Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
herausgegeben von
Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



Impressum
Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Traumwelt und Wirklichkeit

Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein – Förderentscheidungen Gremium 1

Hamburger Talente und Nachwuchsprojekte, Kinderstoffe und filmische Geschichtsaufarbeitung – Gremium 1 der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH), zuständig für Projekte mit Herstellungskosten über 800.000 Euro, vergab am 20. November 2014 Fördergelder in Höhe von 3,75 Mio. Euro an 26 Projekte.

Produktionsförderung Kino erhalten sechs Spielfilme und zwei Dokumentarfilme: In André Erkaus Komödie HAPPY BURNOUT (600.000 Euro, Riva Filmproduktion, Hamburg) wird ein liebenswert chaotischer Altpunker zum Burnout-Patienten und trifft in der Therapie auf wahrhaft ausgebrannte und durchgeknallte Typen. Das Drehbuch hat Gernot Gricksch geschrieben, der bereits die Vorlage für den Erfolgsfilm DAS LEBEN IST NICHTS FÜR FEIGLINGE lieferte. Auch in HAPPY BURNOUT spielt Wotan Wilke Möhring die Hauptrolle.

Mit ROBBI, TOBBI UND DAS FLIEWATÜÜT bringt die Hamburger Wüste Film (600.000 Euro) einen Kinderbuchklassiker als Realfilm auf die Kinoeinwand. Für die Verfilmung des gleichnamigen Buches des Sylter Autors Boy Lornsen konnten die Produzenten Jan Berger als Drehbuchautor und den Regisseur Wolfgang Groos (DIE VAMPIRSCHWERSTERN 1 & 2) für die Geschichte über den kleinen Erfinder Tobbi und seinen Roboter-Freund Robbi gewinnen.

Der Animationsfilm MARNIES WELT basiert auf dem Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ der Gebrüder Grimm, neu erzählt von den Gebrüdern Lauenstein in Hamburg (450.000 Euro, Scopas Medien AG, Hamburg).

In dem animierten Dokumentarfilm KLEINE GERMANEN fragen Frank Geiger und Mohammad Farokmanesh (340.000 Euro, brave new work filmproductions GmbH, Hamburg) danach, wie es sich anfühlt, als Kind in einem „anderen“ Deutschland aufzuwachsen.

VOR DER SPERRE von Peter Ott (175.000 Euro, mitosfilm, Berlin) erzählt die Geschichte der deutschen Ärztin Martina, die im Irak entführt wird und deren Gefangenschaft für sie zur Prüfung wird.

Mit dem Animations-Spielfilmprojekt TEHERAN TABU (150.000 Euro, Little Dream Entertainment GmbH, Köln) bildet der iranische Regisseur Ali Soozandeh am Beispiel von vier jungen Leuten, die alle unter den restriktiven Gesetzen ihres Landes leiden, ein Stück iranische Lebenswirklichkeit ab und wagt sich mit den Stilmitteln des Animationsfilms und der Graphic Novel an ein gesellschaftskritisches Thema.

In seinem neuen Spielfilm DIE HEIMATLOSEN (100.000 Euro, zero one film, Berlin) arbeitet Lars Kraume ein Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte auf: Hauptfigur ist Fritz Bauer, Sozialist und Jude, der als hessischer Generalstaatsanwalt durch die Frankfurter Auschwitzprozesse bekannt wurde und für eine umfassende Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit steht. Burkhard Klaußner spielt die Hauptrolle.

Hermann Pölking zeigt in seinem Dokumentarfilm WER WAR ADOLF HITLER? (AT) (75.000 Euro, Epoche Media, Lauenburg) bisher unveröffentlichte Quellen zu einem der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte.

Fernsehförderung in Höhe von jeweils 300.000 Euro erhalten zwei Projekte im Rahmen des gemeinsam mit dem NDR und der nordmedia initiierten Produktionsförderprogramms „Nordlichter“ für Nachwuchsfilmemacherinnen und -filmemacher: SIMON SAGT AUF WIEDERSEHEN ZU SEINER VORHAUT (element e filmproduktion, Hamburg; Drehbuch: Georg Lippert, Regie: Viviane Andereggen) ist eine turbulente Komödie über das Leben eines 12-jährigen jüdischen Jungen zwischen Beschneidungsängsten und erster Liebe. In VORSTADTROCKER (Weydemann Bros, Hamburg; Drehbuch: Paul Salisbury, Paul Florian Müller, Regie: Martina Plura) wird die Geschichte eines arbeitslosen Journalisten, dessen langweiliges Vorstadtleben sich mit dem Einzug der Rockergröße Rolf schlagartig ändert.

