Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im März:
Detailliertes Programm hier.

17. Filmfest Schleswig-Holstein Augenweide vom 14. bis 17. März 2013


Zum 17. Mal lädt das Filmfest Augenweide zum cineastischen Treiben in die Kieler Pumpe ein. Frauenpower, Stehauf-Mentalität sozial Benachteiligter, skurrile Sujets und komische Leidenschaften, Familienzwist in Indien, Volkspoesie in Südamerika, die Themen-Palette der ausgewählten Dokumentarfilme erschöpft sich nicht in dieser Aufzählung. Nana Benz erzählt vom Durchsetzungsvermögen togolesischer Stoffhändlerinnen, die entscheidend das Schicksal ihres Landes mitbestimmt haben. Heino Jaeger – look before you kuck entdeckt einen Geheimtipp im späten Nachkriegsdeutschland neu, den verstorbenen Maler und schrägen Radiokomiker Heino Jaeger. Kieler Giganten wirft einen offenen, unprätentiösen Blick hinter die Kulissen der Kieler Wrestling-Szene. Fallwurf Böhme – Die wundersamen Wege eines Linkshänders erzählt vom politisch bedingten Auf- und Abstieg eines Ausnahmeathleten und Handballstars in der DDR. Von Freitag bis Sonntagabend werden viele weitere beeindruckende Dokumentar- und Kurzfilme in insgesamt 9 Programmen gezeigt, natürlich auch das traditionelle Kultprogramm mit Kurzfilmen am Samstagabend. Diesjährige Partnerregion ist das Baltikum mit Animationsfilmen aus Estland. Das genaue Programm sowie detaillierte Angaben zu allen Filmen finden Sie in dem gesonderten Programmheft, unter www.diepumpe.de und hier.

neu in Kiel


Drachenmädchen
Inigo Westmeier. D 2011/2012. 90 Min. FSK ab 6
Drachenmädchen beginnt mit unglaublichen Massenszenen, in denen viele Hunderte Kinder und Jugendliche beim Kampfsporttraining zu sehen sind. Es gibt wohl nur zwei Orte, an denen diese oder vergleichbare Bilder entstehen können – zum einen die Großrechner der digitalen Traumfabriken, zum anderen die chinesische Kung-Fu-Schule Shaolin Tagou. Die Schule wurde in den 1970er Jahren zu Zeiten des Kampfsportfilmbooms gegründet, als das Interesse an den traditionellen Kampftechniken einen neuen Höepunkt erreichte. Bestand hat sie bis heute und beherbergt und beschult an die 26.000 Schülerinnen und Schüler. Die Kampfsportstudenten leben hier nach einem strikten Tagesablauf unter spartanischen, strengen Bedingungen. – Der Film erzählt die Geschichte dreier der zahlenmäßig deutlich unterlegenen Schülerinnen in Tagou. Ein in vielerlei Hinsicht faszinierender Film, der sowohl China-Interessierte als auch Pädagogen und Soziologen, Kampfsportler und Freunde des guten Dokumentarfilms anprechen dürfte. Romantiker aber seien vorgewarnt… Fr 1.3. – Di 5.3.

Die Männer der Emden
Berengar Pfahl. D 2011. 110 Min. Mit Sebastian Blomberg, Ken Duken, S. Kekilli
Eine Geschichte, so abenteuerlich, dass sie eigentlich nur ein Drehbuchautor erfinden könnte, wenn sie sich nicht in Wahrheit zugetragen hätte. Anfang des Ersten Weltkriegs ist die SMS Emden das erfolgreichste Kriegsschiff der Kaiserlichen Marine. Dennoch wird es von einem australischen Schiff versenkt. Die Mannschaft unter dem Kommando von KptLt von Mücke weigert sich, sich in britische Gefangenschaft zu begeben und tritt stattdessen die strapaziöse Heimreise nach Deutschland an – eine kuriose Karawane unter Nutzung aller erdenklichen Fortbewegungsmittel durch eine sich in Kriegswirren verändernde Welt. Do 28.2. – Mo 4.3.

