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15. Juli 2023 - 13:56

59. Int. Filmfestspiele Berlin - Berlinale 2009

Berlinale 2009: der Wettbewerb und mehr

Ein Über- und Rückblick

Die Berlinale rüstet technisch auf, erreicht einen neuen Zuschauerrekord, bleibt im Wettbewerb unaufgeregt und feiert neuerdings Galas im Friedrichstadtpalast. Auf der 59. Berlinale war die (Wirtschafts-) Krise keineswegs angekommen. Im Gegenteil: das Festival hat sich, betrachtet man das Gesamtprogramm, qualitativ keinen Ausrutscher geleistet, sich aber quantitativ und technisch weiter aufgerüstet. So hat man mit seinem im Vergleich zum Vorjahr noch zahlreicheren Vorführungen an noch mehr Abspielorten ein sehr großes Publikum erreicht. In Zahlen: 383 Filme in 1.238 Vorführungen (hinzu kamen noch rund 700 Filme auf dem European Film Market, der begleitenden Branchen-Fachmesse), 270.000 verkaufte Tickets (ein neuer beeindruckender Rekord), 20.000 Akkreditierte aus 136 Ländern, darunter rund 6000 Pressevertreter.

Vorführtechnisch gesehen hinterließ der Umbruch in der Projektionstechnik deutlich seine Lichtzeichen. Der Wechsel vom „Bildwurf“ des 35mm-Sicherheitsfilms (fälschlicherweise immer noch häufig als Zelluloid bezeichnet) zur digitalen Projektion vom Server aus wurde nicht nur vom Massenpublikum kaum wahrgenommen, was als Kompliment an Technik, aber ebenso an die Entscheidung für diese auch finanziell nicht unerhebliche Investition der Berlinale gewertet werden kann. Rund 30 Prozent aller Vorführungen wurden digital von Servern mit entsprechenden Projektoren gefahren. Zu den schon bestehenden 5 digitalen Vorführeinrichtungen wurden 27 neue Kinoserver eingerichtet, so dass insgesamt 32 von 49 Festival-Leinwänden, zusätzlich zur herkömmlichen, auch mit dieser Projektionsmöglichkeit ausgestattet waren. Gleichzeitig war im Vorfeld des Festivals ein zentrales Encoding-Studio mit einem Storage Area Network (SAN) mit 45 TByte Kapazität in den Räumen des Filmverwaltung der Berlinale eingerichtet worden, in dem die unterschiedlichen Videoformate auf ein einheitliches, verschlüsseltes Vorführformat digitalisiert und gemastert werden konnten. Anstatt der Filmkopien wurden dann SATA-Festplatten mit je 500 GByte Kapazität, von denen bis zu 35 im Einsatz waren, zu den Vorführungen geliefert. So war man nicht nur von der Notwendigkeit befreit, diverse den verschiedenen Formaten gerecht werdende Zuspieler für die Beamer vor Ort haben zu müssen, sondern konnte auch die Filme, die im amerikanischen Fernsehformat NTSC angeliefert worden waren, mühelos vorführen, jetzt umgewandelt in die hochauflösenden Dateiformate JPEG 2000 oder MPEG2 MXF Interop.

Einen besonderen cineastischen Clou bot unter diesen digitalen Vorzeichen die diesjährige Retrospektive mit dem Titel „70 mm - Bigger than Life“. Im eigens dafür ausgestatteten Kino International und im Cinestar im Sonycenter am Potsdamer Platz hatte man die selten gewordene Gelegenheit, Breitfilmklassiker wie „Ben-Hur“ von William Wyler und „Lawrence of Arabia“ von David Lean in ihrem beeindruckenden Originalformat genießen zu können.

