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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

55. Nordische Filmtage Lübeck 2013

Voller Abenteuer, Super-Power und unterhaltsamer Coming-of-Age Geschichten – das neue Kinder- und Jugendprogramm der 55. Nordischen Filmtage Lübeck

Abenteuerlich, frech und mit eingängigen Soundtracks ausgestattet, so präsentieren sich zahlreiche Filme aus dem aktuellen Kinder- und Jugendprogramm der 55. Nordischen Filmtage Lübeck. Dabei sind die Filme des Gesamtprogramms nicht nur amüsant und kurzweilig, sondern sprechen auch ernsthafte und nachdenklich machende Themen an. Toughe Mädchen, Jungen mit magischen Kräften und Jugendliche, die sich den Herausforderungen des Erwachsenwerdens stellen müssen, spielen eine große Rolle. „Erneut feiern viele der Filme in Lübeck ihre deutsche Premiere. Das freut uns sehr. Um den Standort Lübeck als guten Platz für den Kinder- und Jugendfilm weiter zu stärken, widmet sich das diesjährige Ko-Produzenten-Treffen dem Thema Kinderfilm“, begeistert sich Franziska Kremser-Klinkertz, Leiterin der Sektion.

Im diesjährigen Jugendfilmprogramm werden sowohl starke Coming-of-Age Geschichten präsentiert als auch manche Konventionen auf den Kopf gestellt. Wenn junge Männer jugendliche Mädchen darstellen wie im norwegischen Beitrag „Tina & Bettina“, geht es bunt und abgedreht zu. Der Film beschert ein Wiedersehen mit „Kon-Tiki“-Schauspieler Odd Magnus Williamson, der in seiner Heimat auch als Comedian große Erfolge feiert. Teenagern auf den Mund geschaut wird auch in „Miss Blue Jeans“, wenn der 17-jährige Välde 1977 im finnischen Oulu seine ersten Banderfahrungen sammelt und von Pike schwärmt, die für Jeansmode modelt. Ein bittersüßer Film ist „Trauere nicht um mich, Göteborg“, der von drei Freunden zwischen 18 und 22 Jahren erzählt, ihren Liebes- und Freundschaftsgeschichten, von Parties und dem Durchbruch eines schüchternen Singer/Songwriters. Der Film basiert auf Liedern von Håkan Hellström, der ein richtiger Star in Schweden ist und auch Fans in Deutschland hat. Düster und intensiv geht es im isländischen Debütfilm „Ferox“ zu, wenn der 16-jährige Arnaldur nach dem Selbstmord seines Bruders Rachegedanken hegt und sich in gefährliche Ereignisse verstrickt. Einfühlsam und sensibel wird die Geschichte von Adrian, der von seiner Mutter verlassen wurde und bei Oma und Opa lebt, in „Die Schwere des Elefanten“ erzählt. Seine Freundschaft zur etwas verrückten und geheimnisvollen Außenseiterin Nicole und ihrer kleinen Schwester lässt ihn aus seiner Isolation auftauchen. Ins unfreiwillige Exil dagegen begibt sich die 19-jährige Kristin in „Zickenalarm“, die eigentlich nach New York unterwegs sein sollte, um als junge Kolumnistin für die örtliche Zeitung zu schreiben. Doch dann verpasst sie ihren Flieger und findet Unterschlupf bei der eigenwilligen Anna.

Auch im Filmprogramm für die jüngeren Zuschauer von 8 bis 14 Jahren gibt es viele Abenteuer und Herausforderungen zu bestehen – und das gilt für Mädchen und Jungen gleichermaßen. Um die mutige junge Sonja geht es in „Die Legende vom Weihnachtsstern“, den der deutsche Verleih polyband Medien nach der Festivalvorführung am 14. November 2013 in die Kinos bringt. Sie macht sich auf den Weg den Weihnachtsstern zu suchen, um Goldhaar, die einzige Tochter des Königs zu retten. Ein klassisches Märchen, modern inszeniert. „Mutter, ich hab dich lieb“ zeigt Raymond in einer sehr authentischen und glaubhaften Geschichte, der um die Anerkennung seiner Mutter und um sein geliebtes Saxofon kämpfen muss. In „Die harten Jungs“ aus Norwegen lässt sich der 11-jährige Modulf mobben, denn sonst würde dieses Schicksal andere Kinder in der Klasse treffen, bis Lise neu in die Klasse kommt und ihn zwingt, sich zu verändern. Eine ungewöhnliche Freundschaft schließen „Eskil und Trinidad“, wenn ein Junge und eine ungewöhnliche Frau sich zusammen tun, um an einem Schiff zu bauen, das sie in die Karibik bringen soll. In südliche Gefilde zieht es auch „Die Anderssons in Griechenland“, für sie bringt ein „all inclusive“ Urlaub amüsante Verwicklungen und Begegnungen mit den heimatlichen Nachbarn. Ein Ameisenbiss löst beim 12-jährigen Pelle in „Antboy“ Superkräfte aus, die er auch dringend für seinen Gegenspieler „Fliege“ benötigt. Vor allem als der das schönste Mädchen der Klasse entführt.

Sehr beliebt sind in jedem Jahr die Kurzfilmprogramme für unterschiedliche Altersgruppen, die wieder starke und facettenreiche Arbeiten vorstellen. „Kurze Filme für Kurze“ zeigen am letzten Festivaltag eine bunte Filmpalette für die kleinsten Zuschauer ab 4 Jahren. In den Programmen 12plus und 14plus werden Filme vorgeführt, in denen es, den Altersklassen entsprechend, sowohl um Freundschaft, Parties und erste Küsse wie in „Auf deinen Lippen“ oder „Belinda Beautiful“ geht. Doch auch Drogenerfahrungen oder das Thema Tätowierungen für Jugendliche werden filmisch behandelt, wie in „Tattoo“ von Kati Kaverna. Ebenso läuft ein Dokumentarfilmprogramm mit drei kurzen Filmen, die einen Schwerpunkt zum Thema Heimat zeigen.

Quer durch alle skandinavischen und baltischen Länder reichen die ausgewählten Regiearbeiten des Kinder- und Jugendfilmprogramms von den Faröer Inseln bis zu einem neuseeländisch koproduzierten Film und stellen erneut die große Bandbreite und den Mut zu modernen Stoffen in den nordischen Ländern in diesem Genre dar. Keine leichte Auswahl für die Kinderjury und die Jury des Kinder- und Jugendfilmpreises, die am 2. November 2013 bei der Filmpreisnachtgala ihre Auszeichnungen im Wert von insgesamt 10.000 Euro vergeben.

Das Kinder- und Jugendfilmprogramm wird im CineStar Filmpalast Stadthalle (Mühlenbrücke 11) und im Kolosseum (Kronsforder Allee 25) gezeigt. Empfohlen sind die Filme ab 4 Jahren.

(nach einer Pressemitteilung der NFL)