
Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.
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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56 |
58. Internationale Filmfestspiele Berlin - Berlinale 2008Punk-Pandämonium, bereit zum Fall„Nirvana“ (Igor Voloshin, Russland 2008)Die russische Seele gilt traditionell und vorurteilsgemäß als melancholisch, schicksalsergeben. Und Russland nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion als ein tendenziell „Wilder Osten“. Beide Klischees bedient Igor Voloshin (Jahrgang 1974) in seinem ersten Langfilm „Nirvana“. Wenngleich: Punk und Gothic sind ebenso Voloshins Stichwortgeber, und so wird aus der russenmafiösen Gangsta-Story vor allem ein Märchen, das direkt aus Dantes Pandämonium im Vorhof der Hölle, die wir uns selbst inszenieren, entsprungen scheint.Das Leben ist hart nicht nur im Underground des nach-konterrevolutionären St. Petersburg. Dorthin kommt die Krankenschwester Alisa (Maria Shalaeva), als sie das Moskauer Partyleben satt hat in eine Wohngemeinschaft, wo auch Valera (Olga Sutulova) und ihr Freund, der sich konsequent „Toter Mann“ nennt (Artur Smoljaninow), ihr drogenabhängiges Dasein fristen. Mitten in dieser ebenso abgewrackten wie im Gothic-Punk-Style aufgebrezelten anti-bürgerlichen Dekadenz wird Alisa nicht nur zur Teilzeit-Geliebten des Toten Manns, sondern auch zum barmherzigen Rotkreuz-Engel. Was die Narben betrifft, die das Leben nicht nur seelisch, sondern auch dem Körper schlug, sind Alisa und Valera ebenbürtig. Und so freunden sich die beiden Konkurrentinnen um des Toten Mannes Schwanz nach anfänglicher Feindschaft bald an. Der Tote Mann wurde entführt und übel zugerichtet, weil er Schulden bei seinen Dealern hat. Valera und Alisa machen sich auf, ihn zu befreien, ein Kreuzzug auf Punk.![]() zurück zum Inhalt |