Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im KoKi Kiel

Das Kieler KoKi zeigt im November:

Detailliertes Programm hier.

neu in Kiel


Tanja – Life in Movement
Sophie Hyde und Bryan Mason. AUS 2011. 79 Min. FSK ab 0
Tanja Liedke war ein Ausnahmetalent: Im Alter von 29 Jahren wurde die international gefeierte Tänzerin und Choreografin zur Leiterin der berühmten Sydney Dance Company ernannt - nur Monate später kam sie im August 2007 bei einem tragischen Unfall ums Leben. Die Dokumentation erzählt von einer Künstlerin, deren Wirken von Kreativität, Leidenschaft und Lebenslust geprägt war und das Spuren hinterlassen hat. 18 Monate nach ihrem Tod begibt sich ihr Ensemble mit ihren Werken auf Welttournee. Den Regisseuren Sophie Hyde und Bryan Mason ist eine visuell beeindruckende, emotional berührende und zugleich mitreißende Hommage gelungen, die anhand von Archivaufnahmen zurückblickt, aber auch den Umgang mit der Trauer um Tanja Liedke und die Frage danach, wie es ohne sie weitergehen soll, behandelt.
Do 31.10. – So 3.11.

The Look of Love
Michael Winterbottom. UK/USA 2013. 101 Min. FSK ab 16. Mit Steve Coogan, Anna Friel
England in den 50er Jahren: Paul Raymond ist fest davon überzeugt, dass er zu Höherem bestimmt ist. Glücklicherweise besitzt er auch das Talent, die Zeichen der Zeit zu erkennen und in seiner Vision das Verlangen des Mannes nach nackter weiblicher Haut in den prüden Jahren der Nachkriegszeit zu nutzen. So startet Paul 1958 einen Stripclub, der erste seiner Art und gleichzeitig ein riesiger Erfolg. Mit dem eingenommenen Geld erwirbt er so viele Immobilien, dass er nur noch „König von Soho“ genannt wird. Paul erwirbt das Männermagazin „Men only“ und sein Imperium wächst immer weiter. Privat jedoch zerbricht seine Ehe als er das Modell Fiona kennenlernt und eine wilde Affäre mit ihr beginnt. Auch Pauls Kinder können den extrovertierten Lebensstil ihres Vaters nicht verarbeiten, besonders seine Tochter fühlt sich immer mehr von den Verlockungen der zwielichtigen Halbwelt angezogen. Regisseur Michael Winterbottom erzählt in seinem Film eindringlich die Lebensgeschichte des legendären londoner Porno-Barons und Immobilien-Moguls Paul Raymond (1925-2008) nach.
Do 31.10. – Mi 6.11.

Master of the Universe
Marc Bauder. D 2013. 88 Min. FSK ab 0
Zwei Hauptdarsteller und ein Thema – so komplex, dass kaum jemand es versteht. Es geht um die globale Finanzwirtschaft, und der, der sie uns erklärt, war einer ihrer zahllosen, namenlosen Agenten, die in ihren hinter Glasfronten abgeschirmten Parallelwelten Milliardenwerte in Sekundenbruchteilen transferieren. Rainer Voss, jener mittlerweile privatisierende Banker, wandelt nachdenklich durch einen leerstehenden Büroturm in der Frankfurter City. In verödeteten Großraumbüros oder halb ausgeschlachteten Konferenzsälen erklärt Voss die Arbeitsabläufe seines ehemaligen Berufslebens – erklärt sie, und kann es selbst nicht ganz glauben, wenn er preisgibt, dass die durchschnittliche Haltezeit von Aktien heute 22 Sekunden beträgt, während es vor 20 Jahren noch etwa 4 Monate waren. Der ehemalige Banker mit seinem eleganten Tonfall und der nutzlos dastehende Finanztempel aus Marmor und Glas – sie beide finden sich in dieser ebenso beklemmenden wie faszinierenden Dokumentation des studierten Wirtschaftswissenschaftlers und Filmemachers Marc Bauder. Ein beängstigendes Porträt des Finanzsystems, das, wie Voss freimütig erklärt, „uns irgendwann um die Ohren“ fliegt. Beim Filmfest Locarno gewann MASTER OF THE UNIVERSE den Hauptpreis in der „Semaine de la critique“.
Do 7.11. – Mi 13.11.

