Gerald Kolls Dokumentarfilm „88 – pilgern auf japanisch“ über die Erfahrungen eines europäischen Pilgers auf dem japanischen Pilgerweg „hachijuhakkasho“ (D 2008, 88 Min., 16:9, Buch, Regie: Gerald Koll, gefördert u.a. von der Kulturellen Filmförderung S.-H.) ist am 26.5.2009 in der Edition Salzgeber auf DVD erschienen.

Die DVD mit einigen Extras wie zusätzlichen Szenen und dem Kino-Trailer kann für 19,90 € (plus Versandkosten) im Online-Shop der Edition Salzgeber unter www.delicatessen.org/shop//index.php?aktion=artikel&id=112 bestellt werden.

Keiner ist Pilger. Jeder wird dazu. Und zwar, indem er oder sie sich verkleidet. Kostüm, Textbuch und Regieanweisung verhindern, dass man aus der Rolle fällt. Schritt für Schritt wächst man in seine Pilgerrolle hinein.

Länger und älter als der Jakobsweg, länger und älter als jeder markierte Pilgerweg der Erde, ist der Weg der 88 heiligen Stätten. Er umkreist die japanische Insel Shikoku. Dort pilgern Menschen seit zwölfhundert Jahren, entlang einer Route von 1.300 km, markiert durch 88 Tempel. Die Zahl gab dem Weg seinen Namen: hachijuhakkasho – die 88 heiligen Stätten.

Wer hier geht, ist Japaner und Buddhist. Nur ganz selten mischt sich ein Ausländer darunter. Zum Beispiel im Frühjahr 2007. Da ging ein Deutscher mit, allein, begleitet von seiner Kamera. Er war auf der Suche nach „henro boke“, dem eigentümlichen Zustand des Pilgerns, den ihm eine Japanerin auf dem Jakobsweg prophezeit hatte. Er war allein und fand vieles: trommelnde Mönche, erwachende Schlangen, Schamanen, Sutren, Fremdheit im umfassenden Sinn des Wortes.

Wie fühlt man sich, wenn man erfährt, dass andere diesen unendlich langen Weg nicht nur einmal oder sieben Mal gepilgert sind, sondern 385 mal? Die Insel ist heilig und ein bisschen verrückt, vielleicht nicht nur ein bisschen. Vielleicht ist es der Pilger aus Deutschland auch geworden – und mit ihm seine Doku.

Infos zum Film unter www.88-pilgern-auf-japanisch.de.

(nach Pressematerial der Edition Salzgeber)