Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im September:

Detailliertes Programm hier.

neu in Kiel


Laurence Anyways
Xavier Dolan. CAN 2012. 168 Min. Mit Melvil Poupaud, Suzanne Clément, N.Baye
Laurence und seine Freundin Frédérique, genannt Fred, scheinen das Glück gefunden zu haben. Zusammen leben sie in ihrer bunt bemalten Wohnung in Montreal, die achtziger Jahre klingen langsam aus, und solange die beiden einander haben, kann die ganze Spießerwelt sie mal kreuzweise. Er hat einen erfüllenden Job als Dozent für Literatur an der Uni, sie erfüllt sich ihren beruflichen Lebenstraum als Aufnahmeleiterin beim Film, sie haben sich immer was zu erzählen und noch viel mehr miteinander zu lachen. Allerdings ist dieses unbeschwerte Leben nur die halbe Wahrheit. Als Laurence Fred eines Tages seine innerste Gefühlswelt eröffnet, offenbart er sein Verlangen, fortan als Frau weiterzuleben. Freds Welt fällt in sich zusammen, sie will flüchten, aber Laurence bittet sie zu bleiben. Auch sie liebt Laurence weiterhin, weiß aber nicht, wie sie mit seinem Wunsch umgehen soll und ob die Liebe zueinander stark genug ist. Was sie jedoch weiß, ist dass sie sich ein Leben ohne ihn/sie nicht vorstellen kann… Der 24 jährige Regisseur Xavier Dolan schafft mit Laurence Anyways einen sowohl inhaltlichen als auch von der künstlerisch-gestalterischen Seite außergewöhnlichen und mutigen Film, der gleichzeitig eine der kühnsten und wildesten Betrachtungen von Liebe und Sexualität im Kino der letzten Jahre darstellt und das Publikum so in seinen Bann zieht. Mo 2.9. – Mi 11.9.

What Happiness Is
Harald Friedl. Ö 2012. 87 Min. OmU
Es gibt Rankings, bei denen die Deutschen traditionell die hinteren Plätze belegen – in Sachen Verführungskunst etwa, in Sachen Geschmack oder auch Humor. Und selbstredend auch in Fragen des Glücks oder Glücklich-Seins oder Glückempfindens. Die Deutschen sind notorisch unzufrieden und geradezu unglücklich. Wie anders geht es da in Bhutan zu, diesem kleinen Königreich im Himalaya. Lange von der Außenwelt abgeschottet, hat sich das Land in den letzten Jahren etwas mehr dem Ausland geöffnet, demokratische Strukturen eingeführt und vor allem durch eine Besonderheit der Verfassung Aufmerksamkeit erregt: Das so genannte Bruttonationalglück ist als nationales Ziel festgeschrieben. Der Österreicher Harald Friedl begleitet einheimische Empiriker in Dörfer und Berge, wo ausgewählte Bewohner interviewt werden. Ziel der Untersuchung ist festzustellen, wie glücklich die Menschen sind und vor allem, was sie glücklich macht, um damit die politischen Entscheidungen auf das Wohlbefinden der Bevölkerung abzustimmen. Es ist wohl das Glück Bhutans, dass es so lange von der westlichen Welt verschont blieb. Wie viele Hauptstädte mag es auf der Welt noch geben, in denen man wie in Bhutans Thimpu weder Starbucks noch McDonalds findet? Diese Zeit wird wohl bald vorbei sein – armes, glückliches Bhutan! Fr 6.9. – So 8.9.

