Der Newsletter zum Thema Medien in Schleswig-Holstein
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Filmkultur Schleswig-Holstein e.V.



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Letztes Update:
15. Juli 2023 - 13:56

Highlights im Kieler Hansafilmpalast

Der Hansafilmpalast (Kiel, Hansastr. 48) zeigt im Januar und Februar (jeweils 20.30 Uhr):
Di, 16.1.:
Buena Vista Social Club (D/F/USA/Kuba 1999, Wim Wenders)
Kuba im März 1998. Abseits der lebhaften Straßen Havannas trifft sich der amerikanische Komponist und Gitarrist Ry Cooder mit dem kubanischen Bariton Ibrahim Ferrer, um dessen Debüt-Soloalbum zu produzieren. In den berühmten EGREM-Musikstudios, wo Cooder zwei Jahre zuvor in nur sechs Tagen das mit dem Grammy-Award ausgezeichnete Album „Buena Vista Social Club“ aufnahm, erzählt er Wim Wenders begeistert von diesen einmaligen Studioaufnahmen, für die er die besten und berühmtesten Soneros des Landes gewinnen konnte: den mittlerweile 91-jährigen Gitarristen und Sänger Compay Segundo, den Pianisten Rubén González, die „Edith Piaf“ Kubas, Omara Portuondo, den „Cowboy“ an der Gitarre, Eliades Ochoa und den großen Bariton Ibrahim Ferrer. Wim Wenders zögert nicht lange und begleitet seinen Freund nach Kuba, um all diese Musiklegenden persönlich zu treffen und ihre Arbeit zu dokumentieren: Eine Liebeserklärung an Kuba, seine Musik und seine Menschen.
Di, 23.1.:
Populärmusik aus Vittula (Schweden/Finnland 2004, Reza Bagher)
Im tornedalischen Pajala, in der nördlichsten Ecke Schwedens, ist das Leben so rau wie die Einwohner selbst. Im Stadtteil Vittula träumen die verschworenen Freunde Matti und Niila in den 60er Jahren von der großen Welt, von Südschweden, Stockholm, Paris und China, das am Ende der Straße liegen soll, die aus Vittula hinausführt. Bis eines Tages eine Beatles-Single in ihr Leben platzt: Rock’n’Roll Music, ein Urknall, die mitreißende, unwiderrufliche Verheißung der Freiheit ... Nach der weltweit erfolgreichen Romanvorlage von Mikael Niemi erzählt Regisseur Reza Bagher die Geschichte einer wunderbaren Freundschaft jenseits des Polarkreises. „Populärmusik aus Vittula“ ist eine furiose Zeitreise durch ein rebellisches Jahrzehnt und eine Liebeserklärung an das verschrobene Niemandsland zwischen Schweden und Finnland.
Di, 30.1.:
Crossing The Bridge (D/Türkei 2005, Fatih Akin)
Während der Dreharbeiten zu Fatih Akins erfolgreichem Drama „Gegen die Wand“ in Istanbul begleitete Alexander Hacke, Bassist der Einstürzenden Neubauten, das Filmteam, um vor Ort die passende Musik für den Soundtrack des Films aufzunehmen. Von der musikalischen Vielfalt der Stadt verzaubert, entpuppte sich die Arbeit an diesem Projekt für ihn als Offenbarung – die Idee war geboren, eine umfangreiche Dokumentation über die Musik der Metropole am Bosporus zu drehen. „Crossing The Bridge“ ist eine Liebeserklärung nicht nur an Istanbul, sondern an die Musik überhaupt, und auch auf technischer Ebene ein Meisterwerk des Dokumentarfilms.
Di, 6.2.:
Halbe Treppe (D 2002, A. Dresen)
