Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im März:
Detailliertes Programm hier.

16. Filmfest Schleswig-Holstein Augenweide vom 22. bis 25. März 2012


Ein langes Wochenende für das Filmschaffen rund um das nördlichste Bundesland – das Filmfest Schleswig-Holstein Augenweide feiert seinen 16. Geburtstag, und das heißt: Die Filmwerkstatt der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und das Kommunale Kino in der Pumpe versammeln Filme, die Themen aus der Region aufgreifen, die hier gefördert wurden, und dazu natürlich viele der Filmschaffenden selbst. Das Programm der abendfüllenden Dokumentarfilme bietet in diesem Jahrgang des Festivals besondere Attraktionen: So zeigen wir zur Eröffnung Gisela Tuchtenhagens und Margot Neubert-Marics Bingo – Zuletzt entscheidet immer das Glück – das sympathische Porträt von fünf Landfrauen, deren Gemeinsamkeiten nicht nur in der Leidenschaft für das Bingo-Spiel liegen. In Generation Kunduz geben fünf junge Afghanen, zwischen Taliban und ausländischem Militär aufwachsend, Einblicke in ihre Träume und Wünsche. Antje Huberts aktuelle Produktion Das Ding am Deich nimmt uns mit in einen Landstrich, dessen Bewohner durch den Bau des Atomkraftwerkes Brockdorf nachhaltig erschüttert wurden. Weitere Programmpunkte im Festival bieten der Kurzfilmabend, ein Block mit kürzeren Dokumentarfilmen sowie – zum Auftakt des Wochenendes – der Thementag zum Partnerland China mit Werkstattgespräch und Filmabend.

neu in Kiel


Die Thomaner
Paul Smaczny und Günter Atteln. D 2011. 113 Min.
Vor 800 Jahren sangen die Jungen des Leipziger Thomaner-Chores während der Gottesdienste als Gegenleistung für Schulbildung, Nahrung und Unterkunft. Heute sind es neunzig Jungen der Gameboy-Generation, die „zu Ehren Gottes“ singen – eingebunden in ein durchstrukturiertes Internatsleben, die Gottesdienste in der Leipziger Thomaskirche und das sächsische Bildungssystem. Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr gelangt nun diese Dokumentation in die Kinos, für die die beiden Filmemacher Paul Smaczny und Günter Atteln den Chor ein Jahr lang begleiteten. – Der Zuschauer taucht ein in den anstrengenden Proben- und Schulalltag der Jungen und ihrer knapp bemessenen Freizeit – eine einzigartige Welt zwischen Motette, Internat und Fußballplatz, zwischen Erfolg und Leistungsdruck, Zweifel und Stolz, Heimweh und echter Freundschaft. Do 1. - Mi 14.

John Irving und wie er die Welt sieht
André Schäfer. D 2011. 90 Min.
John Irving ist einer der meistgelesenen Autoren der Welt. Mehr als 10 Millionen Exemplare seiner bisher 12 Romane sind in über 30 Sprachen verkauft worden. Der Film macht sichtbar, was an den Romanen John Irvings begeistert und ihn zu einem Weltliteraten macht: die enge Verflechtung einer bodenständigen, für jedermann zugänglichen Wirklichkeit mit den Figuren und Erfindungen einer überschäumenden Fabulierlust. Der Dokumentarfilm gibt einen einzigartigen Einblick in seine Schreibwerkstatt und begibt sich auf Spurensuche zu den Orten und Menschen, die Teil seiner Geschichten geworden sind. Er begleitet Irving auf Lesereise und hält für Fans und auch für Novizen Bemerkenswertes bereit. Do 15. – Mi 21.

