Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im April:
Detailliertes Programm hier.

5. FrauenFilmWochen Kiel Femotion in der Pumpe


Vom 23. April bis zum 12. Mai 2013 finden die 5. FrauenFilmWochen Kiel statt. Es hat ein bisschen gedauert, bis diese fünfte Auflage des noch nicht ganz so alten Filmfestes auf die Leinwand gelangt – hauptsächlich waren es organisatorische Gründe und der Wunsch, den Termin aus dem ansonsten mit Filmfesten so vollgestopften Herbst herauszulösen. Also: Auf in den Frühling mit einer bunten Auswahl von Filmen, die sich im engeren oder weiteren Sinne mit Lebenswirklichkeiten von Frauen auseinandersetzen (übrigens: wie immer sind auch Männer zu den Vorstellungen willkommen). Manches ist neu: So haben wir die Vorstellungen über einen größeren Zeitraum gestreut und das Programm im Umfang etwas reduziert (insgesamt zeigen wir 11 Filme in 17 Vorstellungen). Als Gastkuratorinnen haben wir Chili M. Seitz und Stefanie Polek gewonnen, die mit Essay, ihrer Galerie für Kunst und Konzepte, das Programm präsentieren. Und mit dem Programmpunkt einer Live-Performance gelangt dann auch ein neuer Akzent ins Filmfest, der die Grenzen der Leinwand überwindet. – Aber was sich bewährt hat, wird auch diesmal so gemacht: Wir zeigen Premieren und Erstaufführungen (z.B. Scherbenpark, Meine Schwestern und den Abschluss der Paradies-Triologie Paradies: Hoffnung), wir graben filmhistorische Delikatessen aus (Carmen von 1918 und Schornstein Nr. 4 von 1966 mit Romy Schneider). Und es gibt wieder einen Kurzfilmabend – diesmal mit eigens für diesen Anlass produzierten Arbeiten von Studierenden der Muthesius Kunsthochschule.

neu in Kiel


Oslo, 31. August
Joachim Trier. NOR 2011. 96 Min. OmU. Mit Andres D. Lie, Johanne K. Ledang
„Ich bin 34 Jahre alt. Ich habe nichts.“ Das ist die Selbsteinschätzung von Anders, der in zwei Wochen eine Entziehungskur in einer Drogenklinik abschließen wird. Er gilt als clean und darf für einen Tag die Klinik auf dem Land verlassen, um für ein Vorstellungsgespräch in die Stadt zu fahren. Einen Selbstmordversuch hat er hinter sich, und manches deutet darauf hin, dass der Tag heute in Oslo für ihn zum endgültigen Abschied werden wird – die Stadt, deren Versuchungen er früher nicht widerstehen konnte. So lässt er sich denn an diesem Tag in Oslo treiben, trifft seine alten Freunde wieder, landet auf einer Geburtstagsparty, später in einem Club, lernt ein Mädchen kennen... Dank seiner formalen Strenge ein bemerkenswerter Film, der lange im Gedächtnis bleibt. Do 4.4. – Mi 10.4.

Georg Baselitz
Evelyn Schels. D 2013. 105 Min.
Der Maler und Bildhauer Georg Baselitz gehört zu den ganz Großen seiner Generation. Zum ersten Mal hat der zurückgezogen lebende Künstler seine Ateliers in Deutschland und Italien für Filmaufnahmen geöffnet. Die Regisseurin Evelyn Schels begleitet ihn über mehrere Jahre aus nächster Nähe. Sie darf in seinem Familienalbum blättern, befragt seine Ehefrau sowie seine Weggefährten und zeigt in diesem fesselnden Film die wichtigsten Stationen seines Lebens. Baselitz gewährt uns einen einmaligen Einblick in das Zentrum seines künstlerischen Schaffens. Der Zuschauer darf so den sensiblen Entstehungsphasen seiner Bilder und Skulpturen beiwohnen, beobachtet seine Pinselstriche, sieht ihn mal zweifelnd, dann euphorisch und entdeckt neben dem Künstler Baselitz auch den Menschen. „Evelyn Schels hat das Vertrauen des Künstlers Baselitz gewonnen, ist über drei Jahre seinem Rhythmus gefolgt und hat dadurch einen intimen und packenden Film geschaffen. Die Kamera ist gleichzeitig diskret und doch so nah, dass man ihren kleinen Pinselstrichen fasziniert folgt, ins Atelier, in die Gemälde, das Privatleben und die Geschichte dieses großen deutschen Malers. Evelyn Schels schafft mit diesem Film das, was Kritiker und Kunsthistoriker vor ihr nie vermochten: das Werk von Baselitz nicht nur zu verstehen und zu respektieren, sondern auch zu lieben.“ Le Quotidien de L’Art. Do 11.4. – Di 16.4.