Das Milieu: grauer Plattenbau in Frankfurt/Oder zehn Jahre nach der Wende. Die Protagonisten: Zwei befreundete Paare auf halber Treppe ihres Lebens, gefangen in Routinen und Alltagstrott. Als Chris und Ellen sich in einander verlieben, kommt es, wie es kommen muss: Katrin ertappt ihren Mann und ihre beste Freundin in der Badewanne. Nach dem ersten Entsetzen und Schwanken zwischen Eifersucht, Freundschaft, Lust und schlechtem Gewissen macht sich Ratlosigkeit breit, doch scheinen bei allen die Karten neu gemischt ... Regie, Darstellung und die 17 Hippies, die als musikalischer Running-Gag durch den Film ziehen und neue Lebenslust verheißen, waren die Publikumsfavoriten der Berlinale 2002.
Di, 13.2.:
Wie im Himmel (Schweden 2004, K. Pollak)
Daniel Daréus (Michael Nyqvist) hat es als Dirigent zu internationalem Ansehen gebracht. Doch als Daniel während eines Auftritts kollabiert, beendet er daraufhin seine Karriere, um sich in das Dorf seiner Kindheit in Nordschweden zurückzuziehen. Dort angekommen übernimmt er die Leitung des örtlichen Kirchenchors und zeigt der bunt zusammen gewürfelten Gruppe von Hobby-Sängern völlig neue Wege auf, die Musik und damit auch sich selbst zu entdecken. Doch seine Methoden stoßen nicht überall auf Anklang und bald schon sieht sich Daniel mit ernsten Problemen konfrontiert. Der Film nimmt uns mit auf eine Reise in den herb-schönen Norden Schwedens und erzählt auf ebenso warmherzige wie humorvolle Weise eine Geschichte über die Umwege zum Glück.
Di, 20.2.:
Avanti, Avanti! (USA 1972, Billy Wilder)
Wendell Armbruster jr., Vizepräsident des Armbruster-Konzerns, muss Hals über Kopf nach Italien fliegen, da sein Vater auf Ischia tödlich verunglückt ist. Mit ihm trifft Pamela Piggott auf der Insel ein. Die junge Engländerin kommt aus dem gleichen Anlass nach Ischia, sie will die Leiche ihrer Mutter holen. Wie sich zu Wendells Entrüstung herausstellt, verunglückten beide Elternteile nicht nur im selben Auto, sondern teilten auch das Bett in der schönsten Suite des Grand Hotel Excelsior und das schon seit Jahren. Als Wendell die Tochter der Dame kennen lernt, gerät seine Moral ins Wanken ... „Avanti, Avanti!“ war einer der letzten Filme von Komödienmeister Billy Wilder – und doch einer seiner besten. Das verdankt er wieder einmal auch seinem (Lieblings-) Hauptdarsteller Jack Lemmon.
Di, 27.2.:
Whale Rider (D/NZ 2002, Niki Caro)
Die Maori-Bewohner eines kleinen neuseeländischen Küstenortes führen ihre Herkunft auf einen Walreiter namens Paikea zurück. Seit über tausend Jahren bekommt ein männlicher Nachfahre in jeder Generation des Oberhaupts diesen Titel übertragen. Der Zeitpunkt für einen Generationswechsel scheint gekommen. Als nun aber Mutter und Zwillingsbruder unter der Geburt sterben, bleibt nur eine Tochter übrig, die der Vater auf Paikea tauft. Der bisherige Anführer des Stammes ist deren Großvater und glaubt, dass die Geburt seiner Enkelin Unglück über den Stamm brachte. Einige Jahre später liebt die 12-jährige Pai(kea) ihren Großvater mehr als alles Andere, doch er glaubt nicht daran, dass sie seine Nachfolge antreten könnte und so ruft er alle männlichen Erstgeborenen des Dorfes zusammen, um den Auserwählten zu finden. Ab diesem Zeitpunkt kämpft Pai gegen die Diskriminierung, Tradition und die Anerkennung und Liebe ihres Großvaters. Nicht nur Ethno-Freaks kommen hier auf ihre Kosten. Niki Caro entführt auf eine spannende und gleichzeitig informative Reise in die patriarchalisch geprägte Maori-Kultur voller Magie und Mystik.
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