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15. Juli 2023 - 13:56

50. Nordische Filmtage Lübeck

Das Programm zum 50. Jubiläum

Zu ihrem 50. Jubiläum zeigen die Nordischen Filmtage Lübeck vom 29. Oktober bis 2. November rund 140 Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilme aus Skandinavien, dem Baltikum und aus Norddeutschland auf neun Leinwänden in Lübecker Kinos. Eröffnungsfilm ist das dänische Liebesdrama „Der Tanz“ von Pernille Fischer Christensen. Hochkarätige Gäste aus Skandinavien stellen in Lübeck ihre Filme persönlich vor: So werden unter anderem der schwedische Regie-Altmeister Jan Troell, der dänische Schauspieler Ulrich Thomsen und der Produzent Peter Aalbæk Jensen, der wiederholt mit Lars von Trier zusammenarbeitete, erwartet. In der Jury des NDR Spielfilmpreises sind unter anderem die Schauspielerin Sólveig Arnarsdóttir, der Schauspieler Tom Schilling sowie der Regisseur Özgür Yildirim vertreten. Die Verleihung der Preise der Nordischen Filmtage Lübeck sowie des Norddeutschen Filmpreises der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein findet im Rahmen der Filmpreisnacht am 1. November im Theater Lübeck statt.

Drei Frauen machten die „Nordischen“ fit für den Fünfzigsten: (v.l.) Christine Berg (Intendantin), Linde Fröhlich (Künstlerische Leiterin) und die Lübecker Kultursenatorin Annette Borns (Foto: NFL / Turné)

Spielfilme – Bewegende Liebesgeschichten, skurrile Komödien, Dramen über den Konflikt zwischen Tradition und Moderne

Im Spielfilmprogramm der Nordischen Filmtage Lübeck zeigt sich das nordische Kino in seiner ganzen Vielseitigkeit. Eröffnungsfilm ist das dänische Liebesdrama „Der Tanz“ von Pernille Fischer Christensen über die Romanze zwischen einer Tanzlehrerein (Trine Dyrholm) und einem Handwerker (Anders W. Berthelsen), der eine gewalttätige Vergangenheit hat.

„Der Tanz“ (Foto: NFL)

Ein schwedisches Familienepos aus dem Arbeitermilieu von Malmö zu Beginn des 20. Jahrhunderts präsentiert Altmeister Jan Troell mit – „Die ewigen Augenblicke der Maria Larsson“, in den Hauptrollen sind Maria Heiskanen, Mikael Persbrandt und Jesper Christensen zu sehen.

„Die ewigen Augenblicke der Maria Larsson“ (Foto: NFL)
Aus Norwegen kommt der Coming-of-Age-Film „Der Mann, der Yngve liebte“ von Stian Kristiansen über einen Schüler, der sich in einen Klassenkameraden verliebt und ein schmerzhaftes Coming-Out erlebt.

„Der Mann, der Yngve liebte“ (Foto: NFL)
Der finnische Regisseur Aku Louhimies erzählt in „Die Unbeugsame“ eine Liebesgeschichte zwischen den Fronten des finnischen Bürgerkriegs im Jahr 1918. Aus Island kommt „Aufkommender Sturm“von Gudny Halldórsdóttir. Die Tragikomödie erzählt vom Scheitern eines antiautoritären Erziehungsprojektes in der isländischen Provinz. Der Dogma-Regisseur Kristian Levring präsentiert mit „Wen du fürchtest“ einen verstörenden Thriller über einen Familienvater, der sich unter Pilleneinfluss zum Psychopathen entwickelt. In der Hauptrolle brilliert der dänische Star Ulrich Thomsen. Der schwedische Kinostar Peter Stormare spielt die Hauptrolle in Daniel Alfredsons „Wolf“ über zwei samische Rentierhalter, die einen Wolf töten und sich dafür vor Gericht verantworten müssen. Weitere renommierte Regisseure im Spielfilmprogramm sind der Däne Søren Kragh-Jacobsen mit dem Polit-Thriller „Was niemand weiß“, der Däne Ole Bornedal mit dem Neo-Film-Noir „Bedingungslos“, der Norweger Bent Hamer mit seiner skurrilen Komödie „O’Horten“, der Norweger Nils Gaup mit dem „Schneewestern“ „Die Rebellion von Kautokeino“und der Este Peeter Simm mit dem Opern-Biopic „Georg“.

