Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im August:

Detailliertes Programm hier.

neu in Kiel


Paulette
Jérôme Enrico. F 2012. 87 Min. FSK ab 12. Mit Bernadette Lafont, Carmen Maura, Dominique Lavanant, Françoise Bertin, André Penvern, Ismaël Dramé
Paulette ist eine ruppige 80-jährige Dame, die weiß, was sie will – und auch, was sie nicht will. Dass sie ganz allein in einem zwielichtigen Pariser Vorort lebt, kann sie nicht schrecken. Nur ihre allzu schmale Pension bringt Paulette immer wieder auf die Palme. Als ihr eines Abends beim Müllrausbringen ein Päckchen Marihuana in den Schoß fällt, beschließt Paulette, ihrer Geldmisere ein Ende zu machen. Paulette wird Haschisch-Dealer! Als ehemalige Konditor-Meisterin bringt sie für diesen Job neben einem ausgeprägten Geschäftssinn und echten Giftzwerg-Qualitäten auch grandiose Back-Künste und hilfreiche Freundinnen vom Nachmittagstee mit – Vorteile, die ihrer Lederjacken-tragenden Konkurrenz im Viertel eindeutig abgehen. Plötzlich gibt es nicht nur einen neuen Dealer im Quartier. Paulette wird bald zur unbezwingbaren Königin des kultivierten Drogenhandels. Erst als die mächtigen Hintermänner der lokalen Drogenversorgung Paulettes Talent für sich nutzen wollen und sogar ihren Enkelsohn als Geisel nehmen, wird die Sache ungemütlich. Doch Paulette und ihre Freundinnen haben da eine Idee, wie man sich die garstigen Mafiosis vom Hals halten kann, bevor irgendjemand ins Gras beißt... Der Millionenhit aus Frankreich überzeugt nicht nur mit seiner grandiosen Hauptdarstellerin, der Nouvelle Vague-Ikone und César-Preisträgerin Bernadette Lafont, sondern auch mit viel Witz, Esprit und meisterhaft geschliffenen Dialogen. Großes Kino über radikale Selbstbestimmung und ungewöhnliche Freundschaften – Paulette ist erfrischend anders, berührend und schreiend komisch. Do 1.8. – Mi 7.8., 20.30

Leben: Unplugged Guaia Guaia
Sobo Swobodnik. D 2012. 93 Min. Mit Elias Gottstein, Carl Louis Zielke
Der Weg von Elias Gottstein und Carl Luis Zielke ist radikal, alternativ und unplugged. Auf zwei selbstgebauten Fahrrädern reisen sie von Stadt zu Stadt und genießen ihre Freiheit – ohne Wohnung, Ausbildung oder finanzielle Absicherung. Konzerte spielen sie spontan und ohne Genehmigung. Mit einer E-Gitarre, einer Posaune und Elektrobeats vom Laptop verbreiten sie als „Guaia Guaia“ einen tanzbaren Energiecocktail, der die Aufmerksamkeit von Fans und Polizisten auf sich zieht. Das Porträt zweier junger Männer, die den Wunsch nach einem selbstbestimmten Lebensstil nicht nur träumen, sondern auch leben. „Swobodnik stellt ganz unvermittelt Bezüge her zwischen einer saturierten Gesellschaft, die sich bei allem Überfluss das Klagen noch immer nicht abgewöhnt hat und zwei Jungs, die dem Spaßprinzip frönen und tatsächlich Freude daran haben. Es ist eine Absage an den Selbstzweck des Materiellen und eine dynamische Umsetzung des Lebenstsils in Musik.“ (epd-film) Do 1.8. – Mi 7.8., 18.30

