spielt, und in den sich die hübsche Lisa verliebt. Laure kostet ihre neue Identität aus, als ob der Sommer ewig so weitergehen könnte... Mo 25.6. – Mi 27.6., 20.30

Tabu – Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden
Christoph Stark. A/Luxemburg/D 2011. 100 Min. Mit: Lars Eidinger, Peri Baumeister, Rainer Bock, Carl Achleitner, Vera Borek, Petra Morzé, Luc Spada
Wien um 1910: Georg Trakl studiert Pharmazie und arbeitet als Apotheker, während er seinen Durchbruch als Dichter herbeisehnt. Er ist depressiv und deckt sich bei seiner Arbeit mit Drogen aller Art ein. Am meisten aber belastet Trakl das Verhältnis zu seiner Schwester Gretl, das schon in der Kindheit besonders eng war und nun auch beiderseitiges sexuelles Begehren einschließt. Die Situation wird für ihn unerträglich, als Gretl ebenfalls nach Wien zieht, um als erste Frau am Konservatorium Klavier zu studieren. Eigentlich aber will sie nur in Georgs Nähe sein. Der zwingt sie, den viel älteren Musikprofessor Brückner zu heiraten. Aber die Ehe ist unglücklich – und Georg und Gretl können nicht voneinander lassen… „Es dräut die Nacht am Lager unsrer Küsse. Es flüstert wo: Wer nimmt von euch die Schuld? Noch bebend von verruchter Wollust Süße. Wir beten: Verzeih uns, Maria, in deiner Huld.“ Diese Zeilen aus Georg Trakls Gedicht „Blutschuld“ setzt das Drehbuch leitmotivisch ein; sie werden immer wieder rezitiert. Die Wissenschaft deutet das Gedicht als Hinweis auf Trakl inzestuöse Beziehung zu Margarete, die als wahrscheinlich gilt, aber nicht endgültig bewiesen werden kann. Im Vordergrund des Films steht die Seelenpein, die ihre ausweglose Situation den Geschwistern bereitet. Lars Eidinger agiert dabei mit der ihm eigenen somnambulen Versponnenheit, die er immer wieder mit Ausbrüchen von sinnloser Wut und Aggressivität aufbricht. Peri Baumeister erweist sich als Glücksgriff. Sie stattet ihre Gretl mit einer faszinierenden Mischung aus Naivität und Berechnung aus. Manchmal scheint es, als habe sie das Heft in der Hand und könne einen Ausweg finden. Letzlich aber erweist Gretl sich ebenso wie ihr Bruder als von ihren heftigen Gefühlen Getriebene. Do 28.6. – Mi 4.7.

Amador und Marcelas Rosen
Fernando León de Aranoa. E 2012. 110 Min. Mit: Magaly Solier, Pietro Sibille, Celso Bugallo, Fanny de Castro
Nach Princesas und Montags in der Sonne – Los Lunes al Sol erzählt der spanische Regisseur Fernando León de Aranoa vom Schicksal der bolivianischen Immigrantin Marcela, die sich in Madrid durchschlägt. Der müsste eigentlich ständig der Schrecken ins Gesicht geschrieben stehen. Denn unerbittlich reiht sich Katastrophe an Katastrophe. Sie wird ungewollt schwanger, ihr Freund betrügt sie. Von dem wenigen Geld, dass sie mit dem Verkauf von Blumen verdienen, können sie kaum leben. Als ihr Kühlschrank kaputt geht, in dem sie die Blumen frisch halten, müssen sie dringend Geld auftreiben. Marcella ergattert einen Job als Pflegerin, und ihre Lage scheint sich zu entspannen, zumal sie in dem knorrigen Amador einen Seelenverwandten zu erkennen glaubt. Doch die Freundschaft währt nur kurz, denn Amador stirbt. Um den Job nicht zu verlieren, verheimlicht Marcela das Ableben ihres Patienten… Warum puzzelt er bloß von morgens bis abends?, fragt sich Marcela, als der alte Amador noch lebt. Ganz einfach: Weil puzzeln wie das Leben ist, in dem viele Teile nicht zusammenpassen, aber doch ein Bild entsteht, wenn man geduldig daran arbeitet. Auch der Film ist ein Genre-Puzzle. Er startet als Sozialdrama, wandelt sich zum lyrischen Kunstfilm, nimmt Züge einer Komödie an und enthält Elemente eines religiösen Erlösungsdramas. Do 28.6. – Mi 4.7.