Der Wettbewerb ließ dieses Jahr trotz einiger sehenswerter Filme manche Fragen offen und so manch einen nach der Juryentscheidung für den Hauptpreis ratlos zurück. Den Goldenen Bären für den besten Film gewann „La teta asustada“ („The Milk of Sorrow“) von Claudia Losa, eine peruanisch-spanische Co-Produktion, ein vom Ansatz her interessanter, aber doch sehr seltsamer Film. Einer jungen Indio-Frau aus Lima, Fausta (Magaly Solier), die sich als Haushaltshilfe bei einer reichen Pianistin verdingt, wächst in ihrer Vagina eine große Kartoffel, deren wuchernden Keim sie regelmäßig mit einer Schere in ihrer Scheide abschneiden muss. Das wird Gott sei Dank nicht so wie z.B. die Obduktionen bei der TV-Serie CSI dem Zuschauer in all seiner drastischen bzw. voyeuristischen Deutlichkeit gezeigt, bleibt aber dennoch äußerst befremdend und komisch, wenn die junge Fausta mit ihrer Nagelschere am „Tatort“ herumfummelt und anschließend einen kurzen Kartoffelkeim in ihrer Hand hält. Als Erklärung wird dem Zuschauer eine alte Inka-Legende spärlich nahegebracht, nach der die traumatischen Erlebnisse der Mütter den Töchtern durch die Muttermilch weitergeben werden. Psychologisch durchaus nachvollziehbar; aber in diesem Fall lässt „die Milch des Leids“, die ihren Ursprung in der Ermordung des Vaters und der Vergewaltigung der Mutter hat, eine Kartoffel als Schutz vor gleichem Unglück wie bei der Mutter und zugleich als ewige Erinnerung und Mahnung an diese Grausamkeit im Leib der Tochter wurzeln. Der Film zeigt eindringlich die trotz Armut stolze traditionelle Lebensweise der indianischen Bevölkerung Limas und als Kontrast das Leben in Fülle der bourgeoisen Schicht, als deren Vertreter Faustas „Herrin“ auftritt. Und wir ahnen mehr als dass wir sehen, welche gesellschaftlichen Gewaltstrukturen dahinter stehen. Dennoch lässt einen die Emanzipations- bzw. Befreiungsgeschichte dieser Indianerin, die nur in Teilen erfolgreich ist, ziemlich ratlos zurück. Bestenfalls ist das unserem kulturellen Abstand geschuldet, andernfalls dem Plot an sich oder der Regie, die das Verständnis dem Zuschauer nicht leicht macht.



Seltsames Erbe: „La teta asustada“ (Fotos: Berlinale)
Seltsam auch die Programm-Politik der Berlinale. Blickt man auf den aktuellen Kinomarkt, so fragt man sich schon, warum z.B. „Frost/Nixon“ von Ron Howard oder „Glaubensfrage“ mit Meryl Streep und Philip Seymour Hoffman, beide hoch gehandelt im Vorfeld der diesjährigen Oscar-Verleihung, nicht im Wettbewerb zu sehen waren, sondern just am ersten Berlinale-Tag ihren deutschen Kinostart hatten. Und warum „Milk“, einer unter den großen Filmen Hollywoods dieser Saison, nur mit einem Programmplatz in der Sektion Panorama vorlieb nehmen musste. Auf Nachfrage erfuhr man, dass der Film schon vorher in Schweden seine außer-US-amerikanische Premiere erlebt habe und so nach den Bedingungen für A-Festivals nicht mehr im Wettbewerb platziert werden durfte. Aber warum hatte dann Gus Van Sants Meisterwerk des politischen Films ausgerechnet im kleinen Schweden schon zuvor seinen Kinostart, wenn es denn stimmt? Oder muss jetzt immer die zeitliche Nähe zur Oscar-Verleihung als Begründung für das Fehlen solcher Filme im Wettbewerb herhalten, weil man die dazugehörigen Stars und Regisseure so „kurz vor Oscar“ nicht mehr nach Berlin bekommt?

