Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im Januar u.a.:

Film des Monats – zur Ausstellung im Kieler Stadtmuseum Warleberger Hof

Napoléon
Abel Gance. F 1925-27. ca. 240 Min. Mit Vladimir Roudenko, Albert Dieudonné, Gina Manés, Nicolas Koline
1927 erlebte Abel Gances heute bekanntester Film seine Uraufführung, seine Hymne auf den „Retter des Volkes“ Napoleon. In diesem Monumentalfilm, der die Zeitspanne von Napoleons Jugend auf Korsika bis zum Italienfeldzug umfasst, vereinte der experimentierfreudige Gance alles, was die Filmtechnik der zu Ende gehenden Stummfilmzeit bereithielt: Splitscreen, Überblendungen, rasante Schnitte, und eine so konsequent „entfesselte Kamera“ hatte man vorher nicht gesehen: am Fahrrad befestigt, an Pendeln schwingend, einmal sogar – der Atembewegungen wegen – auf die Brust eines Sängers geschnallt, machte sie Dramatik und Rhythmus visuell erlebbar. Besonders spektakulär war die Technik, mit der er das Cinemascope-Format vorwegnahm: Die Schlussepisode wurde mit drei Projektoren nebeneinander auf einer riesigen Leinwand gezeigt. Das Ergebnis dieses technischen und künstlerischen Kraftaktes war überwältigend, allerdings wurde auch damals schon die nationalistische und militaristische Tendenz diskutiert. Seinen Napoleon-Zyklus konnte Gance nicht vollenden, der fertiggestellte Auftakt wurde verschiedentlich neu bearbeitet. Wir zeigen eine Rekonstruktion von Kevin Brownlow mit der Musik von Carmine Coppola.