Rasmus Gerlach. D 2012. 87 Min.
Apple-Produkte sind trendy, im lokalen Starbucks zählt man täglich mehr MacBooks als Kaffeetrinker und das iPad ist auf dem besten Weg, in naher Zukunft das Buch als Medium zu verdrängen. Apple hat es längst geschafft, als Marke einen Symbolwert zu etablieren, der den Endverbraucher vergessen lässt, dass er für die Produkte mit dem angebissenen Apfel deutlich mehr Geld berappen muss als für vergleichbare Erzeugnisse anderer Hersteller. Hamburg, Ruanda, Kairo, Hongkong und Shenzhen in China sind die Reisestationen, die der Dokumentarfilmer Rasmus Gerlach aufsuchte, um die Herstellungskette moderner Mobiltelefone am Beispiel des iPhones zu hinterfragen. Die Bilder könnten gegensätzlicher nicht sein zwischen dem Spektakel zur Eröffnung des Apple Stores am Hamburger Jungfernstieg, den Arbeitsbedingungen in den dunklen Zinnminen Ruandas und den sterilen Fertigungsabteilungen der Apple-Fabrikanten in China. Am Ende der Lieferkette steht in Hongkong Debbie Chan, deren Aktivistengruppe gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen beim Apple-Zulieferer Foxconn protestiert, der seine Arbeiter dermaßen unter Druck setzt, dass die Selbstmordrate innerhalb der Belegschaft weltweit Schlagzeilen machte und massive Protestbewegungen auf den Plan rief. Rasmus Gerlach schafft es, Produktpiraten in einer chinesischen Provinz, ebenso wie einen afrikanischen Geologen, der als Arbeitsschutzbeauftragter fungiert, zu interviewen, um ein möglichst breites Spektrum von Sichtweisen auf den stellenweise dubios anmutenden Produktionsprozess einzufangen. Mo 9.9. – Mi 11.9.

Sâdhu. Auf der Suche nach der Wahrheit
Gaël Métroz. CH 2012. 87 Min. engl und Hindi OmU
„Sadhu“ kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „guter Mann, heiliger Mann”. Der Sadhu legt das Armuts- und Keuschheitsgelübde ab. Er ist der mythische Charakter Indiens, welcher sowohl die Philosophie sowie die Ablehnung materieller Güter verkörpert. Die Sadhus trennen alle Verbindungen zu ihren Familien. Sie besitzen keinen Reichtum. Sie leben zurückgezogen oder betteln auf den Straßen von Indien und Nepal und ernähren sich von den Gaben der Gläubigen. Der schweizer Dokumentarfilmer Gaël Métroz porträtiert in seinem neuesten Film den Sadhu Suraj Baba. Der hat sich in eine Höhle im Himalaya zurückgezogen. Nach acht Jahren, in denen er keinerlei Kontakt zur Außenwelt hatte, kehrt er wieder zurück in die Zivilisation und begibt sich auf das hinduistische Kumbh-Mela-Fest, das alle zwölf Jahre stattfindet und mehr als 70 Millionen Pilger anzieht. Hier beschließt Suraj, sich den anderen Sadhus anzuschließen. Danach möchte er sich auf die lange Reise begeben, die mit dem Ablegen des Askesegelübdes endet. Doch der offenherzige Suraj entdeckt auf seiner Reise, dass der indische Mystizismus für ihn immer weiter in den Hintergrund tritt, und er erkennt, dass er kein Weiser mehr sein möchte... Do 12.9. – Mi 18.9.

Der Fall Wilhelm Reich
Antonin Svoboda. Ö 2012. 110 Min. Mit Klaus Maria Brandauer, Julia Jentsch
Wilhelm Reich (1897–1957) ist eine jener schillernden Figuren im Wissenschaftsbetrieb, über die sich die Geister scheiden. Im Zentrum seines Werkes steht das so genannte „Orgon“, eine (nur) von ihm postulierte Energie, die psychische und somatische Prozesse beeinflusst. Antonin Svoboda hat nun ein Biopic über den umstrittenen Forscher inszeniert, das mit seinem Hauptdarsteller Brandauer einen fulminanten Trumpf ausspielen kann. – Die Handlung setzt ein in den 50er-Jahren, als Reich längst in die USA emigriert ist. Intensiv forscht er an der von ihm entwickelten Orgon-Therapie. Neben dem Orgon-Akkumulator, der Menschen unter anderem von Unfruchtbarkeit heilen soll, entwickelt er einen so genannten Cloudbuster, mit dem er Regen machen will. Aber dem US-Gesundheitsministerium sind seine obskuren Methoden und seine kommunistische Vergangenheit ein Dorn im Auge... Svoboda geht es darum, das Prinzip deutlich zu machen, für das Reich gestanden hat. Menschlichkeit, Zugewandtheit, das Wohlergehen des Inviduums stehen unzweifelhaft im Zentrum von seinen Bemühungen. „Wie wollen wir gesund leben unter den dicken Panzern, die uns umgeben?“, fragt Reich. Vielleicht ist das Interesse an Wilhelm Reich wegen seines ganzheitlichen Ansatzes bis heute ungebrochen. So steht Reich denn auch stellvertretend für eine Denkrichtung, die nicht nur in esoterischen Kreisen viele Anhänger hat. Den unaufgeregten, entspannten Ton seines Film verdankt er aber vor allem auch der völlig uneitlen und doch mächtigen Präsenz von Klaus Maria Brandauer. Do 12.9. – Mi 18.9.