Adieu Paris
Franziska Buch. D/F Lux 2012. 101 Min. FSK ab 6. Mit Jessica Schwarz, Hans Werner Meyer, Sandrine Bonnaire, Gerard Jugnot
Investmentbanker Frank ist ein Überflieger, immer unterwegs, den nächsten Riesendeal schon in der Aktentasche. Der Job seines Lebens, der ihm den endgültigen Durchbruch in die Chefetage bringen würde, bahnt sich an, als die Fusion der urfranzösischen Wurstfabrik Albert mit einer Schweizer Bank ansteht. Am Flughafen auf dem Weg nach Paris leiht er der Schriftstellerin Patrizia Munz spontan das Geld für ein Upgrade ihres Tickets, weil sie vor ihm den Check-In Schalter blockiert und er Gefahr läuft, seinen Termin zu verpassen. Patrizia hat es ebenfalls eilig nach Paris zu kommen. Ihr Geliebter Jean-Jacques liegt nach einem Autounfall im Koma. An seinem Bett auf der Intensivstation muss sie feststellen, dass dort bereits eine andere Frau sitzt. Jean-Jacques’ Ehefrau Francoise, die zunächst nicht daran denkt, die fremde deutsche Frau an ihrer Seite zu dulden. Erst mit der Zeit erkennt Francoise, dass sie die Entscheidung über Leben und Tod von Jean-Jacques nur gemeinsam mit Patrizia treffen kann. Eine Verantwortung, der sich Patrizia jedoch nicht stellen will. Sie hat in Deutschland eine wilde Affäre mit einem anderen Mann angefangen, um der bitteren Realität zu entfliehen. Auch Frank ist nach Deutschland zurückgekehrt. Der Millionendeal ist geplatzt; man hat ihn eiskalt getäuscht. Der erfolgsverwöhnte Manager steht über Nacht nicht nur vor der Kündigung, sondern vor den Trümmern seines Lebens. Selbst für Patrizia, die ihm das geliehene Geld zurückgeschickt hat und ihn noch einmal kontaktiert, um seinen Rat zu suchen, ist er uninteressant. Frank und Patrizia haben den Boden unter den Füßen verloren. Beide kehren jedoch unabhängig voneinander nach Paris zurück, um neu anzufangen. Ihre Wege kreuzen sich dort erneut... Do 8.8. – Mi 14.8., 20.30

Wochenendkrieger
Andreas Geiger. D 2012. 94 Min.
Mitten in unseren Wäldern führen zauberhafte Elfen und andere Fabelwesen einen berauschenden Kampf gegen die dunkle Seite der Macht, gegen Orks, bösartige Dämonen und Untote. Gut gegen Böse – der ewige Kampf.Was wie das Szenario aus Herr der Ringe klingt, ist für tausende Live-Rollenspieler aufregende Realität. LARP (Live Action Role Playing) nennt man diese organisierten Live-Rollenspiele, deren Verlauf und Ausgang von den Spielern selbst bestimmt werden. Ein Publikum gibt es nicht, sie spielen allein für sich, sind Schauspieler und Zuschauer zugleich. Zwischen April und Oktober finden jedes Wochenende hunderte „Cons“ statt, wie die Rollenspiel-Veranstaltungen genannt werden. Manchmal sind es ein paar Dutzend Spieler, die sich treffen, aber auf „Groß-Cons“ wie dem „Conquest of Mythodea“ im 300-Seelendorf Brokeloh in Niedersachsen oder dem „Drachenfest“ im hessischen Diemelstadt tummeln sich an die 8.000 Teilnehmer. Allein in Deutschland zählt die Rollenspiel-Community über 250.000 Spieler. Dabei entscheidet sich jeder Spieler für eine Rolle: Elfe, Ork, Fürst, Bettler, Magier, Siedler, Narr, Druide, Heiler, Ritter, Feuerwesen, Gaukler, Kobold, Hobbit oder Vampir sind die gängigsten, deren Eigenschaften nach Belieben in der Figur kombiniert und ausgebaut werden können. Viele Spieler entwickeln sie über Jahre weiter. Tausende tauschen dann ihr gewöhnliches Leben gegen Elfenohren, Perücke und Ritterrüstung, gegen ein Leben neben der Realität. – In Wochenendkrieger begleitet Regisseur Andreas Geiger fünf Menschen in ihre Fantasy-Welt und im Alltag, abseits der Live-Rollenspiele. Sven, Montagearbeiter am Fließband, wird zum unverwundbaren Gärtner der öligen Pestilenz. Chris schwört auf ihren geregelten Job als Lehrerin und glänzt am Wochenende als bösartige Herrscherin der Leere. Nicole studiert Modedesign und muss als sensible Elfenkönigin Lenora eine Schicksalsentscheidung treffen. Und der Maskenbildner Gregor schwebt als Erzmagier Lamathiel durch die Wälder, während Dirk, Sekretär bei den Grünen, als Fürst des untoten Fleisches eine riesige Armee ins Schlachtfeld führt. Wochenendkrieger ist ein Film über den faszinierenden Tausch von Identitäten, der ganz gewöhnlichen Menschen in Momenten zwischen Illusion und Wirklichkeit ihren Traum von Freiheit und Glück ermöglicht. Do 8.8. – Mi 14.8., 18.30