Die Besucher
Constanze Knoche. D 2012. 88 Min. Mit Uwe Kockisch, Corinna Kirchhoff
Zwar sind die Kinder von Jakob und Hanna schon längst erwachsen und aus dem Haus, doch noch immer unterstützen die Eltern sie finanziell. Eines Tages macht sich Jakob auf den Weg nach Berlin, um ihnen zu sagen, dass diese Unterstützung nicht mehr möglich ist. Der Besuch des Vaters bringt den Alltag der Kinder durcheinander, und spätestens, als Hanna die Familie am Abend komplettiert, kommen alle aufgestauten Konflikte zutage. Denn keiner – ob Kinder oder Eltern – führt das Leben, mit dem er zufrieden ist. – Wie bei vielen Familiendramen liegt auch in diesem gelungenen Erstlingswerk von Constanze Knoche der Schlüssel in den komplexen Beziehungen der Figuren untereinander. Jeder hat sein Päckchen zu tragen, jeder reibt sich am anderen, und doch ist man eben eine Familie. Dies alles wird sensibel erzählt und von dem hervorragenden Cast ergreifend gespielt, angeführt von Uwe Kockisch und Corinna Kirchhoff. Am Ende sind längst nicht alle Fragen geklärt, doch ein Hoffnungsschimmer ist spürbar. Auf einen möglichen Neuanfang. Do 11.4. – Sa 13.4.

Eine Dame in Paris
Ilmar Raag. F, Est, Bel 2012. 94 Min. dt. Fs. Mit Jeanne Moreau, Laine Mägi
Die 50jährige Estin Anne lebt bei ihrer altersschwachen Mutter und pflegt diese hingebungsvoll; doch als die alte Dame stirbt und Anne keine Lebensaufgabe mehr hat, eröffnet sich ein unerwartetes Angebot: In Paris – Annes Traumstadt – wird für eine alte Dame eine Pflegerin gesucht. Anne nimmt das Angebot an – aber die Aufgabe ist schwieriger als gedacht, denn Madame ist etwas eigensinnig. Nur langsam lässt sich die alte Dame erweichen, etwas von sich preiszugeben. So erfährt Anne von ihrer Liebe zu ihrem ehemaligen jüngeren Geliebten dem Cafébesitzer Stéphane und den früheren Affären der unkonventionellen Frau. – Fast märchenhaft wirken die Impressionen der nächtlichen Pariser Boulevards, durch die Anne voller Staunen streift. Von Anfang an erzählt Regisseur Ilmar Raag die Geschichte aus ihrer Perspektive. Die Geschiedene, die in Estland ihre Mutter pflegte bis diese starb und nun die Chance wahrnimmt, den Jugendtraum von Paris als Hausdame wahrzunehmen. Zudem gibt es eine Grazie, die Würde ist, wider die Hinfälligkeit des Alters. Von Jeanne Moreau, der der Grande Dame des französischen Kinos, wird sie exzellent verkörpert. Mit ihrer Mischung aus unterkühltem Glamour, geistreichen Esprit, leisen Humor und ihrer tiefen rauchigen Stimme hat sich die einstige Muse der Nouvelle Vague in das große Buch der Filmgeschichte mit Filmen von Truffaut, Antonioni, Welles, Buñuel, Téchiné, Fassbinder, Wenders und Angelopoulos eingeschrieben. Dabei genügten ihr oft ganz kleine Auftritte, um sich ins Gedächtnis einzubrennen. Mühelos gelingen ihr immer noch Szenen von großer Wahrhaftigkeit. Do 18.4. – Mi 24.4.

