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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

62. Internationale Filmfestspiele Berlin – Berlinale 2012

Hommage und Goldener Ehrenbär für Meryl Streep

Die US-amerikanische Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin Meryl Streep wird bei den 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin mit dem Goldenen Ehrenbären geehrt.

Meryl Streep wirkte in mehr als 40 Filmen mit und gilt als eine der talentiertesten und vielseitigsten Schauspielerinnen weltweit. Sie erhielt zahllose Preise und Nominierungen, inklusive ihrer beispiellosen 16 Oscarnominierungen. Zweimal gewann sie den begehrten Preis. Insgesamt sieben Mal wurde sie mit dem Golden Globe ausgezeichnet, weitere 18 Mal erhielt sie eine Nominierung.
„Wir freuen uns, einen Weltstar und eine so außergewöhnliche Künstlerin wie Meryl Streep mit dem Goldenen Ehrenbären auszeichnen zu dürfen. Ihr Talent hat vielfältige Facetten, das mit Leichtigkeit zwischen dramatischen und komödiantischen Rollen wechselt.“ sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.

Der internationale Durchbruch gelang Meryl Streep Ende der 1970er Jahre mit der TV-Serie Holocaust, Michael Ciminos The Deer Hunter (1978, erste Oscar-Nominierung)undmit dem Scheidungsdrama Kramer gegen Kramer (1979, R: Robert Benton), für den sie ihren ersten Oscar erhielt. Einen weiteren Academy Award brachte ihr die intensive Darstellung in Sophies Entscheidung (1982, R: Alan J. Pakula) ein.

Sie spielte u. a. in Woody Allens romantischer Komödie Manhattan (1979), dem Historiendrama Die Geliebte des französischen Lieutenants (1981, R: Karel Reisz), eine engagierte Gewerkschaftlerin in Silkwood(1983, R: Mike Nichols) sowie Tania Blixen in Sidney Pollacks epischer Verfilmung von Jenseits von Afrika (1985). Mit Susan Seidelmans She-Devil (1989) wechselte Streep erstmals ins komödiantische Fach, in dem sie auch 1992 mit Der Tod steht ihr gut (R: Robert Zemeckis) brillierte. 1995 spielte sie die Hauptrolle im Drama Die Brücken am Fluss an der Seite von Clint Eastwood, der auch Regie führte. 2002 war sie in Stephen Daldrys Literaturverfilmung The Hours zu sehen. Es folgten Hauptrollen in der satirischen Komödie Der Teufel trägt Prada (2006, R: David Frankel), Robert Altman’s Last Radio Show (2006) und dem Politthriller Von Löwen und Lämmern (2007, R: Robert Redford). Ihre Vielseitigkeit bewies Meryl Streep abermals 2008 in der Musicalkomödie Mamma Mia (R: Phyllida Lloyd) und in Julie & Julia (2009, R: Nora Ephron). Für ihre Darstellung als Margaret Thatcher in Die Eiserne Lady (2011, R: Phyllida Lloyd) wurde sie erneut für einen Golden Globe nominiert.

Meryl Streep war mehrfach zu Gast bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin: 1999 erhielt sie eine Berlinale Kamera und 2003 gewann sie zusammen mit Julianne Moore und Nicole Kidman den Silbernen Bären als Beste Darstellerin für The Hours. 2006 war sie mit der Ensemble-Komödie Last Radio Show von Robert Altman erneut im Berlinale Wettbewerb.

Am 14. Februar 2012 wird Meryl Streep anlässlich der Vorstellung ihres jüngsten Kinofilms Die Eiserne Lady im Berlinale-Palastmit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. In Die Eiserne Ladyportraitiert sie Großbritanniens ehemalige Premierministerin Margaret Thatcher. Phyllida Lloyds Film zeigt, wie ein persönlicher Lebensrückblick von Margaret Thatcher aussehen könnte: In bruchstückhaften Erinnerungen wägt Margaret ab, wie hoch der Preis für ihre Entscheidungen war. Der Film dreht sich weniger um Politik als um Macht und den Verlust von Macht.

Im Rahmen der Hommage an Meryl Streep werden folgende Filme bei den 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin gezeigt:
  • Kramer gegen Kramer (1979), Regie: Robert Benton, mit Meryl Streep, Dustin Hoffman, Justin Henry
  • Sophies Entscheidung (1982, Oscar Beste Hauptdarstellerin), Regie: Alan J. Pakula, mit Meryl Streep, Kevin Kline, Peter MacNicol, Günther Maria Halmer
  • Jenseits von Afrika (1985), Regie: Sidney Pollack, mit Meryl Streep, Robert Redford, Klaus Maria Brandauer
  • Die Brücken am Fluß (1995), Regie: Clint Eastwood, mit Meryl Streep, Clint Eastwood, Victor Slezak
  • Last Radio Show (2006), Regie: Robert Altman, mit Meryl Streep, Woody Harrelson, Kevin Kline, John C. Reilly
  • Die Eiserne Lady (Großbritannien 2011), Regie: Phyllida Lloyd, mit Meryl Streep, Jim Broadbent, Olivia Coman, Roger Allam
(nach einer Pressemitteilung der Berlinale)