Schaut man auf die deutschen Filme, dann ist natürlich klar, dass Maren Ades „Alle anderen“, dieser so viel gepriesene und von der Kritik mit Lob überschüttete penetrante Langweiler, eine Ausgeburt an ewig gleicher Differenziertheit des deutschen kinematografischen Beziehungskisten-Masochismus, das dieser „Streifen“ der so genannten Berliner Schule in den Wettbewerb gehört. Aber was ist mit dem Omnibusfilm „Deutschland ’09, 13 kurze Filme zur Lage der Nation“? Gehörte dieser Film in das Programm des Wettbewerbs, wenn auch außer Konkurrenz, oder ist der Film eher nur von nationalem Interesse? Der Film ist eine Zusammenstellung von Kurzfilmen, die in ihrer Subjektivität oft überzeugt, einige Glanzlichter hat und sich so über deutsche Befindlichkeiten mehr als nur sorgt; wie z.B. Dominiks Grafs „Der Weg, den wir nicht zusammengehen“, der als Symptom unserer kränkelnden Gesellschaft die städteplanerischen Irrungen bzw. Vernachlässigungen (Stichwort: Abriss von randständischer Alltagskultur) und architektonischen Bausünden („Hauptstadtbahnhof“ der Deutschen Bahn) deutscher Städte kursorisch auf altem Super-8-Material in einem rhetorischen Meisterstück aufs Korn nimmt. Ein anderer Film, der länger haften bleibt aus diesem Kurzfilmmarathon, ist Romuald Karmakars Beitag „Ramses“. Schauerlich drastisch und zugleich umwerfend komisch in seiner Obszönität beschreibt ein iranischer Animier-Bar-Besitzer in Berlin seine Arbeitswelt zwischen Prostituierten und Normalbürgern, die auch einmal ihre latenten, perversen Neigungen ausleben wollen. „Deutschland 09“, dessen Teile leider selten miteinander korrespondieren – was vielleicht sein größtes Manko ist –, beklagt in Gänze betrachtet einen bedrohlichen Zustand der deutschen Gesellschaft und brachte manche ausländische Zuschauer arg ins Staunen. Denn so hatten sie das Land bisher kaum wahrgenommen. Habt ihr wirklich solch bedenkliche Probleme, fragte nicht nur ein ausländischer Pressekollege. Das war vielleicht dann doch ein guter Grund, den Film im Wettbewerb zu platzieren.

Hans Christian Schmid scheint ja ein Abo auf den Wettbewerb der Berlinale zu haben. Sein dritter Wettbewerbsbeitrag innerhalb von sechs Jahren, der aufrechte Politfilm „Sturm“ über die Vergeblichkeit des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Den Haag in Sachen Verbrechen auf dem Balkan ist verdienstvoll, lässt beim Betrachten seiner gewollt nüchternen Fernsehästhetik, die an bestimmte Feature auf Arte erinnert, doch nicht nur die Frage nach der Programmplatzierung zurück. Vielleicht wäre „Sturm“ ebenso wie „Deutschland 09“ besser in der Sektion Panorama aufgehoben gewesen.

Ein weiterer deutscher Film (in US-amerikanischer Koproduktion) im Wettbewerb war Tom Tykwers „The International“, der als Eröffnungsfilm außer Konkurrenz lief. Da sein Thema im Bankenumfeld lokalisiert war, schien das Thema brandaktuell, ja sogar politisch zu sein. Doch wollte Tykwer wohl nichts anderes als einen guten Actionfilm abliefern, was ihm auch gelungen ist.