Shadow Dancer
James Marsh. UK / IRL 2012. 101 Min. OmU. Mit Clive Owen, Gillian Anderson
Die Rolle von Colette und ihrer Familie im Nordirlandkonflikt scheint vorgezeichnet, als sie in ihrer Kindheit Zeuge wird, wie britische Sicherheitskräfte ihren kleinen Bruder töten. Gut 20 Jahre später sind ihre Brüder Gerry und Connor zu Offizieren der IRA aufgestiegen und auch Colette, inzwischen Mutter eines Sohnes, ist freiwilliges Mitglied der terroristischen Vereinigung. Bei einem fehlgeschlagenen Attentat in der Londoner U-Bahn wird sie in Gewahrsam genommen und von einem Offizier des britischen Geheimdienstes vor die Wahl gestellt: Entweder Colette spioniert ihre Familie aus und liefert Informationen ans MI5 oder sie wird zu lebenslänglicher Haft verurteilt und ihren Sohn nie wieder sehen. Aber auch innerhalb des Geheimdienstes sieht sich der zuständige Offizier einem intriganten Doppelspiel seiner Vorgesetzten ausgesetzt. Shadow Dancer stellt im wahrsten Sinne des Wortes einen Psychothriller dar: Die eigentliche Rahmenhandlung weicht im Verlauf des Films immer mehr der Reflexion Colettes über ihre Gewissenskonflikte und dem moralischen Dilemma, das sich immer weiter verzweigt: Wie soll sie Loyalität ihren Brüdern gegenüber bewahren ohne ihren Sohn zu verlieren? Anhand einer mitreißenden Dramaturgie und eindrucksvoll-bedrückenden Bildern erschafft James Marsh ein nachhaltiges Erlebnis für den Zuschauer. Der Regisseur beleuchtet den Nordirlandkonflikt eindrucksvoll aus der ungewöhnlichen Perspektive einer Frau, deren Alltag ein einziger Überlebenskampf ist – und deren Entscheidungen für alle Beteiligten fundamentale Konsequenzen nach sich ziehen. Do 26.9. – Mo 30.9.

neu in Kiel – mit der Freien Waldorfschule Kiel und dem Lehrerseminar Kiel


What Moves You
Christian Labhart. D/CH 2013. 86 Min.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der moderne Tanz, die abstrakte Malerei und die atonale Musik entstehen, schlägt auch die Geburtsstunde der neuen Bewegungskunst Eurythmie, einer Tanzform, die auch als sichtbare Musik oder Sprache bezeichnet werden kann. Im Sommer 2012, dem hundertsten Geburtsjahr der Eurythmie, machen sich junge Menschen aus aller Welt auf nach Berlin. Sie bringen ihren Mut, ihr unbegrenztes Engagement und ihre Begeisterung für eine wenig bekannte Tanzform mit. Auf dem Programm steht ein ehrgeiziges Ziel: Ludwig van Beethovens berühmte 5. Symphonie und ein zeitgenössisches Stück von Arvo Pärt eurythmisch choreografiert und in nur vier Wochen vollständig einstudiert auf die Bühne zu bringen. Sie treffen auf ein internationales Team erfahrener Choreografen und Künstler, ein unermüdliches Team freiwilliger Helfer und ein erstklassiges Jugendorchester von einem der besten Konservatorien Russlands. What Moves You zeigt die Entwicklung eines künstlerischen Prozesses während mehrerer Wochen und wirft erstmals einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen einer Bewegungskunst, die nur selten in das Rampenlicht tritt. Ein Film der alles in Bewegung bringt. Und neue Perspektiven öffnet. Do 19.9. – Mi 25.9.