Thomas Arslan. D 2012. 101 Min. FSK ab 12. Mit Nina Hoss, Marko Mandic, Uwe Bohn, Lars Rudolph, Peter Kurth, Rosa Enskat, Wolfgang Packhäuser
Kanada, Sommer 1898. Schon einmal hat Emily Meyer alles hinter sich gelassen, als sie aus Deutschland wegging, um eine Stellung in New York anzunehmen. Nun schließt sie sich einer Gruppe deutscher Amerika-Einwanderer an, um ihr Glück bei den kürzlich entdeckten Goldfeldern im kanadischen Dawson zu suchen. Als die sieben Teilnehmer der vom großspurigen Geschäftsmann Wilhelm Laser organisierten Goldsucher-Truppe von Ashcroft, der letzten Bahnstation, aufbrechen, haben sie keine wirklichen Vorstellung davon, welche Strapazen sie auf der 2.500 Kilometer langen Reise quer durch Kanada erwarten.Immer tiefer führt der Weg in die unermessliche unwirtliche Wildnis des kanadischen Inlands. Die Landkarten erweisen sich als unzuverlässig, der Planwagen mit dem Proviant wird zum Hindernis, die Packpferde sind der Belastung kaum gewachsen. Unsicherheit und Erschöpfung zerren an den Nerven der Reisenden, die Konflikte zwischen den ungleichen Teilnehmern eskalieren. Während zwischen Laser und dem Journalisten Gustav Müller ein Kampf um die Führung der Gruppe entbrennt, hält sich Emily mehr und mehr an den schweigsamen Packer Carl Boehmer. Einer Sache ist sich Emily ganz sicher: Eine Rückkehr in ihr altes Leben kommt für sie nicht in Frage. „Für Arslan bot der Wechsel in die raue und zugleich wunderschöne Natur Kanadas eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Insbesondere die Beschäftigung mit einem hierzulande wenig beachteten und noch dazu uramerikanischen Genre, dem Western, bringt dem Zuschauer eine andere Sicht auf den bekannten Ablauf eines solchen Aussteiger-Dramas. Auch wenn Gold von Arslans früheren Arbeiten zunächst weit entfernt scheint, ähneln sich die Figuren und deren Motive. Geblieben sind zudem seine lakonische Erzählhaltung, die das Zulassen von Leerstellen miteinschließt, und sein versierter, fast schon stiller Aufbau eines Spannungsbogens. Die im Vergleich zur Berlinale-Version vollzogene Straffung um gut zwölf Minuten raubt dem Film keinen seiner meditativen Augenblicke und lässt doch manches gradliniger und fokussierter erscheinen. Wenn Nina Hoss schließlich erhobenen Hauptes zu den wuchtigen Gittarenklängen Dylan Carlsons einer unsicheren Zukunft entgegen reitet, löst Arslans Western alle Versprechen ein.“ (programmkino.de) Do 15.8. – Mi 21.8., 19.00

