Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im Hansafilmpalast

Der Kieler Hansafilmpalast zeigt im September (jeweils 20.30 Uhr, wenn nicht anders angegeben):

Di, 15.9., 21 Uhr, Open Air:
Die Filmtournee unterwegs (www.filmtournee-unterwegs.de) ging ab März 2009 mit neuen herausragenden Kurzfilmen auf Tour durch Schleswig-Holstein. Die „Kurzfilmrolle 09“ zeigt wieder großes Kino und bietet eine Fülle von witzigen Einfällen, Überraschungen und nachdenklichen Momenten. Viele Filme sind schon auf nationalen und internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet worden – vom Nachwuchspreis in Holstein bis zum Oscar in Hollywood. Die Filme erzählen von verzweifelten Vampiren, mutigen Menschen, waghalsigen Tieren, zeitlosen Schneemännern, radikalen Omas, tragischen Talkrunden, entgleisten Schaffnern, skurrilen Strebern und lassen uns den wohl schönsten Filmkuss der Filmgeschichte erleben. Die Filmteams kommen aus Schleswig-Holstein und/oder die Filmprojekte sind hier im Land realisiert worden, viele mit kleinem Budget, aber großem Engagement und oft mit Unterstützung der LAG Jugend und Film Schleswig-Holstein, der Filmwerkstatt Kiel und der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein.

Di, 22.9.:
Dead Man
USA 1995, 116 Min., R.: Jim Jarmusch D.: Johnny Depp, Gary Farmer, Gabriel Byrne
Wege, die sich kreuzen oder auch nicht. Strecken, die zurückgelegt werden. Endlos scheinende Wege, durch eine Wildnis, die keine mehr ist, durch eine Zivilisation, die etwas auf sich hält, vor allem auf ihre kulturelle Hybris gegenüber allem, was nicht weiß, nicht europäisch, nicht indianisch und nicht schwarz ist. Wege, die zu nichts zu führen scheinen – in einem „kulturell erschlossenen“ Land, dessen Weite eben doch nicht endlos und dessen Kultur eben doch nicht hochstehend ist. „Machine“ – ein Ort am Arsch der Welt, schmutzig, schlammig, verkommen, verkorkst, eben Sinnbild der „neuen Welt“, des nicht mehr so neuen Amerika, Symbol für die Maschine, die sich durch die Weite des Westens unaufhaltsam vorwärts bewegt, bis zum Pazifik, mal als Dampfwalze, die alles nieder macht, was sich ihr in den Weg stellt – vor allem Indianer und ihre Habe, ihre Zelte –, mal als scheinbar örtlich gebundene Industrieanlage, die von einem der Protagonisten der „neuen Welt“, Mr. John Dickinson, in patriarchalisch-diktatorischer Manier mit dem Colt oder dem Gewehr in der Hand verteidigt wird – ein Werk, herüber exportiert aus der alten Welt, wiederholend, was in nur wenigen Jahrzehnten schon in Europa die Welt umgekrempelt hat für die neuen Herren und die neuen Sklaven. Es ist angerichtet.

Di, 29.9.:
Der Zerrissene Vorhang
USA 1966, 128 Min., R.: Alfred Hitchcock D.: Paul Newman, Julie Andrews, Hansjörg Felmy, Wolfgang Kieling
Der amerikanische Physiker Michael Armstrong plant, sich von Skandinavien aus nach Ost-Berlin abzusetzen. Armstrong arbeitete in den USA an einem Raketenabwehrprojekt, für dessen Vollendung ihm allerdings die entscheidenden wissenschaftlichen Grundlagen fehlen. Diejenige Macht, die eine solche Technologie als erste entwickeln könnte, hätte einen enormen Vorsprung im Rüstungswettlauf. Armstrong nimmt mit seiner Assistentin und Geliebten Sarah Sherman an einem Kongress teil und hat Kontakt mit dem DDR-Kollegen Karl Manfred, der Armstrong penibel beobachtet. Sarah liebt Michael und will nichts weiter, als ihn endlich heiraten. Doch als ihr einige Dinge merkwürdig vorkommen – z.B. ein geheimnisvolles Buch, das sie für Armstrong von einem Buchhändler besorgt –, stellt sie Michael zur Rede. Sie kann es nicht glauben, dass Michael sich zum Feind absetzen will, und ist erschüttert, als er ihr unmissverständlich erklärt, es gebe keine gemeinsame Zukunft.