Förderung in Höhe von 100.000 Euro erhält außerdem das TV-Drama DER UNSICHTBARE BESUCHER von Damir Lukacevic (Jumping Horse Film, Hannover), über einen Mann, dessen Sohn 1992 als erstes Opfer des Maskenmannes bekannt wurde und der sich mit dem Tod seines Kindes nicht abfinden kann.

Projektentwicklungsförderung erhalten zwei Filmvorhaben: Die Hamburger Animationsfabrik für die Vorbereitung der TV-Animations-Serie für Kinder DIE KLEINE TRAUMMISCHERIN (60.000 Euro) über die Freundschaft zwischen der Traummischerin Minni und dem sechsjährigen Ben und GIPSY QUEEN (30.000 Euro, DOR Film West Produktionsgesellschaft, München) das neue Projekt von Hüseyin Tabak über die alleinerziehende Roma-Mutter Ali in Hamburg.

Drehbuchförderung in Höhe von je 25.000 Euro erhalten der Film PELIKANBLUT (Junafilm, Hamburg) von Katrin Gebbe über familiären Zusammenhalt und eine besondere Mutter-Tochter-Beziehung sowie das Kinderfilmprojekt AUF KÜHEN FLIEGEN (Cuckoo Clock Entertainment, Hamburg) von Holger Borggrefe und Swenja Karsten über Jungenfreundschaft, Gruppenzugehörigkeit und Zivilcourage, das im Rahmen der Initiative „Der besondere Kinderfilm“ gefördert wurde.

Je 20.000 Euro Förderung erhalten die Projekte WALD von Elisabeth Rapp (Dirk Manthey Film, Hamburg) über die Überwachung der Natur, STUFE 4 von Nathan Nill (Hirn und Wanst, Hamburg) über den Aus- und Aufbruch eines 20-Jährigen aus einer inklusiven Wohngruppe, JAKOB UND SEINE KOPFPIRATEN von Andreas Cordes und Till Endemann über Traum-, Kinderwelten und wahre Freundschaft sowie das Animationsprojekt DREAMERS von Jörg Ihle (Parapictures Film Production, Hamburg) über eine Gruppe von Tieren mit Handicap auf Schatzsuche in New York.

Im Verleih und Vertrieb werden THE CUT von Fatih Akin (80.000 Euro, Pandora Film & Verleih, Aschaffenburg), HONIG IM KOPF von Till Schweiger (60.000 Euro, Warner Bros. Entertainment, Hamburg; Kinostart: 25.12.2014), BIBI & TINA von Detlev Buck (60.000 Euro, DCM Film Distribution, Berlin; Kinostart: 25.12.2014), SCHÄNDUNG von Mikkel Nørgaard (NFP Marketing & Distribution, Berlin; Kinostart: 15.1.2015), TAXI von Kerstin Ahlrichs (20.000 Euro, Farbfilm Verleih, Berlin; Kinostart: 8.4.2015), DANCING ARABS von Eran Riklis (NFP Marketing & Distribution, Berlin) und RETTET RAFFI von Arend Agthe (15.000 Euro, MFA + Filmdistribution, Regensburg; Kinostart: 8.10.2015) gefördert.

Sondermittel für TV-Produktionen in Schleswig-Holstein: Förderung in Höhe von 19.215 Euro aus dem TV-Sonderprogramm für Schleswig-Holstein erhält zusätzlich die Kieler Joker Pictures-Produktion SO WIRD EIN SCHUH DRAUS.

Die Förderentscheidungen haben getroffen: Claudia Landsberger, Daniela Mussgiller, Peter Preisser, Andreas Ströhl, Caroline von Senden und Eva Hubert.

(nach einer Pressemitteilung der FFHSH)