Der Schnee am Kilimandscharo
Robert Guédiguian. F 2011. 107 Min. dt. Fs. + OmU. Mit Jean-Pierre Darroussin
Der Gewerkschaftsfunktionär Michel muss auf der Werft zwanzig Kollegen in die Arbeitslosigkeit schicken – und geht gleich selbst mit. Auf Privilegien, die ihm sein Posten bietet, legt er keinen Wert. Plötzlich findet er sich im erzwungenen Ruhestand wieder. Glücklich mit Marie-Claire verheiratet, umgeben von Familie und Freunden lässt sich dieser Zustand gerade noch ertragen. Aber ein brutaler Überfall im eigenen Haus ändert alles. Der Schock sitzt tief. Das geschenkte Geld und Ticket für eine langersehnte Afrika Reise zum Kilimandscharo ist verloren. Doch noch schmerzhafter als der Verlust des Geldes ist die Wahrheit über den Täter: Sie konfrontiert den Working-class-hero mit seinen Idealen und verlorenen Träumen... Immer wieder verschlägt es Robert Guédiguian in seinen Filmen nach Marseille, seine Heimatstadt. Die Mittelmeermetropole dient dem Autorenfilmer gleichzeitig als sonnenüberflutete Kulisse und sozialer Brennpunkt. Seine Handschrift erkennt der Zuschauer an der Beharrlichkeit, die Sorgen und Nöten der kleinen Leute empathisch in Szene zu setzen. Do 15. – Mi 21.

Annette Ortlieb. D 2011. 56 Min.
Drei Frauen erleben ihre Kindheit am Anfang des letzten Jahrhunderts auf Sylt. Marga Barake wird 1905 auf der Nordseeinsel geboren, Herta Findeisen 1923 und Laura Kerwin 1926. Im Film nehmen sie uns mit in die Welt ihrer Kindheit, in den Alltag vor und zwischen den Weltkriegen. Bestechend ruhige, unpathetische und von den typischen Insel-Klischees befreite Dokumentation. Mi 28., 18:30

Das bessere Leben – Elles
Malgoska Szumowska. PL/F/D 2011. 96 Min. dt.Fs. und OmU. Mit J. Binoche.
Anne schreibt für ein großes Pariser Magazin eine Reportage über Studentinnen, die sich prostituieren. So lernt sie Alicja und Charlotte. Beide kamen auf der Suche nach einem besseren Leben nach Paris – aus Polen die eine, aus den Banlieues die andere. Beide Frauen sind glänzende Studentinnen. Für sie bestehen Klassenkampf und sozialer Ausgleich nicht aus politischen Diskursen, Fördermaßnahmen und kollektiven Interessen, sondern aus dem Tausch von Sex gegen Bargeld. Dieser Lebensstil, bei dem Erfolgsgier und Gewinnstreben an die Stelle von Jungfräulichkeit und Unschuld getreten sind, spiegelt sich auf seltsame Weise in Annes karrieristischer Welt. So wird ihr eigenes Leben durcheinander geworfen: Durch die neu gewonnene Perspektive stellt sie vor allen Dingen ihre Beziehung zu ihrem Mann und zu sich selbst in Frage. Wie lange kann Anne diese Art von Leben aufrecht erhalten, und will sie das noch? Do 29.3. – Mi 11.4.

König des Comics – Ein Film über Ralf König
Rosa von Praunheim. D 2012. 80 Min.
Rosa von Praunheim porträtiert Leben und Werk des neben Walter Moers und Brösel wohl erfolgreichsten deutschen Comiczeichners. 1987 wurde Ralf König mit dem Comic Der bewegte Mann berühmt. Er hat es geschafft, schwulen Alltag und alltägliche Stereotype als liebevoller Chronist und satiririscher Kommentator abzubilden, und das mit einem anarchischen Humor, der immer auch ein heterosexuelles Publikum zu begeistern vermochte (räusper). Im Film kommen Wegbegleiter, Fans und der König selbst zu Wort, der auch heute keine Angst vor Kontroversen und Tiefgründigem hat. Fr 30.3. – Mi 4.4.