mit Sisters – Frauenwege in Togo


Thomas Böltken. D 2012. 87 Min. OmU.
Nana Benz erzählt von den ersten Frauen Westafrikas, die einen Mercedes fuhren, den sogenannten „Mercedesmamis“. So weit, so unspektakulär könnte man jetzt denken, doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Die Damen mit dem prägnanten Spitznamen und der Vorliebe für deutsche Automobile waren Stoffhändlerinnen aus Togo, die die wirtschaftliche Emanzipation und damit einhergehend die politische Befreiung der ehemaligen deutschen, später französischen Kolonie fundamental mitbestimmten und so die kleine Hauptstadt Lomé zu einer Handelsmetropole für ganz Westafrika machte. Der Film verfolgt die Biographien einiger Nanas, vor allem die von Manavi, die als eine der reichsten Nana Benz in die Geschichtsbücher einging und großen Einfluß in Wirtschaft und Politik ausübte. Thomas Böltkens Film schafft es in knapp 90 Minuten die Wirtschaftsgeschichte Togos in ihren wichtigsten Zügen zu umreißen und dabei gleichzeitig die sozialen Aspekte des Landes gleichermaßen kurzweilig, facettenreich und unterhaltsam aufzurollen, dass sich die Zuschauer am Ende des Films erstaunt, aber zufrieden bis begeistert die Augen reiben. Aussagekräftige Bilder werden mit intelligenten Kommentaren aus dem Off angereichert und bescheren so ganz beiläufig eindrucksvolle Einblicke in die Kulturgeschichte Togos von der Mitte des 20. Jahrhunderts bis zur jungen Generation von heute. Mi 4.9., 18.30

Rosa Linse präsentiert: Gay-Night


Der Fremde am See
Alain Guiraudie. F 2012. 97 Min. Mit Pierre Deladonchamps, Christophe Paou
Hochsommer an einem französischen See abseits von Alltag und Hektik: Sonne, leichter Wind und das Rauschen der Bäume prägen die Idylle der FKK-Seelandschaft mit angrenzendem Waldstück. Der 40-jährige, gutaussehende Franck verbringt hier seine freien Nachmittage und Abende mit Schwimmen, ausschweifenden Gesprächen, Sex und erhabener Langeweile. Eines Tages trifft er auf den kauzig wirkenden Sonderling Henri, der sich immer ein wenig von den anderen abgrenzt und mit deren Treiben im Wald und den Büschen auf den ersten Blick nichts zu tun haben will. Franck und Henri bauen trotz ihrer verschiedenen Charaktere schnell ein vertrautes Verhältnis zueinander auf. Kurz darauf erblickt Franck den attraktiven Michel, der ihn wie elektrisiert zurücklässt… Alain Guiraudie inszeniert hier einen gleichsam poetischen, erotisch-expliziten und spannungsgeladenen Film, der den sommerlichen Cruising-Kosmos mit einer herrlichen cineastischen Beiläufigkeit in Szene setzt. Mo 16.9. – Di 24.9.

Rosa Linse präsentiert: L-Night


Albert Nobbs
Rodrigo Garcia. IRL 2011. 113 Min. Mit Glenn Close, Mia Wasikowska
Albert Nobbs arbeitet als Butler in einem renommierten Hotel im Dublin des 19. Jahrhunderts. Albert hat jedoch ein pikantes Geheimnis, denn hinter der Fassade des hart arbeitenden Mannes steckt in Wirklichkeit eine Frau, die in ihrer Maskerade die einzige Chance sieht, ohne Ehemann einem Leben in Armut und Einsamkeit zu entgehen. Als der attraktive Maler Hubert vom Hotel angeheuert wird und Albert sich mit ihm das Schlafzimmer teilen muss, fliegt sein Geheimnis auf. Es ist bei Hubert jedoch gut aufgehoben, da er selber eine Frau ist, die seit langer Zeit einen ähnlich intendierten Rollentausch lebt. Alberts selbst konstruierte Identität erfährt erste deutliche Risse und auch er selbst hat mit ernsthaften Zweifeln zu kämpfen. Gesteigert wird sein innerer Konflikt dadurch, dass er ernsthafte Gefühle für das im Hotel angestellte Dienstmädchen Helen entwickelt, die jedoch nur Augen für den plötzlich auftauchenden Heizungsbauer Joe hat. Kann Helen doch noch die Gunst ihrer vermeintlichen Seelenverwandten gewinnen oder wird sich die Frau in ihr durchsetzen? Wer bei diesem Film eine schrille Rollentauschkomödie erwartet, liegt falsch. Vielmehr handelt es sich hier um ein – mit komödiantischen Elementen durchsetztes – Drama, in dem eine Frau versucht, in einer rigiden Männergesellschaft zu überleben. Es geht um unterdrückte Emotionen, den Traum von der Selbstständigkeit, um sexuelle Identität und natürlich die Liebe. Mo 23.9., 20.30