Sons of Norway
Jens Lien. N 2011. 88 Min. Mit Åsmund Høeg, Sven Nordin, John Lydon
Never mind the bollocks! Hier kommt eine charmante Tragikomödie aus Norwegen: Wenn der eigene Vater als Alltags-Nudist die Freikörperkultur bis ins heimische Wohnzimmer trägt, den Christbaum mit Bananen schmückt und jeglichen zivilen Ungehorsam und Aufstand für legitim und begrüßenswert erklärt, ist es nicht leicht zu rebellieren und eine eigene Stimme zu finden. So ist denn auch die Beziehung zwischen Hippie-Papa Magnus und Sohn Nikolaj gespannt, weil sich keine konventionelle Spannung generieren lässt. Der Vater vereinnahmt wie selbstverständlich jeglichen Protest für sich selbst. Als jedoch Nikolajs Mutter bei einem Verkehrsunfall stirbt, ändert sich die Beziehungskonstellation. Vater Magnus verfällt in eine schwere Depression und schickt seinen Sohn zur Verwandtschaft. Dort erreicht den Teenager die Punkrockwelle aus England. Sex Pistols, Clash, Randale, Sicherheitsnadeln, Farbe und Bier: Schnell ist die erste Band gegründet, sind die ersten Drogen im System. Nikolaj findet neue Freunde, neue Wege, eine eigene Stimme, und aus dem Nihilismus erwächst neuer Lebensmut, von dem sich schließlich auch Vater Magnus anstecken lässt... – Die Coming-of-age-Komödie des Norwegers Jens Lien atmet den Geist von Filmen wie Raus aus Åmål oder Nord und weiß mit anrührenden Elementen ebenso umzugehen wie mit anarchischem Humor und Skurrilitäten – Ein Highliht der modernen europäischen Komödie, für die sich sogar John Lydon, der legendäre ‘Johnny Rotten’ der Sex Pistols, zu einem kleinen Auftritt vor der Filmkamera bewegen ließ. Dieser sagte kürzlich, der Film sei voller Freude, zelebriere das Leben und widerlege erfolgreich, dass Punk nur negativ sei. Das klingt sehr altersmilde, aber recht hat er! Do 5.7. – Mi 18.7.

Holidays by the Sea
Pascal Rabaté. F 2011. 77 Min. ohne Dialog. Mit Jacques Gamblin, M. De Medeiros
Wochenende! Das heißt in Frankreich raus ans Meer! Und so machen sich die unschiedlichsten Charaktere auf den Weg. Zwei trampende Punks, ein Rentnerehepaar im Goggomobil, Vater, Mutter und zwei pupertierende Töchter im Wohnwagen. Jeder hat seine ganz eigene Geschichte, und die einzelnen Szenen verbinden sich wie in einem Comic Strip. Der Clou: der Film kommt fast ohne Dialoge aus. Dafür nimmt die Handlung den Zuschauer mit humorvoller Leichtigkeit an die Hand und führt ihn von Episode zu Episode. Eine wunderbare Hommage an den Sommer, die kleinen Sehnsüchte und Jaques Tati! – Der 1961 geborene Regisseur Pascal Rabaté ist vor allem als Autor und Zeichner wunderbarer Comics bekannt. Zwischen Realismus und Groteske pendelnd, nimmt er sich in seinen Werken mit außergewöhnlicher Finesse kleiner ebenso wie großer Themen an, oft auch mit gehobenen literarischen Anspruch. So wusste etwa seine Tolstoi-Adaption Die Emmigranten Kritiker und Publikum gleichermaßen zu begeistern. Lassen sie sich von einem der außergewöhnlichsten Filme der Saison verführen, der mit gleichzeitig warmherzigem und bissig-satirischem Pinselstrich den Urlaubsmenschen skizziert. Do 5.7. – Mi 18.7.