Das große Heft
János Szász. D/H/A/F 2013. 109 Min. FSK ab 12. Mit Ulrich Thomsen, Ulrich Matthes
Das Große Heft basiert auf dem weltweit erfolgreichen und mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Roman LE GRAND CAHIER der ungarisch-schweizerischen Autorin Ágota Kristóf: Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs werden zwei dreizehnjährige Zwillingsbrüder von ihren Eltern bei der ihnen bis dahin unbekannten Großmutter untergebracht - ein Einschnitt, der nicht nur ihre Kindheit aprupt beendet, sondern in ein Leben aus Angst, Gewalt und harter Arbeit führt. Die Kinder beschließen, sich diesem Leben anzupassen, selbst möglichst hart zu werden, um sich den Widrigkeiten der Welt stellen zu können. Immer neue Übungen sollen ihnen bei der Abhärtung gegen die verinnerlichte Moral, das eigene Gewissen, Hunger und Schmerzen helfen. In einem großen Heft halten sie jede Erkenntnis und jeden Schritt hin zu diesem Ziel fest. Als moralische Stütze und Lehrer dienen eine alte Bibel und ein Lexikon, die sie von ihrer Mutter beim Abschied geschenkt bekamen. Der Film behandelt den Verfall von Moral und Menschlichkeit in Kriegszeiten - anhand der Entwicklung der beiden Brüder stellt er dar, wie eigene Wertesysteme entstehen und sich die Bedeutung von Gut und Böse verschieben kann, wenn es um das eigene Überleben geht.
Do 7.11. – Mi 20.11.

Die schönen Tage
Marion Vernoux. F 2012. 94 Min. dt..Fs. und OmU. FSK ab 0. Mit Fanny Ardant, Laurent Lafitte, Patrick Chesnais, Féodor Atkine, Marie Rivière, Jean-François Stévenin
Hals über Kopf wirft Caroline, die attraktive 60jährige Zahnärztin, ihren Job hin. Plötzlich soll die Mutter zweier erwachsener Töchter ihre neue Freiheit im Ruhestand genießen. Von allen Seiten bekommt sie Ratschläge, um ihren Alltag aktiv zu gestalten. Als ihre Töchter ihr einen Probegutschein für einen Senioren-Club schenken, ist das eher eine Beleidigung. Doch als sie sich beherzt in einen Computerkurs einschreibt, trifft sie dort einen jungen Typen, der ihr – sie kann es kaum glauben – unmissverständlich Avancen macht. Dem charmanten Computerlehrer und notorischen Frauenheld Julien gelingt es, sie aus ihrer Lethargie zu reißen. Doch soll sie etwa in ihrem Alter trotz Ehe und erwachsener Kinder noch eine Affäre anfangen? Schließlich könnte der 40jährige Don Juan von der bretonischen Küste ihr Sohn sein. Ein prickelndes Abenteuer mit lustvollen, heimlichen Treffen beginnt… Sie gilt als eine der großen französischen Diven: Fanny Ardant, die geheimnisvolle, strahlend schöne Femme fatale mit breiter Mundpartie und herausfordernden Augen, selbstbewusstem Auftreten und einer anziehenden Distanz, die sie nur selten aufgibt. Meisterregisseur François Truffaut entdeckte die Tochter eines Kavallerieoffiziers für die Leinwand. Die brünette Aktrice war bis zu seinem plötzlichen Tod seine Muse, Lebensgefährtin und der Star seiner letzten Filme. „Während die meisten Leute Untreue für eine Sünde halten, die reihenweise Ehen zerstört“, sagt die immer noch aparte Einzelgängerin, „fand ich schon immer, dass ein Seitensprung eine Art Vitaminspritze für eine Beziehung sein kann“. Nicht zuletzt mit dieser Einstellung ist der inzwischen 64jährigen, die nichts von ihrer einnehmenden Ausstrahlung verloren hat, die Rolle auf den Leib geschrieben. Ihr zuzuschauen, wie sie sich mit Stolz und Grazie in ein amouröses Abenteuer mit einem jüngeren Mann stürzt, ist ein Genuss. In keiner Sekunde wirkt sie dabei lächerlich.
Do 21.11. – Mi 27.11.