neu in Kiel – Filmland Österreich


Tag und Nacht
Sabine Derflinger. Ö 2011. 101 Min. Mit Anna Rot, Magdalena Kronschläger
Das ganze hat etwas sehr Nüchternes: Die Escort-Agentur, bei die Wiener Studentinnen Lea und Hanna sich bewerben, liegt in einem Bürogebäude; Sissi und ihr Mann Mario teilen sich das Organisatorische – ganz unaufgeregt, ganz sachlich. Schnell bekommen Lea und Hanna erste Aufträge, es gibt viel Geld. Doch der Glaube, alles im Griff zu haben, erweist sich als Irrtum. Allmählich wird ihre Zweitexistenz zur Erstexistenz. Am Ende ist es eben doch kein Job wie jeder andere. – Die große Stärke von Derflingers beklemmender Studie liegt darin, die vielen Aspekte der Käuflichkeit aufzuzeigen, die überall auftreten, wo es um Liebe und Paarbildung geht – längst nicht nur auf dem Feld der Prostitution. Mo 26. – Mi 28.

Let’s dance and sing and go to the movies! Musicals


Funny Face – Ein süßer Fratz
Stanley Donen. USA 1957. Mit Audrey Hepburn, Fred Astaire, Kay Thompson
Filmmusical mit einer hinreißenden Audrey Hepburn und einem immer noch sehr charmanten Fred Astaire. Um ihr Idol, den Philosophen Flostre, in Paris zu treffen, schließt sich das intellektuelle funny face Jo (Audrey) dem Modefotografen Dick Avery (Fred) an. – Nach dem gleichnamigen Bühnenstück von George und Ira Gershwin von 1927. Gute Musik ist also garantiert. So 11., 16:00

Dancer in the Dark
Lars von Trier. DK/S/F 2000. 140 Min. OmU. Mit Björk, Catherine Deneuve
Selma liebt Musicals, sie erleichtern ihr die harte Arbeit in der Fabrik. Selma hat ein trauriges Geheimnis. Sie wird blind. Um ihren Sohn vor dem gleichen Schicksal zu bewahren, spart sie eisern. Doch es gibt jemanden, der weiß, wo sie ihr Geld versteckt hat… Einmaliger Wurf über die Ungerechtigkeit des Lebens und das Wunder des Kinos! So 18., 16:00

Ostpreußen und Baltikum


Gudrun Wassermann. D 2011. 70 Min.
Alle heutigen Bewohner des Kaliningrader Gebiets haben einen Migrationshintergrund. Nach 1945 wurden sie, ihre Eltern oder Großeltern aus verschiedenen Gebieten der ehemaligen Sowjetunion und dem damaligen Ostpolen hierher umgesiedelt . Auf mehreren Reisen suchte Wassermann Kontakt zu den Bewohnern der Stadt. Filmisches Porträt der Stadt und der Menschen, die in ihr Leben. So 4., 11:00

Mehrfach hat der Kieler Filmemacher Helmut Schulzeck die Kurische Nehrung aufgesucht – einerseits im Zusammenhang mit dem Porträt über seine Mutter, die in Nidden aufwuchs und die er dorthin begleitete. Anderersiets anlässlich eines Treffens ehemaliger Niddener 1997. So 11., 11:00

Kurische Nehrung
Volker Koepp. D 2001. 92 Min. teilweise deutsche Untertitel
Volker Koepp kehrte im Laufe seiner Dokumentarfilmkarriere immer wieder ins einstige Ostpreußen zurück, um zu beobachten, wie Landschaft und Arbeit die Menschen prägen und wie die dort verwurzelten Frauen und Männer jeweils unterschiedlich mit ihren typischen Lebensbedingungen umgehen. Sein Porträt der Kurische Nehrung zählt zu den schönsten und sensibelsten Filmen zum Thema. So 18., 11:00

Poll
Chris Kraus. D 2010. 129 Min. Mit Paula Beer, Edgar Selge, Tambert Tuisk
Großes Familienepos, das seine Kraft nicht zuletzt aus den gewaltigen Bildern der baltischen Landschaft bezieht. Hier, in der entlegenen Provinz des Zarenreiches des Jahres 1914, trotzt eine alte Adelsfamilie auf ihrem verfallenden Gutshof Poll den Wirren der Zeit. So 25., 11:00