Simon
Lisa Ohlin. S/DK/N/D 2011. 121 Min. FSK ab 12. Mit Bill Skarsgård, Jonatan S. Wächter, Helen Sjöholm, Stefan Gödeke, Jan Josef Liefers, Karl Linnertorp, Katharina Schüttler, Hermann Beyer
Südschweden am Vorabend des 2. Weltkriegs. Hier ist die Welt noch in Ordnung – die Welt des kleinen Simon, der am liebsten in den Ästen einer großen Eiche über der felsigen Küste sitzt und liest. Sein Wunsch ist es, die höhere Schule in der Stadt zu besuchen. Als sein Vater, ein grober Fischer, diesem Plan endlich zustimmt und ihn nach Göteborg schickt, öffnet sich für Simon eine neue Welt. Schnell freundet er sich mit dem gleichaltrigen Isak Lentov an, Sohn einer jüdischen Buchhändler-Familie, die noch rechtzeitig aus Berlin emigrieren konnte, bevor sie Opfer der Deportation wurden. Doch mit dem Einmarsch der deutschen Truppen geraten die Lentovs erneut in Gefahr. So wird Isak zu Simons Eltern aufs Land geschickt, und fortan beginnen sich die Schicksale der beiden Familien für Jahrzehnte zu verflechten – eine schwierige Zeit, die schwere Konflikte und die Aufdeckung eines großen Geheimnisses heraufbeschwört … Auf mehreren Zeitebenen erzählt die schwedische Regisseurin Lena Ohlin stilsicher eine komplexe Geschichte um Herkunft, Identität, die Last von notwendigen Lügen und tragischen Familiengeheimnissen. Dabei zeigt ihre Literaturverfilmung hellsichtig, wie sehr das Private mit dem Politischen verflochten ist. Verstrickungen, ausgelöst durch Antisemitismus und Rassenhass, verursachen noch nach Generationen tiefe Wunden. „Der Grund, warum ich mich dem Stoff so verbunden fühle“, verrät Lena Ohlin, „ist auch ein persönlicher“. Die Familie ihrer Mutter floh 1939 aus Berlin nach New York. „Meine Mutter hatte Schuldgefühle, weil sie überlebt hatte“, sagt die 52jährige, „aber darüber wurde in der Familie nicht gesprochen“. Für die große Leinwand wie geschaffen sind ebenso die herrlichen Landschaftsaufnahmen wie auch die Bildgestaltungen der Innenräume. Der dänische Kameramann Dan Lausten, der eigentlich aus dem Horror- und Thriller-Genre kommt, präsentiert uns Tableaus von geradezu malerischer Intensität. Seine ruhige, fast statische Kameraführung lenkt den Blick liebevoll auf jedes Detail und macht damit selbst die kleinste Geste in diesem komplexen Gefühlskino zum Ereignis. – In der Rolle von Isaks Vater glänzt Tatort-Gerichtsmediziner Jan Josef „Prof. Börne“ Liefers; (im schwedischen Original spricht auch er die Landessprache, die er eigens für die Rolle lernte; wir zeigen allerdings die deutsche Fassung). Do 19.7. – Mi 25.7.