Psychoanalyse und Film – mit dem John-Rittmeister-Institut


Die Kraniche ziehen
Michail Kalatosow. UdSSR 1957. 95 Min.
Moskau im Zweiten Weltkrieg, kurz vor dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion: Boris, der Sohn eines Arztes, und die junge Weronika sind ein Liebespaar und planen bereits ihre Hochzeit. Als Nazi-Deutschland schließlich einmarschiert, wird Weronika mit der grausamen Nachricht konfrontiert, dass auch Boris einrücken muss, er hatte sich hinter ihrem Rücken freiwillig gemeldet. Noch wissen die beiden nicht, dass sie sich nie wieder sehen werden… Die Kraniche ziehen ist eine emotional sehr stark bewegende Geschichte einer vom Krieg zerstörten Liebe und war die Überraschung auf den internationalen Filmfestspielen in Cannes 1958, auf denen er mit der „Goldenen Palme“ ausgezeichnet wurde. – Anschließend Gespräch mit Dipl. Psych. Gisela Bergmann-Mausfeld. Di 10.9., 20.30

mit der Deutsch-Indischen Gesellschaft


Chennai Express
Rohit Shetty. Ind 2013. 144 Min. OmU. Mit Shah Rukh Khan
Rahul lebt mit 40 Jahren noch bei seinen Großeltern, eine Ehefrau scheint für ihn nicht in Sicht. Doch mit dem Tod seines geliebten Opas muss er flügge werden: Die Asche des alten Herrn soll in den heiligen Gewässern eines entlegenen Wallfahrtorts verstreut werden. Also steigt Rahul in einen Zug, den Chennai Express, und erlebt eine Reise, die sein Leben auf den Kopf stellt. Denn Energiebündel Meena ist auch mit an Bord. Sie ist auf der Flucht vor ihrem hitzköpfigen Vater und einem wild entschlossenen Ehemann in spe… Zum 50-jährigen Jubiläum der Deutsch-Indischen Gesellschaft zeigt das KoKi diese taufrische Bollywood-Granate aus der produktivsten Filmnation der Welt. Fr 27.9. – Mo 30.9.

Premiere – mit Albanisch-Dt. Kulturverein „Jetullah Islami“ e.V.


Herkunftsland: Kosova
Elisabeth Saggau, Nue Oroshi. D 2013. 50 Min.
Rund 300.000 Albaner aus Kosova leben in Deutschland. Nach Türken, Italienern und Polen bilden sie die viertgrößte Einwanderergruppe. Sie kamen zu unterschiedlichen Zeiten und aus unterschiedlichen Gründen. Der Film stellt fünf Migranten aus Kosova exemplarisch vor: den Facharbeiter und Erfinder Gjok Konaj in Hamburg, den Maler und Graphiker Gjelosh Gjokaj in Augsburg, die Politologin und Journalistin Vjollca Hajdari in Berlin, den Wissenschaftler und Diplomaten Dr. Vilson Mirdita in Hohenheim und den Juristen Avni Bilalli in Kiel. Sie alle haben in Deutschland eine neue Heimat gefunden, ohne ihre alte Heimat zu vergessen: In vielfältiger Weise setzen sie sich für die Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und ihrem Herkunftsland Kosova ein. So 29.9., 18.30

Irre gute Filme – mit Brücke SH und Kieler Fenster


Lebenszeichen
2007. 80 Min.
Betroffene junge Frauen im Alter von 16 bis 20 erzählen davon, was sie dazu bewegt, sich mit Messern, Scherben oder Feuer bewusst wehzutun. Viele nehmen tiefe Narben in Kauf und erleben deswegen Ausgrenzung und Stigmatisierung. Betroffene fühlen sich missverstanden, finden keinen Ausgleich für körperliche und seelische Anspannungen und nutzen den Akt der Selbstverletzung als Ventil. Neben den betroffenen jungen Frauen kommt auch ein Elternpaar zu Wort. All diese Elemente verdichten sich zu einem Gesamtbild, das Mut macht, selbstverletzendes Verhalten offensiv und ohne Scham und Tabus zu betrachten. Do 5.9., 18.30