Gelungene, aber nicht ganz billige Action: „The International“
An diesem Film lässt sich noch eine andere Tendenz auf der diesjährigen Berlinale bzw. des aktuellen Filmmarktes zeigen. Gerne greifen immer mehr auch ausländische Produktionsfirmen auf Babelsberger Know-how und besonders auf deutsches Filmfördergeld zurück. Wobei das zweite natürlich das erste bedingt. 2007 und 2008 hat der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) 198 Produktionen mit rund 118,5 Mio. Euro aus dem DFFF (DeutscherFilmFörderFonds) gefördert. In ihre Herstellung wurden allein in Deutschland über 752 Millionen Euro investiert. Unter diesen Filmen waren 2007 34 und 2008 37 internationale Koproduktionen, eben auch Tykwers „The International“, der 5,8 Mio. Euro als nicht zurückzahlbaren Zuschuss für seine Herstellung erhielt. Und auch der Wettbewerbsbeitrag „Der Vorleser“ von Stephan Daldry, ebenso eine deutsch-amerikanische Koproduktion, konnte immerhin noch 3,7 Mio. Euro aus diesem Topf bekommen. Schon diese Fördersummen lassen die für deutsche Produktionen enormen Kosten ahnen. Ob die cineastische Qualität der abgelieferten Filme dem finanziellen Einsatz immer entsprach, steht auf einem ganz anderen Blatt. Immerhin konnte Kate Winslett für die weibliche Hauptrolle in die Romanverfilmung „Der Vorleser“, der in Berlin im Wettbewerb außer Konkurrenz lief, zu Recht den Oscar einheimsen. So intensiv und überwältigend war ihre Verkörperung einer ehemaligen KZ-Wärterin, die sehr unter ihrem Analphabetentum leidet, jedoch lange nicht begreift, welches Verbrechen sie begangen hat.



Kate Winslett und David Kross in „Der Vorleser“ (Foto: Melinda Sue Gordon, SMPSP)
Neben diesen in Berlin zu Recht viel diskutierten Filmen gab es im Wettbewerb auch einige Enttäuschungen, ja sogar „Katastrophen“. Konnte Stephen Frears Kostümfilm „Cheri“ (übrigens auch mit rund 829 Tsd. Euro vom DFFF gefördert), eine unglückliche Liebesgeschichte einer alternden Kurtisane zu einem über 20 Jahre Jüngeren, wenigstens noch in der opulenten Ausstattung des fin-de-siècle-Schauplatzes (besonders der Garten-Architektur) sowie im gesamten schwelgerischen Look beeindrucken und uns zeigen, dass Michelle Pfeiffer selbst mit 50 noch eine sehr attraktive Frau ist, so war „River of London“ von Rachid Bouchareb trotz der schauspielerischen Leistung seiner Hauptdarsteller Brenda Blethyn und Sotigui Kougate (Silberner Bär als bester männlicher Darsteller) eher schwach. Eine ältere, englische Kleinbürgerin trifft in London bei der Suche nach ihrer vermissten Tochter auf einen afrikanischen Vater, der seinen Sohn sucht. Voller anti-islamischer Vorurteile muss sie erkennen und verstehen lernen, dass ihre Tochter sich in einen bekennenden Muslim, nämlich den Sohn des Afrikaners, verliebt hat und dass sich beide unter den Todesopfern eines terroristischen Bombenanschlages befinden. Schmerzvoll überwindet sie ihre Vorurteile und entwickelt in ihrer Trauer ein solidarisches Gefühl zum afrikanischen Vater. Das ganze wird sehr brav, linear, im Ausgang schon lange vorhersehbar erzählt. Die zu gute Absicht stand einer spannenderen, differenzierten Geschichte im Wege und hat nur ein biederes Resultat erbracht.