Rosa Linse – mit HAKI e.V. und AStA der CAU


Unser Paradies
Gael Morel. F 2011. 100 Min. OmU. FSK 16 beantragt. Mit Stéphane Rideau
Strichjunge Vassili hat die besten Jahre hinter sich. Eines Tages findet er einen bewusstlosen Mann im Bois de Boulogne, nimmt ihn mit zu sich und pflegt ihn. Schon bald wird aus den beiden ein Paar, das gemeinsam arbeitet und ihre Kundschaft beraubt. Bis ihnen Paris zu gefährlich wird und sie die Flucht ergreifen müssen, die in ihr ganz eigenes Paradies führen soll... Großes stark bebildertes Kinodrama aus Frankreich! Mo 12., 20:30

Drei
Tom Tykwer. D 2010. 119 Min. Mit Sophie Rois, Devid Striesow, S. Schipper
Simon und Hanna sind bereits seit über 20 Jahren zusammen und haben schon viel gemeinsam durchgestanden. Doch dann tritt Adam in ihr Leben und beginnt eine Affäre – mit beiden. Uups! Mo 19., 20:30

Sharayet – Eine Liebe in Teheran
Maryam Keshavarz. USA/F/IR 2010. 105 Min. OmU. FSK 16 beantragt.
Nach außen hin passen sich die beiden Schülerinnen Atafeh und Shirin den Vorsätzen des öffentlichen Lebens in Teheran an, doch im Untergrund treffen sie sich mit anderen Jugendlichen auf geheimen Partys, experimentieren mit Sex und Drogen, tanzen zu Technomusik und träumen von einem freieren Leben. Atafehs Bruder indes gerät in den Bann der Religion, was ihren Freiheitsdrang auf eine harte Probe stellt… Das Spielfilm-Debüt der US-amerikanisch-iranischen Filmemacherin Maryam Keshavarz illustriert hochaktuell die Schwierigkeiten, ein selbstbestimmtes Leben im Milieu des religiösen Fundamentalismus zu verwirklichen. Mo 26., 20:30

Sprechen Helfen Lernen – mit der Schule für Logopädie in Kiel


Wenn das Wort im Mund zerbricht – Stottern
Medienprojekt Wuppertal. D 2011. 54 Min. FSK 12.
Ein Prozent der Deutschen stottert. Die Herkunft dieser Disposition ist bisher nicht geklärt. Meist führt diese Kommunikationsstörung zu Vermeidungsverhalten, an deren Ende auch Isolation stehen kann. Viele Therapiemöglichkeiten helfen heute Stotterern im Umgang mit der eigenen Störung und im Kontakt mit ihrer Umwelt. Die Dokumentation begleitet vier stotternde Menschen verschiedenen Alters. – Eröffnung der Reihe SPRECHEN HELFEN LERNEN mit der Schule für Logopädie am Europäischen Tag der Logopädie 2012. Zu Gast: Rüdiger Fleischhauer, Logopäde. Di 6., 20:30

Schmetterling und Taucherglocke
Julian Schnabel. F/USA 2007.
Der 43-jährige Jean-Dominique Bauby, Chefredakteur der französischen Elle, erleidet einen Schlaganfall und fällt in ein Koma. Als er nach zwanzig Tagen erwacht, diagnostizieren die Ärzte das sogenannte Locked-in-Syndrom. Mit einem Augenlied diktiert er schließlich seine Memoiren. – zu Gast: Norbert Frantzen, Logopäde und Lehrlogopäde. Di 27., 18:30