The Act of Killing
Joshua Oppenheimer. DK/NOR/GB 2012. 116 Min. FSK noch nicht vorgelegt
Die Dokumentation thematisiert den Massenmord an über einer Million vermeintlicher Kommunisten nach dem indonesischen Militärputsch 1965 und die noch heute andauernde Heroisierung der damaligen Täter. Geahndet wurden die Morde nie – im Gegenteil entwickelte sich ein nur schwer nachvollziehbarer Heldenkult, der den Tätern noch immer Macht, Einfluss und die Unterstützung korrupter Politiker sichert. Joshua Oppenheimer hat einen Film gedreht, in dem die Zuschauer den Tätern nahe kommen: Begeistert reagieren Anwar Congo und seine Freunde auf den Vorschlag des Regisseurs, ihre Morde von damals für den Film zu inszenieren, sie entwerfen Kostüme und planen die Darstellung der effizientesten Tötungsmethoden. Doch die Arbeit am Filmprojekt verändert etwas, langsam beginnen die Männer, erstmals ihr eigenes Handeln zu reflektieren, sich in die Gefühle der Opfer hineinzudenken und die Bedeutung ihrer Taten zu begreifen. Eine Dokumentation, die vor Augen führt, dass längst nicht alle Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesühnt werden. „The Act of Killing is a nightmarish vision of a frighteningly banal culture of impunity in which killers can joke about crimes against humanity on television chat shows, and celebrate moral disaster.“
Fr 22.11. – Mi 27.11.

Scherbenpark
Bettina Blümner. D 2013. 91 Min. FSK ab 12. Mit Jasna Fritzi Bauer, Ulrich Noethen, Max Hegewald, Vladimir Burlakov
Als 2008 Alina Bronskys Debütroman Scherbenpark erschien, erregte er sogleich große Aufmerksamkeit, wurde vielfach mit Literaturpreisen bedacht und erfuhr wenig später eine Adaption als Theaterstück. Nun gelangt die Verfilmung in die Kinos, die Bettina Blümner besorgt hat – eine schon insofern glückliche Zusammenkunft, als Blümner mit ihrer Dokumentation Prinzessinnenbad (2007) ein sensibles Porträt dreier junger Frauen aus Berlin vorlegte und mit Scherbenpark eine fiktive, aber vergleichbare Lebenswirklichkeit ihrer jungen Protagonistin entwirft. – Sascha ist 17 und lebt im Scherbenpark: einer Betonsiedlung vor den Toren Frankfurts, wo viele russische Spätauss iedlerfamilien wohnen. Sie ist traumatisiert von jenem zurückliegenden Familiendrama, bei dem ihr Stiefvater ihrer Mutter erschoss; ihr Plan, sich einst dafür an ihm zu rächen, bestimmt ihr ganzes Denken. Als dann in der Tagespresse ein Zeitungsartikel erscheint, in dem eine ambitionierte Volontärin sich um Verständnis mit dem im Gefängnis sitzenden Mörder bemüht, sucht Sascha empört den Chefredakteur auf und stellt ihn zur Rede – und trifft einen sensiblen Mann, der von ihrer Wut so beeindruckt ist, dass er Sascha spontan bei sich. In der vornehmen Villa des Journalisten trifft Sascha auf dessen Sohn Felix. Die anfänglichen Flirtversuche des Gleichaltrigen schmettert sie zwar noch ab. Doch schließlich kann sie dem Charme des fröhlichen Jungen nicht widerstehen…
Do 28.11. – So 8.12.