Neu in Kiel

Self-Made Paradise
Christoph Schuch. D/Finnl. 2007. 84 Min.
„Gibt es das Paradies auf Erden“ ist die Frage, die sich Regisseur Christoph Schuch (Der Traum ist aus – Die Erben der Scherben) am Anfang des Films stellt. Eine Fähre bringt sein Team über die Ostsee ins spätsommerliche Finnland, wo sie die Fährte des sagenhaften Yogagartens aufnehmen. Ein wundersamer Ort, den der Schichtarbeiter Vejo Rönkkönen nahe der russischen Grenze in seiner Freizeit geschaffen hat. Die Reise geht weiter, in die verschiedensten Ecken Finnlands: zu Kari, dem skurrilen Fotografen, Seppo, dem Autoschrauber, Niilo, dem Landwirt, und Johannes, dem geheimnisvollen Schamanen. In Finnland entdeckt Schuch die Hochburg der faszinierend eigenständigen Self-Made-Künstler Europas. Do, 3.1. - Fr, 4.1.
Henri Cartier-Bresson – Biographie eines Blicks
Heinz Bütler. CH 2003. 72 Min. OmU
Als Meister des „entscheidenden Augenblicks“ ist Henri Cartier-Bresson (1908 - 2004) zu einem der größten Fotografen aller Zeiten und zur lebenden Legende geworden. Fünfzig Jahre lang bereiste Cartier-Bresson die Welt; zu Zeiten bedeutender politischer Umwälzungen lebte er in Ländern wie Indien, China und Indonesien. Sein Werk hat nicht nur Referenzcharakter für den Bildjournalismus des 20. Jahrhunderts, sondern für Ästhetik und Ethik der Fotografie überhaupt. Zum ersten Mal hat sich Henri Cartier-Bresson so nah auf ein Filmprojekt eingelassen und preisgegeben, was ihn berührt, bewegt, heiter oder nachdenklich stimmt. So, 6.1. - Di, 8.1.
Kenneth Branagh – Die Zauberflöte
Kenneth Branagh. GB/F 2006. 135 Min. OmU. Chamber Orchestra of Europa, Ltg.: James Conlon. Mit Joseph Kaiser, Amy Carson, René Pape, Lyubov Petrova
Kenneth Branagh hat die „Oper aller Opern“ gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Stephen Fry mit einem englischsprachigen Libretto versehen und die Handlung auf den Anfang des 20. Jahrhunderts verlegt, wo der Kampf von Licht und Dunkel auf den Schlachtfeldern des gerade ausgebrochenen Weltkrieges ausgetragen wird: Kommandeur Tamino führt seine Soldaten in die Schlacht und findet sich nach einer Verwundung in die Parallelwelt der Königin der Nacht versetzt ... Do, 17.1. - So, 20.1.
Once
John Carney. IRL 2006. 85 Min. dt. Fs. Mit Glen Hansard, Markéta Irglová
Tagsüber, wenn Dublins Fußgängerzonen von Touristen verstopft sind, spielt er (der im Abspann nur „Guy“ genannt wird) das übliche Repertoire gitarrebenwaffneter Straßenmusiker; nachts, wenn selbst die Junkies und Penner nicht mehr zuhören, spielt er seine eigenen Songs. In der Zeit dazwischen hilft er seinem Vater in dessen winzigem Laden für Staubsaugerreparaturen. Eines Abends bleibt eine junge Frau vor ihm stehen und – hört zu. Und nicht nur das, sie fragt ihn nach seinen Songs, erklärt, dass sie ihr gefallen würden. Sie (genau wie er namenlos im Film) ist ebenfalls Musikerin, Dublin ist ihre Wahlheimat, seitdem sie Tschechien mit ihrer kleinen Tochter verließ, wo ihr Ehemann noch lebt. Er und sie, der Junge und das Mädchen, die Gitarre und das Klavier, verbringen ein paar Tage miteinander, spielen zusammen Songs, machen einen Ausflug, trommeln eine Band zusammen und nehmen ein Demoband im Studio auf – Songs von derartiger Intensität, dass es dem Tontechniker, einem abgeklärten Mischpultkönig, die Sprache verschlägt. Danach trennen sich ihre Wege, obwohl sie beide wissen, dass ihre gemeinsame Zeit jener magische Moment gewesen ist – „once“ –, in dem man den einzigen Menschen getroffen hat, der genau zu einem passt. Do, 17.1. - Mi, 6.2.
Dialog mit meinem Gärtner
Jean Becker. Frankreich 2007. 109 Min. Mit Daniel Auteuil, Jean-Pierre Darroussin
Ein Maler kehrt von Paris in das Haus seiner Kindheit auf dem Lande zurück. Um das Bauwerk erstreckt sich ein großer Garten, für dessen Pflege er weder Lust noch Laune aufbringt. Auf eine Anzeige hin meldet sich ein alter Freund aus dem Dorf. Sehr unterschiedlich haben sie sich entwickelt, seit sie als Knirpse Schule und Dorf unsicher machten. Und doch können der erfolgreiche, etwas abgehobene Künstler aus Paris und der scheinbar einfache Landarbeiter ihre alte Vertrautheit wieder aufleben lassen in langen Gesprächen über Familie, Karotten, Kürbisse, Leben, Tod, Flugreisen, Johannisbeerbüsche, Geschmack und Farben. Durch die Augen des jeweils anderen erfahren sie die Welt in neuem Licht. Do, 20. 12. - Mi, 9.1.
Die Prophezeiungen von Celestine
Armand Mastoianni. USA 2005. 100 Min. Mit Matthew Settle
Vor 24 Jahren startet James Redfields Roman Die Prophezeiungen von Celestine seinen Siegeszug, angefangen vom Selbstverkauf aus dem Kofferraum bis zum Bestseller mit weltweit über 17.000.000 verkauften Exemplaren. Seit 2006 gibt es den Film zum Romanwerk – vom Autor höchstselbst abgesegnet. Erzählt wird der Weg des Lehrers John, der (wie viele Leser des Romans) zur Erkenntnis gelangt, dass ein Umdenken das eigene Leben zu neuen Dimensionen der Erfülltheit führen kann. Von magischen Zufällen geleitet, reist John nach Südamerika in die paradiesische Enklave Viciente, in der eingeweihte Theologen und Linguisten an der Übersetzung Jahrtausende alter Manuskripte arbeiten: Weissagungen, die ein neues Zeitalter ankündigen ... So, 9.12. - Sa, 12.1.