mit Zeitgeist Movement Kiel


Zeitgeist: Moving Forward
Peter Joseph. Deutsche Fassung. 160 Min. Eintritt frei
Peter Joseph, in Personalunion Regisseur, Produzent, Drehbuchautor, Kameramann, Komponist, Editor und Erzähler, plädiert mit dem dritten Film der Zeitgeist-Filmreihe für einen Wandel des heutigen sozio-ökonomischen, auf Geld basierenden Systems, das unsere westlichen Werte und die gesamte Weltgesellschaft dominiert. Aus neuesten wissenschaftlichen Theorien über die „menschliche Natur“, Geldsystem und Nachhaltigkeit entwickelt er ein neues Paradigma der sozialen Organisation, namentlich die „Ressourcenbasierte Wirtschaft”. – Nach technischen Problemen im letzten Jahr wiederholen wir den Film nun in der neuen, deutsch synchronisierten Fassung, die u.a. das Kieler Chapter des Zeitgeist Movements erarbeitet hat. Anschließend Gespräch. Sa 10., 17:00

mit der Alzheimer Gesellschaft


Mein Vater
Andreas Kleinert. D 2003. 90 Min. Mit Götz George, Klaus J. Behrendt
Als Jochen und seine Frau Anja erkennen, dass Jochens Vater Richard nicht mehr in der Lage ist, alleine zu leben, nehmen sie ihn bei sich auf – obwohl die Beziehung zwischen Jochen und seinem Vater war nie besonders gut war. Dennoch entwickelt sich ein neues, besseres Verhältnis zwischen den beiden Männern; allerdings stellt der sich verschlechternde Gesundheitszustand des an Alzheimer erkrankten Richard das Leben der drei vor schwerste Prüfungen... So 4., 15:00

Irre gute Filme – mit Brücke SH und Kieler Fenster


Mit Leid
D 2010. 90 Min.
Immer wieder schrecken Meldungen auf, nach denen die Zahl der an psychischen Erkrankungen leidenden Menschen wächst. Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen etc. betreffen alle Bevölkerungs- und Altersgruppen. Und oft sind es die nächsten Angehörigen, die massiv mitleiden und Erfahrungen machen, die zwischen Ohnmacht und Verzweiflung liegen. Im Film kommen Betroffene zu Wort; so entsteht ein Mosaik aus Eindrücken, das erahnbar macht, was mitleidende Angehörige erleben. Doch der Film macht auch Mut, denn er berichtet ebenso von dem Gelingen der Biografien, von erfolgreicher Loslösung, von der Fähigkeit, loslassen zu können, und von den Chancen, die sich durch ein Zusammenleben mit einem psychisch kranken Angehörigen eröffnen. Do 29., 18:30

KoKi Underground präsentiert:


A Lonely Place to Die
Julian Gilby. GB 2011. 99 Min. Mit Edward Speleers, Kate Magowan, Melissa George, Kate Magowan
Fünf Bergtouristen werden in der schottischen Wildnis mit einem schrecklichen Fund konfrontiert: einem lebendig begrabenen serbischen Mädchen. Sie nehmen das Kind in ihre Obhut und machen sich auf den Rückweg durch die rauhe Felsenlandschaft und die Schatten der Wälder. In den Highlands hört Dich niemand schreien. Backwood-Horror-Thriller. Di 13., 21:00

mit Land in Sicht! – Arbeit für Flüchtlinge in Schleswig-Holstein


Agostino Imondi, Dietmar Ratsch. D 2010. 96 Min.
Seit 17 Jahren lebt die libanesische Familie Akkouch in Berlin Neukölln – dennoch sind sie nur „geduldet“, nach einer ersten Abschiebung für sechs Wochen droht nun die endgültige. Der Vater ist nicht auffindbar, die Mutter schweigt, die älteren Geschwister versuchen, irgendwie Geld aufzutreiben und in bürgerliche oder künstlerische Berufe zu treten, um den Unterhalt zu finanzieren. – Aufwühlende Doku aus dem prominentesten Problembezirk. „Der szenetaugliche Dokumentarfilm erzählt vom Dauerkampf: vom Leben der Geschwister im Berliner Migranten-Bezirk Neukölln, von engstem Wohnraum, von erhöhter Kreativität, Energie, Gewalt, vom Leben mit Risiko, um kein Opfer zu sein. Im Jargon gesagt: fett!“ (Gerald Koll, infomedia-sh.de) Mo 12., 18:30