Die feinen Unterschiede
Sylvi Michel. D 2012. 82 Min. Mit Wolfram Koch, Bettina StuckyWenn man in klassischen Kategorien gesellschaftlicher Schichten denkt, stehen Sebastian und Jana einander weit gegenüber: Er ist erfolgreicher Arzt und lebt mit seinem Sohn Arthur, dem er alles gestattet, in einer ultraschicken Villa. Sie ist Putzfrau und hält ihre Tochter Vera an der ganz kurzen Leine, um deren Chancen für ein Studium in Deutschland nicht zu gefährden. So birgt denn auch der Plan der Jugendlichen, gemeinsam ein nächtliches Public Viewing zu besuchen, einigen Zündstoff – Sebastian sieht es gelassen, Jana gibt Vera einen Haufen Anweisungen und strenge Auflagen. Als die Jugendlichen am nächsten Morgen nicht zurück sind, richten sich die Eltern in einem nervösen Nervenkrieg ein, der die Brüchigkeit der sozialen Toleranz und die Grenzen der eigenen Lebensmodelle deutlich hervortreten lässt. – Sylvi Michels legt mit ihrem Debütfilm ein stilles, unaufgeregtes Drama vor, das durchaus den Zusatz „Psycho-“ verträgt. Do 7.3. – So 10.3.

Leg ihn um. Ein Familienfest
Jan Georg Schütte. D 2012. 106 Min. Mit Hans-Michael Rehberg
August Manzl, ein reicher, sterbenskranker Patriarch im Greisenalter, hat einen kuriosen und nicht minder perfiden Plan ausgeheckt: Derjenige unter seinen Kindern – allesamt Taugenichtse, versteht sich –, der ihn innerhalb einer Woche um die Ecke bringt (ein Akt von Sterbehilfe also), wird alles Erben: Geld, Schloss, Firma. So starten die Kinder, mehr oder weniger mit Skrupeln behaftet, die Operation Vatermord. Jetzt haben sie Gelegenheit, sich für alle Lieblosigkeiten und Demütigungen zu rächen, aber sie tun sich doch alle ziemlich schwer: der schwule Karl, der koksende Hugo, die raffinierte Sylvia. Und da ist noch die brave Elisabeth, die Lieblingstochter, die von der ganzen Aktion nichts wissen will. Sie alle präsentieren sich samt Lebenspartnern als dekadente Egoisten, die genauso lebensunfähig sind, wie Papa vermutet. Und eigentlich sind sie auch genauso unsympathisch wie ihr Vater – es ist eine Wonne, diesen Schurken bei ihren Intrigen zuzusehen. – In mehreren Filmen, zuletzt in Die Glücklichen, hat Jan Georg Schütte sein dramaturgisches Lieblingsprinzip erprobt, bei dem die Schauspieler nur Rollenbiografien an die Hand bekommen und dann in die Szene entlassen werden, um nun zu improvisieren. Man darf gespannt sein, wie sie sich um die Erbschaft zanken! Do 7.3. – Mi 13.3. Am 8.3. zu Gast: Jan Georg Schütte und Team

Paradies: Glaube
Ulrich Seidl. F/A/D 2012. 113 Min. Mit Maria Hofstadter, Natalya Baranova
Anna Maria ist mit Leib und Seele Katholikin. Sie rutscht auf Knien betend durch die Wohnung, ihr Haus hat mehr Kruzifixe als eine Kirche, und zur Strafe für fremde Sünden peitscht sie sich gern mal aus. Selbst ins Bett nimmt Anna Maria ihren Jesus mit. Ihren Urlaub verbringt sie damit, eine Wandermuttergottes-Statue von Haus zu Haus zu bringen, um Einwanderer und Sesshafte vom christlichen Paradies zu überzeugen – und Österreich wieder katholisch zu machen. Eines Tages kehrt ihr Ehemann Nabil, ein im Rollstuhl sitzender Moslem, nach Jahren der Abwesenheit aus Ägypten zurück und fordert seine Rechte als Ehemann ein. Ein Kleinkrieg um Ehe und Religion beginnt. Doch bald eskaliert die Situation zwischen den Eheleuten und beider Glauben wird auf eine harte Probe gestellt. – Nach Paradies: Liebe der zweite Teil von Uli Seidls Paradies-Triologie, deren Filme untereinander durch leichte Überschneidungen des Personals miteinander zusammen hängen (der dritte Teil Paradies: Hoffnung startet im Mai bei uns). In gnadenlos langen Einstellungen gibt Seidl seinen Figuren ihren Raum, ihre Obsessionen in ganzer Breite zu entfalten. ab Do 21.3.