Camille – verliebt nochmal!
Noémie Lvovsky. F 2012. 115 Min. Mit Noémie Lvovsky, Samir Guesmi, Mathieu Amalric, Jean-Pierre Léaud
Camille hat es nicht leicht. Als Schauspielerin bekommt sie nur kleine Rollen und ihr Mann Eric hat sie nach 25 Jahren Ehe verlassen. Die erwachsene Tochter will Silvester nicht mehr mit Mama feiern. Aber Camille lässt sich nicht unterkriegen. Eric geigt sie die Meinung und verreibt gekonnt einen potentiellen Käufer für die immer noch gemeinsame Wohnung. Und auch auf der Silvesterparty ihrer Freundin ist sie keine Frau von Traurigkeit. Nach der rauschenden Partynacht geschieht plötzlich ein Wunder. Camille wacht im Krankenhaus auf und ist zurück in der Vergangenheit. Man schreibt das Jahr 1985 und Camille steht noch ein Mal kurz vor ihrem 16. Geburtstag. Schnell gewöhnt sie sich an ihre neue Situation und genießt wieder das Leben mit den Freundinnen. Man lästert über die Jungs, nervt die Lehrer, und Camille spielt im Schultheater die Hauptrolle an der Seite von Eric. Sie verliebt sich zum zweiten Mal in ihn, aber sie traut ihrer Liebe nicht. Doch die Zeit drängt. Camille wird bald 16 und möchte ihre zweite Chance nutzen. Auch schwanger möchte sie auf jeden Fall wieder werden. Nur diesmal weiht sie ihre Mutter ein. Durch ihre frühere Lebenserfahrung gereift, versucht sie das Schicksal zu beeinflussen. Das amüsante, tragikomische Chaos voller Verwirrungen und Irrungen nimmt so seinen Lauf. Und Camille weiß nie, wann und ob sie wieder in der Gegenwart ankommen wird... In Frankreich vom Publikum und der Kritik gefeiert, glänzt Noémie Lvovsky erstmalig in einem ihrer Filme vor und hinter der Kamera. Die charmante Komödie wurde mit 13 Nominierungen zum CÉSAR, dem französischen Filmpreis, gewürdigt. Neben der urkomischen Noémie Lvovsky glänzen in dieser zeitlosen Zeitreise in schrulligen Nebenrollen auch Jean Pierre Léaud, Mathieu Amalric und Yolande Moreau. Do 22.8. – Sa 31.8., 20.30

Can’t be silent
Julia Oelkers. D 2013. 85 Min.
Sie sind angekommen und doch noch immer auf der Flucht. Sie sind Sänger, Musiker, Rapper und doch Ausgeschlossene und Abgeschobene. Mit ihrer Musik bringen sie Tausende von Menschen zusammen und sind doch selbst nicht berechtigt, den nächstliegenden Bezirk zu betreten. Nuri (Dagestan), Jaques (Elfenbeinküste), Hosain (Afghanistan) und Revelino (Elfenbeinküste) haben ihr Land verlassen auf der Suche nach einer neuen Heimat, die vielleicht Deutschland ist. Interniert in Flüchtlingslagern und zum Stillstand verurteilt, leben sie einen schockierenden Flüchtlingsalltag. Doch da ist Heinz Ratz. Er hat 80 Asylbewerberheime in Deutschland besucht und dort Musiker von Weltklasseformat gefunden. Seine Combo „Strom & Wasser“ wurde kurzerhand durch ein „feat. The Refugees“ erweitert und begeisterte auf einer großen Deutschland-Tournee ein riesiges Publikum. Do 22.8. – Mo 26.8. + Mi 28.8., 18.30. Fr 23.8. zu Gast: Heinz Ratz, Julia Oelkers und Team