Dokumentarfilme

Die 25 Beiträge des Dokumentarfilmprogramms der Nordischen Filmtage Lübeck spiegeln auf vielfältige Weise aktuelle wie auch historische Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens: So blickt im dänischen Beitrag „Auf dem Weg ins Paradies“ von Suvi Andrea Helminen ein gemeinsam alt gewordenes Ehepaar auf sein Leben zurück. „Nazis und große Blonde“ von Arbo Tammiksaar aus Estland porträtiert drei baltische Schauspieler, die in sowjetischen Kinofilmen immer wieder böse Nazis spielten. Der finnische Beitrag„Katastrophenrezepte“ von John Webster schildert den Versuch einer Familie, ein Jahr lang auf alle umweltfeindlichen Produkte zu verzichten. Die Misshandlung von Jugendlichen in einem Heim für Schwererziehbare ist das Thema von Bergsteinn Björgúlfssons „Am Rande der Welt“ aus Island. Der Lette Andis Miziss begleitet in „Die Kirche kommt am Abend“ eine schwimmende Kirche auf ihrer Flussfahrt. Im norwegischen „Peer Gynt von der Straße“ von Hallvard Bræin sieht man die Inszenierung von „Peer Gynt“ mit wohnungslosen Sozialhilfeempfängern in Oslo. Mit „Herdenleben“ hat die Regisseurin Kine Bomann eine bildgewaltige Doku über drei Rentierhalterinnen in Nordschweden gedreht. Ein Höhepunkt des Dokumentarfilmprogramms ist „Sigur Rós: Heima“ von Dean DeBlois, ein Konzertfilm über die Island-Tournee der berühmten Band Sigur Rós.

Kinder- und Jugendfilme

Die nordische Kinder- und Jugendfilmproduktion zeigt sich in der Auswahl der 50. Nordischen Filmtage Lübeck wie gewohnt am Puls der Zeit und qualitativ als eine der weltweit führenden. Auf technisch hohem Niveau als perfekte Unterhaltungsfilme hergestellt, thematisieren sie zugleich Probleme der kindlichen und jugendlichen Erfahrungswelt auf äußerst intelligente Weise: So erzählt „Das Kamel ohne Höcker“ von Daniel Wallentin als bunte Bollywood-Komödie von einem Immigrantenkind, das sich gegen die Integration in Schweden wehrt und kurzzeitig dem militanten Islamismus nahe steht. Der dänische Beitrag „Fightgirl Ayse“ von Natasha Arthy schildert den Konflikt einer jungen Türkin in Kopenhagen, die das Kung-Fu-Kämpfen liebt, was aber nicht mit der islamischen Tradition ihrer Familie zu vereinbaren ist. In der Komödie „Wo die Seelen sich treffen“von Rainer Sarnet aus Estland entwickelt eine 15-Jährige eine heftige Eifersucht auf ihren kleinen Bruder und versucht, ihn mit Hilfe schwarzer Magie zu verfluchen. Der finnische Beitrag „Ricky Rapper“von Mari Rantasila kommt als wunderbar schräge Kinderromanze in Gestalt eines quietschbunten Musicals mit Song- und Rap-Einlagen daher. Ein Junge, der sonst vor seinem Computer in der Welt des Internet versinkt, wird in dem isländischen Film „Spuk im Eis“ von Ari Krístínsson plötzlich mit dem wahren Leben konfrontiert. Aus Norwegen kommen zwei „Kinder-Thriller“, die ihren Schwerpunkt auf Action und Spannung legen: „Das zehnte Leben der Titanic“ von Grethe Bøe-Wall und „SOS – Ein spannender Sommer“ von Arne Lindtner Næss.