Schau ins Land – Schleswig-Holstein-Filme

Schau ins Land – um nicht zu sagen: „kiek ind Land“ – unter diesem Motto beginnen wir im neuen Jahr eine Reihe mit Filmen über unser Schleswig-Holstein. Wir beobachten Land und Leute, Natur und Wetter, Traditionen und Erneuerungen, immer mit dem Blick auf das Typische unseres schönen Landes zwischen Nord- und Ostsee. Hier bei uns ist eben alles ein wenig anders als im Süden, sprich: im Rest von Deutschland.
Tschüss Tristesse – Teil 1 der Sylter Trilogie
Claudia Heydolph. D 2005-2007. 57 Min. Kamera: Eugen L. Gross
„Hörnum ist die DDR von Sylt!“ – Dieser Ausspruch von Karl Dall symbolisiert bis heute ihr Lebensgefühl. Hörnum ist kein typisches Sylter Dorf, den Anschluss an die mondänen Strandbäder wie Kampen oder Westerland hat man lange verschlafen. Erst 1935 wird der Süden von Sylt als strategisch wichtiger Standort und mit Kasernen ausgebaut – bis der Abzug der Bundeswehr 1993 wiederum eine Wende in der Dorfgeschichte einleiten. Sinkende Gästezahlen und kein Nachtleben – Hörnum verfällt in eine Art fatalistische Lethargie. Und dann doch so etwas wie Aufbruchstimmung: 2005 kündigen sich zwei ehrgeizige touristische Großprojekte mit finanzstarken Auftraggebern an… TV-Journalistin Dr. Claudia Heydolph und ihr Kameramann Eugen Gross zeigen im ersten Teil ihrer Langzeitdokumentation eine Entwicklung, die typisch ist für ehemalige Bundeswehr-Standorte, die nach einer neuen Existenzgrundlage suchen. Gleichzeitig widmet sich dieser Film dem Phänomen Tourismus als Wirtschaftsfaktor in seinen Auswirkungen auf gewachsene soziale Strukturen und Lebensbedingungen in einem kleinen Dorf wie Hörnum. – Zu Gast: Claudia Heydolph, Rolf Speth, Bürgermeister Hörnum, Carsten Holz, Tourismus-Service Hörnum, Moritz Luft, Sylt Marketing GmbH, und Armin Dellnitz, Tourismus-Agentur SH; Moderation: Aneke Twietmeyer, NDR Kiel. So, 13.1.
Mal König, mal Bettelmann
Kay Gerdes, Jess Hansen. D 2006. 60 Min.
Es beginnt ganz leise auf der verträumten Winterschlei. Dort lernen wir Nanz kennen, einen der wenigen Holmer Fischer, die heute noch ihrem Handwerk auf dem Gewässer nachgehen. „Wenn wir auf dem Wasser sind, sind wir nicht erreichbar, da kann keiner was sagen: Auf dem Wasser, da ist man ein kleiner König.“ Ein Selbstbewusstsein, das nicht zuletzt in seiner Zugehörigkeit zur „Holmer Beliebung“ wurzelt, die mehr ist als nur eine traditionsreiche Gilde. Sie steht für die heimatliche Lebensgemeinschaft dieses kleinen Fischerdorfes am Rande der Schleswiger Altstadt, immer noch eine besondere „Insel“ darstellt. Dort weiß jeder, wo er hingehört und wohin er eines Tages gehen wird. Der Film folgt Nanz und seiner Umgebung durch das Jahr, vom Brassenfang im Winter über die gewinnbringende Heringsfischerei im Frühjahr bis hin zum Aalfang in der zweiten Jahreshälfte. Zu Gast: Kay Gerdes: So, 20.1.

Mit Muthesius Kunsthochschule – Das radikale Subjekt der Moderne

Pollock
Ed Harris. USA 2000. OmU. Mit Ed Harris, Marcia Gay, Val Kilmer
1941. Noch ist Paris die Welthauptstadt des internationalen Kunstbetriebes mit seinen Großmeistern wie Picasso oder Matisse. Aber schon verlagert sich die Szene nach New York: Und einer der aufgehenden Sterne ist hier Jackson Pollock, ein von inneren Dämonen gequälter Maler. Einen entscheidenden Impuls bringt die Malerin Lee Krasner in sein Leben: Sie erkennt sein Talent, gibt dafür ihre eigene Karriere auf, und bezieht mit ihm ein Sommerhaus in Long Island, wo er seinen legendären Klecks-Malstil entwickelt. Doch als sie sich weigert, ein Kind von ihm zu bekommen, holen die alten Depressionen und Exzesse ihn wieder ein... Ed Harris hat sein Pollock-Projekt 15 Jahre lang vorbereitet, bevor er es als Regisseur, Hauptdarsteller und Koproduzent endlich realisieren konnte. Die Auseinandersetzung mit der Künstlerfigur Pollock ging soweit, dass Harris die im Film zu sehenden Gemälde ausschließlich selbst herstellte – teilweise vor laufender Kamera in den Szenen. So ist seine schmerzhaft intensive Künstlerbiografie die bittere Dokumentation eines körperlichen Kraftaktes, an dem Jackson Pollock scheiterte: geniale Kunst hervorzubringen und dabei die Anstrengungen des Lebens zu bestehen. – Einführung: Prof. Norbert Schmitz: Di, 15.1.
Francis Bacon – Form und Exzess / Bacon’s Arena
Adam Low. GB 2005. 96 Min. OmU
Francis Bacon (1909 – 1992) war einer der einflussreichsten Maler des 20. Jahrhunderts, dessen Werk von den Verbrechen und Erschütterungen des 20. Jahrhunderts geprägt wurde wie kaum ein anderes. Adam Low spürt seinem exzessiven Schaffen in seinen biografischen Bezügen nach, wobei er Zugang auch über die Geschichte der schwulen Beziehungen des Malers sucht, über die in den meisten Studien ausführlich geschwiegen wurde. Bacons eindrucksvolle Präsenz und seine gebieterische, verführerische Stimme durchdringen diese Dokumentation, für die Low in assoziativen Montagen und Brian Eno mit seinem Soundtrack die kongeniale filmische Entsprechung gefunden haben. Einführung: Prof. Norbert Schmitz: Di, 29.1.