Die mit dem Bauch tanzen
Carolin Genreith. D 2013. 79 Min. FSK ab 0
Altwerden ist hässlich. Altwerden macht heiß und kalt. Altwerden macht Falten und Hängebrüste. Wenn Frau in die Wechseljahre kommt, stirbt mit dem Blick in den Spiegel und der Libido meist auch die Hoffnung auf ein Altern in Würde und Schönheit. Bleibt nur noch, den Lauf der Zeit zu akzeptieren, mit dem weiten Pulli die Fettpolster zu verstecken und seine neue Rolle der werdenden Großmutter anzunehmen. So das Klischee. Davon ist auch die 28jährige Filmemacherin Carolin Genreith überzeugt,dementsprechend empört ist sie, als sie mitten in ihrer Quarter-Life-Crisis in ihre Heimat, die Nordeifel, zurückkehrt, und dort das neue Hobby ihrer Mutter entdeckt: Bauchtanz! Ihre Mutter und ihre Freundinnen legen einmal in der Woche ohne Hemmungen ihre Kleider ab, ziehen sich bunte Kostüme an und werden wild. Sie lassen ihre Hüften kreisen und die Bäuche rollen, sehen dabei wunderschön aus – und strotzen zudem auch noch vor Selbstbewusstsein! Und das in einem Alter, in dem andere Frauen sich Nordic-Walking-Stöcke und Bauchwegstrumpfhosen kaufen. Die Regisseurin nähert sich als neurotische Vertreterin ihrer Generation der eigenen Mutter und zwei ihrer Freundinnen in persönlichen Portraits an und lernt dabei ganz unterschiedliche Lebensmodelle kennen. Die mit dem Bauch tanzen ist eine Geschichte über die Lust am Leben, die Schwierigkeiten der Wechseljahre und über die Kunst, die Angst vor dem Alter mit einem gekonnten Hüftschwung in die Flucht zu schlagen. Carolin Genreith wirft in ihrem sehr persönlichen Erstlingswerk einen ironischen wie liebevollen Blick auf ihre Müttergeneration und – nicht zuletzt – auf die eigene Generation mit ihren Sehnsüchten und Ängsten. Do 29.8. – Sa 31.8., 18.30

FilmArchitektur – mit der Architekten- und Ingenieurkammer (AIKSH)


Parabeton – Pier Luigi Nervi und Römischer Beton
Heinz Emigholz. D 2012. 100 Min.
Wenngleich sie ihn nicht erfunden haben, ist Beton als Baumaterial fest verbunden mit den Römern, die ihn für ihre heute immer noch kühn anmutende Kuppel- und Bogenkonstruktionen nutzten. Heinz Emigholz widmet sich in dieser Dokumentation, die sich durch seine ganz eigene, konzentrierte Bildsprache auszeichnet, dem italienischen Architekten Pier Luigi Nervi (1891-1979) und seinen spektakulären Industrie- und Stadionbauten, die Spann- und Gussbeton in allen Varianten aufweisen. Unterschnitten werden die architektonischen Stillleben von neun Porträts antiker Bauten (darunter das Pantheon und die Caracalla-Thermen), die vor ca. 2000 Jahren unter Verwendung ähnlicher Baustoffe und -prinzipien entstanden. Typisch für Emigholz ist auch in diesem Film der kommentarlose, ausdauernde Blick auf die architektonische Form. Die langen Einstellungen fordern den Betrachter auf, das Netz der Decken-Träger oder den Schwung der freitragenden Treppenläufe zu studieren. Manche der Bauten stehen seit Jahren ungenutzt da, wandeln sich im Lauf der Zeit zu industriellen Ruinen und machen sich den antiken Vergleichsbauten noch eine Spur verwandter. – „Der 100-minütige Film Parabeton ist der erste des mehrteiligen Projektes Aufbruch der Moderne, mit dem ich meine Filmserie Architektur als Autobiografie über die Ursprünge, das Schicksal, den Triumph und das Zerbrechen der architektonischen Moderne abschließen werde.“ (Emigholz) Di 27.8., 18.30