17 Mädchen
Delphine und Muriel Coulin. F 2011. 87 Min. Mit Louise Grinberg, Juliette Darche, Roxane Durane, Esther Garrel, Yara Pilartz, Solène Rigot, Noémie Lovowsky, Florence Thomassin
Verstehen kann es keiner – weder Eltern noch Lehrer –, als 17 minderjährige Mädchen eines Gymnasiums in der bretonischen Hafenstadt Lorient beschließen, gemeinsam schwanger zu werden. Camille ist die erste in anderen Umständen. Die anderen tun es ihr alsbald nach – die Jungs dafür werden in der örtlichen Disco rekrutiert und animiert. Die Idee dahinter ist eigentlich ganz einfach: Die Mädchen wollen zusammenleben, gemeinsam die Kinder aufziehen, es besser machen als ihre eigenen Eltern. Das Projekt stößt natürlich auf Unverständnis: Doch je mehr sie davon erleben, desto enger finden sich die jungen Frauen zu einer dynamischen, lebensfrohen Clique zusammen, die sich durch nichts davon abbringen lässt, ihre Vision von Zusammenhalt und neuem familiären Gefühl zu verwirklichen. Ihre Utopie von Freiheit in die Realität umzusetzen könnte beinahe gelingen, würde sich nicht Widerstand regen… Die kurios anmutende Ausgangsidee der Massenschwangerschaft auf Verabredung hat ein reales Vorbild – naja, fast: Im Jahr 2008 wurden in einer High School in Massachusetts 18 Mädchen gleichzeitig schwanger, allerdings gab es wohl keinen gemeinsam verabredeten Plan dazu. Die Schwestern Delphine und Muriel Coulin folgen denn auch nicht pedantisch den wahren Begebenheiten, sondern nutzen die Ausgangsidee zu einem bezaubernden Ensemblefilm über das Erwachsenwerden. Mit großer Leichtigkeit führen uns die Regisseurinnen durch ihre Geschichte, bis zum Ende verraten sie die Figuren nicht an Kitsch oder Krawall. Do 19.7. – Mi 25.7.

Wagner & Me
Patrick McGrady. GB 2010. 89 Min. OmU. Mit Stephen Fry
Der britische Komiker, Schauspieler und Schriftsteller Stephen Fry, hierzulande vielleicht am bekanntesten durch seine Rollen in Rowan Atkinsens TV-Serie The Black Adder, ist seit Kindertagen von der Musik Richard Wagners begeistert. Wie eine Naschkatze vor dem Bonbonladen steht der Brite vor dem Bayreuther Festspielhaus, um endlich vor Ort seinem Idol nach Herzenslust huldigen zu können. Andächtig und voller Enthusiasmus streift er durch das imposante Gebäude. Mit Fry blickt der Zuschauer hinter die Kulissen, bekommt einen Eindruck von dem Aufwand, der hier betrieben wird, um Wagners Werk, allem voran den Ring, aufzuführen. Frys weihevolle Sightseeing-Tour führt ihn sogar zum Dirigentenplatz, wo einst der Meister persönlich in der damals revolutionären Pose mit dem Rücken zum Publikum den Taktstock schwang. Die Begeisterung, mit der Fry sich Wagner nähert und die McGradys charmante Dokumentation authentisch einfängt, ist geradezu ansteckend. Ernster wird es dann, wenn der Brite auf die düsteren Seiten der Wagner-Welt zu sprechen kommt. Wagners unverhohlener Antisemitismus ist ebenso belegt wie Hitlers Hang zu den mythenbeladenen Meisterwerken. Vor der schaurigen Kulisse des Nürnberger Reichsparteitagsgelände, wo die Aufmärsche der Nazis damals mit Wagnermusik unterlegt wurden, geht Fry auch der heiklen Frage nach, warum gerade Wagners Musik und Dichtungen für die Selbstinszenierungen der Nazis so funktionalisiert werden konnte. Der magischste Moment des Films ist dann wieder der Musik gewidmet. Fry wohnt einer Orchesterprobe für die Ringaufführung in Bayreuth bei. Mit glänzenden Augen und voller Ehrfrucht lauscht er als einziger Zaungast der Musik. Einer Musik, die in dem Film in einen historischen und politischen Kontext gestellt wird und dennoch für Wagner-Liebhaber wie Fry immer ihren zeitlosen Zauber behalten wird. Do 26.7. – Di 31.7.