Zu brav und vorhersehbar: „London River“
Vollends zur Katastrophe gerät Theo Angelopoulos’ „The Dust of Time“. Ein künstlerisches Desaster und eine europäische Filmförderungsruine, deren wirre Handlung sich über 40 Jahre erstreckt. Berühmte europäische Schauspieler irren in diesem Film lemurengleich durch eine kaum verständliche Geschichte (von der Todesnachricht von Stalin in Taschkent bis zum wiedervereinigten Berlin der 90er Jahre) und müssen sich oft durch den von ihnen sprachlich nicht beherrschten englischen Text quälen. Wenn man wissen will, was Angelopoulos erzählten wollte, sollte man besser die Inhaltsangabe im Berlinale-Katalog lesen, aber selbst die ist ein wenig wirr. Es wäre unredlich hier zu behaupten, man könne die Geschichte nur aus dem Film heraus verstehen. Es geht um ein jüdisches Emigrantenpaar aus Griechenland, das durch die Nach- und Kalte Kriegswirren auseinandergerissen und wiederzusammengeführt wird und letztlich doch nicht bei einander bleiben kann. Bruno Ganz kämpft sich als Freund dieses Paares – über 40 Filmjahre nicht alternd oder ewig alt (?) – durch den Film, deklamiert z.T. radebrechend das sich ihm jedenfalls hier nicht erschließende angelsächische Idiom. Michel Piccoli muss sich als quasi versteinerte Figur seiner selbst mit wortkarg artikuliertem Franzosen-Englisch durch das Finale dieses gut zwei Stunden zu langen Films (Filmlänge 125 Min.) raunen. Eine übertheatralisierte Inszenierung kulminiert in einem emphatischen Freitod. Bruno Ganz als Jacob stürzt komisch-dramatisch, sich der Lächerlichkeit preisgebend von einem Spree-Taxi in die winterlichen Fluten. Nach diesem Film ist man geneigt zu sagen, dass Angelopoulos sich lieber zur Ruhe setzten sollte, anstatt seinen Ruhm, den er sich über die letzten 30 Jahre erarbeitet hat, mit solchen Alterstorheiten zu verspielen.



Alterstorheit – Michel Piccoli, Irène Jacob und Bruno Ganz in „The Dust of Time“
Berlin war schon immer das Publikumsfestival unter den großen Filmfestivals dieser Welt, und so schien niemanden die ungewohnten Verhältnisse im sehr großen, aber fast überbestuhlten, als „Kino“ für die Festivalzeit neu hinzugekommenen Friedrichstadtpalast zu stören. Die Zuschauer strömten in Massen, pferchten sich auf relativ unbequeme Sitze, die man so aus modernen Multiplex-Kinos nicht mehr kennt, und genossen es, beim Ereignis Berlinale dabei zu sein, sei es um hier die Wettbewerbswiederholungen oder am Abend die ausverkauften Gala-Vorführungen der neuen Reihe „Berlinale Special“ zu goutieren. Für die Galen waren hier vor allem deutsche Produktionen angesagt. Etwa Florian Gallenbergers „John Raabe“ mit einem überragenden Ulrich Tukur, der im China des 2. Weltkrieges zum Lebensretter von Tausenden von chinesischen Zivilisten wird, die bei ihm als Deutschen Schutz finden vor den barbarisch sich gebärdenden Japanern.

„Effi Briest“ von Hermine Huntgeburth mit Julia Jentsch in der Titelrolle erlebte ebenfalls im Friedrichstadtpalast seine Premiere. Der Film provozierte ein zwiespältiges Echo. Zum einen fragte man sich (ähnlich wie zu Weihnachten bei Breloers „Buddenbrooks“), warum es noch eine weitere Verfilmung zu diesem Romanstoff geben muss (es ist die sechste). Zum anderen glaubte Frau Huntgeburth so „modern“ sein zu müssen, dass sich Effi am Ende des Filmes emanzipiert und entgegen der Fontaneschen Vorlage nicht an ihrem Schicksal zerbricht.





(Zu) starke Frauen: „Effi Briest“ und „Hilde“
Als dritter deutscher Film in der Friedrichstraße war Kai Wessels „Hilde“ zu sehen, mit Heike Makatsch als Hildegard Knef. Ein 134 Minuten langes Biopic mit Knef-Liedern von Makatsch brav imitiert, die natürlich von der äußeren und stimmlichen Ähnlichkeit zum ersten „deutschen Hollywood-Star der Nachkriegszeit“ profitiert, wie die Presse jetzt des öfteren übertrieben kolportiert (kaum zu glauben, dass die Knef in Hollywood ein Star gewesen sein soll). Wie dem auch sei, dem Berliner Publikum schien es zu gefallen, wenn man nach dem Beifall urteilen mag. (Helmut Schulzeck)