Beerland
Matt Sweetwood. D 2011. 85 Min. dt.Fs.
Eines sei vorweg gesagt: Dass wir Beerland zeitgleich mit den FrauenFilmWochen Femotion zeigen, ist reiner Zufall; einen „Ausgleich“ o.ä. zu schaffen war nicht unsere Absicht. – Matt Sweetwood aus den USA lebt seit mehr als zehn Jahren in Deutschland, und immer noch sind ihm die Deutschen ein Buch mit sieben Siegeln. Ein letzter Versuch, das zu ändern: Muss nicht der Blick in ihre Bierkultur der Schlüssel sein, um dem wahren Kern aller Stereotype und Widersprüche der Deutschen auf die Spur zu kommen? Die unübersehbare Menge von Biersorten, Brauereien und Bierfesten aber und die uralte Geschichte des Biers ist überwältigend und reichhaltiger, als sich der Amerikaner das je vorgestellt hätte. Der Sog seiner Nachforschungen lässt ihn an Orte reisen, zu denen keine Touristenpfade mehr führen. Deutschland, dieses kleine Land, ist in tausend verschiedene Traditionen, Mundarten und Regeln aufgeteilt, die offensichtlich nur durch Bier zusammengehalten werden. Fr 26.4. – Mi 1.5.

Paradies: Glaube
Ulrich Seidl. F/A/D 2012. 113 Min. Mit Maria Hofstadter, Natalya Baranova
Anna Maria ist mit Leib und Seele Katholikin. Sie rutscht auf Knien betend durch die Wohnung, ihr Haus hat mehr Kruzifixe als eine Kirche, und zur Strafe für fremde Sünden peitscht sie sich gern mal aus. Selbst ins Bett nimmt Anna Maria ihren Jesus mit. Ihren Urlaub verbringt sie damit, eine Wandermuttergottes-Statue von Haus zu Haus zu bringen, um Einwanderer und Sesshafte vom christlichen Paradies zu überzeugen – und Österreich wieder katholisch zu machen. Eines Tages kehrt ihr Ehemann Nabil, ein im Rollstuhl sitzender Moslem, nach Jahren der Abwesenheit aus Ägypten zurück und fordert seine Rechte als Ehemann ein. Ein Kleinkrieg um Ehe und Religion beginnt. Doch bald eskaliert die Situation zwischen den Eheleuten und beider Glauben wird auf eine harte Probe gestellt. – Nach Paradies: Liebe der zweite Teil von Uli Seidls Paradies-Triologie, deren Filme untereinander durch leichte Überschneidungen des Personals miteinander zusammen hängen. In gnadenlos langen Einstellungen gibt Seidl seinen Figuren ihren Raum, ihre Obsessionen in ganzer Breite zu entfalten. – Der dritte Teil Paradies: Hoffnung startet im Mai bei uns. Während der FrauenFilmWoche zeigen wir alle drei Teile (6., 8. und 10. Mai). bis Mi 3.4.

Psychoanalyse und Film – mit John-Rittmeister-Institut


Spider
David Cronenberg. Kan/GB 2002. 98 Min. dt.Fs. FSK ab 12. Mit Ralph Fiennes
Spider lebt in einem Männerwohnheim in London, nachdem seine Zeit in der Anstalt für kriminelle Geisteskranke rum ist. Er ist völlig verstört, murmelt ständig unverständliches Zeug vor sich hin, kritzelt Erinnerungen in ein Tagebuch und spricht kaum ein Wort. Auf seinen Spaziergängen sucht er alle Erinnerungsorte an seine Kindheit auf. Denn dort liegen die Ursachen für seine tiefsitzende seelische Störung... David Cronenberg, Spezialist für Horrorfilme, die die Beziehungen zwischen Körper und Geist ausloten, legte mit Spider einen für seine Verhältnisse stillen und zurückhaltenden Film vor. – anschließend Gespräch mit Dipl. Psych. Gisela Bergmann-Mausfeld. Di 9.4., 20.30

and the Oscar goes to ...