Psychoanalyse und Film – anschließend Gespräch

Ein ganz gewöhnlicher Jude
Oliver Hirschbiegel. D 2005. 90 Min. Mit Ben Becker
Der Journalist Emanuel Goldfarb erhält eine Einladung, vor einer Schulklasse über sich zu sprechen. Denn Emanuel Goldfarb ist Jude. Eigentlich ist es ihm zuwider, eine und insbesondere dieses Sonderrolle einzunehmen. Und doch macht Goldfarb an dieser Stelle keinen Bogen um das Thema. Er zwingt sich zum Nachdenken. Die Einladung löst eine sehr persönliche Abrechnung mit dem deutschjüdischen Verhältnis aus. – Nahezu ohne Rahmenhandlung konzentriert sich der Film auf die Figur des Emanuel Goldfarb, der durch seine Hamburger Wohnung schreitet und in ein Diktiergerät spricht. Ein minimalistisches Ein-Personen-Stück, das Dank eines intelligenten und tiefgründigen Buches von Charles Lewinsky sowie eines exzellent aufspielenden Ben Becker von Anfang bis zum Ende fesselt. – Anschließend Gespräch mit Dr. med. Mechthild Klingenburg-Vogel und Dipl. Psych. Gisela Bergmann-Mausfeld. Mo, 28.1.

Europäische Filmklassiker

Die Einsamkeit des Langstreckenläufers
Tony Richardson. GB 1962. 104 Min. Mit Tom Courtenay, Avis Bunnage
Mit der Teilnahme an einem Langstreckenlauf soll Colin – ein aussichtsreicher Sportler – den Ruf der Erziehungsanstalt aufbessern, in der er wegen Einbruchs einsitzt. Der Lauf entwickelt sich nicht nur zum sportlichen Wettbewerb, es ist auch ein Kampf gegen Hierarchien und Fremdbestimmung. – Das preisgekrönte Filmdrama gilt als Musterbeispiel des Free Cinema, einer manifestreichen Bewegung britischer Filmemacher zur ästhetischen und inhaltlichen Erneuerung des Kinos mit dem Ziel, soziale Realitäten adäquat zu erfassen. Mi, 16.1.

Premiere – Musik mit der Feuerwehrkapelle Jevenstedt

Das Dorforchester
Antje Hubert. D 2007. 65 Min.
In Jevenstedt bei Rendsburg, in der weiten Ebene, die nur manchmal von einem Containerfrachter auf dem Nord-Ostseekanal durchkreuzt wird, treffen sich beharrlich die begeisterten Musiker einer Feuerwehrkapelle. Wochenende für Wochenende schlüpfen sie in ihre blauen Uniformjacken und zeigen mit ihren Instrumenten auf den Bühnen der Dorfplätze vollen Einsatz. „Bisweilen fast zu viel der Idylle, wenn da nicht die kleinen Tragödien und Schwierigkeiten des Alltags den schönen Schein des Landlebens und Klang der Feste brechen würden. Antje Hubert hat sich sieben Mitglieder der Kapelle ausgesucht und lässt sie nicht nur erzählen, wie sie zur Musik bzw. zum gemeinsamen Musizieren kamen, sondern auch Einblicke in ihre Biographien geben. Nicht, dass sich da unerahnte Abgründe auftun, die gewöhnlichen Schicksalsschläge kommen eher beiläufig und leise erzählt daher.“ (H. Schulzeck). Das Dorforchester erzählt von beispielhafter Hingabe zur Musik, vom Zuhausesein, von der Liebe und von den großen und kleinen Wünschen des Lebens, durch die man den Leuten nah kommt und sie und ihre Musik ins Herz schließen kann. Zur Premiere spielt die 30 Personen starke Feuerwehrkapelle im Kino auf. Fr, 11.1.