Sonntagsmatinee mit Hunsrücker-Spezialitäten in der Pause


Die andere Heimat
Edgar Reitz. D 2013. 230 Min. FSK ab 6. Mit Marita Breuer, Jan Dieter Schneider, Antonia Bill, Maximilian Scheidt
Der vierte Teil von Edgar Reitz’ Heimat-Zyklus führt uns erneut zur Familie Simon aus dem Hunsrück, diesmal allerdings weit zurück ins 19. Jahrhundert – eine zeit, in der immer mehr Familien ihre Habe auf einem Karren zusammen ballen und das Land gen Amerika verlassen. Diesen Traum träumt auch der junge Jakob: Auf nach Südamerika! – Nach dem beachtlichen Erfolg dieses Vier-Stunden-Opus hier bei uns im Kino in der Pumpe wiederholen wir den Film an zwei Sonntagsmatineen im November; jede Vorstellung wird von einer Pause unterbrochen, in der wir zur Stärkung Schnibbelbohnsupp mit Rahm als original Hunsrücker Spezialität reichen.
So 10.11. + So 24.11., 11:00

FilmArchitektur – mit der Architekten- und Ingenieurkammer (AIKSH)


Fort von allen Sonnen
Isa Willinger. D 2013. 79 Min. FSK noch nicht vorgelegt
Der Dokumentarfilm handelt von drei Moskauern und drei Gebäuden. Bedeutenden Gebäuden des russischen Konstruktivismus, für deren Erhalt Elena, Donatas und Vsevolod kämpfen. Über allem steht die Frage, was übrig geblieben ist, vom avantgardistischen Konstruktivismus der 20er Jahre in Moskau und für was die utopisch anmutenden Bauwerke heute stehen. Die vom Verfall und Abriss bedrohten Gebäude erzählen von einer anderen Zukunft, von Visionen und halten eine Botschaft bereit, wie Vsevolod im Film beteuert. Gezeigt werden Menschen, Bewohner, Künstler und Architekten, die nicht nur für den Erhalt, sondern auch für die Wertschätzung der Monumente längst vergangener Zeiten kämpfen und ganz persönliche Einblicke in ein Leben mit und in den Gebäuden gewähren.
Di 12.11., 18:30

Parabeton
Heinz Emigholz. D 2012. 100 Min. FSK noch nicht vorgelegt
Wegen eines technischen Defektes der Projektionsanlage fiel die für den 10. August geplante Vorstellung aus. Nun wiederholen wir den Film: Heinz Emigholz widmet sich in dieser Dokumentation, die sich durch seine ganz eigene, konzentrierte Bildsprache auszeichnet, dem italienischen Architekten Pier Luigi Nervi (1891-1979) und dessen spektakulären Industrie- und Stadionbauten, die Spann- und Gussbeton in allen Varianten aufweisen. Unterschnitten werden die architektonischen Stillleben von neun Porträts antiker Bauten (darunter das Pantheon und die Caracalla-Thermen), die vor ca. 2000 Jahren unter Verwendung ähnlicher Baustoffe und -prinzipien entstanden. Typisch für Emigholz ist auch in diesem Film der kommentarlose, ausdauernde Blick auf die architektonische Form. Die langen Einstellungen fordern den Betrachter auf, das Netz der Decken-Träger oder den Schwung der freitragenden Treppenläufe zu studieren. Manche der Bauten stehen seit Jahren ungenutzt da, wandeln sich im Lauf der Zeit zu industriellen Ruinen und machen sich den antiken Vergleichsbauten noch eine Spur verwandter. „Der 100-minütige Film Parabeton ist der erste des mehrteiligen Projektes Aufbruch der Moderne, mit dem ich meine Filmserie Architektur als Autobiografie über die Ursprünge, das Schicksal, den Triumph und das Zerbrechen der architektonischen Moderne abschließen werde.“ (Heinz Emigholz).
Mo 18.11., 18:30

