Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im Kieler KoKi

Zu Gast: Dokumentarfilmer Volker Koepp

In Zusammenarbeit mit der Kulturellen Filmförderung S.-H. zeigt das KoKi den Dokumentarfilm „Pommerland" von Volker Koepp. Am 27.9. ist der Regisseur zu Gast.
Pommerland
Volker Koepp. D 2005. 89 Min.
Po Morze „Land am Meer“ - so nannten die frühen slawischen Siedler diese Gegend. Im Hinterland Moränen, dazwischen eingestreut malerisch sich verzweigende Seenlandschaften und Urstromtäler. Weite Kornfelder und Kartoffeläcker, zerteilt von schönen, ausgedehnten Alleen, die bis zum Horizont reichen. Ein Landstrich, der eigentlich Gelassenheit und Ruhe ausstrahlt. Heute herrschen in weiten Teilen Arbeits- und Perspektivlosigkeit. Menschen und Landschaft, Erzählungen und Lebensgeschichten in bester „koeppscher“ Manier – manchmal skurril, bisweilen melancholisch und immer mit dem Gespür für das Nicht-Gesagte. Präsentiert beim Dokumentarfilmfestival Visions du Réel, Nyon 2005.
Di, 27.9., 20 Uhr, zu Gast: Volker Koepp; Do, 29.9. - So, 2.10., 18.30

Rosa Linse – mit HAKI e.V.: „Robin’s Hood“

Robin’s Hood
Sara Millman. USA 2003. 77 Min. OmU.
Robin ist eine wunderschöne schwarze Sozialarbeiterin, die sich sehr in ihrem Job engagiert. Brooklyn ist weiß und burschikos, eine professionelle Charmeurin, Diebin und Automechanikerin. Brooklyn ist nicht auf der Suche nach Liebe und Robin nicht auf der Suche nach einer Frau, schon gar nicht einer weißen. Entsprechend verläuft ihre erste Begegnung wenig vielversprechend und voller Ressentiments. Doch das Schicksal führt sie wieder zusammen. Je desillusionierter Robin in ihrer täglichen Arbeit wird und erkennt, dass das System sich gegen die Armen richtet, anstatt ihnen zu helfen, umso empfänglicher wird sie für Brooklyns Outlaw-Philosophie und ihr verführerisches Werben. So finden die beiden – jenseits des Gesetzes – zueinander ... Eine leidenschaftliche, unglaublich sexy Liebesgeschichte vor dramatischem Hintergrund.
Fr, 23.9., 20.30; Sa, 24.9., 22.30

Psychoanalyse und Film – zu Gast: Malte Ludin

2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß
Malte Ludin. D 2005. 85 Min.
Hans Ludin war ein Nazi der ersten Stunde, Blutordensträger und glühender SA-Mann. Er brachte es bis zum „Bevollmächtigten Minister des Großdeutschen Reiches“ in der Slowakei. Nach dem Krieg wurde er an die Amerikaner ausgeliefert, zum Tode verurteilt und 1947 hingerichtet. Sein jüngster Sohn setzt sich filmisch mit den Legenden auseinander, die in der Familie über den Vater kursieren. „Die einzige Schwäche dieses Films ist sein harmloser Titel. Dieses aufwühlende Dokument, diese Familienobduktion am lebenden Leib, hieße besser „Die Mörder sind immer die anderen“. ... Dieser Film zeigt, wie Menschen aktiv und wider besseres Wissen bis zum heutigen Tag verdrängen, weil sie sonst emotional zu krepieren glauben.“ (FAZ)
Mo, 19.9., 20.30, zu Gast: Malte Ludin; Di, 20.9., 18.30

Kiel in Sicht! Unsere Stadt im Film

Kiel im Bombenkrieg
Kay Gerdes. D 2005. ca. 49 Min.
Die Luftangriffe des Zweiten Weltkrieges haben große Teile Kiels zerstört. Bei insgesamt 90 Luftangriffen fielen 44.000 Spreng- und 500.000 Brandbomben auf die Stadt. Fast 3.000 Menschen fanden dabei den Tod, drei Viertel der Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. – In Kay Gerdes’ Dokumentation kommen Zeitzeugen zu Wort und schildern ihre Erinnerungen an die Angriffe und das Leben in Luftschutzkellern und Bunkern. Historische Filmaufnahmen, die zum großen Teil noch nie zuvor öffentlich gezeigt wurden (darunter Bilder, die während der Luftangriffe entstanden), zeigen den Weg Kiels von den ersten Angriffen bis zur weitgehenden Zerstörung der Stadt.
So, 25.9., 16.00