Argo
Ben Afflek. USA 2012. 120 Min. dt. Fs. und OmU. Mit B.A., Bryan Cranston
Iran während der Revolution 1979. Als die US-Botschaft gestürmt und die Botschaftsangehörigen als Geiseln genommen werden, können sechs Amerikaner unbemerkt entkommen. Vorerst verstecken sie sich im Haus des kanadischen Botschafters, doch um sie zu befreien, fädelt der CIA eine abenteuerliche Aktion ein: Eine fiktive Filmproduktion wird gegründet, Poster gedruckt, Anzeigen in den Branchenblättern geschaltet, alles nur, damit der CIA Agent Tony Mendez in den Iran reisen kann, um unter dem Vorwand, Drehorte zu inspizieren, die sechs Amerikaner als „sein Team“ mit ausreisen zu lassen... Was sich wie eine unglaubwürdige Hollywood-Komödie anhört ist tatsächlich passiert, war ein voller Erfolg und Jahre lang klassifiziert. Erst 1997 kamen die Details der Rettung ans Licht der Öffentlichkeit und wurden nun von Drehbuchautor Chris Terrio und Regisseur Ben Affleck zu einem Film verarbeitet. Ben Affleck schnappte sich den Oscar. Di 16.4. – So 21.4.

Les Misérables
Tom Hooper. GB 2013. 157 Min. Mit Hugh Jackman, Anne Hathaway
Les Misérables, das auf dem Roman von Victor Hugo basierende Bühnenmusical, lockte seit seiner Uraufführung 1980 weit über 50 Millionen Menschen in die Theater. Kein Wunder, dass irgendwann das Kino den Stoff um den für ein läpisches Vergehen hart bestraften Jean Valjean für sich adaptiert. Die Besonderheit dabei: Die Darsteller sangen ihre Partien tatsächlich in der laufenden Szene selbst. Wir sehen also kein Playback-Theater, sondern ein für Leinwandverhältnisse ungewohnt theatralisch-pures und gleichzeitig opulentes Musikdrama. In dem weitgehend gesungenen Drama finden sich alle 49 Songs des Musicals wieder. Vor wilder Kulisse und mit entfesselter Kamera inszeniert, ergeben sich beeindruckende Schauwerte, die wirkungsvoll intensiviert werden, wenn die Akteure direkt in die Kamera singen. Der gesangliche Höhepunkt findet freilich bereits nach 28 Minuten statt, wenn Anne Hathaway ihr oscarreifes „I Dreamed A Dream“ in einer einzigen Großaufnahme intoniert und für kollektive Gänsehaut im Kinosaal sorgt. Do 18.4. – Mi 24.4.

Wunschfilme


Sagrada
Stefan Haupt. CH 2012. 93 Min
Normalerweise erleben wir eine Kathedrale, einen Tempel, einen Dom in seiner fertig gestellten, vollendeten Form – als Zeuge einer längst vergangenen Zeit. Doch der Bau der Sagrada Família ist alles andere als abgeschlossen. Das Bauwerk entsteht und wächst, heute noch, und dies bereits seit über 125 Jahren. Wer war der Mann, der diese Kathedrale entworfen hat? Was trieb ihn dazu an? Wer waren seine Nachfolger? Wer sind die Menschen – Handwerker, Arbeiter, Künstler, Architekten – die heute an der Sagrada Família weiter arbeiten und sie vollenden wollen? Was treibt sie dazu an? Mitarbeiter aus den verschiedensten Bereichen geben Einblick in ihre Arbeit und erzählen aus ihrem Wissens- und Erfahrungsschatz: Etsuro Sotoo etwa, der japanische Bildhauer, einst Buddhist und heute zum Katholizismus konvertiert, der seit über 30 Jahren hier mitarbeitet; Josep Subirachs, der höchst umstrittene Gestalter der Passionsfassade, der sich selbst einen Agnostiker nennt; Jordi Bonet, der Chefarchitekt, der an allen erdenklichen Fronten für die Fertigstellung der Sagrada Família kämpft; Handwerkerinnen und Arbeiter aus den verschiedensten Bereichen wie etwa Jaume Torreguitart, der vom anonymen Stolz all jener Handwerker berichtet, die wissen, dass ihr Name nie in den Kunstbüchern über die Sagrada Família auftauchen wird. Mo 1.4. – Mi 3.4.