Filmforum

Rund 30 Filme zeigt das Filmforum, die norddeutsche Sektion der Nordischen Filmtage Lübeck: Zu den Höhepunkten im Spielfilmprogramm zählen die deutsch-israelische Koproduktion „Alles für meinen Vater“ von Dror Zahavi über einen palästinensischen Selbstmordattentäter in Tel Aviv und „Das Fremde in mir“ von Emily Atef, der von einer jungen Frau mit einer postnatalen Depression erzählt. Viele Beiträge des Filmforums greifen grenzüberschreitende Themen auf: So berichtet Gerald Koll in seiner Dokumentation „88 – pilgern auf japanisch“ von der weltweit längsten Pilgerreise auf der japanischen Insel Shikoku. „Du bist mein Afrika“ von Helmut Schulzeck schildert den Alltag einer deutsch-kenianischen Ehe zwischen den Kulturen. Im amüsanten Kurzfilm „Taxi to Daydream“, der in deutsch-brasilianischer Koproduktion entstand, pendelt ein Taxi auf wundersame Weise zwischen Kiel und São Paulo. Die deutsch-französische Dokumentation „Sylt so weit das Auge reicht“ wagt einen ungewöhnlichen Blick auf die Nordseeinsel. Trockenen, norddeutschen Humor bietet das Roadmovie „Die Schimmelreiter“ von Lars Jessen mit Axel Prahl und Peter Jordan in den Hauptrollen. Ebenso im Programm ist der wohl erste norddeutsche Horrorfilm„Gonger“ von Christian Theede, der mit Untoten aus dem Watt und wabernden Nebeln in Atem hält. Neben „Das Fremde in mir“ zeigt das Filmforum noch zwei weitere Produktionen, die für den Norddeutschen Filmpreis nominiert sind: „Ich.Immendorff“ über den exzentrischen Maler Jörg Immendorff, der im vergangenen Jahr an einer Erkrankung des Nervensystems verstarb, und „Was wenn der Tod uns scheidet“, ein Film über Liebe und Tod von Ulrike Grote, nominiert in der Kategorie „Bestes Drehbuch“. Ein kleiner Schwerpunkt des Filmforums liegt auf Musikdokumentationen: „Al Jolson und The Jazz Singer“ von Andrea Oberheiden ist eine Dokumentation über den amerikanischen Entertainer Al Jolson, der 1928 im ersten Tonfilm der Kinogeschichte auftrat. Mit „Drums United“ haben Marcus Richardt und Dario Aguirre eine mitreißende Doku über den Percussionisten Martin Grubinger gedreht, der auch für die musikalische Begleitung der Eröffnung der Nordischen Filmtage Lübeck sorgen wird. In einer Sondervorführung wird die Siegfried Lenz-Verfilmung „Das Feuerschiff“ von Florian Gärtner in einer vom NDR hergestellten Hörfilm-Fassung präsentiert. Ein besonderes Highlight des Filmforums ist Jan-Peter Gehrckens NDR-Dokumentation über die Geschichte der Nordischen Filmtage Lübeck „Allen zu gefallen ist unmöglich“. In einem Hochschulfilm-Programm werden die Werke von jungen Studenten aus Deutschland und Skandinavien gezeigt. Im Rahmen des Filmforums findet außerdem der Drehbuch-Talk „Vom Buch zum Bild“ statt: Skandinavische und deutsche Drehbuchautoren diskutieren über ihr Metier im Rahmen einer öffentlichen Gesprächsrunde am Samstag, den 1. November, 13 Uhr in Kino 4 des CineStar Filmpalast Stadthalle. Teilnehmer sind unter anderem der deutsche Drehbuchautor Arne Sommer sowie die beiden Dänen Kim Fupz Aakeson („Der Tanz“) und Rasmus Heisterberg („Fightgirl Ayse“ / „Was niemand weiß“).

Retrospektive: Die schönsten Filme aus 50 Jahren

In einer umfangreichen Retrospektive präsentieren die Nordischen Filmtage Lübeck zu ihrem 50. Jubiläum eine Auswahl der schönsten und beliebtesten Klassiker aus 50 Jahren. Persönlichkeiten, die das Festival über die Jahrzehnte begleitet haben, haben dafür 20 persönliche Favoriten und Geheimtipps ausgewählt. Darunter sind die Schauspielerin Liv Ullmann, der Filmhistoriker Ulrich Gregor, der Gründer der Nordischen Filmtage Lübeck, Rolf Hiller, sowie die langjährige Künstlerische Leiterin Andrea Kunsemüller. Zu sehen sind unter anderem Ingmar Bergmans „Das siebente Siegel“, Lars von Triers „Element of Crime“, Liv Ullmanns „Faithless“, Aki Kaurismäkis„Crime and Punishment“, Fridrik Thór Fridrikssons „Kinder der Natur“, Jan Troells „Hier hast du dein Leben“, Roy Anderssons „Eine schwedische Liebesgeschichte“ sowie Søren Kragh-Jacobsens „Willst Du meinen schmucken Nabel sehen?“, der 1979 den ersten Preis gewann, den die Nordischen Filmtage Lübeck jemals vergaben. Die diesjährige Retrospektive der Nordischen Filmtage Lübeck ist auch Thema einer Expertendiskussion, die am Donnerstag, den 30. Oktober, 14 Uhr im Kino 4 des CineStar Filmpalast Stadthalle stattfindet: Deutsche und skandinavische Filmexperten widmen sich dabei der Bedeutung, die das Festival von den 50er Jahren bis heute für die skandinavische Kinolandschaft gehabt hat. Unter der Leitung des dänischen Filmjournalisten Jørn Rossing Jensen diskutieren Jan Erik Holst vom Norwegischen Filminstitut Oslo, der Filmhistoriker Ulrich Gregor sowie der dänische Produzent Peter Aalbæk Jensen.