Poetry Slam im Kino


Dichter und Kämpfer – Das Leben als Poaetry Slammer in Deutschland
Marion Hütter. D 2012. 93 Min. Mit Scharri, Julius, Theresa, Sebastian23 uva.
In Kiel braucht man wohl kaum jemandem zu erklären, was „Poetry Slam“ ist – immerhin ist der einmal im Monat im Roten Salon der Pumpe stattfindende Poetry Slam längst absoluter Kult: Wenn die Slamer die Bühne betreten und mit ihren Versen die Grenzen zwischen Poesie, Philosophie und Pop verschwimmen lassen und mit ihren Reimen gegeneinander um die Gunst des Publikums antreten, platzt der Saal aus allen Nähten. Und dies freilich nicht nur in Kiel, sondern in vielen deutschen Städten. Kein Wunder, dass nun eine Filmdokumentation über vier der bekanntesten deutschen Slamer in die Kinos kommt: Dichter und Kämpfer von Marion Hütter hatte auf der letzten Berlinale Premiere und wurde umgehend zum Geheimtipp. Nach einigen Verhandlungen fand sich ein Verleih, der den Film im Herbst ins Kino bringen wird – zu spät für eine Slamer-(Fan)-Gemeinde, wie sie in Kiel existiert. Also haben wir keine Mühen gescheut, den Film exklusiv für die einzige deutschlandweite Preview zu uns an die Förde zu holen. Und da wird auch kein Weinen und kein Klagen helfen – wer diese Vorstellung verpasst, kann bis zum Herbst warten! – Marion Hütter hat in ihrem Dokumentarfilm Dichter und Kämpfer vier Wort-Akrobaten aus Berlin, Leipzig, Bochum und Stuttgart ein Jahr lang mit der Kamera begleitet. „Was den Titelhelden des Films die unbefangene Sympathie verleiht, die der größte Vorzug des lebhaften Porträts einer aufsteigenden Kunstrichtung ist, sind nicht nur ihre zwischen Ironie, Satire und Philosophischem wechselnden Verse, sondern ihre Unverfälschtheit.“ (Kino-Zeit) Do 7.6., 19.00

Psychoanalyse und Film – mit John-Rittmeister-Institut Kiel


Jeder für sich und Gott gegen alle
Werner Herzog. D 1974. 110 Min. Mit Bruno S., Walter Ladengast, Brigitte Mira, Willy Semmelrogge
Werner Herzogs Adaption des Kaspar-Hauser-Stoffes, des „einzig bekannten Falles in der Menschheitsgeschichte, wo ein Mensch erst als Erwachsener ’geboren’ wird.“ (Herzog) Gefangen in einem unterirdischen Verlies, besteht für den jungen Kaspar Hauser der einzige Kontakt zur Außenwelt in einem maskierten Mann, der ihn mit Wasser und Brot versorgt. Von ihm lernt Kaspar auch ein paar Worte und ein wenig schreiben. In diesem Zustand verbringt Kaspar von klein auf viele Jahre seines Lebens – bis der maskierte Unbekannte ihn eines Tages mit einem Brief in der Hand in der Stadt aussetzt. Das Auftauchen des jungen Mannes erregt großes Aufsehen. Zunächst kommt Kaspar bei der Familie eines Gefängniswärters unter, später wird er im Hause eines Professors aufgenommen. Schon bald lebt er sich in der für ihn völlig neuen Welt ein, entwickelt sich zu einem selbstständigen, intelligenten jungen Mann. Dann aber wird ein Mordanschlag auf Kaspar Hauser verübt… Als Darsteller verpflichtete Herzog den damals 42jährigen Bruno S., der dreijährig von seiner Mutter verstoßen wurde und ab da eine schier endlose Odyssee durch Erziehungsheime und psychiatrische Kliniken erdulden musste, bis er 1958 als „geheilt“ entlassen wurde. „Als Darsteller ein Mensch, der sich um Sprache mehr bemühen muss als einSchauspieler; das Resultat eine Diktion, de wohl behindert ist, aber zugleich von einer Energie und Bestimmtheit, die Augenblicke großer Autorität und Würde zutage bringen.“ (Joe Hembus, 1981) So 10.6., 18.30

