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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

56. Nordische Filmtage Lübeck 2014

Retrospektive zeigt skandinavische Gesellschaftskomödien

Von der befreienden Kraft des Lachens erzählen skandinavische Gesellschaftskomödien aus den Jahren 1917 bis 2007 in der diesjährigen Retrospektive der 56. Nordischen Filmtage Lübeck (29.10. - 2.11.2014). Den Auftakt bilden frühe Stummfilmkomödien des Greta-Garbo-Entdeckers Mauritz Stiller: „Thomas Graals bester Film“ (1917), der als Eröffnungsfilm der Reihe am 29.10.14 um 19.45 Uhr mit einer Klavierbegleitung von Werner Loll zur Aufführung kommt, und die elegante Screwball Comedy „Erotikon“ (1920), die von Studierenden der Musikhochschule Lübeck musikalisch neu interpretiert wird. „Erotikon“ wird an zwei Terminen beim Festival gezeigt: Donnerstag, 30.10.14 um 20 Uhr in der Musikhochschule und am Sonntag, 2.11.14 um 15 Uhr im Volkstheater Geisler.

Ferner stehen im Mittelpunkt des Retrospektive-Programms Filme des norwegischen Schauspielerehepaars Unni Bernhoft und Bjørn Sand, deren Lustspiele „Gaga im Gebirge“ (1957), „Staub im Oberstübchen“ (1959) und „Norwegische Bauklötze“ (1972) sich bei den Recherchen zur Reihe als ganz große Entdeckungen erwiesen. Beide sind als Gäste persönlich in Lübeck dabei, um ihre Filme zu präsentieren.

Schwarzer Humor dominiert drei abgründige Farcen aus Finnland – „Kommissar Palmus Irrtum“ (1960) von Matti Kassila, „Das Jahr des Hasen“ (1977, Regie: Risto Jarva) und Markku Pölönens Film „Auf dem Weg nach Emmaus“ (2001). Island ist mit der Emanzipationskomödie „Stella macht Urlaub“ (1986) von Thòrhildur Thorleifsdóttir in der Retrospektive präsent. Den dänischen Humor repräsentiert ein Regisseur, dessen Werke üblicherweise nicht gerade als „Lachnummern“ gelten: Lars von Trier mit seinem Film „The Boss of It All“ aus dem Jahr 2006. Schweden ist mit keinem Geringeren als mit Ingmar Bergman vertreten und dessen experimentellem Farbfilm „Ach, diese Frauen“ (1964). Nicht weniger eigenwillig ist das Gesamtwerk seines Ex-Studenten Roy Andersson. Unter dem Titel „Das Kino des Absurden“ ist dem diesjährigen Preisträger des Goldenen Löwen beim Filmfestival Venedig innerhalb der Retrospektive eine Hommage gewidmet, die seine Werbefilme und den Film „Das jüngste Gewitter“ (2007) sowie das Filmporträt „Morgen ist auch noch ein Tag/Tomorrow’s Another Day“ (2010) zeigt, welches der Regisseur Johann Carlsson über ihn gedreht hat.

Den Auftakt zum Programm der Retrospektive bildet in diesem Jahr wieder einen Tag vor Festivalbeginn ein Vortrag in der „Gemeinnützigen“ in Lübeck am 28.10.14 um 19.30 Uhr. Redner zum Thema „Skandinavische Gesellschaftskomödien“ sind der Hochschuldozent und Mitherausgeber des „Scandinavian Journal of Cinema“ Dr. Anders Marklund von der Universität Lund sowie Jörg Schöning, Kurator der Retrospektive. Der Eintritt ist frei.

Dr. Anders Marklund begleitet bei der Retrospektive auch das erstmalige „Lübeck Film Studies Colloquium“. Am Freitag, 30.10. und Samstag, 1.11.14 vermitteln jeweils von 9 bis 13 Uhr Vorträge in englischer Sprache Hintergrundwissen zur Geschichte der Filmkomödie in Skandinavien. Gespräche in Seminargruppen und Panel-Diskussionen mit ausgewählten Gästen der Nordischen Filmtage Lübeck widmen sich darüber hinaus aktuellen Fragen des zeitgenössischen Kinos. Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten an: anders.marklund@litt.lu.se.

Das vollständige Programm der Retrospektive sowie das Gesamtprogramm der 56. Nordischen Filmtage Lübeck steht ab 18. Oktober online auf der Homepage des Festivals: www.filmtage.luebeck.de.

(nach einer Pressemitteilung der NFL)