Drachenmädchen
Inigo Westmeier. D 2011/2012. 90 Min. FSK ab 6
Drachenmädchen beginnt mit unglaublichen Massenszenen, in denen viele Hunderte Kinder und Jugendliche beim Kampfsporttraining zu sehen sind. Es gibt wohl nur zwei Orte, an denen diese oder vergleichbare Bilder entstehen können – zum einen die Großrechner der digitalen Traumfabriken, zum anderen die chinesische Kung-Fu-Schule Shaolin Tagou. Die Schule wurde in den 1970er Jahren zu Zeiten des Kampfsportfilmbooms gegründet, als das Interesse an den traditionellen Kampftechniken einen neuen Höepunkt erreichte. Bestand hat sie bis heute und beherbergt und beschult an die 26.000 Schülerinnen und Schüler. Die Kampfsportstudenten leben hier nach einem strikten Tagesablauf unter spartanischen, strengen Bedingungen. – Der Film erzählt die Geschichte dreier der zahlenmäßig deutlich unterlegenen Schülerinnen in Tagou. Ein in vielerlei Hinsicht faszinierender Film, der sowohl China-Interessierte als auch Pädagogen und Soziologen, Kampfsportler und Freunde des guten Dokumentarfilms anprechen dürfte. Romantiker aber seien vorgewarnt… Do 4.4. – Mo 8.4.

Zeitschleifen – Im Dialog mit Christa Wolf
Karlheinz Mund, Daniela Dahn. D 1991.
In der Literatur- und Geistesgeschichte der DDR war Christa Wolf immer eine zentrale Figur. Als Idol verehrt oder hasserfüllten Angriffen ausge- setzt, ist eine der prominentesten deutschsprachigen Schriftstellerinnen zu einer fast öffentlichen Institution geworden. Wie hat sie damit gelebt, was waren die Motive dafür, in der DDR zu bleiben und zu schreiben? Der Regisseur Karlheinz Mund dokumentierte in seinem 1991 fertig gestellten Film die wichtigsten Aktivitäten und Auftritte von Christa Wolf seit dem Herbst 1989. Im Gespräch gibt sie offen Auskunft über die Brüche in ihrer eigenen Biografie, die auf einzigartige Weise mit den Brüchen in der jüngsten deutschen Geschichte zusammenhängen. Mi 17.4., 18.30

mit der Alzheimer Gesellschaft Kiel e.V.


Vergiss mein nicht
David Sieveking. D 2012. 88 Min. FSK ab 0.
Dokumentarfilmer David Sieveking riskiert den Blick in die eigene Familie und zeigt, wie er und sein Vater die demenzkranke Mutter liebevoll umsorgen. Do 18.4. – Fr 19.4.

Seniorenkino – mit Seniorenbeirat, Kaffee und Kuchen


Drachenläufer
Marc Forster. Afghanistan/USA. 122 Min. OmU. N. d. Roman v. Khalid Hosseinis
Kabul, am Ende der 70er Jahre. Dort wachsen die beiden Jungen Amir und Hassan als beste Freunde auf. Amir, der Pashtune, gehört mit seinem Vater zur bürgerlichen Elite Afghanistans, während Hassan zur Minderheit der Hazaras gehört. Ihre größte Freude ist es, Drachen steigen zu lassen, denn noch spielt der Unterschied der verschiedenen Ethnien für sie keine Rolle, und trotzdem wird sie Ursache ihrer Entfremdung sein... Sa 20.4., 13.30 + 16.00

mit HAKI e.V.: Rosa Linse präsentiert Gay-Filmnacht


I Want Your Love
Travis Mathews. USA 2012. 98 Min. OmU. Mit Jesse Metzger, Brenden Gregory
Bevor Jesse sein San Franciscoer Hipsterleben aufgibt, lädt er seine Freunde und Ex-Partner zu einer rauschenden Abschiedsparty ein. Viele haben Sex, wir haben Spass, nur Jesse erscheint nicht. Travis Mathews erzählt 48 Stunden bittersüsses Abschiednehmen. Mo 15.4., 20.30

mit HAKI e.V.: Rosa Linse präsentiert L-Filmnacht


Lipstikka
Jonathan Sagall. UK/Isr. 2011. 90 Min. OmU. Mit Clara Khoury, Nataly Attiya
Zwei Frauen stehen sich in London gegenüber, die sich schon seit Schulzeiten kennen: Die angepasste Ehefrau Lara und die wilde, selbstbewusste Inam, mit der sie mehr als ein Geheimnis teilt. Werden wir erfahren, was damals in Ramallah vorgefallen ist? Jonathan Sagalls kontroverses Drama um Liebe, Betrug und ein lange verdrängtes Trauma. Mo 22.4., 20.30