Filmprogramm zu den Interkulturellen Wochen

Last Minute
Marina Caba Rall. D 2004. 82 Min. Mit P. Kleinert, E. Durmaz, K. Schmalenberg.
An einem gewöhnlichen Wochentag, um 5 Uhr morgens, beginnen zwei sehr unterschiedliche Frauen ihren Tag: Heike Eggert, Mitte 40, verheiratet, zwei Kinder. Seit 20 Jahren arbeitet sie als gründliche Putzfrau und zuverlässige rechte Hand des Chefs des Reinigungsunternehmens eines Flughafens. Und Nina Winter, Mitte 20. An diesem Tag muss sie einen Job als Putzkraft in der Putzkolonne am Flughafen anfangen, sonst droht Ärger mit dem Arbeitsamt. Frau Eggert ist von ihrem Mann genervt und hat keine Lust Nina als Putzkraft anzulernen. Nina erfährt an diesem Morgen, dass sie schwanger ist, und hat darauf noch weniger Bock als auf den Putzjob. An diesem Morgen entdecken sie einen ca. 35-jährigen, großen, dunkelhaarigen Mann in Handschellen. Er behauptet von einer ungerechtfertigten Abschiebung und von Folter in seiner Heimat bedroht zu sein. Stimmt es oder ist er ein Verbrecher, ein Terrorist, der versucht, aus dem umzingelten Flughafen zu entkommen? Der Fremde heißt Kawa. Er versucht, beide Frauen davon zu überzeugen, dass sie ihm helfen, aus dem umzingelten Flughafenareal zu entkommen. Heike will davon überhaupt nichts wissen, Nina schwankt. Die beiden Frauen stehen vor der Entscheidung, Kawa zu glauben oder zu misstrauen. Und falls er die Wahrheit sagt, was tun? – Maria Caba Rall, geboren 1964 in Madrid (Spanien), aufgewachsen in Madrid und Tübingen, studierte Regie von 1994-2003 an der HFF „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Ihr Abschlussfilm „Last Minute“ wurde ausgezeichnet mit Debüt-Preis Feminale Köln 2004 und dem Feature Film Award Durban (Südafrika) 2004.
So, 25.9., Mo, 26.9. + Mi, 28.9., 18.30

Maria voll der Gnade
Joshua Marston. USA/Kol. 2004. 101 Min. OmU. Mit Catalina Sandino Moreno.
Es ist eine alltägliche Geschichte. Maria, eine junge Kolumbianerin, hat sich lange genug durch ein perspektivloses Leben gequält, auf einer Rosenplantage für einen Hungerlohn geackert, der für sie selbst, ihre Mutter, ihre Schwester und deren Baby reichen muss und doch niemals reichen kann. Ein Drogendealer zeigt ihr einen ganz einfachen Weg aus der Misere: Als lebender Kokain-Container winken ihr Prämien, die ihren durchschnittlichen Jahresverdienst um ein Vielfaches übersteigen. Mit 62 herunter gewürgten Gummibeuteln, in denen sie fast ein Kilo der Droge im eigenen Leibe trägt, macht sie sich auf den Weg in die USA – immer der Gefahr ausgesetzt, einer der Beutel könnte platzen ... In nüchtern authentischen Bildern erzählt Marston seine Geschichte ohne Pathos und Moralisieren; vor allem das Casting der Maria-Darstellerin Catalina Sandino Moreno hat sich als Glücksgriff erwiesen. Zurückhaltend, aber in all ihren Reaktionen völlig glaubwürdig, verkörpert sie die Maria. Anfangs naiv, aber mutig, hat sie sich am Schluss aus ihren Zwängen befreit und trifft eine Entscheidung für eine schwierige, aber wahrscheinlich bessere Zukunft.
Do, 15.9. + Di, 20.9., 20.30
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