Psychoanalyse und Film – mit John-Rittmeister-Institut


Alle meine Väter
Jan Raiber. D 2010. 90 Min. FSK och nicht vorgelegt
Ein junger Mann ist auf der Suche nach seinen familiären Wurzeln - das Besondere? Er dokumentiert seine Reise mit der Kamera. Beginnend mit der Bekanntgabe seines Entschlusses, Kontakt zum leiblichen Vater aufnehmen zu wollen und den Reaktionen seiner Familie (sein Bruder: „Krass, krass, krass!“), sind die Zuschauer dabei, wenn Jan sich auf Identitätssuche begibt. Nach und nach stellt sich heraus, dass die familiären Strukturen nicht so klar sind, wie sie anfangs erscheinen. Jans Weg führt ihn und seine Familie durch Momente der Verwirrung, Angst und erfordert von allen Beteiligten eine Menge Mut, um sich der Konfrontation mit der Vergangenheit zu stellen und das langjährige Schweigen zu brechen. Ein Film, der durch seine Unmittelbarkeit berührt und die Zuschauer an der ganz persönlichen Spurensuche des Filmemachers teilhaben lässt.
Di 12.11., 20:30

mit Infobalt e.V. Bremen – Zu Gast: Filmemacher und Team


Estnischer Filmabend
Vor dem Hintergrund des 100-jährigen Jubiläums des estnischen Films (Eesti Film www.ef100.ee) präsentieren Gäste aus Estland ihre Filme und geben so einen kleinen Überblick über die moderne estnische Filmkultur. Neben drei Kurzfilmen von Studierenden der Baltic Film and Media School, wird erstmalig in Deutschland der Spielfilm UMBKOTID - DOUCHEBAGS (LAPPEN) zu sehen sein. Sämtliche Filme werden mit deutschen Untertiteln gezeigt.
PUBERTÄT (Triin Ruumet. EST 2013. 15 Min.). Drei Mädchen im Pubertätsalter erleben einen Nachmittag in ungewöhnlicher Gesellschaft.
95 (Hardi Keerutaja. EST 2013. 15 Min.). Eine Geschichte über einen faulen Jungen, der versucht, das Vertrauen seiner Mutter wiederzugewinnen.
BIST DU DAS? (Moonika Siimets. EST 2013.15 Min.). Was passiert, wenn am anderen Ende des Telefonhörers eine falsche Person ist?
UMBKOTID - DOUCHEBAGS / LAPPEN (A. Maimik, R. Tolk. EST 2012. 65 Min.). Ein satirischer Film, der einen Einblick in die moderne Geschäftswelt des Kleinstaats Estlands gewährt. Zwei Hochstapler versuchen um jeden Preis, Fuß in der Werbebranche zu fassen. Zu Gast: Die Regisseure Andres Maimik und Rain Tolk.
Mi 13.11., 20:30

Seniorenkino


Silke Schranz und Christian Wüstenberg. D 2011. 90 Min. FSK ab 0
Jeder, der die Nordsee kennt, wird diesen Film lieben. Aber nicht jeder, der die Nordsee liebt, wird sie gleich wiedererkennen. Die Strukturen, die die Gezeiten auf den Meeresboden malen, sehen aus wie Kunstwerke, die Salzwiesen erinnern an die Serengeti, das Wattenmeer an die Karibik. Von Emden in Ostfriesland über Hamburg bis hoch nach Sylt geht’s in dem exotischen Heimatfilm, der zeigt, wie einzigartig und schützenswert Nordsee und Wattenmeer sind. Die Nordsee von oben ist der erste deutsche Kinofilm, der die Macht der Bilder aus der Vogelperspektive auf die Leinwand bringt. Wie das Land, so der Film.
Sa 2.11., 13:30 u. 16:00 (ab 15:00 Uhr Kaffee & Kuchen)