Seniorenkino - mit dem Beirat für Seniorinnen und Senioren der LH Kiel


Die Kinder des Monsieur Mathieu
Christophe Barratier. F/CH/D 2004. 93 Min. FSK ab 6. Mit Gérard Jugnot
Frankreich, 1949. Der arbeitslose Musiker Clément Mathieu bekommt eine Anstellung als Erzieher in einem Internat für schwer erziehbare Jungen. Von der Härte des Schulalltags und nicht zuletzt von den ebenso eisernen wie ergebnislosen Erziehungsmethoden des Vorstehers Rachin betroffen, beginnt er, mit dem Zauber und der Kraft der Musik in das Dasein der Schüler einzugreifen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und erheblichem Widerstand durch Rachin gelingt dem begeisterten Musiker und einfühlsamen Pädagogen das kleine Wunder, das Vertrauen seiner Schützlinge zu gewinnen. Mit seinen Stücken, die Monsieur Mathieu nachts selbst schreibt, gibt er den Jungen ein Stück unbeschwerter Kindheit zurück. Ab 15 Uhr Kaffee & Kuchen. Sa 10.8., 16.00

Das Wirtshaus im Spessart
Kurt Hoffmann. BRD 1958. 99 Min. Mit Lieselotte Pulver
Eine Comtesse gerät in die Hände einer Räuberbande. In wechselnden Verkleidung gelingt es ihr, zwischen den Gaunern und ihren eigenen Leuten ordentlich Verwirrung zu stiften, größeres Unheil zu verhindern und sich in den Richtigen zu verlieben! Ab 15 Uhr Kaffee & Kuchen. Sa 24.8., 16.00

Kino in der Pumpe - Nicht nur in der Pumpe!


Kino in der Pumpe und Filmwerkstatt Kiel präsentieren:
Open-Air-Kino am Bootshafen: Trickfilme, Musikvideos, Kurzfilme
Im letzten Sommer begeisterte die Open-Air-Opernaufführung Tosca Tausende Zuschauer; und wer keinen Platz auf dem Rathausmarkt fand, konnte das Geschehen zumindest auf der schwimmenden Leinwand am Bootshafen verfolgen. Und sogleich scheint diese Leinwand als Herzstück des Bootshafensommers zur festen Institution im Kieler Kulturleben zu werden. Keine Frage also, dass das Kino in der Pumpe und die Filmwerkstatt der Filmwerkstatt Hamburg-Schleswig-Holstein der Einladung der Kiel-Marketing GmbH folgen, und einen Tag zum Filmfesttag erklären. Drei Kurzfilmprogramme stehen auf dem Plan: Den Auftakt machen wir mit einem Blick ins Baltikum und schauen ins Filmschaffen Estlands, das dieses Jahr Gastland des Kultursommers ist. Ab 18:00 Uhr also heißt es Film ab für Trickfilme aus Estland. Um 19:30 begrüßt der Kieler Regisseur Christian Mertens, mittlerweile ein gefragter Video-Clip-Profi, das Publikum mit einem Programm aus aktuellen Musikvideos. Zum Abschluss präsentiert das Kino in der Pumpe ab 21:00 das Kurzfilmprogramm „Kurz und knackig“ mit den besten Kurzfilmen der letzten Jahre aus dem Schleswig-Holstein und Hamburg. – Für gute Filme ist gesorgt; jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Aber, mal ehrlich: Wann war das in Kiel jemals ein Problem? Fr 16.8., 18.00

14. Museumsnacht Kiel
Seit vielen Jahren ist das Kino in der Pumpe zu Gast in den Räumen der Medizinhistorischen Sammlung, wenn diese zur Museumsnacht ihre Pforten öffnet. Und wer sich vom Anblick in Alkohol eingelegter Leberkarzinome oder der respektablen Sammlung verformter Beckenknochen erholen möchte, wirft rasch einen Blick auf die Leinwand unseres Kinos, die wir auch dieses Jahr wieder im frisch renovierten Obergeschoss aufstellen. Passend zum Motto der Gastausstellung „Die dritte Dimension – ein ausgedehntes Seherlebnis“ stellen wir einen bunten Abend mit Filmausschnitten und Kurzfilmen zum Thema räumliche Illusionen und optischen Täuschungen zusammen. Dabei geht es nicht so sehr um das neuerdings wieder in Mode gekommene 3-D-Kino, sondern um die trickreiche Anwendung perspektivischer Kniffe, mit denen Raumillusionen erzeugt werden. Fr 30.8., 20.00