Mandala
Christoph Hübner, Gabriele Voss. D 2012. 70 Min.
„Eine Industriehalle im Ruhrgebiet, sechs Mönche aus Bhutan, farbiger Steinstaub aus dem Himalaya, mehr als 1000 Jahre alte Texte, Bilder von Gottheiten, Palästen, Gärten und Geistern, ein Chakrasamvara Sandmandala, fünf mal fünf Meter, ein Fußballspiel, ein Gewitterregen, zehn Tage Arbeit, zehn Minuten Zerstörung, ein Industriefluss bei Nacht.“ – Der Film dokumentiert das zehntägige Entstehen des weltweit bislang größten Sandmandalas. Mönche aus Bhutan kreieren das unfassbare Kunstwerk in der Bochumer Jahrhunderthalle zur Ruhrtriennale 2011. Es ist eine der wenigen Gelegenheiten für Uneingeweihte, ein solches Sandmandala zu Gesicht zu bekommen. Der Film findet genau die meditative Filmsprache, um das spirituelle Ereignis und die es umgebenden Ereignisse einzufangen und zu einem fantastischen Filmerlebnis zu kompilieren. ab Do 28.3.

Die Ameise der Kunst / Animals of Art
Peter Sempel. D 2010. 94 Min. – zu Gast: Peter Sempel
Peter Sempel tummelt sich seit den frühen 80ern (Punk Short Films) zwischen moderner Kunst, Performance und Musik und verdichtet seine Eindrücke bis heute in wild assoziierten Experimentalfilmen. Sein neuestes Werk stellt zwar Jonathan Meeze in den Mittelpunkt, ist aber eben kein Bio-pic des provozierenden Künstlers, sondern spiegelt über ihn Sempels Wahrnehmung des modernen Kunstbetriebs, wobei er zahlreiche Bezüge zur Kunstgeschichte herstellt. Sempel: „Ein Kunstoverkillmusikpoesiepsychofilm imnamenderdiktaturderkunstinallerfreiheit. Die Ameise der Kunst maeandriert durch verschiedene Welten, von alten Meistern bis junger Gegenwart, mit Musiken zu einem expressionistischen Kunst-, Farben-, Musik- und Rauscherlebnis“. Daniel Richter, Neo Rauch, Jonas Mekas, Georg Baselitz, Juan Carlos Lerida und zahllose weitere Protagonisten der modernen Kunst kommen zu Wort. Der Filmemacher ist anwesend. Mi 6.3., 20.30 Uhr

neu in Kiel – mit Landesverband für soziale Strafrechtspflege SH


Schuld sind immer die anderen
Lars-Gunnar Lotz. D 2012. 93 Min. Mit Edin Hasanovic, Julia Brendler
Eigentlich erscheint es ja auf den ersten Blick unverdient, dass ein jugendlicher Intensivstraftäter wie Ben eine zweite Chance erhält. Einrichtungen des freien Vollzugs und Resozialisierungsmaßnahmen sind für ihn für „Schwuchtelkram“ und „Opferkacke“. Dass Ben das Angebot des Sozialarbeiters Niklas dennoch annimmt, liegt schlicht daran, dass er so schnell wie möglich aus dem Knast raus will und möglicherweise sogar darauf spekuliert, dass er aus dem freien Vollzug leichter ausbüxen kann. In der Einrichtung, in die Ben dann gebracht wird, herrschen strenge Regeln. Flüche und Schimpfereien sind ebenso verboten wie jegliche Form des Körperkontaktes, zudem gibt es ein rigides System der gegenseitigen Kontrolle, Gruppengesprächsrunden und vieles andere, das Ben zunächst suspekt erscheint. Als er dann auf Eva trifft, Niklas’ Frau und Hausmutter des Heimes, ist Ben wie vom Donner gerührt. Denn Eva ist eines seiner Opfer; bis heute leidet sie unter dem brutalen Verbrechen. Zunächst verweigert sich Ben der Arbeit an sich und seiner Therapie; aber auf Dauer, so macht er die Erfahrung, lässt sich das Band zwischen Täter und Opfer nicht ignorieren… Am 14.3. anschließend Gespräch mit Anne Damberg, Leiterin der Jugendstrafanstalt Schleswig. Do 14.3. – Mi 20.3.