Premiere

Für ein paar Goldfische mehr
Kay Otto. D 2007. 11 Min. Mit Bernd Begemann, Gesa Boysen
Es ist ein demütigender Job, den Bernd verrichten muss: in einem Hundekostüm Handzettel verteilen. Nach der Arbeit verbringt er einsame Stunden im Hotel. Aber dann geschieht einer dieser Momente, in denen die Routine zusammenbricht, in denen man reagieren muss, schnell: Bernd muss einen Fisch retten. Und auf diesen Fisch wartet irgendwo ein Weibchen. Und zu diesem Weibchen gehört auch wieder ein einsamer Mensch... Kay Otto präsentiert seinen neuesten Kurzfilm, den er mit großem Aufwand (u.a. teilten sich ganze 10 Fische die Hauptrolle) in und um Kiel realisiert hat. Wir sind gespannt und freuen uns auf den Film und ein lockeres Beisammensein danach! Fr, 18.1.

Werkschau Stephan Sachs

Düsseldorf, Notizen am Rande
Stephan Sachs. D 2005. 70 Min.
Im Rahmen des Symposions „Fundstücke im medialen Prozess“ (18. - 20. Januar 2008 in der Kunsthalle zu Kiel) läuft dieser „found footage“ Film über Spuren von Ereignissen und Bildern aus der Düsseldorfer Geschichte von 1925 bis 1953. „Es ging mir darum, das vorhandene – gefundene – Material zum Sprechen zu bringen, verschiedene ihm innewohnende Ebenen freizulegen. Aufnahmen verschiedenster Herkunft und Intentionalität, von Privataufnahmen bis zur Wochenschau treffen aufeinander, werden miteinander verwoben. Meine Suche gilt den Mechanismen, den Phänomenen: Das Körper-, Männerbild und die politische Vereinnahmung des Sports. Opferkult, Mythosbildung und dessen Vereinnahmung etc. Es ist ein Versuch des Begreifens; es ist ein Versuch, meinem eigenen Staunen, das bis zur Sprachlosigkeit reicht, Ausdruck zu verleihen.“ Fr, 18.1.

