
Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
herausgegeben von
Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.
herausgegeben von
Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.
![]() |
![]() Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein herausgegeben von Filmkultur Schleswig-Holstein e.V. |
|||||||||
|
||||||||||
Impressum
Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56 |
56. Internationale Filmfestspiele Berlin - Berlinale 2006... dann leben sie noch heute„Und wenn sie nicht gestorben sind ... Die Kinder von Golzow“ (Barbara und Winfried Junge, D 2006)Gut viereinhalb Stunden Sitzfleisch verlangen Barbara und Winfried Junge dem Forum-Publikum ab. Und erstaunlich, auch nach der Pause am Ende des zweistündigen ersten Teils des mittlerweile 19. Teils (10 davon wurden seit 1982 im Forum der Berlinale gezeigt) ihrer filmischen Langzeitbeobachtung, die 1961 mit den Erstklässlern einer Grundschule im Oderbruchdorf Golzow begann und im nunmehr 45. Jahr die längste der Filmgeschichte ist, sind die Kinoreihen noch sehr gut gefüllt.Das mag einerseits daran liegen, dass es sich um ein dokumentarisches Ausnahmeunternehmen handelt, andererseits am Charme des Dokumentarismus alter Schule und seinem authentischen Humor, nicht zuletzt aber auch daran, dass die unvoreingenommene, sich allem Exemplarischen enthaltende Schilderung von DDR-Biografien sonst Seltenheitswert im deutschen Dokumentarfilmschaffen hat. Zudem, so verraten Insider, haben die Junges in Berlin eine ganze Reihe von echten Fans ihres Golzow-Projekts.Fünf Lebensläufe der heute rund 50-jährigen werden diesmal unter Einbeziehung der Aufnahmen aus früheren Golzow-Filmen (aber auch darin bisher unveröffentlicht gebliebenem Material) erzählt: Jürgen, der eine Maler- und Tapeziererlehre machte und heute als Staplerfahrer im Lager eines Baumarkts arbeitet, Petra, die frühere Klassenbeste, die nicht wunschgemäß Medizin studieren konnte, sondern „nur“ Bauingenieurin wurde, Christian, der Schlosser, der „mit Anpassen und Umpassen nie ein Problem hatte“ und heute Museumswärter in der Berliner Kreditanstalt für Wiederaufbau ist, Ilona, die Elektronikfacharbeiterin, die später in der FDJ-Kreisleitung eine führende Position einnahm, und Winfried, der begabte Elektronikingenieur und „Parteisoldat“.![]() |