Cäsar muss sterben
Paolo Taviani, Vittorio Taviani. I 2011. 76 Min. FSK ab 6
Im Theater wird William Shakespeares „Julius Cäsar“ gegeben. Die Schauspieler sind nervös, alle stehen unter Strom. Das Stück, das Spielen, die investierte Arbeit, das Miteinander – dies alles verlangt ihnen viel ab, das alles ist sehr kompliziert – denn die Schauspieler sind allesamt Strafgefangene, die im römischen Gefängnis Rebibbia hohe Haftstrafen absitzen. Sie alle haben eine brutale Vergangenheit und Leben unter brutalen Umständen. Das Theaterprojekt hat niemanden unberührt gelassen, und doch ist es nicht alles. Die Kunst zeigt Wege auf, emotionalisiert, lässt träumen, im Kontrast stehen den Strafgefangenen die alltäglichen Umstände jedoch auch klarer als jemals vor Augen. – Geschickt verbindet der Film spektakulär gefilmte Elemente der Proben und Aufführungen mit Bildern der sechsmonatigen Vorbereitungen bis zur Premiere. Der Film verheimlicht dabei nicht, wer diese Männer sind, die Brutus oder Cäsar spielen, und was sie getan haben, um zu Haftstrafen von 25 Jahren oder mehr verurteilt zu werden. Mehr als einmal bringen Auseinandersetzungen unter den Männern die Aufführung in Gefahr. Dann wieder erscheinen die Männer wie beseelt von der Kunst. Paranoia und Frust stehen hier neben Reflexion und kreativem Glück. – Am 18. 3. Gespräch mit Fachleuten. Do 14.3. – Mo 18.3.

Psychoanalyse und Film – mit John-Rittmeister-Institut


Whisky
Juan Pablo Rebella, Pablo Stoll. Arg./D/E/Uruguay 2004. 99 Min. FSK ab 0.
Jacobo ist mit seiner kleinen Sockenfabrik beschäftigt und hat nicht viel anderes im Leben. Als sich sein Bruder Herman, ein erfolgreicher Geschäftsmann, ankündigt, um den ersten Jahrestag des Todes ihrer Mutter mit Jacobo zu verbringen, bittet letzterer seine Angestellte Marta, als seine Ehefrau zu posieren. Die drei schweigsamen Menschen verbringen einige Tage zusammen. Kurz vor seiner Abreise lädt Jacobos Bruder die beiden anderen zu einem kleinen Urlaub ein, in dem sich Marta und Herman näher kommen. – Eine echte Perle, der das John-Rittmeister-Institut und die Filmreihe Psychoanalyse und Film dankenswerterweise wieder auf die Leinwand verhilft. – Im Anschluss Filmgespräch mit Dipl. Psych Gisela Bergmann-Mausfeld. Di 5.3., 20.30 Uhr

IRRE gute Filme – mit Kieler Fenster und Brücke SH


Cheyenne – This Must Be the Place
Paolo Sorrentino. It/F/Irl 2011. 118 Min. FSK ab 12. Mit Sean Penn
Cheyenne ist ein ehemaliger Rockstar im exzentrischen Gothic-Look, der heute als großes Kind mit noch größerer Langeweile und einem guten Maß an Schuldgefühlen und Depressionen in einer Villa in Dublin lebt. Nachdem er erfährt, dass sein Vater im sterben liegt, reist Cheyenne nach Amerika. Er kommt zu spät, beschließt jedoch, die Lebensaufgabe seines Vaters zu beenden und den SS-Offizier Alois Lange ausfindig zu machen, der diesen im Konzentrationslager Auschwitz ehedem gedemütigt hatte. Die Jagd wird für den Musiker zu einer Reise zu sich selbst. Do 21.3., 18.30 Uhr