Arbeitswelten


Die Ausbildung
Dirk Lütter. D 2011. 85 Min. Mit Joseph Konrad Bundschuh, Anke Retzlaff, Anja Beatrice Kaul
Wenn der Personalchef sogar mit den Azubis per Du ist und in der Kantine ein Bio-Gericht bestellt – dann befinden wir uns mitten in der modernen Arbeitswelt. Die erscheint nach außen soft wie ein Wellness-Bad, ist aber in Wahrheit härter als ein Steinbruch, wie Dirk Lütter in seinem beängstigend realistischen Spielfilm-Debüt nachweist. Seine Geschichte basiert auf gut recherchierten Fakten, die Betriebsräte und Mobbingopfer zulieferten, und könnte sich so oder so ähnlich in irgendeiner Bank, einem Versicherungsbüro oder einem Service-Dienstleister zutragen. Im Mittelpunkt steht Jan, ein Zwanzigjähriger aus kleinbürgerlicher Familie, der sein letztes Lehrjahr absolviert und um jeden Preis übernommen werden möchte. Der junge Mann ist dabei kein Unsympath, aber hie und da lässt sein Verhalten darauf schließen, dass er gewaltig unter Druck steht – etwa wenn er mit dem Auto über die Landstraßen rast oder in der Ladenpassage seltsame Umtausch-Aktionen durchzieht. Als sein Chef – ein unagenehmer Karrieremensch – ihn auffordert, Informationen über eine Teamleiterin zu sammeln, erkennt Jan kaum, dass hier eine Entlassung vorbereitet wird. Oder begreift er es besser als alle anderen? – In einem Inszenierungsstil, der in seiner Unemotionalität an die Berliner Schule erinnert, lässt Lütter die heuchlerischen Strukturen der modernen Personalführung umso drastischer hervortreten. Wo eine Kritik die Lebensgrundlage bedroht, spricht man von „Feedback“. Wo eine Kündigung ansteht, möchte man „eine gemeinsame Lösung finden“. Die große Duzgemeinschaft ist unter dem Kostendruck längst in eine Dreiklassengesellschaft gespalten. Die wenigen, die noch einen unbefristeten Vertrag haben, müssen fürchten, schon bald von Leiharbeitern verdrängt oder von „Befristeten“ gemobbt zu werden. – Lütter hält sich aber an die gute alte Erkenntnis, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt. Es sind die menschenfeindliche Strukturen, die die Beteiligten zu egoistischen Handlungen zwingen. Mo 25.6. – Mi 27.6., 18.30