IRRE gute Filme – mit Kieler Fenster und Brücke SH


Ein Tick anders
Andi Rogenhagen. D 2010. 85 Min. Mit Jasna Fritzi Bauer, Waldemar Kobus
Meistens stört ihre Krankheit die Teenagerin Eva gar nicht. Zum einen, weil sie ihre Zeit ohnehin vor allem allein im Wald verbringt, sich mit Eidechsen unterhält und fremden Menschen aus dem Weg geht. Zum anderen, weil ihre Familie ihre Krankheit nicht nur sehr gelassen hinnimmt, sondern alle Familienmitglieder auf ihre Weise komisch sind. Bis der Vater seinen Job verliert und ein neuer nur in Berlin bekommt. Und mit ihrer Krankheit in diesen Menschenmassen zu leben, kann sich Eva beim besten Willen nicht vorstellen. Sie beginnt, alle Hebel in Bewegung zu setzen… Do 25.4., 18.30

Stummfilm mit Klavierbegleitung


Dr. Mabuse. Der große Spieler. Ein Bild der Zeit
Fritz Lang. D 1922. Mit Rudolf Klein-Rogge, Bernhard Goetzke, Alfred Abel
Dr. Mabuse – hat das Verbrechen je einen klangvolleren Namen gehabt? Der „Mann mit den 1000 Gesichtern“ trachtet nach der Weltherrschaft und manipuliert Börse und Gehirne, um an das notwendige Kapital zu gelangen. Sein Gegenspieler ist der Staatsanwalt von Wenk, doch Dr. Mabuse ist immer einen Schritt voraus. Und einen Film, möchte man anfügen. Denn bekanntlich wurde die Dr. Mabuse-Reihe umgehend zum Erfolg, an den Produzenten und Regisseure bis in die 1970er Jahre anzuknüpfen versuchten. Schlusspunkt der Reihe war die deutsch-spanische Koproduktion Dr. M schlägt zu von 1972 (sollten wir vielleicht auch mal zeigen). Wir belassen es aber vorerst mit dem spektakulären Auftakt, live am Klavier begleitet von Werner Loll. So 14.4., 20.30

Kino am Nachmittag


Die Kirche bleibt im Dorf
Ulrike Grote. D 2011. 97 Min. Schwäbisch o. UT. Mit Hans Löw, Karoline Eichhorn
Eine geradezu shakespear’sche Konstellation: Zwei Dörfer in der schwäbischen Provinz liegen so nah beinander, dass sie eigentlich eines sein könnten. Doch man zankt sich wo man kann. Nicht zuletzt sind die Kirche und der Friedhof Stein des Anstoßes, da sie sich auf beide Orte verteilen. Während alle sich streiten, verliebt sich die Klara (aus dem einen Dorf) in den Peter (aus dem anderen Dorf). Und dann taucht das dieser dubiose Amerikaner auf, der die ganze Kirche kaufen, abtragen und in die USA verfrachten will. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zu gehen, der führt doch was im Schilde, möchte man da ausrufen! Genug Stoff also für diverse Verwicklungen. – Die charmante Komödie war in jenen Regionen der Republik, in der man die schwäbischen Dialoge verstehen kann, so erfolgreich, dass nun eine TV-Serie folgt. Wir zeigen hier die nicht untertitelte Kinofassung, Heiligsblechle! Do 4.4. – Mi 10.4., 16.00

Take this Waltz
Sarah Polley. Kan, E, Jap 2012. 116 Min. Mit Michelle Williams, Seth Rogen
Als Margot auf einem Flug nach Toronto Daniel kennenlernt, funkt es sofort. Doch die 28-jährige Margot unterdrückt ihre plötzlichen Gefühle, da sie mit dem gefeierten Kochbuchautor Lou eigentlich recht glücklich verheiratet ist. Doch als Margot herausfindet, dass Daniel direkt gegenüber wohnt, wird sie immer unsicherer, ob sie sich ihren Gefühlen vielleicht doch hingeben soll. Sie und Daniel verbringen während des wunderschönen Sommers in Toronto immer wieder kleine Momente miteinander, die sie wie Diebe aus dem Alltag stehlen... Schauspielerin und Regisseurin Sarah Polley ist ein Ausnahmetalent mit unglaublicher Bandbreite: Sie spielt gleichermaßen in Horrorschockern und sensiblen Dramen, ihre Regiearbeiten sind ausgezeichnete, hemmungslos kitschfreie Meisterwerke über zwischenmenschliche Beziehungen in der Krise. Do 11.4. – Mi 17.4., 16.00