mit Rosa-Luxemburg-Stiftung SH – zu Gast: Daniel Burkholz


Verboten – Verfolgt – Vergessen
Daniel Burkholz. D 2012. 58 Min.
Schon im Jahre 1950 begann die Bundesregierung unter Konrad Adenauer mit den Vorbereitungen der Wiederbewaffnung und dem Aufbau der Bundeswehr. Wenige Jahre waren erst nach dem Zweiten Weltkrieg vergangen, doch die Ideologie des Kalten Krieges hatte schon an Dominanz gewonnen. In Teilen der Bevölkerung jedoch gab es große Vorbehalte gegen die Regierungspläne, die bald zu Protesten diverser und vielfältiger Ausrichtung führten. Die Bundesregierung reagierte darauf mit einer neuen Gesetzgebung. So standen die Gegner der Wiederbewaffnung ebenso wie beispielsweise die Befüworter der Wiedervereinigung unter Generalverdacht der Staatsfeindschaft und konnten entsprechend verfolgt werden. Die Kommunistische Partei und andere oppositionelle Gruppen wurden verboten, Zehntausende zu Haftstrafen verurteilt, Hunderttausende politisch verfolgt und in ihrer Existenz bedroht. Der Film erzählt von den Schicksalen dieser Zeit, gibt den Verfolgten eine Stimme und erzählt von vergessenen Geschichten und verdrängten Schatten der bundesdeutschen Gründungsjahre. – Im Anschluss an die Filmvorstellung Gespräch mit Regisseur Daniel Burkholz. Mi 6.3., 18.30 Uhr

Seniorenkino – mit dem SeniorInnenbeirat der LH-Stadt Kiel


Another Year
Mike Leigh. GB 2010. 129 Min. FSK ab 0. Mit D. Bradley, Jom Broadbent
Tom und Gerry, beide nicht mehr ganz jung, führen eine glückliche Ehe. Rührend kümmern sie sich um ihren Garten und um ihre Freunde, die immerzu bei ihnen eintrudeln, um die großen und kleinen Sorgen gelindert zu bekommen. – Britisches Gefühlskio im sozialer Erdung. Sa 9.3., 16 Uhr

Rebecca
Alfred Hitchcock. USA 1940. 126 Min. Mit Laurence Olivier, Joan Fontaine
Der verwitwete Maxim de Winter verliebt sich in Monte Carlo in eine junge Frau und heiratet sie vom Fleck weg. Für die junge Mrs. de Winter würde nun eigentlich ein traumhaftes Leben beginnen können – als Hausherrin eines großen Anwesens in Cornwall. Aber dort ist sie nicht willkommen, denn die Haushälterin Mrs. Danvers hat sich nie mit Tod von Maxims erster Ehefrau abfinden können. – Wildromantisches Schauerstück von Alfred Hitchcock. Sa 23.3., 16 Uhr

mit HAKI e.V.: Rosa Linse präsentiert: Gay-Filmnacht


Jenseits der Mauern
David Lambert. Belgien/Can/F 2012. 98 Minuten. OmU. Mit Matila Malliarakis
Als sich Kellner Ilir den betrunkenen Kneipengast Paulo ins Bett legt, weiß er noch nicht, wen er sich da in sein Leben geholt hat. Schon wenig später gibt der anhängliche Paulo Freundin und früheres Leben auf und steht bei Ilir auf der Matte. Eine Romanze beginnt, zärtlich, leidenschaftlich und verspielt. Aber an dem Tag, an dem sie beschließen, für immer zusammen zu bleiben, verlässt Ilir die Stadt und kehrt nicht mehr zurück. – David Lamberts Debütspielfilm zog als Vertreter der ‚Neuen Welle des queeren Kinos‘ viel Aufmerksamkeit auf sich. Mo 18.3., 20.30 Uhr

mit HAKI e.V.: Rosa Linse präsentiert: L-Filmnacht


A Perfect Ending
Nicole Conn. USA 2012. 106 Min. OmU. FSK ab 12. Mit Barbara Niven
Luxusvilla, elegante Kleider, gelungene Kinder – als Ehefrau eines erfolgreichen Unternehmers hat Rebecca alles, wovon andere nur träumen. Nur eins fehlt ihr – Rebecca hatte noch nie... Ihre besten Freundinnen haben eine Idee: Wie wäre es mit einem Escort-Service? Dort gibt es bestimmt einfühlsame Profis für eine derart delikate Angelegenheit. Nach einigen witzig-skurrilen Fehlstarts schafft es die bildschöne Paris tatsächlich, Rebeccas Leidenschaft zu entfachen. Einmal auf den Geschmack gekommen, will Rebecca (ergreifend verletzlich und zugleich sehr sexy: Barbara Niven) die neuen Gefühle voll auskosten. Bald geraten die Frauen in eine Grauzone zwischen diskreter Dienstleistung und echter Anziehung – was im Leben beider so einiges in Bewegung setzt. Mo 25.3., 20.30 Uhr