Filmwunsch – OmU


The Best Exotic Marigold Hotel
John Madden. GB 201. 115 Min. OmU. Mit Judi Dench, Maggie Smith, Bill Nighy, Tom Wilkinson, Dev Patel, Penelope Wilton, Ronald Pickup
Gründe, hierher zu kommen, gibt es viele: Evelyn hat gerade ihren Mann verloren, Douglas und Jean können sich von der schmalen Beamtenrente nicht das Leben erlauben, das sie sich erträumen, Richter Graham ist vom Leben desillusioniert, Muriel braucht einen neue Hüfte, und schließlich sind da noch Norman und Madge, die sich in immer neue Affären stürzen und doch auf die große Liebe hoffen. Sie alle hat es vom fernen England nach Indien verschlagen, sie alle haben sich von den bunten Prospekten des Best Exotic Marigold Hotel anlocken lassen, um nun erkennen zu müssen, dass der palastartige Bau schon bessere Tage gesehen hat. Einzig der Hotelmanager bemüht sich, die Provisorien schön zu reden. – Im Grunde ist das dramaturgische Prinzip sehr einfach: Man führe diverse sympathische/kauzige Figuren zusammen und lasse die Handlung sich entfalten, indem alles mit allem irgendwie reagiert. Viele Charaktere, viele Eigenheiten und Probleme. Dementsprechend lose ist die Handlung strukturiert, wechselt von einer Figur zur nächsten, mäandert mal in diese, dann in jene Richtung. Natürlich steht und fällt ein solches episodisches Projekt mit den Darstellern. Und angesichts der exquisiten Gruppe britischer Mimen, die sich hier zusammengefunden haben, verwundert es nicht, dass der Film hier auf ganzer Linie überzeugt. Zumal sie größtenteils komplexe Charaktere ausfüllen dürfen, die voller Widersprüche, Hoffnungen und Zweifel sind. Voller Wärme begleitet der Film seine Figuren, spart nicht mit Spott im Angesicht britischer Vorurteile, spart aber auch nicht mit treffenden Zeichnungen des Lebens in Indien. Ein rundum gelungener Film, vital und berührend. Do 26.7. – Di 31.7.

mit Heinrich-Böll-Stiftung


Die unbequeme Wahrheit über unsere Ozeane
Rupert Murray. USA 2009. 89 Min.
Was wäre, wenn eines Tages die Fischbestände der Erde aufgebraucht wären? Wenn wir alle Meerestiere gefischt und gegessen hätten? Wenn das Meer nur noch Plankton und Quallen beinhalten würde? Was wäre, wenn eines Tages schon morgen wäre? Unbequeme Fragen, die hier keinen Stoff für Science-Fiction oder Katastrophenfilme liefern, sondern im Fokus von Rupert Murrays Dokumentation stehen. Es geht um Ausmaß und Hintergrund der unkontrollierten Überfischung und die globalen Auswirkungen. Je mehr Nachfrage, desto weniger Angebot: Das Gleichgewicht der Meere hängt am Fisch- und geht immer mehr verloren. Damit schwinden auch die Möglichkeiten für eine sichere Ernährung in südlichen Ländern. – Der Film folgt dem Journalisten Charles Clovers und zeigt dessen Konfrontation mit Politikern und Restaurant-Betreibern. Was wäre, wenn es ein Umdenken geben würde? – Anschließend Gespräch. Di 10.7., 19.00

Mit Bündnis Eine Welt SH – Zu Gast: Beatrice Möller


Shosholaza Express
Beatrice Möller. D 2011. 58 Min.
Im neuen Südafrika sind alle gleich: Schwarze, Weiße, Inder und Coloureds. Auf einer Zugfahrt von Kapstadt nach Johannesburg begegnen sie den Brüchen ihrer Vergangenheit. 20 Jahre nach der Apartheid ist nichts wie es war, aber auch nichts wie es sein sollte. Auf der Reise durch modernen Stadtzentren, verwahrloste Townships, endlose Weiten erzählt der Film von inneren Grenzen, nicht überwundenen Vorurteilen, unerfüllten Hoffnungen und schwelenden Konflikten. Alle sitzen im selben Zug, aber nicht im selben Abteil. Mo 23.7., 19.00

mit CAU


Studentische Dokumentarfilme der CAU
Dr. Till Dietsche, Assistant Prof für Computerbasiertes Media Design an der Universität in Tainan City, Taiwan, kommt einmal im Jahr nach Kiel und leitet ein Seminar am Zentrum für Schlüsselqualifikationen der CAU. Zwei Wochen haben die Studierenden Zeit, um einen Kurz-Dokumentarfilm zu entwickeln und zu produzieren. Am letzten Tag des Projektes geht’s ins Kino in der Pumpe auf die Leinwand; das ist dann die Stunde der Wahrheit – und das Publikum wurde noch nie enttäuscht! Die studentischen Filmemacher und der Seminarleiter werden anwesend sein. Fr 27.7., 21.00