Utopien, Träume, Weltentwürfe: Filmfestival „ueber_morgen“

The Wild Blue Yonder
Werner Herzog. D 2005. 81 Min. OmU
Zwischen verlorenen Aliens, im All treibenden Astronauten und Astrophysikern, die über interplanetarische Superhighways spekulieren, wird die gefährdete Schönheit der Erde entdeckt: Warum in ferne Galaxien streben, wenn es auf dem eigenen Planeten einiges zu tun gibt? Mi, 9.1.
I Broke My Future – Paradies Europa
C. Gunnesch. D 2006. 78 Min.
Der Film begleitet vier Afrikaner in Berlin, deren Alltag aus Angst vor Kontrollen, Ausbeutung als illegale Arbeitskraft und der schwindenden Hoffnung auf eine Lebensperspektive besteht. Koop. mit BEI; ZBBS e.V,; John Rittmeister Institut; Flüchtlingsrat SH – Do, 10.1.
Mit 25 geht’s bergab
M. Pavlicévi, A. Schäfer. D 2005. 75 Min.
Mit 25 hat der menschliche Körper seinen Leistungshöhepunkt erreicht. Für viele Menschen ist der eigene Körper ihr wichtigstes Projekt. Ist Altern eine Krankheit? Ist eine Gesellschaft denkbar, in der es nur noch schöne Menschen gibt? Koop. mit John Rittmeister Institut – Fr, 11.1.
Jesus Camp
Heidi Ewing, Rachel Grady. USA 2006. 84 Min., DF
In den Sommercamps evangelikaler Christen in den USA werden fünf- bis zwölfjährige Kinder mit suggestiven Methoden zur „Armee Gottes“ herangezogen. Welchen Platz haben Andersdenkende in diesem martialischem Christentum? Koop. mit M. Vesper-Grewe, Pastoralpsy. Institut – Mo, 14.1.
Verschwörung der Herzen
Oyvind Sandberg. NOR 2006. 60 Min., DF
Zwei Freunde mit Downsyndrom führen im norwegischen Bergen ein ganz normales Leben, bis einer der beiden sich verliebt. Zwischen Herzklopfen, Liebesbriefen und einer skeptischen Mutter lernt er, mit seinen Gefühlen umzugehen. Koop. mit Stiftung Drachensee; A. Spiekermann-Schulze, Jugendkirche Kiel – Di, 15.1.
Lip oder Die Macht der Phantasie
C. Rouaud. F 2007. 118 Min., DF
1973 wird aus Angst vor der Arbeitsplatzvernichtung die Uhrenfabrik Lip von den Arbeitern besetzt. Zwei Jahre wird das Werk in Eigenregie geführt, bis die Fabrik 1975 zerschlagen wird. Koop. mit Attac Kiel – Mi, 16.1.
Hinter dem Zuckervorhang
C. Guzmán Urzúa. CUB/ESP/F 2006. 82 Min., OmU
Die in den Achtzigern in Cuba aufgewachsene Regisseurin zeigt das sozialistische Bild mit dem Ideal sozialer Gleichheit, Erfüllung der Grundbedürfnisse durch den Staat und die tiefgreifenden Änderungen der cubanischen Wirtschaft seit dem Ende des Ostblocks. Koop. mit Bündnis Eine Welt – BEI – Fr, 18.1.
A Scanner Darkly – Der dunkle Schirm
Richard Linklater. USA 2006. 100 Min., DF. Mit Winona Ryder, Keanu Reeves, Robert Downey Jr.
Die Verfilmung des Romans erfolgt mit der Technik eines Animationsfilms. In überwältigender visueller Ästhetik wird das Bild eines paranoiden Überwachungsstaates mit Parallelen zum „Krieg gegen den Terror“ gezeichnet. Koop. mit AK Vorratsdatenspeicherung Kiel – Mo, 21.1.
Eggesin möglicherweise
Olaf Winkler. D 2005. 84 Min.
Zu DDR-Zeiten waren hier 27.000 Soldaten stationiert. Nach der Wende wurde der Standort aufgelöst, die Wirtschaft brach zusammen. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung ist seit dem abgewandert. Der Film zeigt, wie die Bürger von Eggesin heute mit dieser Situation umgehen. Koop. mit Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt – KDA – Di, 22.1.
Gelée Royale – Der Staat bin ich
Antje Knapp. D 2004. 65 Min.
Ob Stadtviertel, Insel, Wohnzimmer oder Tischplatte: Nichts ist zu klein, um nicht ein eigener Staat werden zu können. Selbsternannte Monarchen präsentieren ihre Wohnzimmerutopien, Amtsträger philosophieren über die BRD, Bewohner der „Freistadt Christiana“ in Kopenhagen berichten über ihre Gemeinschaft. Mi, 23.1.
Unser Planet
Michael Stenberg, Johan Söderberg, Linus Torell. SWE/DK/NOR 2006. 82 Min., DF
Bis 2010 werden sieben Mrd. Menschen die Erde bevölkern, 2050 neun Mrd. Müssen wir radikale Abstriche an unserem Lebensstandard vornehmen, um das Überleben zu sichern? Sind wir überhaupt zu einem Kurswechsel fähig? Koop. mit IPPNW – Intern. Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung – Fr, 25.1.
Der Duft des Paradieses
Marcin Mamon, Mariusz Pilis. NL/PL 2005. 78 Min., DF
Auf der Reise durch die Brennpunkte des politischen Islam von Tschtschenien bis Afghanistan führt der Film in eine fremde Welt, in der Religion und Politik Allianzen eingehen. Was bringt Menschen dazu, ihr Leben für eine Religion zu opfern? Koop. mit Zentrale Bildungs- u. Beratungsstelle für MigrantInnen – ZBBS e.V,; Flüchtlingsrat SH – Mi, 30.1.
Menschen, Taten, Träume
Andi Stiglmayr. D 2007. 88 Min.
Seit 10 Jahren gibt es das Ökodorf „Sieben Linden“. Es basiert auf genossenschaftlichem Eigentum, Mitbestimmungsrecht, Gemeinschaftskultur und Selbstversorgung. Ohne die Probleme auszusparen zeigt der Film, wie Utopie heute gelebt werden kann. Koop. mit Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt – KDA; Wohnprojekt Dampfziegelei e.G. – Do, 31.1.
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