Filmwunsch


No!
Pablo Larrain. Chile/F/USA 2012. 118 Min. OmU und dt. Fs.
Die Zeit der „Transición“, des Übergangs in Chile: 1988 stimmt die chilenische Bevölkerung über acht weitere Amtsjahre Augusto Pinochets ab. Es geht um das Fortbestehen der Diktatur oder den Übergang zur Demokratie. Revolutionsstimmung liegt in der Luft, und es bleibt unblutig. Der Werbemann René Saavedra wird von der Opposition angeheuert. Eben noch sollte er die Limonade „Freiheit“ lancieren, nun steht er vor einer ganz anderen Herausforderung und mitten in der politischen Auseinandersetzung. Saaveda beschließt die wenigen Sendeminuten, die ihm im Staatsfernsehen bleiben, für eine innovative, lebensfrohe ‚Freiheits-Reklame‘ zu nutzen. Schon bald interessiert sich die Geheimpolizei sich rasch für den smarten Werber… – No! ist ein echter Glücksfall: Der Film bietet sowohl eine interessante Perspektive auf das Chile der Wendezeit als auch eine gelungene Reflexion auf Werbung, Propaganda und das Medium des Films. Der Film mischt Humor mit dramatischem Ernst und ist – kurz und gut – einer der intelligentesten und unterhaltsamsten Filme seit langem. Do 21.3. – Mi 27.3.

mit der Alzheimer Gesellschaft Kiel e.V.


Vergiss mein nicht
David Sieveking. D 2012. 88 Min. FSK ab 0.
Dokumentarfilmer David Sieveking riskiert den Blick in die eigene Familie: Liebevoll und mit zärtlicher Distanz, ohne geistigen Verfall zu beschönigen, aber mit Sinn für kleine Gesten und den Zauber des Augenblicks beschreibt der Filmemacher seine Erfahrungen bei der Pflege seiner demenzkranken Mutter. Mo 11.3. – Mi 13.3.

mit lifeline e.V. – zu Gast: Miriam Fassbender


Miriam Fassbender. D/Mali/Alg/Mk 2011. 92 Min. OmU.
Der Film beschreibt den von der Not diktierten Aufbruch eines jungen Maliers nach Europa. Seit zweieinhalb Jahren ist er unterwegs in eine Welt, in der er nie leben wollte. Der Film sucht die Beweggründe für diese Flucht und gewährt Einblick in die Lebensumstände und den zermürbenden Alltag von Migranten auf ihrem Weg von Schwarzafrika nach Europa. Er zeigt ihr Leben, das geprägt ist von Hetze und Hoffnung, Flucht und Stillstand. – „Je näher ich die jungen Männer und Frauen auf ihrer Odyssee vor Europa kennenlernte, desto dringender verspürte ich den Wunsch, ihnen ein Gesicht zu verleihen. Ich will sie als Individuen wahrnehmbar werden lassen und ihnen die Möglichkeit geben, für sich selbst zu sprechen.“ Di 19.3., 18.30 Uhr

mit Deutsche Maritime Akademie – Eine Stiftung des Deutschen Marinebundes


Historische Filme zur Kaiserlichen Marine
Unter fachlicher Begleitung durch den bekannten Kieler Marinehistoriker Dr. Jann Witt zeigen wir mehrere kurze historische Filme zur Kaiserlichen Marine. Gezeigt werden u.a. laufende Bilder vom U-Boot-Krieg, von Seegefechten und Arbeit an Bord großer und kleiner Kriegsschiffe. So 3.3., 15 Uhr

Korea Kino – begleitend zum Verbotenen Lichtspiel


I Saw the Devil
Kim Jee Woon. Korea 2010. 144 Min. OmU. Mit Lee Byung Hun, Choi Min Sik
Serienmörder Kyung Chul lockt seine Opfer in einen Schulbus. Als er die Tochter des Polizeipräsidenten tötet, sinnt ihr Verlobter Soo Hyeon auf Rache. Bald schon macht er Chul ausfindig – aber er tötet ihn nicht, sondern fügt ihm nur üble Verletzungen zu, um, sobald Chul sich erholt hat, die Jagd fortzusetzen… Die kleine Veranstaltergruppe „Verbotenes Lichtspiel“ zeigt diesmal Filme unter dem Motto „halbtot“. Wer sich darunter nicht recht etwas vorstellen kann, dem sei dieser koreanische Slasher empfohlen, vorausgesetzt, er hat einen stabilen Magen. Sa 23.3., 22.30 Uhr