Der Kieler Filmemacher Bernd Fiedler


Die Filmografie des 1941 in Kiel geborenen Filmemachers Bernd Fiedler nennt an die 100 Einträge. Die meisten davon als Kameramann – in diesem Berufsfeld arbeitete Fiedler (der neben Hartmut Bitomsky und Wolfgang Petersen zum studentischen Gründungsjahrgang der DFFB zählte) unter zahlreichen namhaften Regisseuren wie Rudolf Thome, Peter Stein oder Klaus Lemke. Nachdem er in den letzten Jahren zurück in den Norden kehrte, ist er verstärkt durch sein Regie- und Produktionskonzept „Drehbank“ hervorgetreten, nach dessen Prinzipien er mehrere Langfilme erarbeitete. Neben den Spiel- und TV-Filmen sind die selbst produzierten Kurzfilme bestimmende Größe in seinem Werk. Nicht zufällig – denn in der inhaltlich und formal unbestimmten Kurzform des Mediums sieht Fiedler das „Eigene und Eigentliche des Films, der ja nicht Vehikel für anderes ist, sondern eine ganz eigenständige Kunstform.“ Am 5. März präsentiert das KoKi eine Auswahl dieser Filme, in denen Fiedler sein künstlerisches Credo beständig formuliert. Der Künstler ist anwesend. Mo 5., 20:30

neu in der OmU


Der Junge mit dem Fahrrad / Le gamin au vélo
Jean-Pierre + Luc Dardenne. F/I/B 2010. 87 Min. OmU. Mit Cécile de France
Der 12-jährige Cyril lebt in einem Kinderheim in Lüttich und nutzt jede Gelegenheit, auszubüchsen und nach seinem Vater zu suchen. Ein großer Zufall lässt Samantha in sein Leben treten – eine Friseuse, die sein verlorenes Fahrrad wieder findet und ihm bei der Suche nach seinem Vater zu helfen verspricht und ihn an den Wochenenden bei sich aufnimmt. So entsteht ein schwieriges, fragiles Verhältnis, in das Samantha viel Geduld und Kraft investieren muss, bevor der Junge tatsächlich Vertrauen zu ihr fasst. Doch Cyril lernt die falschen Leute kennen... Do 1. – Mi 7.

The Descendants
A. Payne. USA 2011. 110 Min. OmU. Mit George Clooney, Shailene Woodley
Matt King ist Anwalt und lebt mit seiner Familie in Honolulu auf Hawaii, ein etablierter Bestandteil der Grundbesitzer-Schicht. Sein bislang stabiles Lebensgebäude gerät ins Wanken, als seine Ehefrau Elizabeth nach einem Bootsunfall ins Koma fällt und zudem herauskommt, dass sie eine Affäre hatte... Das bei Kritik und Publikum gleichermaßen durchstartende Drama zeigt berührende und komische Elemente und bietet Clooney eine große Gelegenheit, neue Facetten seines Könnens zu zeigen. Do 22. – So 25.

Ziemlich beste Freunde
Eric Toledano, Olivier Nakache. F 2011. 110 Min. OmU. Mit François Cluzet
Philippe hat alles, was alles, wovon man träumen kann: Geld, ein goßes Haus und Hauspersonal. Aber: Er ist vom Hals ab gelähmt. So sucht er einen neuen Assistenten, der ihm täglich zur Hand geht. Unter den Bewerbern sticht ein schwarzer Ex-Sträfling namens Driss hervor, der Philippe ins Gesicht sagt, dass er eigentlich nur die Unterschrift für’s Arbeitsamt braucht. Er erhält den Job, aber es gibt Differenzen… Die wahre Geschichte von Philippe und seinem Pfleger war nicht nur in Frankreich ein Riesenerfolg. Jetzt endlich gelangt die OmU-Fassung ins KoKi. Do 8. – Mi 14.