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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Förderentscheidungen der Filmwerkstatt Kiel:

Einsiedler, Lebenskünstler und verkannte Talente

Der Förderbeirat der Filmwerkstatt Kiel der FFHSH trat am 30. September 2015 zusammen und vergab Fördermittel in Höhe von 130.000 Euro an insgesamt 19 Projekte in den Bereichen Projektentwicklung, Produktion und Präsentation.

Produktionsförderung


... erhalten sieben dokumentarische und ein fiktionales Projekt. Wer ist Hilma af Klint? Dieser Frage geht Halina Dyrschka in ihrem Film JENSEITS DES SICHTBAREN – HILMA AF KLINT (Ambrosi Film, 15.000 Euro) nach und stellt darin ein verkanntes Talent und eine beeindruckende Frau vor, die Anfang des 20. Jahrhunderts die abstrakte Malerei begründet und ein beeindruckendes Werk hinterlassen hat.
Seit 2006 wurde das Erdöl unter Ekuadors Yasuni-Nationalpark durch eine einzigartige Initiative im Boden gelassen. Nun soll es doch gefördert werden. Die hohe Biodiversität und die indigene Bevölkerung sind dadurch gefährdet: Thorsten Böhnkes schildert in seinem Dokumentarfilm ÖL FÜR 9 TAGE (15.000 Euro) den Konflikt.
In ERNST OTTO KARL VON GRASSMÉ – DER NARR VOM BOKELSESSER MOOR (15.000 Euro) rekonstruiert Kai Ehlers das Leben des von den Nazis zwangssterilisierten Adventisten Ernst Otto Karl Grassmé. Anstatt in der Heilanstalt sein Leben zu fristen, lebt er als Einsiedler im Bokelsesser Moor.
Welche Bedeutung Schulen für die Zukunft kleiner Dörfer wie Klixbüll und Bordelum in Schleswig-Holstein haben, erläutert Gabriele Kob in ihrem Dokumentarfilm UNSERE DORFSCHULE (hannohart film, 15.000 Euro).
In seiner multimedialen Reportage LANDRUSH – THE FARM, LANDRUSH – THE ROAD (10.000 Euro) untersucht Uwe H. Martin die Zukunft der Landwirtschaft im Spannungsfeld von Ernährungssicherung, Energieproduktion und internationalen Landinvestitionen.
Bewohner der Insel Sylt haben ihre privaten Filmschätze gesichtet und persönliches über ihre Insel preisgegeben. Entstanden ist daraus der Dokumentarfilm MYTHOS IM MEER – DIE INSEL SYLT AUS PIVATER SICHT von Gerald Grote und Claus Oppermann, der mit 10.000 Euro gefördert wurde.
Hauke Wendt stellt DIE EXISTENZFRAGE? (10.000 Euro) und lässt in seiner Dokumentarserie Menschen zu Wort kommen, die sich mit ihren Ideen selbstständig machen und ihre Träume verwirklichen wollen.
In dem Spielfilm FULL OF FIRE von Dennis Stoermer begibt sich die junge Schwedin und Musikerin Moa auf eine Reise durch Europa und zu sich selbst.

Projektentwicklungsförderung


... in Höhe von 5.000 Euro erhält Thomas Waldner für das interaktive Videoprojekt 1848ER AUS S-H IN USA zur Dokumentation der Auswanderung von Schleswig-Holsteinern in die USA im 19. Jahrhundert.
Die Recherche zu dem Dokumentarfilm ZAKWAN KHELLO von Hille Norden über einen syrischen Maler, der den Kriegswirren zunächst trotzt und weiter malt, wird mit 4.900 Euro unterstützt. Erst als Khellos Atelier zerstört wird rettet der Künstler zunächst seine Bilder, dann sich selbst.
Rike Hoppe lässt in ihrem Film DEUTSCHER ALLTAG DEUTSCHE ÄNGSTE DEUTSCHE TRÄUME 2016 (4.000 Euro) vier Menschen verschiedenen Alters und aus unterschiedlichen Schichten Fragen zu ihrem deutsche Lebensalltag im Jahr 2016 beantworten.
In seinem Dokumentarfilm DREIECKSHANDEL (3.300 Euro) will Karsten Wiesel die Geschichte und Nachwirkungen der kolonialen Handelsbeziehungen zwischen Dänemark, Westafrika und der ehemals dänischen Kolonie Virgin Islands in Form eines Künstlerporträts durch die Theaterwerkstatt Pilkentafel aufzeigen.

Präsentationsförderung


... in Höhe von jeweils 4.000 Euro für eine Kino- und Festivalauswertung erhalten FAMILIE HABEN von Jonas Rothlaender, LUTTERBEKER von Linn Marx und CALVIN FRAGMENTI von Manuel Ostwald. Jeweils 2.000 Euro erhalten die Projekte DAS VERSCHWUNDENE M (die thede e.V.) für eine Kinotour des Films von Maria Hemmleb über ihren Bruder und Theaterregisseur Lukas Hemleb, der im Januar 2016 in Kiel die Oper „Tosca“ inszenieren wird, sowie A SHAPE OF TIME von Viola Rusche für die Erstellung von Drucksachen, Website, Trailer und DCP-Fassung für diverse Festivalteilnahmen. DER KURZFILMTAG 2015 am 21.12.2015 wird mit 2.000 Euro gefördert (AG Kurzfilm). Die medienpädagogischen Angebote FILMWINTER und OUTDOOR FILMCAMP des Kulturbüros Niebüll erhalten zusammen 800 Euro.

Die Förderentscheidungen haben getroffen: Oliver Keidel, Arne Sommer und Yasemin Yilmaz.

(nach einer Pressemitteilung der FFHSH)