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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

64. Int. Filmfestspiele Berlin – Berlinale 2014

Von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein geförderte Filme auf der Berlinale 2014

Heimat und Aufbruch

Insgesamt 18 von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) geförderte Filme stehen vom 6. bis 16.2.2014 auf dem Programm der 64. Internationalen Filmfestspiele in Berlin.

Im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale wird die brasilianisch-deutsche Koproduktion PRAIA DO FUTURO von Karim Ainouz gezeigt. Wagner Moura und Clemens Schick spielen die Hauptrollen in dem Drama um Liebe, Familie und Heimat. Gedreht wurde unter anderem in Berlin und am Strand von St. Peter-Ording, einem „Landstrich“, so Ainouz, „der mich an einen Ort erinnert, an dem ich noch nie war und wo ich immer schon einmal hinwollte, den Mond“. Deutsche Partner sind die Hamburger Produzenten Henning Kamm und Fabian Gasmia (Detailfilm, Hamburg) und der Berliner Produzent Hank Levine.

Eine weitere Detailfilm-Koproduktion ist THE LAMB von Kutlug Ataman, die in der Sektion „Panorama“ präsentiert wird. Die 27-jährige Medine soll in ihrem Dorf in Ostanatolien anlässlich der Beschneidung ihres Sohnes ein Lamm schlachten. Dieses traditionelle Prozedere ist für die arme Familie jedoch zu kostspielig. Um das Ansehen der Familie zu retten, hat Medine einen ungewöhnlichen Plan.

Im Mittelpunkt des Films SOUVENIR steht Alfred Diebold, der sich selbst als „Demokratie-Exporteur“. bezeichnet. Mehr als 20 Jahre lang hat sich Diebold im Auftrag deutscher Stiftungen auf der ganzen Welt für demokratisches Bewusstsein und rechtsstaatliche Strukturen eingesetzt und seine Missionen filmisch festgehalten. Auch sich selbst hat er dabei vor der Kamera immer wieder inszeniert, zuletzt seinen Wahlkampf zur Kandidatur als Europa-Abgeordneter der SPD in seinem schwäbischen Heimatwahlkreis. Der Dokumentarfilm von André Siegers wurde von der Hamburger Filmtank produziert und wird in der Sektion „Forum“ gezeigt. Ein weiterer Film in dieser Sektion ist der Dokumentarfilm THE AIRSTRIP von Heinz Emigholz, nach PARABETON und PERRET IN FRANKREICH UND ALGERIEN der dritte Teil der Reihe AUFBRUCH DER MODERNE über Skulpturen und Baudenkmäler auf der ganzen Welt. Der von der Filmwerkstatt Kiel geförderte Film LE BEAU DANGER von René Frölke über den rumänischen Schriftsteller Norman Manea feiert seine Welturaufführung ebenfalls im Forum der diesjährigen Berlinale.

Ausgehend vom Inhalt eines schwarzen Aktenkoffers, der die Affäre zwischen einem Geschäftsmann und einer Sekretärin im Köln der 70er Jahre konserviert und dokumentiert, interpretieren die Filmemacher Karsten Krause und Philip Widmann in SZENARIO den Verlauf dieser Affäre neu und fahnden nach Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten. SZENARIO kommt in Berlin in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ zur Aufführung.

ANDERSWO ist der Diplomfilm von Ester Amrami an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Der Hamburger Produzent Dirk Manthey hat die israelische Filmemacherin 2011 auf dem Hamburger Filmbrunch kennengelernt und sich entschlossen, ihr Langfilmdebüt zu produzieren. Amrami erzählt die Geschichte der jungen Israelin Noa Guttermann, die für ihr Studium nach Berlin gekommen ist und zwischen zwei Welten wandelt. ANDERSWO ist ein Film über Entwurzelung, Fremdsein Verständigung und Heimat und wird in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ gezeigt.

Die türkisch-deutsche Koproduktion MAVI DALGA (THE BLUE WAVE) über das Leben der 16-jährigen Deniz, die kurz vor ihrem Highschool-Abschluss steht, ist der Debütfilm der türkischen Filmemacherinnen Merve Kayan und Zeynep Dadak, die in ihrem Film einen unverstellten Blick auf das Erwachsenwerden im Westen der Türkei werfen. THE BLUE WAVE, produziert von der Hamburger Riva Film, feiert seine Welturaufführung in der Sektion „Generation“ (Generation 14plus).

Ein weiterer Film in der Reihe ist die deutsch-niederländische Koproduktion SUPERNOVA von Tamar van den Dop über die 15-jährige Mies, deren Elternhaus in einer scharfen Kurve am Ende der Straße steht. Sie sehnt sich nach ihrem Traumprinzen und wartet darauf, dass er mit dem nächsten Auto in ihr Haus rast. SUPERNOVA ist die Adaption eines flämischen Jugendbuches von Do van Ranst, das in Deutschland unter dem Titel „Wir retten Leben, sagt mein Vater“ erschienen ist und unter anderem 2007 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Als „Studio-Produktion unter freiem Himmel“ bezeichnet der Kölner Produzent Herbert Schwering (Coin Film) die aufwendige Filmproduktion: Die Hamburger Szenenbildner und Art Direktoren Tamo Kunz und Seth Turner haben mit ihrem Ausstattungsteam in Niedersachsen das Haus in einer Kurve komplett neu aufgebaut.

In der Marktreihe Lola@berlinale werden insgesamt neun geförderte Filme präsentiert: SEIN LETZTES RENNEN von Kilian Riedhof, TORE TANZT von Katrin Gebbe, ZWEI LEBEN von Georg Maas, BIBI & TINA von Detlev Buck, SPUTNIK von Markus Dietrich, CESARS GRILL von Dario Aguirre, HAUS TUGENDHAT von Dieter Reifarth, YOU DRIVE ME CRAZY von Andrea Thiele und FREMD von Miriam Faßbender.

Zum zehnten Mal ist die Filmförderung gemeinsam mit dem Senat der Freien und Hansestadt Hamburg Gastgeberin des Hamburger Filmbrunch am ersten Berlinale-Sonntag, in der Hamburgischen Landesvertretung. Am 8. Februar 2014 lädt die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein bereits zum 15. Mal zum „Coproduction Dinner“ in die Vertretung der Freien und Hansestadt Hamburg in Berlin ein. Das Treffen mit europäischen und internationalen Produzenten und Vertretern von Förderinstitutionen dient zum Austausch und zur Vertiefung bestehender Kontakte. Die Film Commission Hamburg Schleswig-Holstein präsentiert sich gemeinsam mit den anderen deutschen Film Comissionern am 9. Februar von 9.00 bis 11.15 Uhr und am 10. Februar von 9.30 bis 11.00 Uhr auf dem Berlinale Co-Production Markt im Berliner Abgeordnetenhaus.

Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein ist vom 6 bis 16. Februar 2014 in Berlin am Focus Germany Stand auf dem European Film Market im Martin Gropius Bau, Niederkirchenerstr. 7 zu erreichen. Tel.: 030-86 39 50-422; berlinale@ffhsh.de.

(nach einer Pressemitteilung der FFHSH)