Simon
Lisa Ohlin. S/DK/N/D 2011. 121 Min. FSK ab 12. Mit Bill Skarsgård, Jonatan S. Wächter, Helen Sjöholm, Stefan Gödeke, Jan Josef Liefers, Karl Linnertorp, Katharina Schüttler, Hermann Beyer
Südschweden am Vorabend des 2. Weltkriegs. Hier ist die Welt noch in Ordnung – die Welt des kleinen Simon, der am liebsten in den Ästen einer großen Eiche über der felsigen Küste sitzt und liest. Sein Wunsch ist es, die höhere Schule in der Stadt zu besuchen. Als sein Vater, ein grober Fischer, diesem Plan endlich zustimmt und ihn nach Göteborg schickt, öffnet sich für Simon eine neue Welt. Schnell freundet er sich mit dem gleichaltrigen Isak Lentov an, Sohn einer jüdischen Buchhändler-Familie, die noch rechtzeitig aus Berlin emigrieren konnte, bevor sie Opfer der Deportation wurden. Doch mit dem Einmarsch der deutschen Truppen geraten die Lentovs erneut in Gefahr. So wird Isak zu Simons Eltern aufs Land geschickt, und fortan beginnen sich die Schicksale der beiden Familien für Jahrzehnte zu verflechten – eine schwierige Zeit, die schwere Konflikte und die Aufdeckung eines großen Geheimnisses heraufbeschwört ...
Sa 23.11., 13:30 u. 16:00 (ab 15:00 Uhr Kaffee & Kuchen)

Greenscreen Internationales Naturfilmfestival Eckernförde präsentiert:


Frohnatur
Kurzfilmprogramm aus dem Green Screen Internationales Naturfilmfestival Eckernförde
Dass es sich die Macher des Green Screen Filmfestivals um Gerald Grote nach ihrer 8-jährigen Erfolgsgeschichte langsam bequem machen würden, kann man nicht behaupten – wartet das Festivalteam doch jedes Jahr mit neuen Ideen auf. Einer der jüngsten war die Sparte „Frohnatur“, bei der nach den besten, interessantesten vor allem nach humorvollen Kurzfilm-Neuheiten gesucht wurde. Ob Animation, Real-Film, Dokumentation: Gefragt waren ambitionierte Ideen, neue Bilder überraschende Geschichte von jungen Talenten sowie arrivierten Filmemachern. Das Ergebnis, das jetzt bei uns in Kiel zu sehen sein wird, war ein großer Publikumsrenner – nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil es das ideale Programm für die ganze Familie ist. Wir freuen uns, Gerald Grotes Green Screen hier bei uns zu Gast zu haben!
So 24.11., 16:00

mit HAKI e.V. – Rosa Linse präsentiert: Gay-Filmnacht


Five Dances
Alan Brown. USA 2013. 83 Min. OmU. FSK noch nicht vorgelegt. Mit Ryan Steele, Reed Luplau
Vier begnadete Tänzer proben mit ihrem Choreografen unter hohem Zeitdruck das Eröffnungsstück eines Festivals. Unter ihnen der schüchterne Chip, 18 Jahre, gerade erst mit einem Stipendium aus Kansas, Indiana, nach New York gekommen. Nur langsam findet er Anschluss an die Gruppe erfahrener Tänzer. Konkurrenzkampf, erotische Spannung und körperliche Anstrengung im Übungsraum verdichten sich in einer aufgeheizten Choreografie. – Alan Brown (PRIVATE ROMEO) erzählt die klassische Geschichte vom jungen Tänzer, der sich mit Talent, Ehrgeiz und Selbstvertrauen seinen Platz in der großen Stadt erkämpft, ganz neu als intimes Tanzraum-Kammerspiel mit den poetischen Choreographien von Jonah Bokaer, der regelmäßig mit Robert Wilson zusammen arbeitet.
Mo 18.11., 20:30

mit HAKI e.V. – Rosa Linse präsentiert: die L-Filmnacht


Concussion
Stacie Passon. USA 2013. 96 Min. OmU. FSK ab 16. Mit Robin Weigert, Maggie Sitt, Julie Fain
Eigentlich trägt Abby nur eine leichte Gehirnerschütterung davon, als sie von ihrem Sohn versehentlich einen Baseball an den Kopf bekommt. Aber das scheinbar perfekte Leben als Ehefrau einer erfolgreichen Anwältin, Mutter zweier Kinder, Freundin anderer Vorort-Hausfrauen und -mütter bröckelt – Abby ist 42 und gelangweilt. Durch Zufall stößt sie auf einen Sexdienst von Frauen für Frauen, bei dem sie ungeahnt von einer Kundin zu einer Anbieterin wird, was spätestens dann skurrile Ausmaße annimmt, als sich eine Nachbarin auf ihr Angebot meldet...
Mo 25.11., 20:30

mit HAKI e. V. und AstA der CAU


8. LesbischSchwules Filmwochenende
Programm siehe hier.
Fr 15.11. – So 17.11.

mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Film und Informationsveranstaltung