Hommage Selma Lagerlöf

In einer filmischen Hommage wird dem 150. Geburtstag der schwedischen Schriftstellerin Selma Lagerlöf gedacht, die 1909 als erste Frau den Nobelpreis für Literatur erhielt. Zahlreiche Klassiker des skandinavischen Kinos basieren auf ihren Romanen und Novellen: Darunter sind Mauritz Stillers Stummfilm „Herrn Arnes Schatz“ (1919) und Bille Augusts „Jerusalem“ (1996), die beide auf den Nordischen Filmtagen Lübeck zu sehen sein werden. Zur Hommage zählt darüber hinaus „Das Mädchen vom Moorhof“ von 1936, ein Frühwerk des Regisseurs Detlef Sierck, der in den 50er Jahren als Douglas Sirk Meisterwerke des Hollywood-Melodrams drehte. Ebenso zu sehen ist die rare Kurz-Dokumentation „Ein Besuch“, die Privataufnahmen von Selma Lagerlöf zeigt. Begleitend zur Retrospektive erscheint Hauke Lange-Fuchs’ Dokumentation „Illustrationen, lebendig und schön: Selma Lagerlöf und der Film“.

Stummfilm: „Der Fuhrmann des Todes“

In einer Sondervorstellung wird der schwedische Klassiker „Der Fuhrmann des Todes“ aus dem Jahr 1920 in der Lübecker St. Jakobi-Kirche mit Live-Musikbegleitung vorgeführt. Unter Leitung von Franz Danksagmüller von der Musikhochschule Lübeck untermalen experimentelle Gesänge und Klangeffekte das Meisterwerk des wohl bedeutendsten Stummfilmregisseurs Schwedens Victor Sjöström. Der Film basiert auf einem Roman Selma Lagerlöfs und war bereits 1957 erstmals auf den Nordischen Filmtagen Lübeck zu sehen. Ingmar Bergman benannte „Der Fuhrmann des Todes“ als seinen persönlichen Lieblingsfilm und engagierte Regisseur Sjöström 1957 als Hauptdarsteller für „Wilde Erdbeeren“, in dem Bergman das Stummfilm-Werk zudem mehrfach zitiert. Victor Sjöströms Film erzählt vom Fuhrmann des Todes, der als letzter Verstorbener des vergangenen Jahres ein Jahr lang die Seelen der Toten einsammeln muss. Als der Fuhrmann einen Trinker abholen soll, gewährt er diesem ein Jahr Aufschub, damit er sein Leben in Ordnung bringen kann. „Der Fuhrmann des Todes“ setzte filmische Maßstäbe. Die kunstvolle Lichtsetzung, die raffinierte Kameraarbeit – die besonders in den Trickaufnahmen mit dem Todeskarren zur Geltung kommt –, eine ambitionierte Montage sowie eine unerhört komplexe Erzählstruktur ließen den Film zur Krönung des so genannten „Goldenen Zeitalters“ des schwedischen Stummfilms werden.

Special: „Arn – Der Tempelritter“

In einer Sondervorführung zeigen die 50. Nordischen Filmtage Lübeck Peter Flinths spektakuläre Verfilmung der Romantrilogie von Jan Guillou über den Kreuzritter Arn. Schweden und der Mittlere Osten sind die Schauplätze dieses farbigen Breitwandepos, dessen 18-jähriger Held sich im Jahre 1168 aus Liebe zur schönen Adligen Cecila in eine Verschwörung gegen den König verwickeln lässt. Zur Strafe wird er als Kreuzritter gen Jerusalem gesandt, wo er nicht nur Schlachten schlägt, sondern sich auch die Freundschaft des Sarazenenführers Saladin erwirbt – während Cecilia, ins Kloster verbannt und dort unter einer tyrannischen Oberin leidend, der Geburt des gemeinsamen Kindes entgegensieht. Zur Starbesetzung des Historienepos zählen unter anderem Bibi Andersson, Stellan Skarsgård, Vincent Perez und Michael Nyqvist.