Als das Meer verschwand
Brad McGann. NZ, UK 2004. 122 Min.
Der bekannte Kriegsfotograf Paul kehrt nach dem Tod seines Vaters in sein neuseeländisches Heimatdorf zurück. Dort wird er mit seiner verdrängten Vergangenheit konfrontiert, ein wüstes Bild von unverarbeiteten Konflikten eröffnet sich ihm. Paul entschließt sich daraufhin, zu bleiben und zu retten, was zu retten ist. Do 26.9., 18.30

zur Ausstellung „Vergessene Rekorde – Jüdische Sportler vor 1933“


Ein Hauch von Sonnenschein
Istvan Szabo. D, AUT, CAN, HUN 1999. 173 Min.
Nach seiner Haftentlassung kehrt der Jude Ivan Sors in das Haus seines Urgroßvaters Emmanuel Sonnenschein zurück. Er ist auf der Suche nach einem verschollenen Rezept, das die Zutaten eines besonderen Kräuterschnapses enthält. Das delikate Elixier, das als Heilmittel für so manches Gebrechen galt, verhalf seiner Familie einst zu großem Reichtum. Doch anstelle des Rezeptes, trifft Ivan auf verworrene Geschichten aus der Vergangenheit voller Leidenschaft, Sehnsucht und Betrug. Drei Leben, drei Generationen, eine Familiengeschichte. Eine der Episoden erzählt von dem Säbelfechter Adam, der 1936 olympisches Gold errang und dessen Geschichte an das Leben des Endre Kabos angelehnt ist. Istvan Szabos Film erzählt vom Kampf einer jüdischen Familie gegen politische Tyrannei, soziale Missstände und innerfamiliäre Konflikte. Mi 25.9., 19.30

Seniorenkino – mit dem Beirat für SeniorInnen der LH-Stadt Kiel


Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran
Francois Dupeyron. F 2003. 94 Min. Mit Omar Sharif, Pierre Boulanger
Paris in den 60er Jahren. Der junge Moses, genannt Momo, treibt durchs Nachtleben, immer auf der Flucht vor seinem tristen Alltag. Er trifft auf den altersweisen Monsieur Ibrahim und lernt kleine und große Lektionen. Wunderbare Altersrolle für Omar Sharif! Sa 7.9., 16.00

Chocolat – Ein kleiner Biss genügt
Lasse Hallström. UK / USA 2000. 121 Min. Mit Juliette Binoche, Victoire Thivisol
In einer kleinen französischen Stadt herrschen Ruhe und Frieden – bis eine Fremde mit ihrer Tochter herzieht und in einem leerstehenden Ladenlokal ein Schokoladen-Geschäft eröffnet. Die Genüsse verdrehen manchem den Kopf und bald steht die ganze Stadt auf demselben. Sa 21.9., 16.00

Puschenkino


Der Hauptmann von Köpenick
Helmut Käutner. BRD 1956. 93 Min. Mit Heinz Rühmann
Bitter-melancholische Verfilmung des Zuckmayer-Dramas mit dem unsterblichen Heinz Rühmann in der Titelrolle: Weil er nach einer Haftstrafe anders nicht mehr auf die Beine kommt, kauft der Schuster voigt eine alte Hauptmannsuniform und haut tüchtig auf die Pauke. Sa 14.9., 15.30

Der Haustyrann
Hans Deppe. BRD 1959. 86 Min. Mit Heinz Ehrhardt
Hausbesitzer und ausgemachtes Ekel Paul Perlacher kann seine Mieter nicht leiden. Besonders Amelie Hartung ist ihm ein gehöriger Dorn im Auge. Der Nachwuchs der Kontrahenten versteht sich jedoch vorzüglich: Pauls Tochter Inge und Amelies Neffe Hannes musizieren zusammen in einer Jazzband und verlieben sich zum Verdruss von Paul auch noch ineinander… Der meisterhafte Heinz Erhardt in einer seiner Meisterrollen! Sa 28.9., 15.30