Eine Kopfjagd
Martin Baer. D 2001 52 Min.
Ein Kapitel der deutsch-tansanischen Geschichte. In Deutschland kennt heute niemand mehr den Namen Mkawas. In Tansania ist Mkawa immer noch ein Nationalheld, nach dem Straßen, Plätze und Schulen im gesamten Land benannt sind. Vor 100 Jahren gelang es den deutschen Schutztruppen, in ihrer Kolonie Deutsch-Ostafrika den Anführer der aufständischen Hehe, eben jenen Häuptling Mkawa, aufzuspüren, in die Enge und schließlich in den Tod zu treiben. Dem Rebellenfürsten wurde der Kopf abgetrennt und als Siegestrophäe ins Deutsche Reich überführt. Mehr als ein halbes Jahrhundert verblieb diese makabre Trophäe des Kolonialwahns in Deutschland. Jetzt versucht ein Nachfahre, den Schädel zurück zu holen. Wer war dieser Mann? Und warum hat sein Schicksal bis heute immer noch tragende Auswirkungen? Mit seinem ironisch, leicht distanzierten Blick begleitet der Regisseur Martin Baer einen tansanischen Historiker auf dessen persönlicher Spurensuche. Der Film dokumentiert die Suche nach dem Schädel des Häuptling Mkawas und enthüllt nach und nach die besondere Sicht auf den jeweils Anderen.
Di 26.11., 18:30

mit der Deutsch-Indischen Gesellschaft


Mitternachtskinder
Deepa Mehta. CAN 2012. 148 Min. FSK ab 12. Mit Satya Bhabha, Siddarth, Shahana Goswami, Rajat Kapoor, Seema Biswas
Die Geschichte des Films basiert auf dem gleichnamigen Jahrhundertroman von Salman Rushdies, der auch das Drehbuch für dieses bildgewaltige Historiendrama lieferte. Der Ausgangspunkt der Erzählung ist der 15. August 1947, Mitternacht - Indien wird unabhängig und zwei Jungen werden geboren: Saleem und Shiva. Die Hebamme vertauscht absichtlich die beiden Kinder, die aus gänzlich verschiedenen Familienverhältnissen stammen. Ist der eine eigentlich Sohn reicher muslimischer Eltern, sind die wahren Eltern des anderen Kindes bitterarme Hindus. Nicht nur der Tausch, auch die gemeinsame besondere Gabe der Mitternachtskinder bestimmen die Zukunft der beiden Jungen. Auf magische Weise nimmt der Film die Zuschauer mit in eine Welt voller Mythen und lässt sie tief in die indische Geschichte eintauchen. Es geht um Gegensätze, den Einfluss des Bösen, das Bestreben nach Macht, aber auch um Liebe und den Wunsch nach einer Überwindung alter Vorurteile: „Das ist das Geheimnis des Films: Sein Glaube, dass sich alles zum Guten wenden wird. Man kann darin Kitsch sehen. Oder aber Magie.“ (Spiegel Online)
So 3.11., 16:00

Wunschfilm


Feuchtgebiete
David F. Wnendt. D 2013. 109 Min. FSK ab 16. Mit Carla Juri, Axel Milberg, Meret Becker
Die 18jährige Helen lebt den Umgang mit ihrem Körper obsessiv aus: Ihr Intimbereich wird zum Testgebiet abstruser Experimente, die in ihrer Kindheit immer wieder gepredigte Körperhygiene kommt hingegen eher spärlich zur Anwendung. Als Helen sich bei einer ungewohnten Intimrasur verletzt, wird sie ins Krankenhaus eingeliefert und hält über Wochen das gesamte Personal in Aufruhr. Regisseur David F. Wnendt schafft es, die Ironie der skandalträchtigen Buchvorlage von Charlotte Roche mit einer mehrschichtigen Ernsthaftigkeit zu kombinieren.
Di 5.11. + Mi 6.11., 18:30