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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Förderentscheidungen der Filmwerkstatt Kiel

Der Förderbeirat der Filmwerkstatt Kiel trat am 22. Mai 2013 zusammen und vergab in seiner ersten Fördersitzung in diesem Jahr Fördermittel in Höhe von 111.445 Euro an insgesamt 20 Projekte in den Bereichen Produktion, Projektentwicklung und Präsentation.

Produktionsförderung in Höhe von 15.000 Euro erhält der Dokumentarfilm über den MALER UND VERMITTLER – PETER NAGEL von Christian Mertens (Produktion: Jessica Landt & Falk Nagel, Beleza Film Hamburg). Die „Heldenreise“ einer der einflussreichsten englischen New Wave-Künstlerinnen erzählt Claus Withopf in ANNE CLARK – I’LL WALK OUT INTO TOMORROW (14.000 Euro, Gerd Haag, TAG/TRAUM Filmproduktion). DIE CHANGEMAKER (DokuFaktur Medienproduktion) ist ein Crossmedia-Projekt über junge Menschen, die kreativ, innovativ und nachhaltig ihre Welt verändern. Christoph Corves und Delia Castañeira erhalten hierfür 13.000 Euro Förderung. Für NUR DER POLE BRINGT DIE KOHLE, eine Dokumentation über das einzige Land Europas, das während der Wirtschaftskrise noch ein Wachstumsplus zu verzeichnen hatte, erhält Anne Stephan (Hoferichter & Jacobs) 10.000 Euro. Die Hauptrolle im Film ACHTE AUF DIE STELLE UNTER DEINEN FÜSSEN kommt der langsamen und gelassenen Bewegung der Musik von Ernstalbrecht Stiebler zu. Viola Rusche und Hauke Harder übersetzen seine reduzierte kompositorische Arbeitsweise in intensive Bilder und werden dafür mit 8.000 Euro gefördert. Im Kurzfilm GANGSTERBRAUT (7.245 Euro) von Jan Waßmuth trifft ein Pornorapper mit Potenzproblemen auf eine alte Dame in Endzeitstimmung. Ann Carolin Renninger (joon film) produziert mit BABET (5.000 Euro) einen humorvollen Kurzfilm über den Tod und die Erlebnisse auf einer Beerdigung. A GOOD MAN (1.500 Euro) von Malte Grosche regt zu einem kreativen Umgang mit altersbedingten Verhaltensänderungen an. Von den legendären Königinnen des westafrikanischen Stoffhandels erzählt Thomas Böltken in NANA BENZ (Stefan Schneider, Schneiderfilm, 1.500 Euro).

Projektentwicklungsförderung in Höhe von 4.000 Euro erhält Volker Wach für DIE STRASSE DER ELEFANTEN, ein Abenteuerfilm mit Liebesgeschichte und neuartigen Begegnungen von Tier und Mensch in der afrikanischen Wildnis. Der Essayfilm NAUTILUS beschäftigt sich mit dem deutschen Rohstoffabbau in der Bismarcksee vor Papua Neuguinea. Lisa Rave bekommt für ihre Recherche eine Förderung von 3.000 Euro. In einem wissenschaftlichen Experiment werden vier freiwillige Probanden in ein Schlaflabor begleitet, die sich dem eigenen Tod in ihren Träumen hingeben, Bartosz Werner erhält für DER TOD IM TRAUM 3.000 Euro. Familienvater, Rocker und Bankangestellter Rüdi entdeckt bei seinem Arbeitgeber eine Sicherheitslücke, erbeutet mehrere Millionen und setzt sich nach Australien ab. Sven Olaf Hill wird für die Recherche zu seinem Dokumentarfilm RÜDIS LEBEN mit 3.000 Euro unterstützt. In RUTTEBÜLLER SEE (2.200 Euro) von Martin Tiefensee erinnern sich Bewohner der deutsch-dänischen Grenzregion an Zeiten, als die Menschen dort vom Reethandel, vom Fischfang und vom Bootsbau lebten. Linn Marx porträtiert den überregional bekannten Dorfkrug LUTTERBEKER (1.500 Euro) und dessen Programm aus Film, Fotografie und Musik. 50.000 homosexuelle Männer, die nach dem Paragraph 175 verurteilt wurden, gelten heute immer noch als vorbestraft. Malou Berlin lässt in DER HUNDERTFÜNFUNDSIEBZIGER (1.500 Euro) drei schwule Männer berichten und fragt nach der Entschädigungsfähigkeit für erlittenes Unrecht. Ebenfalls 1.500 Euro erhalten Mariette Gutherz und Ulrike Behme für ihre Lebensgeschichte von 1968 bis zum Fall der Berliner Mauer: MARIETTE UND ULRIKE: EINE DEUTSCH-FRANZÖSISCHE FREUNDSCHAFT.

Präsentationsförderung erhält das Blitzfilm Festival, das sich mit dem Schwerpunkt auf norddeutsche Produktionen in China zur besucherstärksten Präsentation deutschen Filmschaffens entwickelt. Für die Tournee durch mindestens zwölf Großstädte wird das diesjährige Festival mit 7.500 Euro unterstützt. Für DIE OSTSEE VON OBEN, eine beeindruckende filmische Reise entlang der deutschen Ostseeküste, erhält Silke Schranz (Comfilm) 5.000 Euro. Kai Zimmer schildert in seinem experimentellen Dokumentarfilm REVOLUTION 18 aus der Perspektive der Tagebuchaufzeichnungen des Ingenieurs Nicolaus Andersen die revolutionäre Zeit des Matrosenaufstands 1917/18 in Kiel und erhält dafür 4.000 Euro Präsentationsförderung.

Die Förderentscheidungen haben getroffen: Ruth Bender (Kulturjournalistin, Kiel), Lars Jessen (Regisseur, Kiel) und Bernd-Günther Nahm (Leiter Filmwerkstatt FFHSH, Kiel).


(nach einer Pressemitteilung der FFHSH)