Gäste der 50. Nordischen Filmtage Lübeck

Hochkarätige Gäste werden vom 29. Oktober bis 2. November zu den 50. Nordischen Filmtagen Lübeck erwartet: Aus Schweden kommt der Regie-Altmeister Jan Troell, um sein neues Epos „Die ewigen Augenblicke der Maria Larsson“ vorzustellen. Aus Dänemark reist der international bekannte Schauspieler Ulrich Thomsen, der in „Wen du fürchtest“ einen Psychopathen spielt, nach Lübeck. Ebenso aus Dänemark kommen der Produzent Peter Aalbæk Jensen, der mit seiner Firma Zentropa unter anderem Lars von Triers Filme produzierte, Kim Fupz Aakeson, einer der führenden Drehbuchautoren des Landes, sowie der Regisseur Gabriel Axel, dessen Oscar-Gewinner „Babettes Fest“ in der Retrospektive gezeigt wird. Auch der norwegische Erfolgsregisseur Bent Hamer, dessen „O’Horten“ im Spielfilmprogramm läuft, hat sein Kommen zugesagt. Aus Island reist die Regisseurin Gudny Halldórsdóttir an und präsentiert ihren Film„Aufkommender Sturm“. Ebenso aus Island kommt Petri Kotwica mit seinem Film „Black Ice“. Aku Louhimies reist aus Finnland an, um sein Liebesdrama „Die Unbeugsame“ vorzustellen. Aus Estland kommt Regisseur Peeter Simm mit seinem Biopic „Georg“. Ein besonderer Gast zum 50. Jubiläum der Nordischen Filmtage Lübeck ist der dänische Regisseur Søren Kragh-Jacobsen, der wiederholt in Lübeck zu Gast war, mehrfach ausgezeichnet wurde und im Jahr 1979 für seinen ersten Spielfilm „Willst du meinen schmucken Nabel sehen?“ in Lübeck ausgezeichnet wurde. In diesem Jahr wird Søren Kragh-Jacobsen seinen brandneuen Polit-Thriller „Was niemand weiß“präsentieren. Aus Deutschland haben unter anderem Armin Müller-Stahl, der „Buddenbrooks“-Regisseur Heinrich Breloer sowie die bekannten Schauspieler Axel Prahl und Peter Jordan ihr Kommen zugesagt.

NDR-Filme im TV

Der Medienpartner NDR hat als Begleitprogramm zu den 50. Nordischen Filmtagen Lübeck eine umfangreiche Reihe an skandinavischen Filmen zusammengestellt, die vom 28.10. bis zum 11.11. im NDR Fernsehen läuft. Gezeigt werden unter anderem das schwedische Liebesdrama „Wen man liebt“, das im vergangenen Jahr den Kirchlichen und den Baltischen Filmpreis erhalten hat, die dänische Sozialstudie „1:1 (Eins zu Eins)“, die vor zwei Jahren in Lübeck gleich drei Preise abräumte, sowie die Dokumentation von Jan-Peter Gehrckens „Allen zu gefallen ist unmöglich“ über die Geschichte der Nordischen Filmtage Lübeck.

Eckdaten
  • 50. Nordische Filmtage Lübeck: 29. Oktober bis 2. November 2008 im CineStar Filmpalast Stadthalle (Mühlenbrücke 11, 23552 Lübeck) und im Filmhaus Lübeck (Königstr. 38-40, 23552 Lübeck)
  • Eröffnung: Mittwoch, 29. Oktober, 19 Uhr im Kino 3 und 4 des CineStar Filmpalast Stadthalle
  • Retro-Panel: Expertendiskussion zur Retrospektive am Donnerstag, 30. Oktober, 14 Uhr im Kino 4 des CineStar Filmpalast Stadthalle
  • Kurzfilmnacht und Verleihung der Kurzfilmpreise: Donnerstag, 30. Oktober, 20 Uhr, im Kino 7 des CineStar Filmpalast Stadthalle
  • Stummfilm „Der Fuhrmann des Todes“: Donnerstag, 30. Oktober, 20 Uhr, St. Jakobi-Kirche zu Lübeck
  • Drehbuch-Talk: „Vom Buch zum Bild“, Freitag, 31. Oktober, 14 Uhr, im Kino 4 des CineStar Filmpalast Stadthalle
  • Filmpreisnacht mit der Verleihung der Preise der Nordischen Filmtage Lübeck und des Norddeutschen Filmpreises: Samstag, 1. November, 19.30 Uhr, Theater Lübeck